Klassische Gurken

  • Gerade hier im Klassikerforum schwaermen viele von den alten Jugendtraeumen. Damals unbezahlbar und heute technisch ueberholt, halten sie sich hartnaeckig im Gedaechtnis und ganz sicher war frueher alles besser.


    Wirklich ?


    Dieser Thread soll mal aufzeigen, was frueher in der "guten alten Zeit" nicht so toll lief und wo schon damals Pfusch am Werk war. Ich werde als erste Beispiele mal aus meiner Sammlung einen 40x40-Refraktor und einen 100/800er Newton vorstellen.


    Schon mal jetzt liebe Gruesse aus dem (virtuellen) Spreewald!

  • Hier der (versprochene) 40x40, baulich nicht unaehnlich zu dem (nicht mehr erhaltenen) 40x40, mit dem ich meine Astronomie anfing (das Yps-Fernrohr mal ausgeklammert).



    Es verfuegt ueber ein Tischstativ, einen Schiebefokussierer ohne Arretiermoeglichkeit und ueber ein terrestrisches Abbild. Vier Linsen in vier Gruppen: Objektiv-Einlinser, Bildumkehrlinse, und zwei Linsen eines Huygensokulares, das vielleicht 20 Grad scheinbares Gesichtsfeld bringt.



    Das Design des Kartons gibt es auch bei groesseren Geraeten desselben Herstellers, und alles sind Gurken, was ich bislang davon gesehen habe. Der 100/800er Newton im naechsten Beitrag war in einem gleich gestalteten Karton verpackt, mit diesem Orbit drauf.


    Und ja, das Teleskop passt so gerade nicht in einem Stueck in den Karton. Man muss den Tubus von der Montierung schrauben. Die "Montierung" ist hierbei eine simple Plastikgabel mit ueber einen Knauf einstellbarer Rutschkupplung.




    Ein Blick ins Objektiv offenbart die Reflexion von zwei Glasluftflaechen, die nicht verguetet sind. 8% Licht weg. Die Blende hinter dem Objektiv schluckt noch deutlich mehr Licht.


    Nach Entnahme der Linse (sehr rauher Rand, Presspolitur ?) sieht man hinter der ebenfalls entnommenen Blende eine weitere Blende. Diese glaenzt silbern, was zum nicht geschwaerzten weissen Plastiktubus passt. Die paar Photonen, die den Weg zum Beobachter finden, werden wohl noch ein paar Freunde mitbringen.




    Was zeigt das Instrument? Mondkrater erscheinen am Mondrand irgendwie "griesig", da man so gerade anfaengt, selbige aufzuloesen. Der Beobachter muss bei Verwendung dieses Statives und hoch stehendem Mond eine gute koerperliche Konstitution mitbringen. Luft anhalten, auf Tauschstation gehen, Mond wiederfinden, fokussieren (und Fokus halten, sonst rutscht es wieder - und beim Festhalten wackelt alles natuerlich), dann ein paar Sekunden beobachten, bevor der Sauerstoff knapp wird.


    Wer ein solches Geraet astronomisch ueberlebt hat, wird wahrscheinlich theoretischer Kosmologe oder Instrumentendesigner.

  • Hier nun ein 100/800er Newton der Marke "Panorama". Ich vermute, er stammt aus den 1980er Jahren.




    Es faellt gleich auf, dass das Geraet fuer 800mm recht kurz baut und extrem leicht ist. Gruende hierfuer sind ein extrem langer Fokussierer, die Verwendung von Plastik und sehr duenne Holzstativbeine. Die "Montierung" hat auch im geklemmten Zustand sehr viel vertikales Spiel. Sie besteht komplett aus Plastik und die Fluegelmutter, die die Reibung fuer die Hoehenverstellung einstellen soll, ist nicht besonders feinfuehlig. Entweder geht es sehr schwer, mit einem toten Gang von ca. 1cm am Tubusrand, oder das Rohr verstellt sich von alleine.



    Kurzer Tubus, lange Brennweite - sodann ein langer Okularauszug. Der spindelduerr ist. Vignette spielt aber keine Rolle, denn der Fangspiegel ist eh viel zu klein.





