6" F/8 Refraktor oder Meade 8" SC

  • Hallo zusammen,


    was würdet ihr für ein Teleskop nehmen, wenn ihr nur die Wahl zwischen einem älteren TS 150/1200 Refraktor und einem älteren Meade 8" SC OTA hättet?


    Nur diese beiden kommen in betracht.
    Welches wäre das bessere Teleskop in meinem Fall?
    Ich bin überwiegend im Sonnensystem unterweg und mache selten - wenn der Himmel es mal zulässt - DeepSky.


    Vielen Dank schon mal für eure Hilfe.
    Gruß
    Andreas

  • Hi Andreas,


    für Sonnensystem würde ich mir nicht unbedingt einen großen Achromaten holen - habe zwar selbst noch durch keinen 150/1200er geschaut aber deutliche Farbfehler hat schon mein Vixen 102/1000 mit f/10 zwar hier noch nicht gravierend aber das wird mit zunehmender Öffnung und schnellerem Öffnungsverhältnis sehr schnell schlechter und Du willst ja schließlich hoch vergrößern. ...oder ist das ein ED?


    Ergo würde ich das SC nehmen - aber nur wenn es auch gut ist! Mit meinem 9,25er Celestron hatte ich sehr schöne Jupiter und Saturn Beobachtungen gemacht - das Gerät sollte aber keine Gurke sein und geringes Spiegelshifting haben - dann macht so ein SC schon Spaß.


    Bzgl. Deep-Sky hat das SC den Vorteil das es mehr Licht fängt - dafür aber den Nachteil eines kleineren Gesichtsfeldes. Bei niedrigen Vergrößerungen ist da der Refraktor im Vorteil (auch hier vorausgesetzt es ist keine Gurke).


    Ach so und montierungstechnisch ist das SC natürlich VIEL einfacher stabil zu montieren als ein langer 6-Zöller... bei dem brauchst Du schon einen sehr stabilen Unterbau!



    Gruß
    Christoph

  • Hi, Andreas.


    Auch ich würde zum SC tendieren. Ich hatte solch ein Gerät leihweise für ca. zwei Jahre im Einsatz und damit sehr schöne Beobachtungen machen können. Besonders mit Binoansatz macht es Spaß.
    Auskühlzeit und Tubusseeing sind weit weniger ein Problem, als man manchmal zu lesen bekommt. Es sind 20cm Öffnung, weitestgehend farbfrei (die Schmidt-Platte bringt manchmal etwas Farbe ins System), womit Du nicht nur für die Planeten gerüstet bist. Auch Deep-Sky geht schon gut. Auf eine Tauschutzkappe achten. Die Platte zieht das Wasser an. Ansonsten klare Empfehlung für den Spiegel.


    Gruß
    Micha

  • Hallo Andreas,


    auch von mir eine klare Empfehlung zum SC. Hatte vor Jahren einen 6", 1200mm von Skywatcher und der Farbsaum macht echt keinen Spaß. Zur Übersicht würde ich Dir aber eher einen 80ED empfehlen. Farbrein, geringer Hebel und bitte daran denken, dass eine Huckepack Montierung über eine angebrachte Schiene am SC, nicht zu stark belastet werden darf, da sonst die Schmidtplatte verzerren kann. Ansonsten parallel montieren.


    Beste Grüße,
    Sven

  • Hi Andreas,<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Apochromatiker</i>
    <br />..hey keine schlechte Idee.
    So ein 120/600er oder? Den könnte man auch als Leitrohr für spätere Astrofotografie nutzen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Nö, empfinde ich nicht als gute Idee. Der 120/600 zeigt deutlich Farbe, für Planeten mit hoher Vergrößerung noch viel schlechter geeignet als der 150/1200. Und als Leitrohr zu groß, zu schwer und völlig unnötig.


