Welcher Leuchtpunktfinder?

  • Für unsere leichten 240 mm Reisedobsons brauchen wir Peilfinder (Leuchtpunktsucher, Red Dot Finder).


    Mein Favorit an größeren Teleskopen war bisher der Rigel Quickfinder mit genau 80g incl. Basis. Ihn sehe ich bei ICS für 50,- Euro, bei den anderen Händlern sehe ich ihn für 63,- Euro, was ich ehrlich gesagt etwas teuer finde für das billige Plastikteil. Außerdem stößt die fummelige und leicht abbrechende Befestigungs- Schnapplasche bei den Kollegen auf Kritik.


    Als Alternative bietet sich ein Peilsucher an. Unsere Anforderungen:
    - möglichst leicht und kompakt. Am besten weit unter 80 g.
    - Keine nennenswerte Abdunkelung der Sterne (klare Scheibe?)
    - Schwach genug dimmbar,
    - Genauigkeit: Keine besonderen Anforderungen. Bei Übersichtsvergrößerung erreichen wir ca. 1,5° Gesichtsfeld, da reicht es locker, wenn der Peilsucher auf sagen wir 0,5° genau trifft.
    - Günstig. Wir haben auch Leute mit knappem Budget in der Gruppe.


    Recht beliebt scheint der Baader SkySurfer III - LED-Leuchtpunktsucher für 39,- Euro zu sein. Was wiegt der?


    Dann gibt es Leuchtpunktsucher unter diversen Labeln für ähnliches oder kleineres Geld. In der Vergangenheit hatte ich bei einigen festgestellt, dass diese sich nicht genug dimmen lassen. Was ist z,B, hiermit:
    https://www.intercon-spacetec.…ter-ohne-sucherschuh.html


    Gewicht? Dimmbarkeit? Filterung der Sterne?
    Könnt ihr was empfehlen?

  • Hallo Stathis,


    dieser hier (den hab ich) wiegt ohne den kleinen Sucherschuh leider 190g:


    http://www.astromann.de/shop/T…mit-Sucherschuh::107.html


    Du kennst ihn sicher auch unter anderen Labels mit etwas anderen Halter und für standard Sucherschuh. Leider aber so immer noch ca. 160g:


    http://www.teleskop-express.de…und-Tagesbeobachtung.html


    Erwähnen tue ich ihn hier trotzdem, weil er sich sehr gut und weit runter dimmen lässt.
    Auch die verschiedenen Symbole sind gut (obwohl ich meist nur Punkt nutze). Die Knopfzelle hält ewig.
    Er ist halt nicht der Leichteste, dafür aber sehr kompakt und komplett aus Metal.
    Da rüttelt und wackelt nichts.
    Er wird u.A. auch von Sportschützen genutzt. (Deshalb Weaver-Schiene als Basis.)
    Er ist sehr präzise einstellbar und bleibt auch transportstabil.
    Ich habe auch nicht den Eindruck, dass er zu stark abdunkelt; zumindest nicht so, dass ich das als negativ empfinde.
    Das Sichtfeld ist angenehm und leicht groß genug.
    Da er keinen "Tunnel" hat, ist er auch leicht vom Tau zu befreien und zu reinigen.
    Es gibt zwar eine Kendrik-Heizung dafür, aber Lappen reicht.


    Alles in allem ein sehr wertiger, vor allem kompakter und präziser LPS.
    (Sollte er bei dem Preis auch [;)] )


    Nur eben nicht der Leichteste.
    Aber was wiegt ein gutes Okular?! [:D]


    Gruß & CS
    Svend


    (Edit: Durchsicht und Reinigung)

  • Hallo Stathis,
    noch kleiner und eleganter ist der Celestron StarPointer. Meiner hatte unten eine Klebefläche statt Schuh mit Halter.
    Schutzfolie ab, andrücken und fest. Hier könnte man sich die Halterung passend für Euer Vorhaben bauen biegen ect.
    Ich hoffe das stimmt noch so, weil ich den schon bestimmt 20 Jahre am C8 hab. Kriegt man schwer wieder ab.
    Den von Dir verlinkten habe ich auch am C11. Da muß man den passenden Schuh halt mitkaufen. Dimmen lassen sich beide
    sehr gut. Wenn MartinB mal probesehen will, er weiss wo er mich findet.
    Viele Grüße
    Marwin

