Schönen Abend.
Ich möchte hier meine selbstgebaute Barndoor Nachführung etwas vorstellen und bei der Gelegenheit einige Fragen zur Optimierung stellen.
Schon kurz nach der Anschaffung der ersten DSLR enttäuschte, obwohl ich mir dessen Bewusst war, die maximale Belichtungszeit am Sternenhimmel. Die allermeisten Deep-Sky Objekte zeigen sich bei 20-30 Sekunden Belichtung pro Lightframe recht unbeeindruckt und zeigen nur die nötigsten Details, wenn überhaupt.
Also stand schnell der Wunsch einer motorisierten Nachführung für wenig Geld im Raum. Da ich handwerklich etwas geschickt bin und ich mich gerne auf Bau- und Bastelprojekte einlasse, entschied ich mich dazu eine Barndoor Nachführung selbst zu bauen.
Grob hangelte ich mich am Eieruhr Artikel von Heiko entlang. (http://www.heiko-schaut-ins-al…article&id=157&Itemid=184)
Aber schon schnell hatte ich mich dazu entschlossen einen Schrittmotor statt der Eieruhr zu verwenden, zumal ich dann endlich eine Verwendung für einen Arduino Nano gefunden hätte.
Nach 2 Baumarktbesuchen und einigen Stunden Rechnerei, Tüftelei und Programmiererei war sie dann endlich fertig. Sie ist zwar keine Schönheit, aber ihren Zweck erfüllt sie.
Wenn die Kamera denn angeschraubt ist liegt das System im Gleichgewicht, also der Schwerpunkt etwa über dem Stativkopf.
Der Schrittmotor taktet etwa alle 3 Sekunden und ich kann ihn vor Ort auf 5ms genau korrigieren.
Und die ersten Aufnahmen sprechen für sich, hier die Adromedagalaxie mit 50mm Objektiv und 7 Lightframes, jeweils 90 Sekunden Belichtung:
oder Astrobin
Ich war schon sehr erleichtert, dass die Arbeit nicht umsonst war und die Nachführung tatsächlich gut funktioniert. Allerdings habe ich noch 2 Fragen:
Die technische Frage ginge um die Steuerung des Steppers. Ich nutze eine angeklebte Powerbank mit 2A Maximallast um den Arduino, die H-Brücke, den LCD und den Schrittmotor mit Strom zu versorgen. Aber schon nach kurzer Zeit macht dieser Akku schlapp (1,5Std und leer) und ich fürchte die meiste Energie geht am Heatsink der H-Brücke drauf, denn der erreicht selbst bei den eisigen Temperaturen draußen locker 70°C. Da ich nicht allzu versiert in Elektrotechnik bin frage ich mich ob es denn irgendwie besser geht. Als H-Brücke nutze ich die L298N.
Die 2. Frage ginge um den Nachführfehler, den auch meine besitzt. Da ich mir nicht immer absolut sicher sein kann, dass die Nachführung genau auf Polaris ausgerichtet und der Schrittmotortakt vermutlich nicht zu 100% stimmt, frage ich mich ob und wie man erkennen kann ob ein eventueller Nachführfehler nach 5 Minuten Belichtung der schlechten Ausrichtung zu verschulden ist, oder dem Takt, den ich ja sofort auf 5ms anpassen kann.
Ich hätte mich gerne noch länger draußen mit der Nachführung befasst, aber bei den bitteren Temperaturen hält das ja keiner aus mal eben 2 Stunden eine Galaxie zu belichten.
Das solls erstmal gewesen sein.
Mit freundlichen Grüßen