Mein 10" Chile Dobi

  • Servus,
    Wie schon angetönt im Nachbar-Thread „wir bekommen Fünflinge“ hatte ich im August den Entschluss gefasst, ein Reise-Teleskop zu bauen, das einerseits vollständig zerlegt im Koffer als Nebensache verstaut werden kann, wie man etwa Flossen und Schnorchel einfach einpackt, wenn man ans Meer geht, andererseits es am Zielort und hierzulande zusammengebaut bleibt und ohne weiteres am Rucksack und nicht im Rucksack transportiert werden kann. Ich suchte nach einer extremen Leichtbauweise.
    Da ich im Januar nach Chile gehen wollte damit, wurde es knapp mit der Zeit….
    Beim Spiegel bin ich momentan an der Parabel, er machte gar keine Probleme, nie ein Zonenkampf, easy living dank Beachtung gewisser Polierregeln , die sich offenbar bewähren….





    so, wie er abgebildet ist kommt er auf 1348g.Ohne Optik dürfte die 15oog Schwelle unterschritten bleiben für den Tubus.

    An sich ist dieser 16-Stangen Serrurier nichts Neues unter der Sonne, die Herstellung der Metallteile ist bekannt, Reiner Vogels homepage ist da wirklich eine Klasse – Fundgrube. Ich verzichte deshalb auf die umständliche Beschreibung und Bebilderung aller Teile.


    Vielleicht noch etwas zur Fixierung der Stangen. Ich habe den crash im 45° Winkel getan ,was den Vorteil hat, dass sie ohne weitere Zusatzbearbeitung geschlossen fixiert werden können. Eine Holzleiste mit einem M3-Schraubenloch diente als Vorlage, damit alle Stangen exakt dieselbe Länge haben.




    Und weiter geht es nächste Woche mit dem Biegen und Anfixieren der Höhenräder, Herstellen des Hohlkammerprofils für das Bodenbrett und fertig……
    Einen Nachteil dieses Reisedobis möchte ich nicht verschweigen: Braucht gleich viel Hirnschmalz alle diese Teile zu bauen wie wenn man sich an einem grossen abrackert.


    Grüsse Emil

  • Hallo Emil,


    bis Januar - das ist nicht mehr lange... Na dann frohes Schrauben unterm Weihnachtsbaum ;) Wo planst Du die Höhenräder hin? Kann mir das nicht so recht vorstellen, da es ja unten enger am Tubus ist als in der Mitte und die Rockerbox soll ja vermutlich auch eher flach ausfallen.


    Viele Grüße und weiterhin gutes Gelingen
    Bernd

  • Hallo Bernd,


    Die Höhenräder werden an 3 Punkten am Tubus fixiert,es sieht dann etwa so aus:



    zuerst biegt man das Profil, der Vorteil ist, dass der Radius nicht so genau sein muss, weil man nachher dem Profil (d) in der Skizze, die genaue Länge geben kann, so dass die Höhenräder exakt am unteren Ring fixiert werden können.


    Grüsse Emil

  • Hallo Emil,
    danke für die Erklärung. Das bedeutet, dass die HS-Fassung den selben Durchmesser hat wie die Mitte breit ist? Sonst ständen die HR ja schief. Vermutlich hat mich die Perspektive im Bild getäuscht, denn ich nahm an dass der Ring unten kleiner als die Breite der Mittenverstrebung ist.


    Viele Grüße
    Bernd

  • Liebe Dobsonisten,


    weil das meiste schon bekannt ist, wie man baut, hier nur kurz einige Fotos zu individuell gestalteten Details:
    Die beiden Spiegel werden für den Transport herausgenommen und kommen ins Handgepäck, der Rest kann dann ohne Plan im normalen Reisekoffer irgendwo verstaut werden bei einem Flugtransport.



    Der Fangspiegel hat eine Zentralschraube mit Feder und 3 Stellschrauben, dadurch erhoffe ich mir den Erhalt der Justage nach einer Demontage. Ursprünglich wollte ich die ganze Fangspiegeleinheit einfach in eine Naglerokularkiste tun, schön gepolstert mit Papierservietten. Hätte perfekt gepasst. Dann kamen immer mehr Bedenken auf. Kein direkter Kontakt zur Spiegeloberfläche, sonst Kratz Kratz… Nach tagelangem Brüten kam dann die folgende Variante, hergestellt in einer guten Stunde:



    Die Fangspiegeleinheit (Typ Sacket) kann einfach eingschoben werden und wird dann eingeschraubt mit der Druckfeder. Zu diesem Zweck habe ich ein gebogenes Alu-Flachprofil auf den unteren Sandwichteil einmontiert. Das ganze Sandwich verstaut sich dann in einem Plastiksack und fertig.


