Verträge für Spiegel und Sensoren des E-ELT

  • <b>Im Rahmen einer feierlichen Zeremonie wurden heute am Hauptsitz der ESO vier Verträge für wichtige Komponenten des sich im Bau befindlichen Extremely Large Telescope (ELT) unterzeichnet. Dazu zählen insbesondere der Guss der riesigen Sekundär- und <s>Primär</s>Tertiärspiegel des Teleskops, erteilt an die Firma SCHOTT in Mainz, dazu die Lieferung der Spiegelzellen zur Unterstützung dieser beiden Spiegel, vergeben an die SENER-Gruppe, sowie und die Lieferung der Kantensensoren, die ein wesentlicher Bestandteil des großen segmentierten Primärspiegelsteuerungssystems des ELT sind, erteilt an das FAMES-Konsortium. Der Sekundärspiegel wird der weltweit größte jemals an einem Teleskop angebrachte Sekundärspiegel und gleichzeitig auch der größte konvexe Spiegel sein, der je produziert wurde.</b>


    Die Bauarbeiten am 39-Meter-ELT, dem größten optischen/nahinfraroten Teleskop der Welt, schreiten voran. Das riesige Teleskop nutzt ein komplexes optisches System aus fünf Spiegeln, das zuvor noch nie zum Einsatz kam und optische und mechanische Elemente erfordert, die moderne Technologie an ihre Grenzen bringen.


    Nun wurden Verträge für die Produktion mehrerer dieser anspruchsvollen Teleskopkomponenten von Tim de Zeeuw, dem Generaldirektor der ESO, und Vertretern dreier Industrieunternehmen aus ESO-Mitgliedsländernn unterschrieben, darunter auch die Firma SCHOTT in Mainz.


    Anlässlich der Vertragsunterzeichnung meint Tim de Zeeuw: „Es ist mir eine große Freude, diese vier Verträge heute zu unterzeichnen, mit denen wir fortschrittliche Komponenten für das revolutionäre optische System des ELT in Auftrag geben. Sie unterstreichen, wie der Bau dieses Riesenteleskops in vollem Gange voranschreitet – mit dem Ziel, im Jahr 2024 erstes Licht zu sehen. Wir bei der ESO freuen uns auf die Zusammenarbeit mit SCHOTT, SENER und FAMES – drei führenden Industriepartnern aus unseren Mitgliedsländern.“


    Die ersten beiden Verträge wurden mit SCHOTT, vertreten durch den Leiter Geschäftsbereich Advanced Optics Schott AG Mainz Christoph Fark, unterzeichnet. Das Unternehmen soll aus ihrem keramischen Spezialmaterial Zerodur© [1], das sich nur sehr wenig ausdehnen kann, die größten Einzelspiegel des ELT gießen – den 4,2-Meter-Sekundär- und den 3,8-Meter-Tertiärspiegel.


    Sobald der Sekundärspiegel in einer Höhe von 39 Metern über dem Primärspiegel kopfüber an der Oberseite der Teleskopstruktur angebracht ist, wird er der größte jemals an einem Teleskop genutzte Sekundärspiegel und der größte jemals produzierte konvexe Spiegel sein [2]. Doch auch beim konkaven Tertiärspiegel des Teleskops handelt es sich um keinen gewöhnlichen Spiegel [3]: Die Größe des Sekundär- und Tertiärspiegels des ELT wird mit der Größe der Primärspiegel vieler moderner Forschungsteleskope vergleichbar sein, sie werden 3,5 bzw. 3,2 Tonnen wiegen [4]. Der Sekundärspiegel soll Ende 2018 und der Tertiärspiegel bis Juli 2019 ausgeliefert werden.


    Den dritten Vertrag unterzeichnete die ESO mit der SENER-Gruppe, die durch Diego Rodríguez vertreten wurde, dem Leiter der Raumfahrtabteilung. Der Vertrag umfasst die Lieferung hochentwickelter Stützzellen für den Sekundär- und Tertiärspiegel des ELT und das entsprechende komplexe System mit aktiver Optik, das sicherstellen soll, dass die schweren, aber flexiblen Spiegel ihre ursprüngliche Form behalten und innerhalb des Teleskops richtig positioniert sind. Hierbei ist größte Präzession vonnöten, damit das Teleskop die optimale Bildqualität liefern kann [5].