  • Hallo Stathis,
    Ich habe mir an den Galaxy Sucher mit Klebeband und Kabelstummel einen Drehpoti zwischen Knopfzelle und Kontaktfeder geklebt. Damit kann man dann bis 0 Prozent dimmen.
    Außerdem habe ich die Sucherscheibe von vorne schwarz abgeklebt. Beim beidäugigem Suchen decken sich Rotpunkt und Zielstern, aber mit besserem Kontrast als beim Durchschauen. Auch der Begriff Tauproblem kann vergessen werden.
    Probiert es mal!
    klare Nächte,
    Roland (Celobsonaut)

  • Hi
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Stathis</i>
    - möglichst leicht und kompakt. Am besten weit unter 80 g.
    - Keine nennenswerte Abdunkelung der Sterne (klare Scheibe?)
    - Schwach genug dimmbar,
    - Genauigkeit: Keine besonderen Anforderungen. Bei Übersichtsvergrößerung erreichen wir ca. 1,5° Gesichtsfeld, da reicht es locker, wenn der Peilsucher auf sagen wir 0,5° genau trifft.
    - Günstig. Wir haben auch Leute mit knappem Budget in der Gruppe.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Die meisten haben eine Masse von rund 120g; die hochwertigeren auch deutlich mehr.
    Auf eine "Grünvergütung" wird z.B. bei billigen Chinesischen Reflexvisieren meistens verzichtet.
    Aber auf gute Durchsicht und Dimmbarkeit (da könnte man immernoch nen Widerstand zwischen Knopfzelle und Clip einschieben) lege ich keinerlei Wert - man schaut ja beidäugig: das eine Auge bekommt den Laserpunkt auf der Scheibe, das andere Auge den kompletten Himmel. Und unser genialer Bildprozessor rechnet das so zusammen, dass man mit bloßem Auge einen roten Punkt im Himmel sieht.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Stathis</i>
    Dann gibt es Leuchtpunktsucher unter diversen Labeln für ähnliches oder kleineres Geld. In der Vergangenheit hatte ich bei einigen festgestellt, dass diese sich nicht genug dimmen lassen. Was ist z,B, hiermit:
    https://www.intercon-spacetec.…ter-ohne-sucherschuh.html
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Einen recht ähnlichen von Skywatcher hab ich - dieser Tunnel macht das Peilen recht anstrengend: es gibt kaum Spielraum, den als Reflexvisir zu nutzen. Aber leicht ist er dank 100% Plastik besimmt.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Stathis</i>
    Könnt ihr was empfehlen?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Probiert mal diese 'Chinasucher' aus, die eigentlich für Kurzwaffen gedacht sind und so zwischen 15 und 20€ auf ebay kosten, auf alibaba je nach Stückzahl deutlich weniger. Mit Verschlimmbesserungsvergütung kann man die auch bei unsren Teleskopdealern kaufen, dann allerdings ab 60€.
    Alternative: Selbstbau. Ein rotes justierbares Lichtpünktchen auf eine (Plexi)Glasscheibe zu zaubern, sollte kein Hexenwerk sein und vom Materialaufwand auch weniger als 10€ verschlingen.


    cs
    Jürgen

  • Gute Durchsicht schafft ein einseitig entspiegeltes Glas. Die zweite Seite sollte allerdings mit ihren ~4% spiegeln, sonst spiegelt sich das Zielkreuz ja nicht. Red-Dot-Finder für beidäugigen Einsatz (ein Auge sieht das Kreuz, das zweite schaut vorbei) sind nicht jedermanns Sache. Es gibt auch Leute, die auf einem Auge eine deutliche Sehschwäche haben und nur durch das Glas schauen.
    Kandidaten für entspiegelte Gläser wären Billig-Brillengläser (Ich weiß nur nicht, ob es die mit 0 dpt gibt). Wenn man Selbstbau betreibt, könnte man gleich ein "Vorfach" für ein zusätzliches Brillenglas für die Brillenträger unter euch mit einplanen. Das wäre dann eine Innovation.