    Der Hauptspiegel kommt ebenfalls in ein Sandwich. 3 angebrachte Holzklötzchen geben die seitliche Fixierung. Der obere Sandwichteil mit Diagonalstrebe ist gleichzeitig der Schutzdeckel , wenn das Teleskop aufgestellt ist. - Natürlich ist diese Transportkiste nicht sakrosankt für die Postübergabe, ich bin jedenfalls froh, in Victor Larrosa aus Rothrist einen Verspiegler gefunden zu haben, der gleich um die Hausecke wohnt.



    Wenn ich den Spiegel zurückbekomme, ist die Stangeneinkürzung angesagt und dann wird das schöne Kapitel des trouble shootings beginnen dürfen. Kein Mensch kann so ein einfaches System total vorausberechnen, Ueberraschungen muss man willkommen heissen.


    Grüsse Emil

  • Hallo Emil,
    das sieht sehr schön aus bis dahin. Um den Aluaufdampfer um die Ecke bist Du echt zu beneiden. Wird das Teleskop fertig bis zum Chile-Urlaub?
    Was ich aus eigener Erfahrung sagen kann
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Kein Mensch kann so ein einfaches System total vorausberechnen, Ueberraschungen muss man willkommen heissen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das kann ich voll und ganz unterstreichen. Was das genaue Planen angeht, bin ich zwar sicher nicht der Überflieger, aber selbst wenn alles bis ins kleinste Detail durchgedacht wird... zumindest beim Teleskopbau muss immer noch nachgebessert werden
    [:D]
    Viele klare Nächte wünscht,
    Matze

  • Guten Tag,


    ==&gt; Matze
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wird das Teleskop fertig bis zum Chile-Urlaub?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ja das muss es, sonst macht der Urlaub gar keinen Sinn!



    ==&gt; Gerd


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Dazu kannst Du auch Chili Teleskop sagen,
    weil es ein scharfes Teil wird !<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ob es das wird? Der Chilenische Himmel ist gnadenlos, kleinste Verbiegungen in Optik und Mechanik kommen sofort ans Tageslicht, pardon Nachtlicht.


    Grüsse Emil

  • Hallo Emil,


    Dein Design gefällt mir. Eine Zwischenebene im Fachwerk zu haben, bringt viele Vorteile. Man spart sich wacklige Stangenteilungen und in den Koffer passen die Stangen dann auch alle, wie man sieht. Pfiffig finde ich auch die minimalistischen aber zweckmäßigen Spiegelbehältnisse. Sowas brauche ich auch noch, speziel für den Fangspiegel.


    Ich bin gespannt auch die Gesamtansicht [:p]


    Viele Grüße
    Andreas

  • Guten Tag,


    Jetzt steht das Reise-Teleskop definitiv. – Ich habe extra noch etwas getrödelt mit der Fertigstellung, damit die Nachfolgenden aus dem Raum München dann nicht allzu stark mit abgesägten Hosen im Ziel einlaufen müssen, das gehört schliesslich zum Fairplay beim Siegen. (Ist natürlich als Witz zu verstehen!)


    Sportliche Gewichtsverhälnisse:


    Hut inkl. Spiegel 350g
    Spiegelzelle 350g
    Mittenquadrat 430g
    Stangen 582g
    Höhenräder 480g
    Ring (Rocker) 500g
    Bodendreieck 268g
    Spiegel 255/20 2090g


    Total 5050g


    So sieht er splitternackt aus.



    Das Konstruktionsgenie mit seinem Kunstwerk



    Für den Transport im Wagen reicht es so



    totaler Kollaps für den Flugtransport






    Grössere Probleme beim Bau kamen ab Januar auf, als sich das ganze System als elende Schaukel offenbarte. Ganz fies war die Ursachensuche, weil sich mehrere Fehler überlagerten und z.T. noch verdeckten. Schaukelte es nicht mehr, dann vibrierte es umso mehr. Alle Probleme konnten inzwischen gelöst werden. Es ist jetzt ein Genuss damit zu beobachten! Ich danke Rainer Lange, für die professionelle Mithilfe und persönliche Unterstützung. Im Wesentlichen lag es an der fehlenden Versteifung des Mittenquadrates und dem Fehlen einer Speiche bei den dünnen Höhenrädern und schliesslich war der ganze Rocker Mist und musste durch einen breiten Ring ersetzt werden.