    Im Auftrag des FAMES-Konsortiums, das sich aus Fogale und Micro-Epsilon zusammensetzt, wurde der vierte Vertrag von den jeweiligen Geschäftsführern Didier Rozière (FAMES, Fogale) und Martin Sellen (FAMES, Micro-Epsilon) unterzeichnet. Der Vertrag umfasst die Fertigung von insgesamt 4608 Kantensensoren für die 798 sechseckigen Segmente des Primärspiegels des ELT [6].



    Das optische System des ELT mit der Position der Spiegel. Grafik: ESO


    Die Sensoren sind die präzisesten, die je in einem Teleskop verwendet wurden, und können relative Positionen auf eine Genauigkeit von wenigen Nanometern messen. Sie bilden einen fundamentalen Teil des sehr komplexen Systems, das die Position der ELT-Primärspiegelsegmente relativ zu ihren Nachbarn kontinuierlich erfasst, wodurch sie zusammenarbeiten können und sich ein perfektes Abbildungssystem ergibt. Es ist nicht nur eine große Herausforderung Sensoren mit der geforderten Präzision herzustellen, sondern auch sie schnell genug zu produzieren, damit Tausende innerhalb kürzester Zeit geliefert werden können.


    An den Feierlichkeiten anlässlich der Vertragsunterzeichnung nahmen auch andere hochrangige Vertreter der beteiligten Unternehmen und der ESO teil, für die es eine ausgezeichnete Gelegenheit war, sich gegenseitig informell kennenzulernen. Schließlich sind die Unternehmen, die die optischen und mechanischen Komponenten herstellen, an nichts Geringerem als der Produktion des größten optischen Teleskops der Welt beteiligt.


    Fußnoten
    [1] Zerodur wurde ursprünglich in den späten 1960er Jahren für astronomische Teleskope entwickelt. Das Material hat fast keine thermische Ausdehnung, sodass es sich selbst bei großen Temperaturschwankungen nicht ausdehnt. Chemisch ist das Material sehr widerstandsfähig, kann aber dennoch auf eine sehr gute Oberflächengüte poliert werden. Die eigentlich reflektierende Schicht aus Aluminium oder Silber wird üblicherweise kurz bevor das Teleskop in Betrieb geht auf die extrem ebene Oberfläche eingedampft. Viele bekannte Teleskope mit Zerodur-Spiegeln haben ihre Verlässlichkeit über Jahrzehnte bewiesen. Dazu gehört beispielsweise auch das Very Large Telescope der ESO in Chile.
    [2] Da es sich um einen hochkonvexen asphärischen Spiegel handelt, ist die Herstellung des Sekundärspiegels eine große Herausforderung. Das Ergebnis wird somit ein wahrlich bemerkenswertes Beispiel für die Präzisionsoptik sein und nur eine von vielen Premieren beim Bau des ELT in diesem Bereich der Technologie darstellen. Das Gesamtgewicht des Sekundärspiegels und seines Stützsystems beträgt 12 Tonnen – und da er über dem Primärspiegel hängt, muss sorgfältig darauf geachtet werden, dass er nicht herunterfallen kann!
    [3] Die meisten heutigen großen Teleskope, einschließlich des VLTs und das Hubble-Weltraumteleskops der NASA / ESA, benutzen nur zwei gekrümmte Spiegel, um ein Bild abzubilden. In diesen Fällen wird manchmal ein tertiärer Spiegel eingeführt, um das Licht auf einen geeigneten Fokus umzulenken – dieser Spiegel ist typischerweise klein und flach. Beim ELT hat der Tertiärspiegel jedoch auch eine gekrümmte Oberfläche, wobei die Verwendung von drei Spiegeln letztlich eine bessere Bildqualität über ein größeres Gesichtsfeld liefert, als dies bei einer Zwei-Spiegel-Konstruktion möglich wäre.
    [4] Der Auftrag für das Polieren des Sekundärspiegels wurde bereits vergeben.
    [5] Die M2- und M3-Zellen sind komplexe Vorrichtungen von mehr als 6,5 Metern Breite, welche, einschließlich der Spiegel selbst, fast 12 Tonnen wiegen. Durch einen Präzessions-Hexapod ermöglichen sie Ausrichtung und Nachführen mit einer absoluten Genauigkeit von wenigen zehn Mikrometern. Die Zellen kompensieren zudem Spiegelflächenverformungen in der Größenordnung von mehreren zehn Nanometern mittels einer innovativen Lösung mit verdrillten Schützen und seitlichen Trägern.
    [6] Zum jetzigen Zeitpunkt sind 3288 fest bestellt (für die ELT-Phase 1) und weitere 1320 sind für die ELT-Phase 2 geplant, was insgesamt 4608 ergibt.