    Der Blick durch den Okularauszug, den man zum Erreichen des Fokus ziemlich weit herausziehen muss, zeigt keinen runden Fangspiegel in einem runden Hauptspiegel, sondern ein Quadrat im Quadrat.




    Ja, der Fangspiegel ist rechteckig. Auf einer flachen Blechstrebe montiert, laesst er sich zwecks Justage hinbiegen, denn Justierschrauben gibt es nicht.



    Ein klassisches Lehrstueck, wie man einen Newton NICHT bauen sollte.


    Was kann man sonst noch falsch machen ? Einige Klassiker haben ja noch achromatische 5x24-Sucher. Normalerweise sind das heutzutage Einlinser mit Blende und Fadenkreuzokular.


    Das Sucher hier, von der Groesse einem 5x24 nachempfunden, hat nicht mal ein Fadenkreuz. Das ginge auch gar nicht, denn es hat eine galileische Optik! Hier habe ich es mal ins Sternbild Fische gehalten, um einen Eindruck zu vermitteln. Das Gesichtsfeld ist winzig (sicher die Kernkompetenz eines Suchers) und so richtig scharf will es auch nicht werden (auch nicht ausserhalb des Aquariums oder im Unendlichen).



    Warum sollte man sich einen solchen Klassiker anschaffen ? Um zu dokumentieren, dass frueher nicht alles besser war! [:)]

  • Hallo Klassiker Freunde :)


    Ich möchte auch mal kurz was zu solch einer Klassischen Gurke sagen:-)
    1992 kaufte ich mir mein erstes Teleskop im Kaufhaus , mein wunsch war ein Teleskop mit möglichst hoher Vergrößerungsleistung, bin dann auch gleich Fündig geworden im Kaufhaus .
    Die Verpackung versprach mir 450 fache Vergrößerung und ein Buntes Universum mit einem Spiegeldurchmesser von 76mm und einer Brennweite von 700mm:-)lach 200,- DM hat mich das gute teil gekostet, voller Erwartung hab ich dann am Abend gleich den Mond anvisiert, nach 1/2 Stunde Beobachtung wusste ich das ich den Mond viel Besser ohne Teleskop sehen konnte als mit:-)
    Mein Fazit , es war eine Klassische Gurke...
    Ich glaub diese Erfahrung gehört einfach mal zum Hobby dazu:-)


    Viele Grüße
    Andre

  • Hi Andre,



    das ist der typische heutige "Tchibotorpedo". Den gibt es auch schon recht lange, z.B. als klassischen Tasco 3T. Um 1985 kosteten die mal um 400 DM. Sie standen jedoch im Schatten ihres nur etwas teureren 114/900ers, der auf einer deutlich besseren parallaktischen Montierung daherkam.


    Spaeter wurde das azimutale 760700er Newton-Genre wieder aufgegriffen und ins Billigsegment verfrachtet, in dem er oftmals in Kaffeelaeden (deshalb o.g. Spitzname) oder Supermaerkten angeboten wurde.

  • Hallo Juergen,



    Ja das Teil war wirklich billig, es hatte die Farbe rot und war glaube sogar ein Tasco obwohl Tasco auch vernünftige sachen zu der Zeit angeboten hatte ,es gab halt auch wirklich echte Gurken,
    Ich konnte es auch nicht lassen und besorgte mir danach von Quelle ein 60/900 Refraktor mit Prallaktischer Montierung.
    Der hat dann schon 700,- DM gekostet und war aus heutiger sicht völlig überteuert, trotzdem konnte man damit schon richtig was sehen , zum ersten mal bei 100 fach den Saturn gesehen " welch ein Erlebnis" wenn ich mich heute daran erriner muss ich oft schmunzeln:-)


    Viele Grüße
    Andre

  • Unter Sammlern von Tascofernrohren wird rot auch gern als "Warnfarbe" bezeichnet. Als die Tuben rot wurden, liess die Qualitaet merklich nach. Der Anfang von Ende.

  • Hallo Jürgen,


    Dein 100/800er erinnert mich arg an mein eigenes erstes Teleskop [:D]
    Dieses hatte zwar d114mm, aber es war gleichfalls eine wahnwitzige Gurke.
    Leider habe ich kein Foto des "Instrumentes" mehr, aber evtl. wird in diesem Thread ja noch eines gezeigt, welches meinem ersten Abflussrohr gerecht wird.