    Ein Blinkmodus ist interessant. Stromsparend und daher ewig soll diese Schaltung halten: Die Webseite dokumentiert sehr gut auch andere Schaltungen.
    http://www.elektronik-kompendi…s/bausatz_led-blitzer.htm


    Gruß

  • Hallo Leute,


    Letzten Dienstag haben wir über dieses Thema beim Treffen in der Volkssternwarte München diskutiert, das war der Auslöser für diesen Thread.


    An meinem bisherigen Reiseteleskop habe ich einen Sky Surfer III und bin recht zufrieden damit. Seine Masse beträgt nur 70g, er tut was er soll, und dimmen lässt er sich auch weit genug.
    Allerdings sieht das aktuell als "SkySurfer III" angebotene Modell anders aus als meins! Der aktuelle hat hinten noch ein Rohrstück, meiner nur vorn.


    Mein Baader Teil hat eine Glas-Meniskuslinse und ist einseitig (vorn) entspiegelt. Der Tubus-Innendurchmesser beträgt ca. 32mm.
    Kann jemand eine Rückmeldung geben, ob das für das aktuelle Modell auch noch gilt?


    Alle ähnlich aussehenden Exemplare, die ich gefunden habe, scheinen nämlich einen wesentlich kleineren Tubus zu haben. Ich würde mich nicht wundern, wenn da auch nur Plastiklinsen verbaut sind. Frei nach dem Motto: sieht gleich aus, kostet etwas weniger, ist viel billiger gemacht, Kasse stimmt[V].


    Rein mechanisch ist der Sky Surfer III dem Rigel erheblich überlegen.
    Letzterer hat eine simple Plexiglasscheibe, die beim Tau abwischen leicht Kratzer bekommen kann. Und häufiges An- und Abmontieren, wie es bei Reisedobsons der Normalfall ist, quittiert er irgendwann mit abgebrochener Verriegelung[:(!].


    Der Telrad ist meiner Meinung nach ein Dinosaurier und passt eher auf die fetten Volltubus-Dobsons der 90er Jahre als auf heutige Teleskope.


    Einziges Manko beim Leuchtpunktsucher ist, dass man eben keine Leuchtkreise hat.


    Falls wir eine verlässliche günstige Quelle für passende Meniskuslinsen finden, könnte man einen Nachbau des Sky Surfer per 3D-Drucker starten. Oder eine edle Ausführung in Alu realisieren. Ideen hätte ich schon, aber mir fehlt die Zeit[V].
    Also nach meinem aktuellen Kenntnisstand: Wieder Sky Surfer III.


    Gruß,
    Martin

  • Auch von mir ein klares Votum für den Baader Skysurfer III. Hab mittlerweile drei davon im Einsatz. Ich habe auch schon durch ein paar der billigeren, ähnlich aufgebauten, durchgeschaut. Aber die haben zu sehr abgedunkelt (nicht wegen fehlender Vergütung, die würde man wohl kaum merken, sondern wegen völlig unbrauchbarer spiegelnder Vergütung).


    Den Rigel finde ich auch nicht schlecht, aber er baut mir zu hoch und ich habe Probleme, das Fadenkreuz zu finden. Der Skysurfer lenkt durch sein Rohr, so dass man den Leuchtpunkt gut findet. Am Rigel ist es, im Gegensatz zum Skysurfer, auch schwieriger, funktionierende Taukappen dran zu bauen.


    VG Reiner

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Svend</i>
    <br />Hallo Stathis,


    dieser hier (den hab ich) wiegt ohne den kleinen Sucherschuh leider 190g:


    http://www.astromann.de/shop/T…mit-Sucherschuh::107.html


    Du kennst ihn sicher auch unter anderen Labels mit etwas anderen Halter und für standard Sucherschuh. Leider aber so immer noch ca. 160g:


    http://www.teleskop-express.de…und-Tagesbeobachtung.html<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    So ähnliche kenne ich, die sind glaube ich an den ES- Dobsons verbaut. Aber 160 oder gar 190 g, hey, wir bauen Reiseteleskope, keine Panzerfäuste[:o)]


    Vor nunmehr fast 20 Jahren baute ich für meinen 10" Reisdobson diesen Peilfinder hier:



    Der wiegt 130 g, spiegelt einen roten Pfeil ein. Er funktioniert immer noch recht gut, der Bau war jedoch ziemlich fummelig - das will ich nicht noch mal machen.