    Weitere Infos, Bilder und ein Video auf den Seiten der ESO unter https://www.eso.org/public/germany/news/eso1704/

  • Hallo Caro,


    Wenn man sieht, wie viele Institutionen und Menschen aus wie vielen Ländern an solchen Großprojekten mitwirken, ist es immer wieder erstaunlich, dass da überhaupt was vorwärts geht.
    Die Kosten liegen immerhin bei mehreren Euro pro Einwohner der beteiligten Länder. Und die Finanzierung scheint beinahe ein schwierigeres Problem zu sein als die Technik.
    Aber um die Dimensionen mal zurecht zu rücken: Ein einziger der 21 B2 Stealth-Bomber der US-Airforce kostet inklusive anteilige Entwicklungskosten eher mehr als das ELT, und die jährlichen Betriebskosten dürften sich auch nicht wesentlich unterscheiden.


    James Nasmyth, der Erfinder und Namensgeber des seitlichen Teleskopfokus in der Höhenachse einer Alt-Az-Montierung, wäre vom ELT sicher völlig begeistert gewesen. Hat er doch im Berufsleben Maschinen zur Bearbeitung richtig großer Schiffsbauteile konstruiert, z.B. Schmiedehämmer zur Herstellung von Kurbelwellen für die ersten großen Ozeandampfer! Sein Teleskop hatte allerdings nur 0,3m Öffnung...


    Interessant finde ich, dass Wert darauf gelegt wird, dass der Bau des ELT keine neuen Technologien erfordert. Es wird "lediglich" bereits vorhandene Technik optimal angewandt. Mehr Innovation steckt wohl in den noch zu bauenden neuen Instrumenten.


    Die Steigerung der Lichtsammelleistung gegenüber existierenden Teleskopen ist schon gewaltig:


    Wenn wir mal vom typischen 16-Zöller Dobson eines Deepsky-interessierten Amateurs ausgehen, erreichen wir mit Fakor 10 bei der Öffnung und Faktor 100 bei der Lichtmenge schon die 4 Meter Klasse, also Instrumente, wie sie als Arbeitspferde z.B. auf La Palma verwendet werden. Um in die Dimensionen des ELT vorzudringen, müssen wir die Öffnung dann noch mal verzehnfachen und die Lichtsammelleistung mit 100 multiplizieren, macht insgesamt Faktor 10.000 zum 16-Zöller Dobson[:0]!
    Anderer Vergleich: Der Faktor bei der gesammelten Lichtmenge und der theoretischen Auflösung ist zwischen meinem 18-Zöller und dem ELT noch mal derselbe wie zwischen dem menschlichen Auge und meinem 18-Zöller[:0].


    Dass so große Teleskope Sinn machen, lässt sich für uns Amateurastronomen auch recht einfach mit Zahlen belegen: Den Rand des sichtbaren Universums kann man mit dem ELT ungefähr so gut untersuchen wie die Andromeda-Galaxie mit einer Optik mit 5-10mm Öffnung, wenn ich mich nicht verrechnet habe. Da ist noch Spielraum für zukünftige Steigerungen...


