Okularberatung

  • Hallo,


    ich habe momentan ein Skywatcher Newton 200/1000 Teleskop. Ich hatte anfangs viel Spaß mit den mitgelieferten Okularen, doch ich habe gemerkt, dass 30-40 € Okulare nicht das wahre sind. Jetzt stellt sich mir die Frage, welche Okulare ich kaufen soll, schließlich gibt es genügend.


    Ich möchte vorwiegend Deep-Sky Objekte beobachten und habe ein Büdget von max. 300€.


    Ich habe mich auch schon ein bisschen informiert und bin auf das Zoomokular Hyperion 8-24mm gestoßen http://www.astroshop.de/baader…mark-iv-8-24mm-2-/p,53114


    Dennoch weiß ich, dass das Gesichtsfeld sehr entscheidend ist und dieses bei Zoomokularen eingeschränkt ist.


    Nun stellt sich mir die Frage, ob ich ein Zoomokular oder eher 2-3 Fixokulare kaufen sollte. Ich würde mich sehr freuen, wenn ihr mir helfen könntet.


    LG

  • Hallo "Bewload",


    willkommen hier auf Astrotreff.


    Zu deinen Überlegungen- das Baader Zoom hat zwar ein etwas größeres Eigengesichtsfeld, aber im langbrennweitigen Ende ist das dann halt doch wieder recht klein. Bei 24mm gerade noch 48° und damit zeigt es weniger Feld als ein Plössl in der Brennweite.


    Mit deinem f/5 Newton kämen Brennweiten von 26-30mm für Übersicht in Frage, dazu 10mm für mittlere Vergrößerung und 6mm für hohe Vergrößerung. Ein Okular für sehr hohe Vergrößerung so um 3,5mm kannst du später nachkaufen.


    Dein Problem dabei- ein f/5 Newton zeigt schon etwas Koma, das ist systembedingt. Und die günstigen weitwinkligeren Okulare wie z.B. Typ Erfle (als WA, UWA, SWA mit eGF so u 68-70°) kommen mit dem stumpfen Strahlengang nicht so toll zurecht. Das führt zu etwas unscharfen, mehr oder wenniger "aufgeblasenen" Sternen am Bildfeldrand. Das betrifft besonders die langbrennweitigen Okulare.


    Mit 300€ bekommst du bei 2 oder 3 Okularen nur die mittlere Qualität, wirst also mit leichten Randunschärfen leben müssen.


    Gruß
    Stefan

  • Hi!


    Eine Festbrennweite ist gegenüber einem Zoom gleicher Fertigungsqualität ähnlich wie bei Fotoobjektiven immer die bessere Wahl. Für die Wahl der Okulare ist das gewünschte scheinbare Gesichtsfeld wichtig. Die Baader Hyperion Festbrennweiten (sGF 68°) haben besonders bei den kürzeren Brennweiten ähnlich gute Eigenschaften wie die teureren Vixen LVWs.


    &gt;Stefan:<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Bei 24mm gerade noch 48° und damit zeigt es weniger Feld als ein Plössl in der Brennweite.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Ich habe bisher noch kein Plössl vermessen, das die immer wieder zu lesenden 50° sGF schafft. Meist bewegen sich die Gesichtsfelder auch teurer Plössls zwischen 47° und 48°. [:)]


    Salü, Volker.

    Deep Sky visuell, Mond und Sonne im Weißlicht mit 10" f/5 Dobson auf Selbstbau Birke-Multiplex  :dizzy:

  • Ich würde auch EInzelokulare bevorzugen, vor allem um 68 Grad oder mehr beim 2" Übersichtsokular zu haben.


    300/3=100 ist natürlich nicht viel. Bleiben eigentlich eher gebrauchte Hyperions (also 8mm und 13mm) und ein 28mm-30mm Übersichtsokular in 2". Aber für 100 Euro? Und nicht Erfle? Vielleicht so ein Maxvision 68 Grad wenn Du Glück/Geduld hast. Gebrauchte Hyperions könnten auch für 80 zu bekommen sein. Bleibt mehr für das große Okular. Also wenn der noch zu haben ist:
    http://www.teleskop-spezialist…kular-28mm-SWA::1257.html


    Schöne Grüße,
    Walter

  • Hallo,


    auf lange Sicht ist es wahrscheinlich sinnvoller, wenn du dir gleich höhrewertigere Okulare kaufst. Auch wenn du etwas sparen musst und vielleicht erstmal nur ein Okukar kaufst, wirst du z.B. mit einem Televue Nagler oder Panoptik viel Freude haben. Gebraucht liegen die in deinem Budget, man muss nur etwas suchen und warten. Auch haben solche Okulare einen recht guten Wiederverkaufswert, falls du sie irgendwann doch einmal loswerden möchtest.


    Gruß


    Carsten

  • Hallo!


