Lichtverhältnisse zu schlecht für Beobachtungen ?

  • Hallo ,


    erstmal großes Kompliment an das Forum
    Ich bin schon seit geraumer Zeit hier am Lesen , für die Astronomie interessiere ich mich schon seit Kindesalter . Nach einem Urlaub in Dänemark ( was für ein Mega Sternenhimmel ) und dem Besuch in der Sternwarte Bergedorf vor einiger Zeit , bin ich am beobachten ( nur mit dem Auge ) mit Hilfe von Stellarium und Sky Safari , Lesen etc.
    Also kam der Gedanke auf mir ein Teleskop zu zulegen , jetzt kommen zwei Probleme auf mich zu , eine parallaktische Montierung ist schwierig zu realisieren von meinem Standort aus da der Polarstern nicht zu sehen ist und zweitens sind von meinem Balkon aus Lichter zu sehen ca. 15-20 Meter entfernt ( siehe Bilder ) , wohnen tue ich in einer Kleinstadt ca. 15 KM von Hamburg entfernt , macht es überhaupt Sinn bei diesen Lichtverhältnissen sich ein Teleskop zu zu legen? Möchte auch auf Reise gehen mit dem Teleskop, Hauptstandort soll aber klar mein Balkon im 2.OG sein.
    Ich dachte da so in diese Richtung zum Einstieg.


    http://www.astroshop.de/celest…star-127-slt-goto/p,20041


    Beobachten möchte natürlich gerne alles , Fotografie kommt bestimmt später dazu .


    Meine Fragen sind

    1. Lichtverhältnisse zu schlecht ?
    2. braucht die azimutale Montierung auch den Polarstern zur Ausrichtung ?
    3. parallaktische Montierung auch ohne Polarstern möglich?


    Vielen Dank im voraus
    Tom



  • Hallo Tom,


    willkommen auf Astrotreff.


    zu 1) ganz so schlimm schaut es nicht aus, jedenfalls nach den Fotos. Blöd ist dabei nur, du solltest während den Beobachtungen nicht in diese Lichtquellen blicken. Das Auge benötigt ja ca. 20-30min für die Anpassung an die Dunkelheit, erst dann kannst du lichtschwache Objekte gut erkennen. Ein einziger kurzer Blick in eine Lichtquelle zerstört diese Dunkeladaption aber sofort und damit fangen die rund 30min von vorne an. Mit einem Tuch den unteren Bereich des Balkongeländers abhängen und damit den Blick zu den Lampen verhindern- wäre eine Möglichkeit. [B)]


    2) Da macht man typisch ein Aligment mit Hilfe der Steuerung. Dabei werden 2-3 vorgegebene Sterne nacheinander angefahren, zentriert und bestätigt. Dann kennt sich das GoTo aus. Ohne GoTo führt die Steuerung halt einfach so nach.


    3) Für rein visuell genügt eine grobe Ausrichtung auf den Polarstern. Ein Kompass hilft dabei. Man kann auch einscheinern und damit die Ausrichtung gut bis sehr exakt hinbekommen (je nach Aufwand beim Scheinern). Dann am Boden für die Stativspitzen Markierungen anbringen, erleichtert den nächsten Aufbau.


    Zu dem Mak- viel Brennweite bei wenig Öffnung. Hohe Vergrößerung ist kein Problem (max. ca. 250-fach, beschränkt durch die nur 127mm Öffnung), die für Übersichtsbeobachtung erwünschte große Austrittspupille (AP) bei niedrigen Vergrößerungen ist dagegen kaum zu erreichen. Mit dem nur in 1,25" vorhandenem Okularanschluss geht da maximal ein 32mm Plössl, die AP liegt damit bei nur knapp 3mm.


    Das Teil ist eigentlich nicht unbedingt ein Einsteigerteleskop bzw. weniger "universal" nutzbar. Fotografisch einzig mit einer Webcam für Planetenaufnahmen geeignet, für Deepskyfotografie kannst du den Mak knicken, macht keinen Sinn, nicht nur wegen der azimutalen Montierung, sondern grundsätzlich ungeeignet.


    Hast du die Möglichkeit, aus dem Ort rauszufahren? Also mit dem Auto ins dunkle Umfeld zu kommen?


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Tom,
    Willkommen im Forum.