    Übrigens, in der Schemaskizze des ELT oben müsste doch der Spiegel 4 (der mit dem Loch)leicht geneigt montiert sein, um den eingezeichneten Strahlengang zu erzeugen, oder?


    Gruß,
    Martin

  • Hallo Caro,


    im zweiten Satz hat sich wohl ein Fehler eingeschlichen: "Dazu zählen insbesondere der Guss der riesigen Sekundär- und Primärspiegel des Teleskops, erteilt an die Firma SCHOTT in Mainz", im Text darunter heißt es dann richtig Sekundär- und Tertiärspiegel (so steht's auch im englischen Original).

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: MartinB</i>
    Interessant finde ich, dass Wert darauf gelegt wird, dass der Bau des ELT keine neuen Technologien erfordert. Es wird "lediglich" bereits vorhandene Technik optimal angewandt. Mehr Innovation steckt wohl in den noch zu bauenden neuen Instrumenten.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Naja. Ich denke das ELT ist schon auch ein Politikum, weil die Europäer damit zeigen, dass sie ebenfalls segmentierte Spiegel in höchster Qualität bauen können. Die großen Keck-Teleskope genießen aktuell in dieser Hinsicht so eine Art Alleinstellungsmerkmal, welches natürlich durch das ELT überboten wird. Man will also in diesem Club mitreden können und zeigen, dass man es sogar noch eine Nummer größer schafft.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Die Steigerung der Lichtsammelleistung gegenüber existierenden Teleskopen ist schon gewaltig<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    korrekt


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Anderer Vergleich: Der Faktor bei der gesammelten Lichtmenge und der theoretischen Auflösung ist zwischen meinem 18-Zöller und dem ELT noch mal derselbe wie zwischen dem menschlichen Auge und meinem 18-Zöller<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Toller und sehr anschaulicher Vergleich, allerdings möchte ich dem hinzufügen, dass mir bezüglich des Auflösungsvermögens das VLT fast noch eindrücklicher erscheint. Durch die Addition der vier Teleskope erreicht man auf der zugehörigen Achse der Bildgebung sogar das Auflösungsvermögen eines 100m-Teleskops. Das stellt sogar das ELT in den Schatten.


    Trotz aller "Kritik": Das ELT wird voraussichtlich die Grenzen des Wissens noch weiter aufweiten und spannende Arbeitsplätze schaffen. Alleine das rechtfertigt dessen Bau.

  • Hallo Bernhard,


    ich würde meinen, die Herstellung der segmentierten Spiegeln ist noch eins der kleineren Probleme, und da muß man eigentlich auch nicht mehr viel was beweisen. schließlich hat SCHOTT schon die Zerodur-Rohlinge für Keck I geliefert, und später auch das GranTeCan bestückt (und poliert wird bei europäischen Projekten ja üblicherweise bei REOSC in Frankreich). Daß man von dem nur wenig hört, liegt mit Sicherheit nicht an der Spiegelqualität [;)] Der Haken am segmentierten spiegel ist ganz klar die präzise Ausrichtung der vielen Einzelspiegel unter der Maßgabe, daß die einzelnen Spiegelsegmente untereinander austauschbar sein müssen. Ich bin mal gespannt, wie gut das dann letztlich wird.


    Viele Grüße
    Caro

  • Hallo Bernhard,


    Dass die Europäer auch große segmentierte Teleskope bauen, sehe ich weniger als einen Wettlauf um Technologie. Es geht eher darum, Beobachtungszeit an Spitzeninstrumenten zur Verfügung zu haben, um in der Forschung international mithalten zu können. Und bei Öffnungen über 10m geht das nun mal kaum auf andere Weise.


    Vermutlich ist den Forschern, die das ELT haben wollen, grundsätzlich egal, mit welcher Technik das Teleskop funktioniert. Sie definieren ihre Anforderungen nach Kriterien wie Wellenlängenbereich, Lichtsammelleistung und Abbildungsleistung. Ihre Instrumente müssen dran passen, und der Standort sollte gut sein. Dass sich die Manager und politischen Entscheidungsträger gern im Glanz solcher Projekte sonnen, ist sicher so, aber ein ganz anderes Thema.
    Letztlich ist ein realisiertes Projekt dann ein Kompromiss aus vielen teils gegensätzlichen Forderungen und Vorstellungen.