    Gruß
    Stefan

  • Hi Andreas,


    na ja, dann hättest du mit dem C8 und dem 120/600 zwei "Spezialisten", das eine taugt nix für Weitfeld, das andere nix für etwas Vergrößerung.


    Nimm einen 80mm ED so mit um 500mm Brennweite. Der zeigt dir für Übersicht ein noch größeres Feld und du kannst damit auch mal höher vergrößern.


    80mm hat zwar erst mal weniger Auflösung als 120mm, aber bei 30-40x ist das egal und mit dem Achromaten bei höherer Vergrößerung verliert der glatt gegen 80mm ED.


    Gruß
    Stefan

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Apochromatiker</i>
    <br />..hey keine schlechte Idee.
    So ein 120/600er oder? Den könnte man auch als Leitrohr für spätere Astrofotografie nutzen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Würde auch eher ne Nummer kleiner aber dafür qualitativ hochwertiger - sprich ED - nehmen... habe vor Kurzem z.B. einen Vixen ED102SS relativ günstig erworben - das Teil ist spärisch nahe an der Perfektion und zeigte sogar Venus noch ganz ansehnlich. Übersichtsbeobachtungen sind damit natürlich auch möglich - einfach die Augen offen halten, da kommen immer wieder mal nette Angebote.


    Gruß
    Christoph

  • Zur Übersichtsbeobachtung und Deep Sky (!)ist ein 150/750mm Refraktor nicht zu verachten, habe selber einen und bin hochzufrieden damit.
    Mit einem 25mm Okular erhältst du V =30x und eine AP von 5mm und das ist voll ok.
    Falls du mal damit fotografieren möchtest, musst du dir zur Reduzierung des Farbfehlers, unbedingt einen entsprechenden Filter zulegen. Ich benutze dazu den Kontrast Booster.

  • Hallo Andreas,
    ich kenne beides aus eigener Erfahrung:
    Zum 6´´ Achromaten: Der Farbfehler ist an hellen Objekten (Sonnenflecken, Mond, Jupiter und Saturn (wenig)) zu sehen. Abhilfe hat für mich damals erst ein Baader Semi-Apo-Filter (Bild wird etwas gelblich, aber moderat), später ein Aries Chromacor II N gebracht, bei letzterem hatte ich ein nahezu farbreines Bild. Mit einem SC (hier C 9.25 als eigenes, aber auch etlichen Beobachtungen mit 8´´ Meads oder C 8) hat man natürlich ein farbreineres Bild und die Obstruktion stört visuell bei guten Exemplaren viel weniger als viele behaupten. Sonnenflecken und Granulation waren mit meinem C 9 eine Wucht.
    Also, die Empfehlung von meiner Seite kann nur lauten:
    Ausprobieren, wenn das möglich ist und schauen, ob einen die speziellen Eigenschaften individuell zusagen oder eben nicht. Das 8´´ Meade hat natürliche eine höhere Auflösung, wenn es gut ist, d.h. der Kontrast durch die Obstruktion nicht zu sehr leidet. Der 6´´ f8 Redfrktor hat eine größeres Gesichtfeld bei schwachen Vergrößerungen. Aber da gibt es ein paar Tricks, auch einem SC ein bisschen mehr Gesichtfeld tzu verschaffen, wenn man das braucht ;)
    Gruß Michael

