Kugeln zwischen Schlange und Adler

  • Hallo,


    nach so langer Wolkenpause ging es am 17.07.2017 gegen 23:30Uhr raus unter den Himmel, um mal wieder an meiner Messier-Liste voranzukommen.
    Diesmal mit tatkräftiger astrofotografischer Unterstützung aus dem EU-Ausland. Es konnten also alle Posten besetzt werden und als erstes Objekt des Abends peilten wir Messier 5 an, einen Kugelsternhaufen. S. guidete mich vom Binosessel aus, während ich seinen Anweisungen mit dem Sucher folgte. Das erwies sich als sehr bequem und schon hatten wir unser erstes Objekt im Okular.
    Wir konnten bis 300fach vergrößern, einzelne Sterne blinkten manchmal richtig auf im Zentrum und verschwanden dann wieder in der diffusen Masse. Der Rand war toll aufgelöst.


    Mit M10 und M12 taten wir uns etwas schwer, denn der Sucher war zugetaut. Im Fernglas hatte ich die beiden aber praktisch sofort, und da hingen sie dann, getrennt durch zwei fast waagrecht stehende, auffällige Sterne.
    Nach einer Weile hatten wir auch die, denn S. demonstrierte die Vorzüge eines Lenspen am Sucherokular.


    Ich wurde nervös, denn ich hatte mir noch M107 rausgesucht.
    Zwei Fehler waren mir unterlaufen. Ich hatte die Reihenfolge der Beobachtung unklug gewählt. Zum einen war M107 das dunkelste Objekt, zum anderen das am weitesten Südlich stehende.
    Als wir es angingen, war im Fernglas nichts zu sehen, nicht mal indirekt. Der Sucher sagte sowieso nichts, also schwenkten wir an die vermutete Stelle und schwach und indirekt sahen wir einen nebelartigen Sternhaufen mit wenigen aufgelösten Sternen, wirklich nicht der Rede wert so tief am Horizont.
    Immerhin, gefunden.


    Ich war bereits mit Oh und Ah Rufen ans südliche Ende des Adlers vorgeprescht und auf dem Binosessel von einem Sternhaufen zum anderen gejagt, als wir dann etwas ernsthafter M -äh, M11? den Wildentenhaufen anfuhren. Der ist ja winzig, dachte ich, im Teleskop war aber die Flugformation der Enten sehr gut zu sehen und entgegen meiner stillen Vermutung, dass der offene gegenüber den Kugelsternhaufen eher keine Punkte machen würde, entschied ich für mich, dass dies das Objekt des Abends war.


    Wieder war 300fach möglich. Wirklich schön. Und dabei so winzig im Fernglas.


    M31 gabs noch im Fernglas und nur mal so gingen wir noch zu M27, dem Hantelnebel, der auch gut ging. Das einzige, was dann noch ging, war der Mond. Und zwar auf. Mit Erdlicht.
    Eine tolle Nacht, gemeinsam Beobachten hat was, das stelle ich wiederholt fest.


    Danke fürs Lesen,


    Henning

  • Hallo Henning,


    ich weiß jetzt nicht, welchen Sucher(typ) du verwendest. Seit ich eine kleine Suchertaukappe auf meinem klassischen 8x50 habe, läuft mir der auch in feuchten Herbstnächten nicht mehr zu:



    Salü, Volker.

    Deep Sky visuell, Mond und Sonne im Weißlicht mit 10" f/5 Dobson auf Selbstbau Birke-Multiplex  :dizzy:

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Specht</i>
    <br />Hallo Henning,


    ich weiß jetzt nicht, welchen Sucher(typ) du verwendest.


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Volker,


    ich habe seit ein paar Wochen einen 8x50 Winkelsucher, aufrechtes, seitenrichtiges Bild. Eine dankbare Investition, er hilft mir sehr und ich habe keine Probleme mehr bei der zenitnahen Suche. Dass sich das Bild vom Sucher zum Teleskop dreht, macht mir keine Probleme.


    Jetzt zu Deinem Vorschlag: Ich habe nur ein Tauproblem am Okular, weil es ja nun nach oben weist.
    Den restlichen Sucher habe ich mit schwarzem Moosgummi bekleidet und daraus auch gleich eine verschiebbare Taukappe gebaut.


    Das Tauproblem konnte ich zielorientiert mittels einer Okularkappe lösen, nachdem mein Freund mir mit seinem Lenspen eine zweite Chance gab, indem er den Tau an sich nahm.


    Danke für Deine Hilfbereitschaft.


    Dry Skies,


    Henning

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