130/650 vs 150/750

  • Ich möchte auf ein kleines Newton Teleskop upgraden, weiß allerdings nicht welches besser für mich geeignet wäre.
    Ich habe eine Exos2 mit GoTo und darauf soll eines der beiden folgenden Teleskope montiert werden.


    1. Möglichkeit
    130/650 von Skywatcher
    230€
    4kg


    2. Möglichkeit
    150/750 von Skywatcher
    260€ [Edit: 315€ bei gleicher 1:10 Übersetzung]
    5kg


    Da ich vorerst ohne Autoguider arbeiten möchte ist die stärkere Brennweite ein geringer Nachteil. Zum anderen fängt der 150er aber mehr Licht ein und 1kg mehr oder weniger wird auf der Montierung auch nichts machen.


    Fotografieren würde ich gerne große bis mittelgroße Deepsky objekte wie M27 und M51.
    Als Kamera benutze ich eine unmodifizierte Nikon D3300 und fotografiert wird aus einem kleinen Dorf zwischen Frankfurt und Darmstadt.


    Mit welchem der beiden wäre ich "zufriedener" ?


    MfG Alex

  • Hallo Alex,


    der 150'er kostet immerhin 85€ mehr und dürfte vermtl. weniger Obstruktion haben. Ich bin vom eher vergleichbarem PDS-Model ausgegangen. Ich konnte leider keine Angaben zum FS-Durchmesser finden.
    Speziell bei fotografischem Einsatz halte ich die 1:10 Untersetzung für sinnvoll.


    Gruss Heinz


    PS: Was ist aus der Fokus-Suche beim 200/1000'er Newton geworden?

  • Hallo Heinz,
    der 150er kostet mit 1:10 Umsetzung tatsächlich 315€.
    Ich hatte bei dem ohne geschaut [:I].
    Hier mal M42 mit den verschiedenen Teleskopen laut Stellarium mit der Nikon D3300.


    200/1000 mit 2x Barlow (bei meinem Newton ist fokussieren ohne Barlow nicht möglich)


    150/750 ohne Barlow


    130/650 ohne Barlow


    750mm und 650mm nehmen sich da nicht wirklich viel.
    Der 1000mm mit 2x Barlow ist jedoch zu viel des guten.


    Mit dem 200/1000 siehts nicht so gut aus. Sehr schwer zu montieren und sehr wackelig. Fokussieren ist, egal in welcher Kombination ich die Teile anordne, ohne Barlow nicht möglich.


    Jetzt bleibt die Frage ob sich der Aufpreis von 85€ lohnt, oder ob ich das Geld lieber in etwas anderes investieren sollte.


    LG Alex

  • Hallo Alex,


    ich habe den 150pds und bin mit ihm zufrieden. Für den Preis ist das Teleskop in Ordnung. Der OAZ ist OK so lange man nicht über ca. 1kg Gewicht dran hängt. Mit der 1:10 Übersetzung ist das fokussieren deutlich einfacher. Das justieren geht gut von der Hand und gut justiert bildet er sehr gut ab.


    Der OAZ ist ja an beiden identisch. Angesichts des Gewichtes und das sich die beiden von der Brennweite her nicht groß unterscheiden wurde ich zum 130pds tendieren. Er hat etwas weniger Gewicht, etwas weniger Angriffsfläche die den Wind und ist etwas leichter zu Guiden. Beide haben das gleiche Öffnungsverhältnis, unterscheiden sich daher nicht grundlegend. Das gesparte Geld würde ich dem Komakorrektor und einem Concentet zugute kommen lassen.


    Wenn Du es eher auf größere Objekte abgesehen hast würde ich erst recht den 130pds nehmen. Mit dem 150pds fehlt z.B. an M42 und den Plejaden oft das kleine bisschen Feld, das der 130'er eben mehr hat.



    Viele Grüße
    Michael

  • 130er statt 200er auf EQ5


    Vorteile:
    Halbiertes Gewicht
    Keine Barlow benötigt
    Geringerer Aufwand beim aufbauen
    3 mal so lange Belichtungszeit bevor Striche erkennbar werden


    Nachteile:
    175cm² Spiegel anstatt 314cm²
    Geringere Auflösung der Bilder


    Macht die 3 mal so lange Belichtungszeit die fast halbierte Fläche des Spiegels wett oder kann man das nicht so 1 zu 1 vergleichen?



    Zusätzliche Frage bezüglich Spiegelgröße und Belichtungszeit.
    Bild 1 wurde mit Teleskop A mit 500cm² Spiegelfläche und 10 Sekunden bei einer Brennweite von 1000mm aufgenommen.
    Bild 2 wurde mit Teleskop B mit 100cm² Spiegelfläche und 50 Sekunden Belichtungszeit bei einer Brennweite von 1000mm aufgenommen.


    Sehen die beiden Bilder identisch aus?



    LG Alex

  • Hallo Alex,


    im Prinzip ja. Ich habe es jetzt nicht genau nach gerechnet. Aber es musste ungefähr hin kommen.


    Die maximale Auflösung hängt ja nicht nur von der Öffnung ab sondern auch von der Größe der Pixel und nicht zuletzt vom Seeing. Wichtiger als die Öffnung ist das Öffnungsverhältnis. Wenn ich mit einem 130pds fotografierte habe ich zwar einen kleinen Spiegel aber auch eine kleine Brennweite. Will ich kleine Objekte aufnehmen brachte ich eine längere Brennweite und, soll das Öffnungsverhältnis gleich bleiben, einen größeren Spiegel.
    Das bedeutet aber nicht, dass man mit einen 130pds ewig belichten muss. Das gilt nur wenn man die Brennweite mittels Barlow auf 1000mm vergrößert und dann natürlich kein f5 system mehr hat.


    Die Frage ist also, welches Feld möchte ich erreichen. Viele Objekte verlangen nach großen Feldern. M42 mit zwei Metern Brennweite wird per Mosaik gehen. Sonst passt der nicht ins Feld. M57 mit 640mm sind genau so wenig sinnvoll, da das zum Suchbild wird. Genau das gleiche gilt für die Pixelgröße der Kamera. Lange Brennweite und kleine Pixel ergeben ein Auflösung die sich innerhalb der Atmosphäre nicht ausnutzen lässt. Undersampling ergibt eckige Sterne.


    Viele Grüße
    Michael

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