  • Sorry Andreas,
    das habe ich gerade erst gelesen.
    Es gibt die Reducer/Correktoren von Meade/Celestron/Antares/TS, die das Öffnungsverhältnis auf 1:6,3 vergrößern. Diese lassen sich auch visuell verwenden. Zum Beipiel so:
    Der Baader Maxbright Zenithspiegel hat auch SC-Gewinde. Schraubt man ihn direkt auf das Anschlußgewinde des Meade(ggf. mit einem Celestron Konterring) und den Reducer/Corrector direkt auf den Zenithspiegel, dann die 2´´ Hülse und dann ein gutes 2´´ Okular (z.B. das Baader Hyperion aspheric 36 mm) kommt man auf fast 1,5 ° Gesichtsfeld.Das geht übrigens auch mit einem 150/1200 Refraktor, wenn man einen vernünftigen, kurzbauenden 2´´ Okularauszug dran hat; nötig, weil man einen ziemlichen Fokussierweg nach innen braucht.
    Ein anderer Weg wäre die Verwendung eine Baader Alan Gee Reducers. Anleitungen findest Du bei Baader.
    Mit 1 1/4 ´´ Okularen ist der Effekt natürlich kleiner, das müsstest Du ausprobieren. Ich habe das alles mal auf a.de ausführlich beschrieben. Die Abbildungsqualität im zentralen Feld bleibt dabei durchaus gut für geringe Vergrößerungen, am Rand werden die Abbildungfehler durch die Bildfeldkrümmung der Teleskopoptiken aber sichtbar. Dennoch ist es für mein Dafürhalten ein Gewinn, vor allem, weil man kein Richfield Teleskop extra braucht
    Ich habe das inzwischen für meinen APM 152/1200 ED mit einem Astrp-Physics photovisuellen Reducer realisiert, der hat hat jetzt bei diesem Setup fast 3° Gesichtsfeld.
    Das Ganze wir auch von Rod Molise in seinem Buch über SCs beschrieben.
    Gruß Michael

  • Noch eines. Bei der Binobeobchtung kann man es nur über den Alan Gee versuchen, etwas hinzubekommen.
    Okularempfehlung: Leg´ Dich auf die Lauer nach 2 Baader eudiaskopischen 35 mm Okularen, die haben das maximal mögliche Feld bei 1 1/4 ´´ und sind hin wieder gebraucht zu bekommen (baugleich sind die Ultima von Celestron). Auch TS hat/hatte Superplössls mit 32 und 40 mm Brennweite mit maximal möglichem Gesichtsfeld . Ohne diese Investitionen wird es leider nichts mit größerem Gesichtsfeld. 25er SPL sind da halt begrenzt, sorry
    Gruß Michael

  • Hi Michael, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Leg´ Dich auf die Lauer nach 2 Baader eudiaskopischen 35 mm Okularen, die haben das maximal mögliche Feld bei 1 1/4<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Na ja- ob man nun das 35mm Baader mit 45,6° eGF oder ein 32mm Plössl mit 50° oder ein 24mm Panoptic mit 68 nimmt- die zeigen alle das gleiche Feld- eben das, was mit 1,25" maximal möglich ist. [:)]


    Der einzige Unterschied ist die jeweilige Vergrößerung und die mit der Brennweite erzielte Austrittspupille, da bringen die 35mm natürlich eine etwas größere AP als das 32mm Plössl, dafür aber etwas weniger Vergrößerung.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Stefan,
    richtig, das hatte ich ja auch so geschrieben ;-). Man könnte auch 2 Televue 24 mm Panoptics nehmen und käme in etwa aufs gleiche Feld.
    Das geht alles .....
    (==&gt;) Andreas: Das mit den Reducern funzt eigentlich nur gut in dem beschriebenen Setup mit den 2´´ Okularen, solltest Du bedenken. Die Binoansätz haben halt einen langen optischen Weg, so dass man aus dem Bereich der optimalen Abbildung bei den Reducer/Correktoren (ca. 85 mm) herauskommt und vor allem einen langen inside-travel bei den Okular-Auszügen braucht. Für richtig Richfield sind die 1 1/4 `` Okulare ja auch nicht gedacht. Selbst die mit 80 - 100° Eigengesichtsfeld sind ja letztlich so kurzbrennweitig, dass auch nicht mehr reales Gesichtsfeld dabei herauskommt, wenn man´s mal nachrechnet. Allerdings höhere Vergrößerungen, was oft dem Kontrast gut tut, da der Himmel dunkler erscheint. Es gibt eben doch viele Varianten ....
    Gruß Michael

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