    Es ist auch nicht verkehrt, den Gebrauchtmarkt von Okularen "im Auge" zu behalten. Es werden dort immer wieder Okulare auch älterer Serien, die nicht mehr neu zu haben sind, günstig angeboten, z.B. manche Nagler vom Typ 1 oder auch TV Radians. Lohnenswert ist manchmal auch der Blick in die Vitrine eines Händlers.


    Auch wenn der Erhaltungsgrad nicht mehr so gut ist, drückt das den Preis. Optisch und mechanisch muss das Okular aber ok sein.


    Salü, Volker.

    Deep Sky visuell, Mond und Sonne im Weißlicht mit 10" f/5 Dobson auf Selbstbau Birke-Multiplex  :dizzy:

  • Hi
    ob Du ein Zoom oder Einzelokulare nimmst ist eher perspektivisch zu klären.
    Praktisch braucht man ein Zoomen kaum wirklich.
    Insofern kommt ein Zoom m.E: nur bei besonderen Konstallationen nachhaltig in Betracht.
    Das kann z.B. sein Gewichtsersparnis bei Reisen oder nachhaltiger Engpaß mit den Finanzen....
    Optisch würde ich immer einzelne Okulare vorziehen.
    Schau auf dem Gebrauchtmarkt nach mittelpreisigen WW Okularen und stocke damit je nach Vorliebe
    in Etappen auf. Die am häufigsten benutzen Okulare sind die Wichtigsten.
    Das sind i.d.R. Übersicht, DS Arbeitstier und förderliche Vergrößerung - am F/5 also
    25-35mm, 11-15mm und 5mm
    CS

  • Hi Bewload,


    angefangen habe ich mit einem Hyperion Zoom (8-24) und einem Nagler 31 an einem F/6 Refraktor. Danach habe ich mir einen F/5 Dobson gekauft und gleich mehrere Ethos dazu. Das bei mir am Dobson am häufigsten eingesetzte Okular ist das 13mm. Ich würde Dir raten nach einem gebrauchten Nagler 13 Typ 5 zu schauen, und dann später weiter auszubauen. Festbrennweiten sind dann doch besser als Zooms. Solange man keinen Zwang, wie z.B. Gewicht, Platzgründe, etc., hat würde ich daher Festbrennweiten vorziehen. Es gibt natürlich auch günstigere Okulare mit gleichem Gesichtsfeld, wie z.B. von Explore Scientific, die sind natürlich auch eine Überlegung wert :)


    Viele Grüße,
    Marcus

  • Moin Bewload,
    als ich damals anfing kaufte ich mir als erstes ein gebrauchtes 30mm Erfle von "Wild" für meinen 8" f/6 (das sog. Panzerokular). Leider hat es bei f/5 eine nicht zu übersehende Randunschärfe. Heute würde ich wohl nach einem 82°-Weitwinkel von Explore Scientific auf dem Gebrauchtmarkt Ausschau halten bzw. neu für das Budget erst mal nur dieses zu kaufen (das 30er Nagler ist mehr als doppelt so teuer, dafür aber immer noch Referenzklasse).


    Ein vernünftiges langbrennweitiges Weitwinkelokular ist meiner Meinung nach das Okular, das zuerst "aufgestockt" werden sollte. Mit seinem großen Gesichtsfeld ergänzt es nämlich den Sucher/Telrad/Red-Dot-Finder beim Deepsky und ist ideal für so große Deepsky-Objekte wie M31 oder Cirrus-Nebel. Bei mir das am meisten genutzte Okular.


    Wenn dann wieder Geld zusammen kommt, würde ich gebraucht Nagler-T6-Okulare im Bereich der Hochvergrößerung kaufen. Bis dahin würde ich jede Chance nutzen, bei Freunden oder auf Teleskop-Treffen die diversen Okulare einmal auszuprobieren.


    Letztlich entscheiden die persönlichen Vorlieben, welche Okulare in Frage kommen. Das geht los mit den Augen (Brillenträger, diverse kleine Augenfehler oder auch nicht) bis hin zu Störgefühlen, wenn eine gewisse Randunschärfe (Koma) vorliegt. Nicht jeder stört sich gleichermaßen daran. Auch Einblickverhalten und Augenabstand werden individuell unterschiedlich empfunden; steht und fällt oft mit so banalen Dingen, wie eine vernünftige Augenmuschel aus Gummi. Im Ergebnis helfen nur eigene Erfahrungen durch Ausprobieren.


    Die Zeiten, dass man "Schrott" jenseits von 100-Euro kauft, ist inzwischen sehr gering. Beim Online-Kauf gibt es zudem das befristete Rückgaberecht. Auf dem Gebrauchtmarkt ist das schlimmste, was einem passieren kann, dass jemand ohne Ahnung ein Okular auseinander genommen hat und dejustiert (sowie inkl. Staub) wieder zusammengeschraubt hat. Alles andere sieht man einem "gebrauchten" von außen an (z.B. Schäden durch Herunterfallen). Bei Nichtgefallen kann man es in der Regel ohne Wertverlust wieder veräußern.

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