    Schöner Thread [:)]


    Beste Grüße,
    Sven

  • Hallo zusammen,
    manche Geschichten hören sich ja wirklich gruselig an umd die Bilder sprechen ja auch eine deutlich Sprache.
    Ich möchte aber trotzdem eine Lanze für die "Klassiker" brechen,und die werden doch in diesem Forum behandelt, die es aber nach meiner Meinung in den 80er oder 90er Jahren nicht mehr zu finden gibt! Nicht als Anfängergerätschaften teils zu Dumpingpreisen und schon gar nicht im Kaufhaus oder im Versandkatalog.Das mag noch in den 60ern ganz anders ausgesehen haben.
    Klassiker sind für mich Fernrohre aus Glas und Metall und maximal mit ein bischen Holz hergestellt. Fertig!
    Die Grenze ziehe ich beim Einzug von Kunststoffen in den Instrumentenbau.
    Sorry, Abflussrohre, Vollkunststoffkanonen und Plastiklinsen sollten bei den Klemptnern behandelt werden.
    CS
    Saierländer

  • Hallo miteinander,


    ich habe auch eine Gurke, es ist ein Skylux 70/700 ("Lidlscope") mit der blauen Metalltaukappe, also der Version, die immer wieder so hoch gelobt wird. Ich bin mir nur nicht so recht sicher, ob es hier schon als "Klassiker" durchgeht, vielleicht eher als Youngtimer.


    Interessanterweise sind die anderen beiden Skyluxe, die wir in der Familie haben und die beide die schwarze Kunststofftaukappe haben, deutlich besser. Ich kann mit diesen z.B. Planeten oder Mond bis 140-fach hochvergrößern (nicht mit den beigelegten Okularen, sondern mit besseren) und habe eine gute Abbildung und auch gute Sterntestbilder mit den zwei Geräten. Nur das mit der Metalltaukappe ist ein Reinfall, da bekomme ich keine halbwegs scharfe Abbildung hin.
    Aktuell dient es als Ersatzteillager, vielleicht mache ich mal Versuche mit Linsen drehen, umdrehen oder ähnliches (anderer Abstandsring herstellen). Mal sehen, ob das noch was möglich ist.


    Ein Vixen VMC 110 L hatte ich auch mal (auch eher Youngtimer denn Klassiker?), das war nur bis ca. 70x einigermaßen verwendbar und hatte wohl einen Fehler im Hauptspiegel. Ich hatte mir da mehr erwartet und auch die Aussage eines bekannten Astrohändlers, dass die angegebene Höchstvergrößerung mit Vorsicht zu genießen ist hat mich dann überrascht. Einerseits da Vixen eher als Hersteller mit höherer Qualität bekannt ist (zumindest für die in Japan hergestellten Optiken), andererseits weil die Händler auf den Webseiten gern die Höchstvergrößerung ohne weiteren Kommentar angeben und ich diese Angabe natürlich dann als realistisch hinnehme (gut, oft passt das ja auch).


    Ich denke auch, früher war nicht alles besser und es gab schon immer Gurken.


    Ich freue mich über den Klassiker-Thread und diesen Ableger hier.


    CS und gurkenfreie Zeit
    Jürgen

  • Moin Jürgen!


    > ich habe auch eine Gurke, es ist ein Skylux 70/700 ("Lidlscope") mit der blauen Metalltaukappe, also der Version, die immer wieder so hoch gelobt wird.


    Hm, da gab es damals solche und solche. Man mußte die Teile quasi handverlesen, bis man mal eine brauchbare Optik erwischte. Ich hab' in der Zeit damals, als Lidl die Dinger raustat, bestimmt mehr als ein halbes Dutzend vor der Nase gehabt. Um mal ein Beispiel zu nennen, weil ich einen 1:1-Vergleich mit zwei Lidls hatte: mit dem einen konnte ich gut die Streifenbänder auf Jupiter erkennen, beim anderen war die Jupiterscheibe nur ein runder, heller Fleck, nichts zu machen.