    Neue Technologien werden eher nicht bei Großteleskopen ausprobiert, sondern bei kleineren und mittleren Projekten. Falls sich am Schluss herausstellt, dass irgend etwas nicht wie geplant funktioniert, ist eine Milliarde Euro schon ein ziemlicher Batzen Geld für einen Fehlschlag. Ich denke, für die Öffentlichkeit sind die kleineren Hitech-Projekte nicht ganz so spannend, die ist eher von der schieren Größe des ELT beeindruckt als von der Mess- und Regeltechnik, die so ein Teleskop erst möglich macht.


    Segmentspiegel-Teleskope sind mittlerweile eine ausgereifte Technik, aber ich vermute, dass die eintscheidenden Verbesserungen der letzten Jahre oft nur messtechnisch zu erkennen sind. Rein äußerlich kann ich ein segmentiertes Reflektorteleskop, das nur mit Mühe für Spektroskopie taugt, nicht von einem unterscheiden, das auch hochwertige Abbildung ermöglicht. Das Know-how steckt vor allem in der messtechnischen Erfassung und aktiven Kontrolle der Oberflächenform. Und natürlich in der präzisen Bearbeitung der hochgenauen asphärischen Oberflächen.<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Toller und sehr anschaulicher Vergleich, allerdings möchte ich dem hinzufügen, dass mir bezüglich des Auflösungsvermögens das VLT fast noch eindrücklicher erscheint. Durch die Addition der vier Teleskope erreicht man auf der zugehörigen Achse der Bildgebung sogar das Auflösungsvermögen eines 100m-Teleskops. Das stellt sogar das ELT in den Schatten.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Ganz so einfach ist die Sache nicht. Wer einen größeren Dobson besitzt, kann ja mal den "VLT-Interferometrie-Test" machen: Bei z.B. 500mm Öffnung eine Blende basteln, die vier Löcher von 40mm Durchmesser entsprechend der Positionen der VLT-Teleskope hat, diese vor dem Hauptspiegel platzieren, und dann damit beobachten. So ein Teleskop-Array eignet sich für Spezielaufgaben wie das Trennen nahe beieinander liegender Emissionsquellen, erreicht aber bei Weitem nicht die Abbildungsleistung eines großen Teleskops mit durchgehender Apertur. Die Lichtsammelleistung des ELT ist zusätzlich mehr als 5-mal so hoch wie die der vier VLT-Teleskope zusammen. Für typische Stellar-Interferometrie genügen aber sogar meistens die "kleinen" 2m Hilfsteleskope des VLT.


    Übrigens finde ich es sehr schade, dass der Standort des "Konkurrenzprojekts" Thirty Meter Telescope offenbar immer noch offen ist. Es soll ja auf dem Mauna Kea errichtet werden, aber es ist unklar, ob das Teleskop dort schließlich aufgebaut werden darf.
    Um den kompletten Nordhimmel abzudecken, steht das ELT zu weit südlich. Für viele potenzielle Beobachtungsobjekte ist das TMT auf absehbare Zeit die einzige Alternative.


    Gruß,
    Martin

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Caro</i>
    schließlich hat SCHOTT schon die Zerodur-Rohlinge für Keck I geliefert<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Oha. Das wusste ich nicht. Interessant.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Der Haken am segmentierten spiegel ist ganz klar die präzise Ausrichtung der vielen Einzelspiegel unter der Maßgabe, daß die einzelnen Spiegelsegmente untereinander austauschbar sein müssen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Da werden sich dann natürlich Computerspezialisten austoben dürfen.


    Was ich nicht verstehe, ist die Austauschbarkeit. Ein Segment in der Nähe der Spiegelmitte hat doch sicherlich eine andere Krümmung als ein Segment im äußeren Bereich? Oder irre ich mich da?