    Ist die Größe der Scheibe wirklich so wichtig? Ich treffe den Rigel bei meinem 24- Zöller sogar aus über 1 m Entfernung. Bei einem kleinen Gerät kann man doch ganz nahe an die Scheibe ran und sollte den Punkt sicher treffen können?


    Ich habe meine Schwierigkeiten, beidäugig zu schauen. Irgendwie treffe ich so schlechter, vielleicht weil die Augen bis zu einem gewissen Maße schielen können?


    Martin scheint sich auf den Sky Surfer III mit 70 g festgelegt zu haben. Vielleicht kommen trotzdem noch weitere Infos zu Gewichten, Helligkeiten, beidäugigem peilen und sonstigen Erfahrungen zusammen.

  • Hi Kalle<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Kalle66</i> Red-Dot-Finder für beidäugigen Einsatz (ein Auge sieht das Kreuz, das zweite schaut vorbei) sind nicht jedermanns Sache.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    zwar etwas OT, aber ich verstehe nicht, wie da dann noch ein Vorteil gegenüber einfachen 6x30 Suchern bestehen soll. Die Grenzgröße wird eh nicht besser, wenn ich durchschauen muss, sogar schlechter. Und wenn ich durch diesen Tunnel mit nur einem Auge Blicke, bleibt mir sogar das große Feld vergönnt, was für mich den großen Vorteil sonst ausmacht.


    Vielleicht wäre es ja sogar eine Überlegung wert, auf billige Optische Sucher zu setzen. Für rund 30€ gibt es da recht brauchbare, die billigsten 6x30 sogar für 10€ (allerdings von einer 'Marke' die eher für Produkte bekannt ist, mit denen man sich die Astronomie abgewöhnen kann)


    cs
    Jürgen

  • Jürgen,
    je kleiner die Bauart der Reflexfinder, desto schlechter sind sie für einäugiges Schauen.


    Stathis,
    noch leichter und primitiver wäre ein System aus Kimme und Korn, wo man nachleuchtende Folie (dots) anklebt. Ich habe vor ein paar Jahren mit diesem nachleuchtenden Zeugs als Pigmentpulver (das gute, lang leuchtende Strontiumaluminat, nicht das billige aus Zinksulfid) und Klarlack mal Wäscheklammern lackiert, die ich zur Sicherung von Zeltleinen nachts nutze. Die schimmern die ganze Nacht durch. Selbst aus dem lichtdichten Koffer im Dunklen erst herausgeholt reichen 5 Sekunden gutes Taschenlampenlicht aus und die haben fast zuviel Strahlkraft. Vorteil ... immer betriebsbereit, keine Batterie und extrem leicht.
    Fix und fertig z.B. für Schusswaffen gibt es die bei http://www.meprolight.com/defa…4435-922E-4118942F388E%7D


    Gruß

  • Hallo Stathis,


    Ich habe den Skysurfer an zwei Teleskopen, an meinem 6" Reisedobs einen noch etwas leichteren no-name Red Dot Finder. Ich würde den Baader nehmen, weil die Scheibe etwas größer ist.


    Ich verstehe aber nicht ganz die Vorbehalte gegenüber dem Rigel. Ich finde ihn super und habe ihn am 16"er montiert. Er hat mittlerweile gut 10 Jahre auf dem Buckel (gebraucht gekauft) und die Lasche funktioniert wunderbar. Man darf halt nicht mit Gewalt darauf herum drücken. Mit Tau habe ich keine Probleme, ich habe einen kleinen Stoffbeutel, den ich drüber zieh wenn ich ihn nicht benutze und in die Hand nehme, wenn ich den Dobson einstelle.
    Klar, man kann streiten ob er die 50,- wert ist. Aber da kann man genauso argumentieren, der Baader sei die 39,- nicht wert. Und auf die 11,- Unterschied kommt es ja nun auch nicht drauf an, wenn man in dem Bau eines 9"ers investiert.