    Hier noch etwas zur Statik bei den Leichtlingen:
    Nehmen wir an, wir halbieren das Teleskopgewicht, dann verschärfen sich die folgenden Gesichtspunkte.
    1.) Das Teleskop fällt schnell aus dem Gleichgwicht beim Okularwechsel. Halbes Gewicht bedeutet halben Reibungswiderstand. Bereits 31mm Okis reichen für ein Davonsausen. Man müsste also den Durchmesser der schon riesigen Höhenräder verdoppeln oder auf PA ausweichen statt Teflon oder aber eine Bremse einbauen. Auf jeden Fall schwerere 51mm Okis sind ein Witz beim Reisedobi.


    2.) Die Hubarbeit halbiert sich ebenfalls. Man berührt oben das Teleskop mit denselben Fingern, aber es kippt viel rascher. Also muss die Basis vergrössert werden. Es klingt grotesk aber: Wer einen Leichtling will, muss unten breitspurig dimensionieren, sonst Wackel-Zappel….. Aus diesem Grund habe ich auf einen Ring gewechselt. Die Standfestigkeit ist jetzt so gut, dass auch auf Grasboden beobachtet werden kann. Es wackelt oder kippt nichts mehr.


    3.) Der Abstand der Höhenteflon-Pads wird auch extrem wichtig. Ist die Distanz zu klein, (eine Idee, um etwa Seitenwände tief zu halten) so hat man eine Schaukel mit vertikalen Schwingungen.



    Das sind Dinge, die man instinktiv falsch macht, wenn man leicht und kompakt baut. - Gegen den Ring hatte ich zudem Bedenken wegen des mühsamen Aufschnipselns des brüchigen Laminates auf die nur 10mm starke Fläche. Dann die Idee dazu: Er läuft auf blossem Alu mit 2 Rädchen und 1 Teflonpad. Schnell gemacht und funktioniert gut. Der Ring ist super, schnell hergestellt und halbes Gewicht gegenüber dem Rockermiststück, das ich vorher machte. Zudem transportiert er sich besser über die Schulter gelegt, bei einem Sternenmarsch von der Pension zum dunklen Beobachtungsplätzchen.


    Zum Schluss noch eine Anmerkung zur Versteifung des Okularauszuges.



    Bei einem hauchdünnen Monoring hat man Schwierigkeiten den Oki-Auszug so zu fixieren, dass die optische Achse des Okulars nicht schwabbelt. Die Fixierung mit einem Winkelprofil ist viel zu schwach. Das Anbringen von seitlichen Bügeln wie im Bild ersichtlich, verändert die Situation um Welten. Auch Ethos Okulare wären so kein Problem. Der Grund ist simpel: Zieht man durch die Endpunkte der Bügel eine gedachte Linie, so hat das Sehnenstück bei mir einen Mitten-Abstand von 4cm zum Ring. Bei einem Winkelprofil ist das nur etwa 1cm. Das ergibt ganz andere statische Verhältnisse.



    So das wärs in etwa. Das Schlusswort ist: Negativ an der ganzen Sache ist der enorme Bastelaufwand für die wenigen Photonen, die man mit einem 10“ Teleskop dann einfangen kann. Man braucht einen transparenten schönen Ort, den man mit schwereren Teleskopen nicht erreichen kann, sonst lohnt es sich nicht. So zwischen Aconcagua in Südamerika und Everest in Asien sollte es schon sein.



    MfG Emil

  • Hallo Emil,


    Was, noch niemand hat dir geantwortet? Dann mach ich mal trotz später Stunde den Anfang.


    Herzlichen Glückwunsch zum neuen Teleskop!


    Es ist schön zu sehen, wie unser "Fünflinge-Projekt" Kreise zieht und auch andere Teleskopbauer animiert, was Eigenes zu schaffen.


    Ein ganz spezielles Gerät hast Du da gebaut, leicht und filigran. Mit unserem Fünflinge-Projekt sind wir noch lang nicht so weit, und ja, auch bei uns musste während des Baus noch hier und da etwas umgeplant werden.