    Auf der anderen Seite sind damals gerade mit diesem Lidl-Modell (blaue Alu-Kappe) bei Kollegen hervorragende Planetenbilder gelungen, aber auch wiederum nur mit ausgesiebten Optiken.


    Der einzige Lidl mit schwarzer Kunststoff-Kappe, den ich je hatte, besaß tatsächlich auf Anhieb eine merkbar bessere Optik, allerdings ging's da bei Bresser (welche die Dinger importierten) schon mit den Sparmaßnahmen los: die windanfällige Taukappe wer das Erste, die schwarze Lidl-Montierung (deutlich leichter als die alte) der zweite Anhaltspunkt. Das neuere Stahlrohrstativ war trotz des hypen Aussehens nicht stabiler als das vorherige aus Alu.


    Ziemlich schnell wurde dann auch noch diese EQ-Montierung eingespart, und die Optik auf eine flatterige Azimutal-Krücke geschnallt. So gab es den Lidl noch ein-, zweimal im Angebot zu Weihnachten oder Ostern. Dann war der Zauber vor ca. 10 Jahren vorbei.


    Wollen wir jetzt noch vom Tchibo-Torpedo anfangen? Da kann ich eine ganze Menge zu erzählen... [:D]

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Klassiker sind für mich Fernrohre aus Glas und Metall und maximal mit ein bischen Holz hergestellt. Fertig!
    Die Grenze ziehe ich beim Einzug von Kunststoffen in den Instrumentenbau.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Karl,


    frueher gab es mehr Instrumente aus "klassischen" Materialien wie Holz und Metall. Aber dieser Thread soll zeigen, dass eben auch damals nicht alles lupenrein war. So kann verhindert werden, dass ueber die alten Geraete verklaert berichtet wird. Und das passiert sehr schnell, da


    - man die Geraete aus den Katalogen, die man als Heranwachsender sabbernd studierte, kannte


    - die Geraete unerschwinglich teuer waren und deshalb einfach gut sein mussten


    - gute alte Geraete mit hoeherer Wahrscheinlichkeit erhalten bleiben, anstatt irgendwann entsorgt zu werden



    Ich hoere oft, heute sei alles so schlecht und ich sehe das anders. Wobei es heute natuerlich viele potthaessliche Plastikgurken gibt, deren Design aus einem Comicheft entnommen zu sein scheint.


    Dass Hersteller teure Konkurrenzprodukte sehen und dann entscheiden, es billiger zu koennen (ohne Ruecksicht auf Verluste), ist ein Problem, das wahrscheinlich schon so alt ist wie das Teleskop selbst. Nur sind viele dieser weniger glorreichen Werke den Weg der Evolution gegangen und nicht erhalten geblieben.

  • Hallo Juergen,


    ganz wichtiger Punkt den ich ebenso sehe.


    Die alten Gurken sind mittlerweise vergammelt oder zu Recht unter Staub und Schutt begraben. Was heute noch in erträglichem Zustand erhältlich ist, sind die damaligen Juwelen die überlebt haben - und die gab und gibt es - definitiv.
    Genauso gibt es auch heute noch die Gurkenfraktion, die ist langlebiger als Manchem lieb ist.
    Ich sage nur "Firstscope" und "Big Boss" - für manchen potentiellen Enthusiasten sind diese Dinger dann leider auch das "Lastscope"......................"[B)]




    Gruß & CS Franjo

  • Hi Franjo,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Die alten Gurken sind mittlerweise vergammelt oder zu Recht unter Staub und Schutt begraben. Was heute noch in erträglichem Zustand erhältlich ist, sind die damaligen Juwelen die überlebt haben - und die gab und gibt es - definitiv.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das Stichwort hier ist "Auswahleffekt". Die guten alten Dinge ueberleben, die schlechten nicht. Ergo entsteht der Eindruck, frueher waere alles gut gewesen. Und nicht nur bei Teleskopen. Wenn ich da nur an Architektur denke. Manchmal ist das auch bedenklich. Die schoenen Fachwerkhaeuser muessen erhalten werden, die Plattenbauten aus den 1960ern nicht. Jahrhunderte spaeter moegen Historiker fragen, in welchen Bauten die Menschen in den 1960ern wohl gelebt haben.