    Just my two cents:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • hallo Leute,


    Stathis:


    ich sammelte in den letzten beiden Jahren auch Erfahrungen mit Leuchtpunktsuchern für Reisedobsons. Ich muss sagen das ich zuvor immer Sucher bevorzugte. Einen Telrad besass ich damals nur recht kurzweilig.
    Für mich kamen auch nur die leichten Plastik Punktsucher in Frage.
    Ich verbaute zwei Stück an meinem ersten 6" und später 8"er.
    Ich fand die die Sucher recht instabil da das Plastik bei Belastung nachgab. Zudem war der Einblick recht unangenehm. Man musste sehr genau die Achse einsehen. Spontanes Anvisieren war mir nicht möglich.
    Ich stöberte nun die Skysurfer III auf und bestellte neugierig ein Exemplar. Welch eine Offenbarung tat sich mir auf, auch wenn er etwas teuerer, sperriger und schwerer als die Vorgänger war. Das Einblickfeld war deutlich größer und so war das anfixieren des Red Dots spontan möglich !
    Die Stabilität ist auch besser, allerdings fand ich die Helligkeit zu stark und bis die Batterien schlapper werden dauert es viele Nächte... In Namibia im letzten Frühjahr war dann die echte Feuertaufe mit meinem ex 8"er. Unter dem dunklen Himmel waren immer objektnahe Sterne anzufixieren und dann per Star Hopping spielend zu erreichen.
    Ich bleibe beim dem Skysurfer III an meinem jetzigen 10" Reisedobson.
    Er ist denke ich der beste Kompromiß für Leichtbau Imstrumente.


    Gruß
    Christian

  • Hallo Leute,


    Die Sache hat mir natürlich keine Ruhe gelassen, welcher Peilsucher denn nun die optimale Wahl für unsere Fünflinge ist.
    Dank freundlicher Unterstützung eines Gruppenmitglieds konnten wir uns gestern drei aktuelle Peilsucher im Vergleich ansehen und begutachten.
    Wetterbedingt war leider kein Praxistest möglich.


    Der Baader Sky Surfer III hat sich bisher in der Praxis gut bewährt.
    Im Vorfeld hatte ich die Wahl daher auf ähnliche Produkte eingeschränkt.
    Wer seinen Lieblingsfinder hier nicht findet, ist hiermit aufgerufen, einen eigenen Beitrag zu posten und die Infos zu ergänzen.


    Nun denn, wir hatten gestern beim Treffen in der VSW vier Kandidaten zum Vergleich:




    Baader Sky Surfer III (alte Version), Privatbesitz MartinB



    Preis: nicht mehr erhältlich
    Masse: 68g
    Freie Öffnung: ca. 30mm
    Regelbare LED: Ja
    Justage: Per Hand mit zwei Rändelrädchen
    Beigefügte Adapter: mehrere, inkl. Basisplatten zum Anschrauben


    Kommentar: Relativ große Öffnung, Leuchtpunkt ausreichend dimmbar.



    Baader Sky Surfer III (neue Version)



    Preis: ca. 39 €
    Masse: 93g
    Freie Öffnung: ca. 30mm
    Regelbare LED: Ja
    Justage: Per Hand mit zwei Rändelrädchen
    Beigefügte Adapter: mehrere, inkl. Basisplatten zum Anschrauben


    Kommentar: Relativ große Öffnung, Leuchtpunkt ausreichend dimmbar.
    Zusätzliches Tubusstück hinten behindert die freie Sicht auf den Himmel und dürfte einige Leute stören. Kann aber zur Not abgesägt werden. Ansonsten baugleich zur alten Version.



    Omegon LED-Sucher



    Preis: ca. 19,90 €
    Masse: 56g
    Freie Öffnung: ca. 21mm
    Regelbare LED: Ja
    Justage: Per Hand mit zwei Rändelrädchen
    Beigefügte Adapter: einer aus leichtem Kunststoff für Standard-Sucherschuh


    Kommentar: Öffnung kleiner als beim Baader aber gerade noch ok, Leuchtpunkt ausreichend dimmbar aber etwas größer als beim Sky Surfer.



    TeleVue Qwik Point



    Preis: ca. 27 €
    Masse: 35g
    Freie Öffnung: ca. 14mm
    Regelbare LED: Nein!
    Justage: Per Schraubendreher
    Beigefügte Adapter: eine Basisplatte aus Metall


    Kommentar: sehr leicht, Öffnung zu klein und auch noch etwas dunkler als bei den anderen Kandidaten. Leuchtpunkt nicht dimmbar und viel zu hell.



    Fazit: Der alte Sky Surfer ist wohl nicht mehr neu zu bekommen. Für die Fünflinge haben wir uns daher für den Omegon Sucher entschieden.