    Unser Hauptproblem wird die verbleibende Kopflastigkeit sein. Für den Hutring wollten wir am liebsten 10x15x1mm Rechteckrohre verwenden, die haben wir aber nicht bekommen, und sind bei 10x20x1,5 gelandet. 10x10x1 wie beim 180mm Vorläufer war uns zu dünn.


    Wir werden klassische Spiegel- und Rockerboxen aus Holz verwenden, allerdings wohl durchdacht, in der Materialstärke aufs Nötigste reduziert und hoffentlich trotzdem steif.


    Unser Pflichtenheft sieht einen Transport im Rucksack vor, deshalb war ein ausladender Ring-Rocker nicht möglich. Deinem Teleskop gibt er eine besondere Note. Und dass Du keinen geschlossenen Ring Ebony Star aus der vollen Platte als Gleitfläche geschnitten hast (mit ca. 95% Abfall), kann ich bei dem Preis verstehen. Trotz kleiner Abmessungen unten funktioniert mein 180mm Reiseteleskop sehr gut und ist nicht kippelig. In einer Wiese kann man die Füße in den Boden drücken, dann steht es absolut bombenfest. Sowas werden wir bei unseren Fünflingen auch machen, allerdings mit wechselbaren Schraubfüßen schon wegen der Transportabmessungen.


    Bei unseren Teleskopen haben wir zwei Gewichtsklassen durch die unterschiedlich dicken Hauptspiegel Wir werden im Bereich 5-6 kg liegen, allerdings mit 240mm Spiegeldurchmesser und 15 bzw. 18 mm Dicke.


    Wie hast Du die Ringe gebogen? An der Volkssternwarte München haben wir nun eine Biegemaschine. Die nimmt aber die Rohre ziemlich hart ran, da muss man an der Oberfläche nach dem Biegen etwas nacharbeiten.


    Welche Brennweite hat das Teleskop? Wie groß ist der Fangspiegel?
    Du hattest ursprünglich eine "inverse" Anordnung beim Hutring, d.h. Okularauszug nach vorn und Spinne nicht auf Zugspannung, sondern diagonale Streben. Kannst Du dazu noch was schreiben?


    Dass der Bau so viel Aufwand war wie für einen "Großen", glaube ich sofort! Das ging mir beim 180mm Reiseteleskop auch so, und das hat viel weniger Teile als deins!


    Bei unserem Projekt hilft die Kleinserienfertigung natürlich sehr, Zeit zu sparen. Wenn ich mit einer Einstellung der Kreissäge gleich 12 statt 2 Teile sägen kann, wird pro Teleskop nur etwa 1/3 der Arbeitszeit benötigt.


    Zum Schluss wünsche ich dir viel Freude beim Beobachten an schwer erreichbaren Standorten!
    Wird man dein Teleskop mal auf einem Treffen begutachten können?


    Gruß,
    Martin

  • Hallo Emil,

    das sieht wirklich nach Kunstwerk aus! Hut ab! Atemloses Staunen meinerseits.

    Ich schaue mir das Lichtbild des Komplettgerätes fasziniert an. Schick, richtig schick!

    Das Durchschnittliche gibt der Welt ihren Bestand, das Außergewöhnliche ihren Wert.
    (Oscar Wilde)

    Viele Grüße und vielen Dank für`s Zeigen!
    Andreas

  • Hallo Andreas,


    besten Dank für die Blumen.
    Bei einem Kunstwerk ist allerdings die Verarbeitungsqualität ein wichtiges Moment. Ich dagegen ging nach Fraunhofers Motto vor: Es ist zum Durchsehen und nicht Ansehen. Ein Reise-Teleskop wird arg strapaziert, da spart man Nerven und Streitigkeiten, wenn Kratzer und Beulen schon vorhanden sind. (Der Spiegel ist da aber die Ausnahme, muss ich betonen, er ist noch rein.)


    Grüsse



    Hallo Martin,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wie hast Du die Ringe gebogen? An der Volkssternwarte München haben wir nun eine Biegemaschine. Die nimmt aber die Rohre ziemlich hart ran, da muss man an der Oberfläche nach dem Biegen etwas nacharbeiten.


    Welche Brennweite hat das Teleskop? Wie groß ist der Fangspiegel?
    Du hattest ursprünglich eine "inverse" Anordnung beim Hutring, d.h. Okularauszug nach vorn und Spinne nicht auf Zugspannung, sondern diagonale Streben. Kannst Du dazu noch was schreiben?