    Ist vielleicht unsere menschliche Natur, das zu erhalten, was sich langfristig als besser herausgestellt hat. Evolution arbeitet ja aehnlich.


    Ich wundere mich, wieviele Sterngucker der naechsten Generation sich an den "Big Boss" erinnern koennen, im Vergleich zu gut funktionierenden Geraetschaften.

  • Hallo Jürgen,
    ich komme gerade von draussen. Ich hatte für zwei Stunden einen guten Mond hier oben auf 600üNN.
    Mein heutiges Instrument war ein 4" aus den 30ern ,ganz aus Messing und Glas mit etwas Holz.Die Okulare sind genau so alt.
    Mir bereitet das Beobachten damit viel Freude.
    Für mich ist das ein Klassiker.
    Ich stimme Dir auch zu,nicht jedes hölzerne Stativ macht einen Klassiker.Das habe ich auch nicht gesagt.
    Wer also meint sich ein "Teleskop" anschaffen zu müssen wie auf Deinen Bildern zu Beginn dieser Diskussion gezeigt und in nachfolgenden Beiträgen beschrieben z.B. "Lidlscope" darf das tun.
    Es spricht nichts dagegen!
    Aber auch bitte nicht das Heulen anfangen und von Verklärung sprechen wenn es den Erwartungen nicht entspricht und dem Vergleich mit einem Instrument nicht stand hält.
    CS
    Saierländer


    "Es wird zu viel erzählt von zu wenig erlebtem"

  • Moin Loidds,


    okay, ich hab das wohl neulich etwas verklärt gesehen ... mit den Klassikern und dem "heutigen Einerlei". Hier wurden (und werden ja hoffentlich auch weiter ;) ) gute Argumente geliefert ... zumindest haben sie meine Sicht der Dinge doch etwas relativiert.
    Nichtsdestotrotzs ... wenn ich so einen Tasco 80/1200er-Klassiker sehe ... ach wat schön [:p]


    Danke Euch für die guten Argumente, man lernt nie aus [;)] Greetz hannes

  • Hallo ihr Lieben,


    deshalb also halten wir so gern alle "Klassiker" für soooooo gut: Die Gurken-Klassiker haben über die Jahrzehnte dem "Selektionsdruck" nicht standgehalten und sind irgendwann im Müll gelandet. Was bis heute überlebt hat, war richtig gut.
    Danke an Jürgen, dass er uns überhaupt zwei Retro-Gurken am Leben gelassen hat, besonders die zweite. Die sieht fürwahr gruselig aus und fände ich so was auf ´nem Dachboden, würde ich es nicht aufbewahrt haben. Wenn hier evtl. doch noch was "Überlebendes" im threat auftauchte, würde es ein ungemein spannendes Thema. Also bitte zumindest uns zuerst fotografieren bevor man es dann doch wegschmeißt.


    Mehr Schrott!



    Hubertus

  • Hallon Hubertus,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Rieger</i>
    <br />Hallo ihr Lieben,


    deshalb also halten wir so gern alle "Klassiker" für soooooo gut: Die Gurken-Klassiker haben über die Jahrzehnte dem "Selektionsdruck" nicht standgehalten und sind irgendwann im Müll gelandet. Was bis heute überlebt hat, war richtig gut.
    Danke an Jürgen, dass er uns überhaupt zwei Retro-Gurken am Leben gelassen hat, besonders die zweite. Die sieht fürwahr gruselig aus und fände ich so was auf ´nem Dachboden, würde ich es nicht aufbewahrt haben. Wenn hier evtl. doch noch was "Überlebendes" im threat auftauchte, würde es ein ungemein spannendes Thema. Also bitte zumindest uns zuerst fotografieren bevor man es dann doch wegschmeißt.


    Mehr Schrott!



    Hubertus
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    genau!
    Dem Sperrmüll entrissen und für gut befunden = klassikertauglich.


    Gruß & CS Franjo

  • Hallo Freunde,


    eigentlich ein schönes Teleskop, optisch aber dennoch eher eine Gurke war dieser Katadiopter Danubia RET 70.