  • Hallo Bernhard,


    das schon, aber es gibt sozusagen Ringe, innerhalb derer man flexibel ist, das hat man schon beim GranTeCan. Bei Keck ist es dagegen so, daß jeder Spiegel eine individuelle Form hat. Die Austauschbarkeit muß gegeben sein, weil ständig welche von den Spiegeln zum Neu-Belegen gehen werden. Wäre die Position klar definiert, hätte man dann Lücken, so kann man stattdessen sofort diejenigen einbauen, die gerade vorher beim Belegen waren. Kommen die alten dann vom Neu-Belegen wieder, kommen sie an anderer Stelle als Ersatz für die nächsten, die zum Belegen gehen, zum Einsatz, usw.


    Viele Grüße
    Caro

  • Hallo Leute,


    Sowie ich das gelesen hatte, gibt es immer nur 6 ganz genau gleiche Spiegelsegmente. In der ersten Ausbaustufe zur Inbetriebnahme wird es keine überzähligen Segmente geben. Während Segmente neu belegt werden, hat der Spiegel Lücken. Daher sollen die Beobachtungen zunächst so geplant werden, dass für kritische Aufgaben alle Segmente montiert sind.


    Ursprünglich war geplant, von jedem Typ ein Ersatzsegment zu haben. Weil man aber derzeit knapp bei Kasse ist, muss das auf später verschoben werden.
    Außerdem wird das ELT zunächst innen nicht komplett bestückt, d.h. in der ersten Ausbaustufe wird das zentrale Loch deutlich größer sein als technisch notwendig. Und es werden zunächst nicht alle geplanten Beobachtungsinstrumente realisiert.
    Wenn ich das richtig verstanden habe, ist der Hauptgrund der Sparsamkeit, dass man derzeit ohne den zunächst eingeplanten Beitrag Brasiliens auskommen muss.


    Solche Dinge werden von der ESO in Pressemitteilungen nicht so aktiv kommuniziert wie eine Vertragsunterzeichnung oder ein Baufortschritt, aber es gibt immerhin auf der ESO-Homepage öffentlich zugängliche Informationen dazu.
    Die werden allerdings längst nicht alle in die Nationalsprachen der einzelnen Teilnehmerländer übersetzt.


    Wer dem abhelfen will, gut Englisch versteht und in der Lage ist, sich auf Deutsch verständlich auszudrücken, kann übrigens auf freiwilliger Basis beim Übersetzen mithelfen.



    Ein großer Vorteil des ELT-Projekts ist, dass überhaupt die Möglichkeit besteht, kleiner anzufangen den vollen Ausbau später während des Betriebs zu erreichen. Sowas geht nur bei einem Segmentspiegel.


    Gruß,
    Martin

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: MartinB</i>
    Wer dem abhelfen will, gut Englisch versteht und in der Lage ist, sich auf Deutsch verständlich auszudrücken, kann übrigens auf freiwilliger Basis beim Übersetzen mithelfen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hast Du da eventuell einen Link, wo man sich dazu näher informieren kann?

  • Hallo Bernhard,


    das wäre https://www.eso.org/public/ger…partnerships/translators/
    Wer dieses Formular ausfüllt, landet übrigens unter anderem bei mir [;)]


    Wer sich nicht durch gerne mal 100-seitige technische Dokumente wühlen will, aber trotzdem etwas tiefergehende Infos sucht als das, was auf den Übersichtsseiten für die allgemeine Öffentlichkeit steht, der ist übrigens beim ESO Messenger ganz gut aufgehoben. Hier mal ein Artikel zu dem, was Martin oben beschrieben hat: http://www.eso.org/sci/publica…4/messenger-no158-3-6.pdf


    Viele Grüße
    Caro

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Caro</i>
    das wäre https://www.eso.org/public/ger…partnerships/translators/<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Grmpf. Ich dachte man kann von Englisch auf Deutsch übersetzen. Das hätte ich eventuell gemacht. Bei der anderen Richtung bin ich zu unsicher. Da ist man dann schnell auch der Kritik von Muttersprachlern ausgesetzt und darauf habe ich momentan keine Lust.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Caro</i>
    Wieso hast du (schon wieder!) deinen vorherigen Beitrag gelöscht?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Der gelöschte Beitrag war doch nur Smalltalk, den ich persönlich bei ernsthaften Themen z.T. als störend empfinde.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Caro</i>
    <br />1. Jetzt bin ich verwirrt
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hm. Google translate übersetzt es genauso:
    "From which language are you going to translate to English?"
    =
    "Aus welcher Sprache wollen Sie ins Englische übersetzen?"