    Dass der Bau so viel Aufwand war wie für einen "Großen", glaube ich sofort! Das ging mir beim 180mm Reiseteleskop auch so, und das hat viel weniger Teile als deins!
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Die Ringe sind mit einer Holzschablone im Schraubstock gemacht worden. Das ging ohne viel Kraftaufwand bei 10x10x1 alles recht gut und speditiv. Sorgen bereitet mir die blödsinnige Eloxierung, die schon drauf war. Der 2-Komponenten Kleber hat da Mühe. Hoffentlich versagt dann der Bodenring nicht in einer rauen kalten Salzpfanne in Chile.- Man muss eben als Bastler verarbeiten was es hat, nicht was man braucht. Andere Stangen waren nicht bekömmlich oder nur mit 1m Länge. 10x10x1 geht, wenn die Stangen in sich geschlossen sind und den Ring nicht belasten.


    Zur inversen Anordnung des Okularauszuges: Zeigte immer plangemäss nach unten. Ich habe ihn bei der ersten provisorischen Aufstellung nur falsch montiert aus Gewohnheit, weil ich mein 20"Teleskop schon hunderte Mal aufgeprotzt habe und dort zeigt er nach oben.


    Zu den Spiegeldaten: Weiss ich leider nicht mehr auswendig! Die Optikherstellung machte so keine Probleme, dass ich da keine Denkzettel mehr im Kopf habe. Messe aber nach auf Wunsch!!


    Grüsse


    Möchte noch einen wichtigen Punkt anmerken:
    Es ist ein ausgesprochen kostengünstiges Teleskop - affordable astronomy [:)]. Stathis lieferte das Spiegelmaterial nach wie vor zu einem guten Preis. Der Rest waren minimale Materialkosten für Röhrchen, Stängelchen und ein M3 Schräubchenpack. Viel mehr ist nicht dran. Hätte ich die Fähigkeit, in einem eigenen Dampfkochtopf zu verspiegeln, dann wären es die Kosten und nicht das Gewicht, das rekordmässig tief wäre.

  • ...das ist kein Dobson; es ist eine Dobsonesse - simply a Beauty !


    Diese grazile Schoenheit ist fuer Chile viel zu Schade...


    Danke fuer die Bilder - sehr anspornend und: bleibe bei Fraunhofer's Philosophie.


    Hab viel Spass mit Deinem Baby, Emil!


    always CS,
    Steve

  • Hallo Emil,


    sehr schön gemacht! Meine Gratulation!


    Die Reihenfolge:
    Dobson,
    leichter Dobson,
    sehr leichter Dobson,
    ultraleichter Dobson,
    und die Krönung: federleichter Dobson [8D]


    <b>Willkommen bei den Federleichten!</b>


    Viel Spass damit in Chile. [:)]


    cs
    Timm

  • Hallo Emil,


    auch von mir Glückwünsche... sehr schön geworden! Jetzt hab ich auch eine grobe Vorstellung, was einen so erwartet, wenn man diese Art von Alubauweise auf 10" hochtreibt - scheint wahrlich kein Spaß zu sein, dem das Wackeln auszutreiben.


    Die Okularauszugskonstruktion ist schön und bewährt [;)] und kam mir gleich bekannt vor - hier mein Reise-6-Zöller, ich hab noch etwas Material eingespart und auf die Platte verzichtet, der Ring des HC2 ist steif genug. Nur so als Anregung...



    Ansonsten ist das Gewicht schon sehr erstaunlich - ich komme bei 6" für den Tubus mit Optik schon auf knapp 2 kg.

    Ich wünsch Dir jedenfalls viel Freude damit!


    Viele Grüße


    Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • ==&gt; Steve


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Diese grazile Schoenheit ist fuer Chile viel zu Schade...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    wenn man unter Chile die hässlichen Wüstendörfer oder die durch Minen verschandelten Landschaften versteht, stimmt das noch schnell einmal


    Grüsse




    ==&gt; Timm


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Die Reihenfolge:
    Dobson,
    leichter Dobson,
    sehr leichter Dobson,
    ultraleichter Dobson,
    und die Krönung: federleichter Dobson
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">



    und der Pokal: entdobsonifizierter Nur-Newton


    Grüsse



    ==&gt; Holger


    gute Idee mit der fehlenden Platte, da könnte man noch ein paar Gramm einsparen. Andererseits muss der Fangspiegel dann verschiebbar sein, wenn die Okularachse eingemittet werden will, was wiederum ein Plus an ein paar g bedeuten dürfte.