    Grundsätzlich macht es natürlich immer Sinn, sich ein (mit der Zeit auch mehr) Teleskop(e) anzuschaffen ;)
    Mit einem Teleskop sieht man immer mehr, als mit dem bloßen Auge - allerdings ist der Beobachtungsort davon abhängig wieviel mehr...
    Wenn du eher visuell unterwegs bist(wovon ich mal ausgehe) braucht man nicht zwangsläufig eine parallaktische Montierung zu 100% genau ausrichten.
    Ich mache das oft nur mit einem Kompass und ohne Polsucher.
    Wenn du GoTo zwingend nutzen willst, sollte es allerdings doch möglichst genau sein.
    Klar geht das auch ohne Polarstern, aber entsprechend aufwändiger, gleiches gilt für eine AZ-Montierung.


    Dein Beobachtungsort 15km. von HH entfernt ist nicht wirklich optimal. Gehen tut's schon, aber spätestens wenn du mal auswärts (z.b. Teleskoptreffen) Blut geleckt hast, ist deine Beobachtung vom Balkon aus Geschichte.


    Bist eher wenig/schlecht mobil? Ich kenne die Umgebung um HH nicht, aber 30 bis 60min Fahrzeit für einen brauchbaren Himmel ist für Grossstadt-Astronomen quasi Standard.
    Ich habe (trotz parallaktischer Montierung) mein ganzes Equipment für schnelles ein- und ausladen ausgelegt, um spontan auch mal raus zu fahren.


    Wenn du mit einem Dobson liebäugelst, ist auch das auf- und abbauen schneller erledigt.



    Grüße
    Robert

  • Ich besitze selber einen Orion-Dobson mit intelliscope, das auch gut funktioniert. Allerdings habe ich die Benutzung des push-to sofort wieder aufgegeben. Mir macht es überhaupt keinen Spass auf ein Pfeildisplay einer Box zu gucken um etwas am Himmel zu finden. Meiner Meinung nach bist Du mit einem guten Sternatlas und einem Telrad LED Finder besser bedient und sparst eine Menge Geld, dass in weitere Ausrüstung (Okulare, Linenfilter, etc.) besser investiert ist. Den Himmel lernst Du so auch nebenbei besser kennen und hast dabei noch die Freude das Objekt der Begierde selbst gefunden zu haben.


    Gruß Horst

    Taurus T400 pro , Skywatcher ST120/600, Lunt LS50THa, diverse Ferngläser von 5x25 bis 20x80

  • Hallo Tom,


    so richtig Blut geleckt habe ich bezüglich Astronomie mitten in München auf dem hellst-erleuchteten Odeonsplatz.
    Das war im Jahr 2009, anläßlich des Internationalen Jahres der Astronomie. Dort war jede Menge Gerätschaft aufgebaut.
    Unter anderem ein dickes Teleskop in einer kleinen Kuppel, davor eine lange Schlange von Leuten.

    Ich kam nichtsahnend des Weges, sah den ganzen Aufbau, sah die Kuppel – und stellte mich an.
    Durch das Okular war Saturn zu sehen und es war einfach WOW. Trotz knallheller Beleuchtung rundum.
    Im Jahr zuvor war ich dort, ebenfalls en passant, auf ein paar Leutchen gestoßen, die Gehweg-Astronomie machten.
    Und hatte durch einen 300/1600 Dobson Mond bestaunt.

    Fazit: Was auch aus der Stadt heraus bestens geht, sind Mond und Planeten.

    Meine Terrasse liegt ca. 15 Kilometer vom Stadtzentrum München entfernt.
    Ziemlich genau zwischen den Lichtglocken von Stadt und Flughafen.
    Und ganz wenige Kilometer entfernt ist die Lichtglocke der Großkläranlage.
    Warum die nun taghell beleuchtet sein muß, mögen die Götter wissen.


    Meine Favoriten sind Mond und Saturn und Jupiter. Und Sternhaufen.
    Wobei es da schon mal schwierig sein kann, schwache Auffinde-Sterne zu erkennen, wenn der Himmel zu sehr aufgehellt ist.
    Umso größer jedoch der Spaß, wenn das Auffinden geklappt hat.

    Ich bin rein visuell unterwegs, ganz selten mal nach Lust und Laune Einzelbilder von Mond und Saturn.
    Großartig eingenordet habe ich noch nie. Polarstern ist von der Terrasse aus nicht sichtbar.
    Aber vom Garten aus. Und so habe ich da einst visuell gepeilt, in welche Richtung ich die Montierung ungefähr ausrichten muß. Fertig.