    Der TeleVue fällt von vornherein aus dem Rennen.
    Er taugt kaum zum astronomischen Gebrauch, sondern eher als abschreckendes Beispiel. Für Vogelbeobachter auf dem Spotting Scope mag er eine Daseinsberechtigung haben.


    Am neuen Sky Surfer stört uns das relativ hohe Gewicht und das hintere Tubusstück, das den Blick auf den Himmel behindert. Typischer Fall von "Verschlimmbesserung".


    Der Omegon hat zwar ein kleineres freies Gesichtsfeld, die Verarbeitung und die Justage sind aber gleichauf mit dem Sky Surfer, und das zum ungefähr halben Preis. Klarer Favorit!


    Gruß,
    Martin

  • Der günstige "Omegon" gewinnt;... wer hätte das gedacht.[:D]


    Und der "TeleVue" astrotechnisch quasi unbrauchbar! [:0]


    Na das ja mal ´ne Nummer [:o)]


    Vielen Dank für eure Begutachtung, Fotos und Einschätzung Martin.


    Gruß & CS
    Svend

  • Hallo Martin,


    danke für den Vergleich!


    Habt ihr auch die Transmission der Scheibe betrachtet? Ich kann nicht beidäugig suchern und habe meinen billigen Sucher genau deshalb ausrangiert (da sah man nur Sterne bis 3.-4. Größe). Wie ist das z.B. bei dem günstigen Omegon-Teil?


    Danke und viele Grüße


    Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Hallo Svend,


    Ich möchte noch mal klarstellen, dass das hier eine sehr schmalspurige Begutachtung war. Produkte über 100g und über 40 Euro kamen nicht in Betracht, und es stellt nur eine Stichprobe der angebotenen Produkte dar. Einige Details habe ich nicht erwähnt, damit der Text nicht zu lang wurde.


    Letztlich sind wohl alle Teile "made in China", aber offenbar ist der Aufdruck "TeleVue" keine 100% Garantie mehr für ein einigermaßen brauchbares Produkt. Das sollte nicht nur uns, sondern auch den Händlern zu denken geben. Aber wer weiss, vielleicht ist der TeleVue Finder ja außerhalb der Astronomie der große Renner?


    Witzig ist, dass der Omegon quasi als "No-Name" daherkommt (keinerlei Aufdruck). Hätte wahrscheinlich extra gekostet. Ich bin mir gar nicht sicher, ob bei einer Bestellung in einem Jahr noch das gleiche Produkt in der Schachtel liegen wird.



    Eine abschließende Einschätzung zu dem gewählten Finder kann ich allerdings erst geben, wenn ich ihn wenigstens 1x in der Praxis getestet und auch mal einen Batteriewechsel gemacht habe.


    Gruß,
    Martin

  • (==&gt;)Cleo:
    Beim Omegon habe ich zuerst gedacht: Auweia, der hat eine leichte <i>Ver</i>spiegelung, das ist schlecht für die Transmission.
    Die Oberfläche spiegelt leicht rötlich, und die Durchsicht sieht leicht grünlich aus. Wie stark sich das in der Praxis auswirkt, muss sich noch zeigen, aber ich vermute, dass die Auswirkung eher gering ist, weil das dunkeladaptierte Auge Rot schlecht wahrnimmt, Grün dagegen viel besser.
    Nervend ist natürlich, dass sowas überhaupt gemacht wird. Normale Entspiegelung vorn und unvergütet hinten wäre besser, sieht aber wohl nicht schick genug aus.


    Mein Sky Surfer ist in diesem Punkt besser, aber auch der schluckt minimal Licht. Einen stärkeren Einfluss hat allerdings eine schlecht oder gar nicht dimmbare LED, weil sie schwache Sterne überstrahlt. Da wäre natürlich eine Blinklampe wie beim Rigel vorteilhaft.


    Häufig peilst Du einige Grad neben Sterne, oder an eine bestimmte Stelle in einem weiträumigen Sternmuster. Dann ist die Transmission der Scheibe nicht so kritisch, weil Du die Sternmuster neben der Sucherscheibe siehst. Es kann dann sogar Sinn machen, aus größerer Entfernung durch den Sucher zu peilen, und in dem Fall hat eine kleinere Scheibe auch Vorteile. Hierfür wäre der TeleVue Finder ganz gut geeignet, <i>wenn</i> er sich dimmen ließe!