    Gruss

  • Hallo Emil


    Es freut mich sehr , das es Dir mit den geringen Aufwand an zusätzlichen Steifen gelungen ist die Schwingungsprobleme zu beseitigen .
    Ein sehr gelungenes Konzept und superleicht . Da fehlt nur noch ein Bild wie Du das Teleskop auf den Rücken (Rucksack) trägst .
    Viel Spass damit beim Beobachten und Bergsteigen .


    Viele Grüße Rainer

  • Hallo Rainer,


    danke, vielleicht reicht es für ein Bild zum Aufstieg auf die Mönchshütte, 3650m ü.M. schwitzend und pustend, trotz federleichter Ware am Rücken und (Zahnradbahn bis auf 3500m ü.M.)


    Grüsse Emil

  • Hallo Emil,


    Glückwunsch zum sehr gelungenen Teleskop! Ich wünsche Dir viel Spaß damit unter bestem Himmel [:p]


    Ein paar Fragen hätte ich noch [:D]:
    - woraus besteht der blaue Streulichtschutz unten?
    - willst Du die Höhenräder gegen Wackeldackel in Horizontnähe noch verstreben?
    - und: ist die Kreisrockerlösung so steif genug oder wäre dort auch noch eine Verstrebung quasi als Ersatz des Rockerboxbodens sinnvoll?


    Viele Grüße
    Andreas

  • Hallo Andreas,
    danke für das feedback!


    ==&gt; Streulichtschutz


    ist ein Sandwich aus blauer selbstklebender Folie (Warenhaus),dünnem Karton und Velour.
    Ist suboptimal, da er falzen oder knittern kann bei unsorgfältiger Behandlung und leichter sein dürfte. Aber in Chile soll es so stockdunkel sein, dass er überflüssig sein könnte.


    ==&gt; Wackeldackel in Horizontnähe
    es sind keine Streben nötig, da er in dieser Position nicht wackelt. Ich werde aber noch die hervorstehenden Enden abzwacken, da sie beim Transport stören. Man muss das Scope nicht bis zum mathematischen Horizont neigen können; und wenn es einmal nötig ist, reicht auch ein untergelegter Stein bei einem Auflagefuss.


    ==&gt; Rockerring
    er ist extrem steif, weil er 4,5cm dick ist. Das ist mehr als das 8-fache gegenüber dem Vorgängermodell mit 2cm Dicke (und erst noch fast doppeltem Gewicht).Ohne diesen Einfall mit dem Ring hätte ich auf einen Nur-Newton umgesattelt und mich vom Dobson verabschiedet.
    Sorgen bereitet mir nur die Araldit- Verleimung mit diesem eloxierten Material. Man kann es nicht anschleifen, aufrauen, und dann ist Araldit unsicher. Der bricht sicher nicht in der Nähe der Werkstatt auseinander, sondern weit weg im Abseits.


    Da ich dieses System nicht vermarkten will, möchte ich auch Nachteile nicht verschweigen. Bei unsorgfältiger Handhabung beim Gebrauch reagiert der Ring gern mit einer Zugsentgleisung. Er fällt vom Bodendreieck. (Sicherung ist nicht gut machbar) 4 Auflagepunkte wären da besser. Aber die Sache ist weniger dramatisch als bei einem Modelleisenbahnunfall.


    Alles in allem ich finde den Ring gut. Er ist einfach herstellbar, alles ist berechenbar mit primitivster Geometrie, man braucht keinen Plan zu machen. Das Teleskop, wenn es hauptspiegelseitig rund ist, lässt sich gut einsenken, deshalb reduzieren sich die Seitenwände beim Rocker auf 4 etwa 3cm hohe Holzrundlinge, mehr nicht.



    Grüsse Emil

  • Hallo Emil,<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Sorgen bereitet mir nur die Araldit- Verleimung mit diesem eloxierten Material. Man kann es nicht anschleifen, aufrauen, und dann ist Araldit unsicher. Der bricht sicher nicht in der Nähe der Werkstatt auseinander, sondern weit weg im Abseits.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Da würde ich einfach mit einem Mini-Schleifgerät (Dremel&Co.) mit Diamantfräser rangehen, damit kriegst Du ganz leicht auch die Eloxalschicht weg und das Alu gut aufgeraut.