    Anläßlich der partiellen Sonnenfinsternis 2015 und des Merkur-Durchganges 2016 hatte ich an der Arbeit aufgebaut.
    Auch dort Polarstern am Aufstellplatz nicht zu sehen. In einer klaren Nacht vorher bin ich weit genug in den Hof
    zurückgegangen und habe von einem Pfosten aus den Polarstern angepeilt und mir die Flucht gemerkt.
    Anhand dessen dann später die Montierung hingestellt. Klar, ich mußte zwischendurch ab und an nachkorrigieren. Ging bestens.

    Ja, Goto wäre schon nett. Viel, viel lustiger finde ich es, handgestrickt auf die Suche zu gehen.
    Ich orientiere mich mit Stellarium und Fernglas. Logisch hat das Grenzen.
    Und wenn ich dann mal unter richtig dunklem Himmel bin, staune ich nur noch.
    – Auch darüber, daß ortsansässige Astro-Beobachter über eine klitzekleine Lichtglocke klagen, die irgendwo dreißig Kilometer entfernt ist.
    So ist eben vieles Ansichtssache.


    Mein erstes Teleskop damals war ein Winz-Dobson, 3" f/4 mit lustigen Tunnelblick-Okularen.
    Aber das passte wunderbar, um damit meine Begeisterung für insbesondere Saturn zu diagnostizieren und sonst auch noch so einiges zu entdecken.
    Bin dann in die Refaktor-Schiene mit parallaktischer Montierung geschwenkt. Auch das ist Ansichtssache. Und ein Spiegel liegt schon bereit ...

    Ich kaufe gern gebraucht und schaue vorher durch. Ebenfalls Ansichtssache.
    Frage fünf Leute und Du wirst mindestens sieben völlig unterschiedliche Empfehlungen bekommen, was Du Dir kaufen sollst.
    Von mir könntest Du locker ein halbes Dutzend Empfehlungen bekommen ...


    Viel Spaß und viele Grüße,
    Andreas


    <font size="1">
    Ich habe einen ganz einfachen Geschmack: Ich bin immer mit dem Besten zufrieden.
    Oscar Wilde
    </font id="size1">

  • Hallo ,


    das mit mit dem Odeonsplatz macht mir Mut , ich war vor zwei Wochen bei einem Astronomie Verein , so etwas wie Tag der offenen Tür , leider war es bewolkt , bis zu dem Zeitpunkt war ich eigentlich bei einem Dobson 8-10" ohne ich sag mal elektronische Hilfen, wovon mir aber abgeraten wurde , auch ohne Nachführung und Goto sei nicht sinnvoll laut der Hobby Astronomen.
    http://sternwarte-tornesch.de/ueber-uns/


    Mal eine Frage bzgl. CCD Kameras wenn ich z.B. folgende Kamera anschließe mit Live Bildfunktion und angeblich bis hin zu deep sky Objekten.


    http://www.astroshop.de/kamera…kpa-deepsky-color/p,51382


    Kann ich dann am Laptop den Himmel beobachten als wenn ich durch ein Okular mit den Augen schaue ?


    Schönen Abend
    Tom

  • Hallo Tom, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...bis zu dem Zeitpunkt war ich eigentlich bei einem Dobson 8-10" ohne ich sag mal elektronische Hilfen, wovon mir aber abgeraten wurde , auch ohne Nachführung und Goto sei nicht sinnvoll laut der Hobby Astronomen. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Entschuldigung, aber das ist ausgemachter Schmarrn. Unzählige Amateurastronomen beobachten ohne Nachfürung und stellen dir reichlich Objekte schneller ein als das ein bezahlbares GoTo machen kann.


    Natürlich muss man erst mal den Himmel kennenlernen, die wichtigsten Sternbilder erkennen und sich mit Hilfe von einer vernüftigen Aufsuchkarte und dem Sucher, vorzugsweise einem Telrad dann die Objekte per Hand suchen. Aber das ist auch ein sehr großer (An)reiz und das erste Objekt nach einiger Suche gefunden führt mit Sicherheit zu mehr Freude und Befriedigung als dieses Objekt durch ein GoTo angefahren zu haben.