    Die Montierung war sogar sehr gut gebaut und auf EQ5 Niveau, die Optik aber so lala....153/1300 mm. Die Justierung war ein Greuel und ab 130x gings mit der Abbildungsualität rapide bergab......
    Ein Exot, der auch als CT-70 von Towa angeboten wurde.
    Es ist natürlich der Orange auf dem Foto aus alten Tagen..


    LG Michi


  • Oha, ein RET-70. Mit dem haette ich auch gern mal beobachtet.


    Ich denke, dass das Hoeherskalieren bei den Catadiopten irgendwie nicht geht. Ich habe den ganz kleinen Towa, 76/600 auf Tischstativ und die Abbildung ist brauchbar. Der 114/1000er hinkt bereits hinter dem 114/900er her, und wenn der 153/1300er so schlecht ist, da wars das wohl. Durchschauen wuerde ich durch so ein Teil schon mal ganz gerne.

  • Moin Michi!


    &gt; die Optik aber so lala....153/1300 mm


    Mit einem ähnlichen Instrument ging bei mir 1997 die Ära der größeren Teleskope los. Zusammen mit einem Kumpel kaufte ich einen 6" Quelle-Katadiopter derselben Bauart, allerdings auf einer RA-motorisierten Montierung der EQ-2-Klasse. Tubus und Winkelsucher waren hier silberfarben. Irgendwo habe ich noch die Anleitung dazu, muß mal suchen.


    Die Optik war gruselig und nach etwa sechs Wochen bauten mein Kumpel und ich alles komplett um: HS wurde verscheuert und der letzte 6" f/8 Newtonspiegel von ICS-Birkmeier aus dem Resteregal angeschafft. Den Tubus haben wir uns beim Lüftungsbauer anfertigen lassen. Der Quelle-FS hat noch ein paar Jahre länger im Instrument seinen Dienst getan, ebenso die Montierung, die später einem Dobson-Unterbau weichen mußte. Das lange Rohr auf der flimpsigen Montierung war einfach nix.

  • Hi Micha,


    an den 153er Silberkatadiopt von Quelle kann ich mich noch erinnern. Waren fuer den nicht um die 1500DM aufgerufen? Die Montierung sah der Tasco-10K-Montierung aehnlich, also eine in ihren Querschnitten vergroesserte Montierung im EQ2-Stil. Allerdings meine ich mich zu erinnern, dass die Polachse nicht im Polblock muendete, sondern darueber gefuehrt war, was der Montierung ein etwas balanzierteres Design gab.


    Interessant auch, dass alle diese Katadiopte unverguetete Frontglasscheiben hatten, also gleich mal 8% Lichtverlust. Auf einem ATT in den 1990ern hatte jemand mal einen 114/1000er fuer viel Geld verkaufen wollen, weil der Verkaeufer doch 800DM bezahlt hatte, um die Platte vergueten zu lassen. Danach muss er dann gemerkt haben, dass das Ding zwar mehr Licht brachte, die Abbildung aber immer noch nicht hinhaute.

  • Moin Jürgen!


    &gt; an den 153er Silberkatadiopt von Quelle kann ich mich noch erinnern. Waren fuer den nicht um die 1500DM aufgerufen? Die Montierung sah der Tasco-10K-Montierung aehnlich, also eine in ihren Querschnitten vergroesserte Montierung im EQ2-Stil.


    Ja, da liegst du richtig. Die Monti war etwas größer als die heutige EQ-2, aber die Besonderheit, die du am Polblock erwähnst, hatte unser Apparat nicht. Sechszöller waren vor 20 Jahren noch verhältbnismäßig teuer. Wir hatten damals 600 DM gebraucht bezahlt, das weiß ich noch.
    Allerdings hatte unser Quelle keine Frontglasscheibe mehr, da saß das katadioptische Element als Schraublinse im Auszug.
    Die Okulare waren auch außergewöhnlich: ein 25er Ortho, dazu ein Kellner 12 und 6 mm, meine ich. Der OAZ hatte schon 1,25", aber mit Reduzierstück für die drei 0,965"-Okus. Den Adapter habe ich heute noch in der Okularkiste.


    Die Quelle-Anleitung habe ich eben wiedergefunden. Foto mache ich dann bei Tageslicht und schieb's nach.

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