    Alternativ kannst Du einen 1-1,5mm dicken Alustreifen entsprechend dem Außenradius deines Rings vorbiegen, in ca. 6-8cm lange Abschnitte aufteilen und 8-12 Stück davon gleichmäßig über den Umfang verteilt mit jeweils 3 Blindnieten oben und unten außen auf den Ring nieten.


    Ich nehme an, Du zentrierst den Ring per Kugellager, die auf der Ring-Innenfläche laufen? Wenn Du die Ringe mit außen aufgenieteten Blechen verbindest, hast Du zwischen den Ringen Platz. Dann nimm längere Schrauben für die Kugellager, die bis über die Oberkante des unteren Rings reichen,und schraub oben noch 3 Laschen z.B. aus Teflon an, die bis über den unteren Ring reichen, ohne ihn zu berühren.
    So kann der Ring nicht mehr entgleisen.


    Zum Zerlegen kannst Du z.B. eine der Laschen nicht ganz so fest anziehen, damit Du sie zur Seite schwenken kannst.


    Gruß,
    Martin

  • Hallo Emil,
    ein tolles Teil ist Dir da gelungen und das auch ganz nach meinem Geschmack: Optik und Teleskop selbst gemacht! Und das mit einem super Gewichts/Leistungs Verhältnis
    Ich wünsche Dir einen schönen Urlaub unter dem sagenhaften chilenischen Himmel.
    Grüße, Matze

  • Hallo Emil,

    von (Flug-) Modellbauern kenne ich das mit der Problematik der Eloxalschicht.
    Das spielt vor allem bei hochbelasteten Verbindungen eine Rolle.
    Und zwar dergestalt, daß die Eloxalschicht vom Untergrund abreißt.

    Da hätte ich bei dem Ring dieses Dobsons keine Bedenken.
    Ansonsten ließe sich die Eloxalschicht per Schleifpapier oder Feile entfernen und gleich auch die Klebestelle aufrauhen.
    Das sollte jedoch nicht erfoderlich sein. Für normale Bastelzwecke genügt einfaches Entfetten vollauf.

    Zum Kleben nehme ich in solchen Fällen gern Zweikomponenten-Epoxidharz (Uhu plus endfest 300).
    Zum schnellen Aushärten oder zur Erhöhung der Festigkeit erhitze ich mitunter die Klebestelle (Lötkolben, Herdplatte oder Backofen).
    Das hat auch den Vorteil, daß der Klebstoff dabei dünnflüssig wird und die Klebestelle gut benetzt.
    Mit Araldit kenne ich mich nicht aus, dürfte vermutlich ähnlich sein.

    Viele Grüße,
    Andreas

  • ==&gt; Martin


    wenn du die Fixierung der beiden Ringe nur an der Aussenfläche vornimmst, hast du eine starke Einbusse an Steifigkeit. Das ganze ist ja dann kein Hohlkörperprofil mehr, sondern wirkt wie ein U-Profil.


    Aber die Idee ist trotzdem gut. Ich könnte den Ring so wie er ist sein lassen und mit den Nieten eine zusätzliche Sicherheit einbauen. Man hätte dann beim Transport nicht mehr das Gefühl ein Rohei im Koffer zu haben.[:D]


    Das mit der Sicherung vor Entgleisung ist nicht so wichtig. Wenn man beim Beobachten durch Unachstamkeit den Ring mit den Füssen nicht dauernd traktiert, ist alles okay.


    ==&gt; Matze,


    auch dir herzlichen Glückwunsch zum Spiegel. Hoffentlich geht jetzt alles wie am Schnürchen beim Teleskopbau.


    Ich habe mich bei deinem Thread nicht eingemischt, weil ich keine besseren Rezepte habe, als was vorgeschlagen wurde. - Ich habe bei meinen Spiegeln deshalb keine Probleme, weil ich bei der Fehlervermeidung gut bin,(könnte dazu schon noch etwas sagen,hilft aber dir jetzt nicht mehr) wenn aber ein Unfall passiert, weiss ich auch nicht mehr... Eine Bergtour ist ja auch irgendwie schöner, wenn man nicht in eine Gletscherspalte fällt.


    Grüsse

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