    Erst dadurch lernt man den Himmel und die Objekte kennen. Abgesehen davon- damit sich ein GoTo-System auskennt musst du ja erst mal ein korrektes Alignment durchführen. Dazu musst du aber eine Reihe der dafür nötigen Sterne kennen. Ohne das fährt dein GoTo überall hin, nur nicht an die gewünschte Stelle. Und schau mal in die Einsteigerbeiträge- da gibt es unzählige Anfragen zu dem ach so einfachen GoTo- dessen Bedienung und Nutzung muss man erst mal richtig erlernen. Geht los mit dem umständlicheren Aufbau, dann folgt das halbwegs einnorden und dann das Alignment. Vergessen, den Akku zu laden? Mift- eine so tolle Nacht und nach einer halben Stunde geht nix mehr. Oder du stehst nach 1/2h Fahrt auf dem Acker, hast die Montierung aufgebaut und stellst fest- ups, wo ist denn das Kabel für die Spannungsversorgung? [}:)] Lach jetzt nicht, das ist schon vielen Leuten passiert.


    Der Dobson dagegen? Rockerbox hinstellen, Tubus einhängen, Position des Wunschobjekts der Sternkarte entnehmen und dann suchen. Klar, einige Objekte sind nicht so einfach, aber man sollte eben mit den einfacheren anfangen und diese auch bei jeder Beobachtung wieder mal kurz anfahren. Das bringt Sicherheit und trainiert das Gefühl für andere weitere Objekte.


    Zu der gelinkten Kamera- man könnte an die Bezeichnung <b>EP3CMOS06300KPA</b> auch noch ein paar mehr Buchstaben und Zahlen anähngen, dann würde die noch mehr nach "Profikamera" klingen. [:(!]


    Nö, lass die Finger von dem Teil. Livebild geht vom Mond bzw. der Sonne (letztere nur mit dem richtigen Filter!). Alles andere kannst du knicken. Klar, mit Nachführung kannst du Kurzzeitbelichtungen erstellen, also so alle 15s ein neues Bild. Einige Kameras bieten sogar eine Funktion mit der mehrere Bilder aufsummiert werden und damit zeigen sich lichtschwächere Objekte. Eine davon wäre z.B. die Atik Infinity (klick mich). Die schafft das halbwegs, kostet dafür 3x soviel wie dieses Dingens von Touptek. Allerdings sehen die Bilder für meinen Geschmack nicht gerade toll und natürlich aus, hellere Sterne werden zu richtigen Pflatschen.


    Gruß
    Stefan

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Gaspecky</i>
    <br />Hallo ,
    auch ohne Nachführung und Goto sei nicht sinnvoll laut der Hobby Astronomen.
    http://sternwarte-tornesch.de/ueber-uns/
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Tom,


    erst mal Willkommen hier...[:)]


    Ich möchte Stefan hier nochmal unterstützen, wenn die Kollegen Dir das von der Sternwarte geraten haben war das ein denkbar schlechter Tipp! Vielleicht haste da aber auch was missverstanden, kann mir kaum vorstellen das erfahrene Hobbyastronomen so'n Unsinn erzählen?!
    Ich wette darauf das die allermeisten Dobsonbesitzer ganz ohne technischen Schnickschnack beobachten!
    Das macht ja eben auch den Charme eines Dobsons aus, möglichst wenig Gedöns einfach nur viel Optik und gut ist![;)]


    Andreas

  • Hallo Tom,


    Stefan hat zum Thema Anschaffung schon alles gesagt. Ich hab auch noch nie gehört, dass einem Einsteiger direkt eine Nachführung und Go-To empfohlen wurde. Ein Einsteiger hat erstmal ganz andere Sachen im Kopf als Teleskopelektronik. Ebenso rate ich meist zur visuellen Beobachtung, außer der Anfänger hat schon den Wunsch zur Fotografie. Go-To ist zwar ein nettes Feature und mag vielleicht sogar eine Möglichkeit sein, damit man auch an aufgehellten, stadtnahen Standorten etwas am Deep-Sky-Himmel findet. Ich persönlich empfehle Leuten dennoch immer, sich einen normalen 8-Zoll-Dobson ohne Schnickschnack zu kaufen, oder sich vorab erst mit einer Beobachtergruppe zu treffen (als Praxis-Schnupperkurs). Wie mein Vorredner schon sagte: "Das macht ja eben auch den Charme eines Dobsons aus, möglichst wenig Gedöns einfach nur viel Optik und gut ist!" Kofferraum auf und nach 2 Minuten ist das Teleskop einsatzbereit.