    Mir ist dabei zugleich klar, dass das wenig Sinn macht. Wieviele Afghanen oder Usbeken arbeiten beispielsweise bei der ESO und verfassen Artikel in ihrer Mutterspruche und veröffentlichen diese auch so? So wahnsinnig viele können das schlecht sein? Oder irre ich mich da?

  • Hallo Bernhard,


    es wird definitiv nix von irgendeiner anderen Sprache ins Englische übersetzt, sondern immer umgekehrt. Keine Ahnung warum das auf dem Formular andersrum steht, ich frag da mal die Verantwortlichen. Es geht ja auch nicht um irgendwelche Artikel, die ESO-Mitarbeiter schreiben, sondern um längst vorhandene Webseiteninhalte (bei denen wegen der dann notwendigen Pflege aber absichtlich nicht alles übersetzt wird), Newsbeiträge oder Social Media. Alles Dinge also, die von der PR-Abteilung ursprünglich auf Englisch verfaßt wurden.


    Viele Grüße
    Caro


    Auch für Smalltalk-Beiträge herrscht im Astrotreff Löschverbot. Und was in http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=206068 passiert ist, war kein Smalltalk mehr, es gilt das dort abschließend geschriebene. Bei der nächsten Löschung gibts ne Sperre.

  • Hallo Caro,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Caro</i>
    Bei der nächsten Löschung gibts ne Sperre.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    das ist die "perfekte" Basis für eine Zusammenarbeit auf freiwilliger und kostenloser Basis [:(] .


    Ich hoffe mal, dass meine Erklärung im Nachbarthema für die Löschung eines Beitrages nachvollziehbar ist.

  • Nee, finde ich ehrlich gesagt nicht nachvollziehbar, denn ich habe ja auf einen vorhandenen Beitrag geantwortet. Aber egal...


    Daß die Forenregeln des Astrotreffs und deren Durchsetzung nix mit anderen Aktivitäten, die du oder ich dienstlich und/oder freiwillig machen, zu tun haben, sollte sich dagegen von selbst verstehen.


    Viele Grüße
    Caro

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Caro</i>
    <br />Nee, finde ich ehrlich gesagt nicht nachvollziehbar
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ich habe offenbar meinen Beitrag genau zu dem Zeitpunkt gelöscht, als du deine Antwort verfasst hast - shit happens - tut mir leid - jetzt weiß ich es für die Zukunft. Ich dachte nach einer gewissen Wartezeit zudem, dass da keine Antwort mehr kommen würde und sehe jetzt aber auch ein, dass das eine Fehleinschätzung war. Nochmal eine Entschuldigung deswegen. Es war, wie gesagt, keine Absicht.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Caro</i>
    <br />Hallo Bernhard,


    das wäre https://www.eso.org/public/ger…partnerships/translators/
    Wer dieses Formular ausfüllt, landet übrigens unter anderem bei mir [;)]<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hallo Caro,


    nachdem der Übersetzungsfehler im Anmeldeformular entfernt wurde, habe ich mich dort (vor etwa einem Monat) angemeldet. Bisher gab es darauf leider gar keine Reaktion. Liegt das nun daran, dass es bereits ausreichend Freiwillige gibt oder liegt das speziell an mir?

  • Hallo Bernhard,


    im Moment ist einfach ziemliche Flaute, es stehen keine Broschüren und dergleichen an, nur so Sachen wie das Bild der Woche, für die sich schon einige Leute sozusagen fest eingetragen haben. Es kommt aber mit Sicherheit irgendwann was [:)]


    Viele Grüße
    Caro

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!