    Wenn Du schwache Sterne in der Nähe deines Zielobjekts zum Aufsuchen sehen willst, ist letztlich ein optischer Sucher mit Vergrößerung besser.


    Gruß,
    Martin

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Cleo</i>
    <br />Habt ihr auch die Transmission der Scheibe betrachtet? Ich kann nicht beidäugig suchern und habe meinen billigen Sucher genau deshalb ausrangiert (da sah man nur Sterne bis 3.-4. Größe). Wie ist das z.B. bei dem günstigen Omegon-Teil?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Der Omegon Peiler hatte eine orange getönte Scheibe und dunkelte etwas ab - wie stark konnten wir ohne Sterne nicht abschätzen. Er sieht baugleich aus wie der oben verlinkte ICS Galaxy, hab ich im Netz auch unter Celestron und Solomark gesehen.


    Der TeleVue Qwik Point ist nur für Tagbeobachtung brauchbar, wird auch extra für "Bird Watching" beworben. Hier das gleiche Teil mit Celestron Label.


    Von der Funktion her hat mir der Sky Surfer III am besten gefallen: Klare große Scheibe, feiner roter Punkt, schwach genug dimmbar. Er ist mit 93 g jedoch für uns unakzeptabel schwer.

  • Hallo Martin und Stathis,


    danke für eure Antworten, die vervollständigen das Bild. Das hab ich schon befürchtet mit dem Omegon-Teil...


    Ich hab ganz gern so viele Sterne im Leuchtpunktsucher sichtbar, dass ich danach bequem mit dem Übersichtsokular weitermachen kann. Das erfordert eine gute Transparenz der Scheibe und korreliert meiner Erfahrung nach direkt mit dem Preis des Suchers. Bei meinem Billigsucherteil schien einfach ein 50%-Spiegel verbaut gewesen zu sein. Zwar nicht orange, sondern einfach grau, aber völlig unbrauchbar.


    Bin grad am überlegen, ob ein zweifach vergrößernder Peilsucher nicht das Richtige wäre...


    Viele Grüße


    Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Guten MOrgen zusammen!


    Als Reisedobsonbesitzer lese ich hier schon eine Weile interessiert mit - dake für eure Zusammenstellung und Prüfung der Möglichkeiten!


    Stathis, ich wundere mich aber etwas über eure Einschätzung, dass 93 g unakzeptabel schwer sein sollen.
    Zitat Martin, altes Modell betreffend:


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">habe ich einen Sky Surfer III und bin recht zufrieden damit. Seine Masse beträgt nur 70g,<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Den Weg von "nur 70 g" zu " 93 g unakzeptabel schwer" kann ich nicht recht nachvollziehen. Auch wenn es sich bei euch um extremen Leichtbau handelt.


    Thema dimmen bei den anderen Modellen: sicher etwas fummelig, aber wie wär´s mit einem Polarisationsfilter vor der Leuchtpunktaustrittsöffnung, auch bei etwaigen Selbstbauten? Keine Ahnung, ob das überhaupt funktionieren würde...


    Grüße
    Norman

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: NormanG</i>
    <br />
    Den Weg von "nur 70 g" zu " 93 g unakzeptabel schwer" kann ich nicht recht nachvollziehen. Auch wenn es sich bei euch um extremen Leichtbau handelt.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Du hättest die letzten Dienstage mal in die Sternwarte kommen sollen. Da wurde stundenlang über jedes Gramm und jeden cm gefeilscht. Plötzlich kommt dir 20 g Mehrgewicht am oberen Ende richtig adipös vor! Zumal das neue Model schwerer wird als der 80 g Rigel Quickfinder, der mir an größeren Teleskopen nach wie vor seht gut gefällt (die Vorteile hatte ich hier mal genannt)


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Thema dimmen bei den anderen Modellen: sicher etwas fummelig, aber wie wär´s mit einem Polarisationsfilter vor der Leuchtpunktaustrittsöffnung, auch bei etwaigen Selbstbauten? <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Warum so kompliziert? Man kann einfach mit einem Edding dünn über den Leuchtpunkt malen, sozusagen ein "Edding Filter".

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