    Dunkler Himmel ist wichtiger als viel Öffnung. Darum solltest du gerade in den mondlosen Nächten (so viele klare Neumondnächte im Jahr gibt's eh nicht) dein Zeug tatsächlich ins Auto packen, um im Dunklen (am besten südlich von Hamburg) die Milchstraße zu genießen. Erst dieser Himmel liefert den nötigen Kontrast, damit diffuse Galaxien, Nebel und alle weiteren Deep-Sky-Objekte Spaß machen. Dein Balkon (der hoffentlich nach Süden geht) wird vermutlich "nur" für Sonne (mit Sonnenfilter), Mond, Planeten, Asteroiden, Doppelsterne und veränderliche Sterne ausreichen; die hellsten Exemplare des Deep-Sky (vor allem Sternhaufen) sollten auch gehen. Erwarte aber vom Balkonien-Deep-Sky nicht allzu viel. Es hat schon seine Gründe, weshalb Deep-Sky-Beobachter zu Neumond immer raus ins Dunkle fahren.

  • Hallo Tom,


    jetzt geb' ich auch mal meinen Senf dazu...


    Du scheinst im Nordosten von Hamburg zu wohnen. Ich habe meine Jugend ein paar Kilometer nördlich vom Hamburger Flughafen verbracht und dort vom Balkon gen Süden beobachtet. So bin ich zur Astronomie gekommen... Danach habe ich noch bis vor ein paar Jahren im Hamburger Norden gelebt und meine Astronomie immer vom Balkon betrieben... Die Lichtglocken stören, machen aber die Astronomie nicht unmöglich. Mit Schmalbandfiltern ist selbst DeepSky möglich.
    Also nicht entmutigen lassen!


    Solltest Du mal Lust haben ein paar kompetente Amateure zu treffen, dann gehe zu einem der unzähligen Treffen der GvA! Ich bin zwar selbst schon (leider) seit Jahrzehnten dort nicht mehr aktiv, aber ich kenne noch den einen oder anderen aus meiner Jugend - feine Leut' mit Ahnung und Herz!


    Und ein Dobson zum Anfang ist sicherlich eine gute Idee. Erstmal das Geld in eine vernünftige Optik investieren. Man kann einen Dobson später auch auf eine parallaktische Montierung setzen und weiter modifizieren. So kann das Teleskop "mitwachsen".


    P.S. Gerade bei dem von Dir verlinktem Shop wäre ich sehr vorsichtig bei den Beschreibungen - ist aber nur meine persönliche Meinung.

  • Moin Tom,


    ich habe selber keine Erfahrung mit Dobsons und kann deshalb auch nur wenig dazu sagen. Nur, es scheint mir, dass Du unnötig Geld verschwenden willst...


    nach allem was ich bisher so gehört habe, würde ich Dir zu einem 8" Dobson raten - ohne viel Schickimicki...


    http://www.teleskop-express.de…igem-Crayford-Auszug.html


    Die "gesparten" 400 EUR kannst Du dann lieber in sinnvolles Zubehör (Okulare, Rotlichtlampen, Tragetasche, Sternkarten, etc.) investieren.

  • moin Jeffer ,


    es geht hauptsächlich um die Tubus Größe, bei deinem empfohlenen müsste ich mal nachmessen ob es in meinem Auto passt , wird bestimmt eng .
    Bei dem skywatcher flextube kann ich den Tubus zusammen schieben und dann passt der auch in mein kleines Auto .


    VG
    Tom

  • Hi,


    ja, der GSO Dobson wäre so die passende Größe. Alelrdings ist der gelinkte nur die Einstiegsversion. Da ist nur ein Okular dabei und dieses 25mm Plössl wird dann bald durch ein vernünftiges Okular für Übersicht ersetzt. Auch der Okularauszug ist nur der einfache und das azimutale Lager ist dieses zu leichtgängige Rollenlager.


    Deutlich besser beraten wärst du z.B. mit diesem 200/1200 Galaxy Dobson (klick mich). Kostet 170€ mehr, dafür ist ein 2" Okular mit 30mm für Übersicht dabei und noch 2 weitere. Der Okularauszug ist mit 1:10 Untersetzung ausgestattet, azimutal ist statt des Rollenlagers ein Gleitlager drin. Und der Sucher ist einer mit 90° Einblick.


    Solltest du auf 10" gehen wollen, auch da würde ich statt dem Skyliner dann diesen 10" Galaxy empfehlen. Gründe auch ier ähnlich, beim Galaxy 3 Okulare, untersetzter Auszug, Winkelsucher und das ein klein wenig entspanntere Öffnungsverhältnis. Der SW hat f/4,7, der Galaxy f/5- klingt nicht nach viel Unterschied, aber f/4,7 zeigt die unvermeidbare Spiegelkoma halt schon deutlicher, die Ansprüche an die Okulare und damit deren Preis steigt an. Die Rockerbox baut bei dem SW auch höher, ist bedingt durch den auschiebbaren Tubus mit dem damit weiter hinten liegendem Schwerpunkt.


    Bei 10" ist ein Volltubus noch immer handhabbar und passt auch noch gut in einen PKW, Tubus quer auf die Rückbank oder selbige umgelegt und Tubus dann eben in den Kofferraum.


    Gruß
    Stefan

  • Moin Tom,


    würde mich den anderen und vor allem Stefan-H mit dem verlinkten ICS Dobson anschließen. Hatte vor ca. 20 Jahren ein 12" Dobson, welches schon nicht mehr leicht handhabbar war (bin damals mit meinem T3 Bus aufs Land gefahren) und nicht die beste Qualität aufwies und so eine „Halbgurke“ würde ich mir nie wieder anschaffen – reinste Geldverschwendung.
    Ob Deine Wahl dann nun auf 8" oder 10" fallen wird, musst schlussendlich Du selbst entscheiden. 10" kosten mehr, sind schwerer, sperriger, bringen aber selbstverständlich mehr Licht, aber das auch nur gut, unter dunklen Bedingungen. Wichtig ist auf jeden Fall die Qualität der einzelnen Elemente wie Spiegelqualität, Okulare, Auszug, etc. Bedenke auch noch, dass es gerade am Anfang darauf ankommt, schnell und ohne viel Tam Tam spechteln gehen zu können, damit einem nicht zu schnell die Lust am Beobachten abhandenkommt [:)]


    In diesem Sinne - frohes Spechteln!


    Besten Gruß,
    Sven

  • Hallo Tom,


    kann mich den Vorrednern nur anschließen. Tolles Paket zum loslegen. Ich bin ein großer Fan von Winkelsuchern, gerade wenn man das Suchen erst üben muss (Dein Rücken wird es Dir danken). Ich würde aber mit dem 8" anfangen, damit geht wirklich schon viel. Sooo groß ist der Unterschied zu 10" auch nicht und f/6 ist einfacher zu justieren


    Was Du nicht vergessen darfst: Justierlaser (oder was Vergleichbares), Rotlichtlampe (evtl. Stirnlampe), Sternatlas, z.B. den Deepsky Atlas, einen Astrohocker (eine höhenverstellbare Bügelstehhilfe gibt es sehr günstig) und warme Klamotten.


    Viel Spaß beim Spechteln.
    Grüße
    Antero

  • ...ach nochwas. Der 8" Newton ist auch sehr gut bei Mond und Planeten. Das klappt auch auf dem Balkon. Evtl. muss man die Rockerbox noch auf einen Hocker stellen, falls der gewünschte Objekt etwas tief steht und die Brüstung zu hoch ist. Meistens geht es aber auch so.

  • Morgen Tom,


    Wie schaut´s denn nun aus? Konntest Du dich nun denn schon für ein "Gerät" entscheiden?
    Wenn noch nicht dann....


    Da ich selber seit langem einen 200/1200 f/6 Skywatcher als Volltubus besitze, den ich im laufe der Zeit für meine Zwecke modernisiert und verbessert habe, würde ich Dir einen 254, sprich 10 Zoll, als f/5 oder f/6 als Einstieg vorschlagen.
    Und den dann auch als Volltubus.


    Warum 10" statt 8" bzw. nicht 12"?
    Weil preislich der Unterschied zwichen 8" zu 10" nicht ganz so groß ist, Du aber mehr Öffnung erhältst, was sich beim Beobachten bemerkbar macht. Der Schritt vom 8" zum 12" ist kostenmäßig schon etwas anderes.


    Die Empfehlung f/5 oder f/6 begründet sich für mich zum einen auf die Justage eines Newton und zum anderen zur Anschaffungsfrage von den passenden Okularen.
    Je schneller das System ist (zb.f/4) desto intensiver und genauer ist/muß die Justage sein.
    Die Okulare sollten entsprechend wertigere sein (mehrere Linsengruppen verarbeitet, Koma korrigiert etc.) wodurch diese dann im Preis sehr wahrscheinlich steigen! Es gehen natürlich auch einfachere, wenn diese dann in der Randabbildung gut sind! Sonst geht das zu Ungunsten Deiner Beobachtungsfreude.


    Den Volltubus würde ich nehmen, weil Du den nach dem Transport auf die Rockerbox packst und je nachdem, wenn die Optik gut Justagestabil ist, kann man ziemlich schnell loslegen. Einen Gitterrohr Dobson mußt Du immer neu justieren.
    Aber auch das ist reine Übungssache und muß kein Hinderniss sein!


    Zum Transport:
    Den 200/1200 kriege ich spielend in meinen Panda auf die Rückbank verstaut und das ist ein Zweisitzer, also kein Raumwunder! Und den Justiere ich nach dem Transport seltenst nach, soviel zur Stabilität!
    Im Auto wäre sogar Platz für einen 12" f/5.3, wenn ich die Bank umlege (....wobei mich meine bessere Hälfte eventuell auch "umlegen" würde, wenn ich mir den auch noch leiste... ;-}).


    Der Unterschied im Gewicht ist jetzt auch nicht so groß zwichen dem 8" und 10", das Du dir daran einen Bruch heben würdest.
    Ansonsten nimm eine klappbare Sackkarre mit.


    Das wäre es soweit erst einmal von mir.

  • Hast Du ein Beispiel für einen günstigen 10" f6 Volltubus-Dobson? Die günstigen 10 Zöller die ich so kenne, haben quasi durch die Bank die schon etwas kritischeren f4,7...


    Gruß Horst

    Taurus T400 pro , Skywatcher ST120/600, Lunt LS50THa, diverse Ferngläser von 5x25 bis 20x80

  • Hi, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Die günstigen 10 Zöller die ich so kenne, haben quasi durch die Bank die schon etwas kritischeren f4,7.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Das mit f/4,7 gilt für Skywatcher, GSO bzw. Galaxy haben f/5. Ein 6" ist meines Wissens nach von Orion UK zu bekommen, aber bei denen trau ich keinem der "Protokolle" ihrer Spiegel, da kam schon reichlich unstimmiges in den Foren hoch. [}:)]


    Und ja, f/6 wäre unkritischer, aber f/5 gegenüber f/4,7 ist auch schon etwas weniger kritisch hinsichtlich den Randproblemen bei eitwinkligeren Okularen.


    Gruß
    Stefan

  • Ja, richtig die Galaxy 10" haben eine Brennweite von 1250 statt der üblichen 1200mm...


    Orion uk fiel mir auch ein, da liegt der Preis eines 10-Zöllers aber schon über dem eines günstigen 12"-Dobsons. Aber vielleicht habe ich auch da was übersehen...


    Gruß Horst

    Taurus T400 pro , Skywatcher ST120/600, Lunt LS50THa, diverse Ferngläser von 5x25 bis 20x80

  • Horst:
    Vieleicht habe ich ewtwas überlesen? Hatte Tom für sich ein Preislimit gesetzt?
    Kostengünstige 10" kenne ich nur den Skywatcher Skyliner-250PX, und der hat auch schon f/4.8.
    Oder der Bresser Revelation 10" 250/1250 f/5 M-CRF Premium Dobson bei APM.


    Stefan:
    Genau die von Orion UK meinte ich. Wußte gar nicht, das Orion problembehaftete Spiegel produziert, bzw. das es dort Mängel gibt!
    Ist das denn schon länger bekannt?

  • (==&gt;)Milkysurf: Lies Dir in deinem ersten Postungs den dritten Absatz durch, warum 10" und keine 12"...


    Und dann erklär mir bitte den Preisvorteil eines 10" Orion uk Dobsons gegenüber einem 12" Dobson chinesischer Herkunft. ...



    Außerdem sehe ich zwischen f4,7 (1200:254=4,72 ~4,7) und f5 nochmals deutlich einen Unterschied


    Gruß Horst

    Taurus T400 pro , Skywatcher ST120/600, Lunt LS50THa, diverse Ferngläser von 5x25 bis 20x80

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