Vixen HR High Resolution Okulare

  • Hallo zusammen,


    ich setze mich seit einiger Zeit mit den recht neuen Vixen HR Okularen auseinander. Diese extrem kurzbrennweitigen Okulare (1,6mm, 2,0mm, 2,4mm) nehmen zweifellos eine Sonderstellung unter allen am Markt befindlichen Okularen ein. Ich möchte mich aber nur ungern aus verheißungsvolle Versprechungen aus Werbeanzeigen verlassen.


    Hat jemand Erfahrungen mit diesen Okularen und kann mir vielleicht eine Einschätzung dazu geben. Insbesondere würden mich Vergleiche zu entsprechenden hochvergrößernden Okularen namenhafter Hersteller (Zeiss, TeleVue, Pentax, Leica,...) interessieren.


    Vielen Dank für eine Hilfe


    Felix

  • Hallo Felix,


    in der aktuellen Ausgabe von Abeneteuer Astronomie ist ein recht ausführlicher Testbericht zu den besagten Okularen enthalten.


    Zitat aus dem Fazit:
    "Wer seinen kurzbrennweitigen APO oder großen transportablenDobson bis an die Grenzen des Möglichen ausfahren möchte, ist mit diesen Nischen-Okularen bestens bedient..."


    Die Bewertung fiel folgendermaßen aus:
    + exzellente Schärfe und Kontrast
    +gute Verarbeitung
    +gutes Einblickverhalten
    +effektiver Streulichtschutz
    +Drehbox


    -hoher Preis


    Ich denke mal, dass man das als objektive Beurteilung ansehen kann...


    Vor einiger Zeit stand ich selbst vor der Entscheidung, welches Okular denn nun für die etwas höheren Vergrößerung herhalten soll.
    In der Auswahl standen natürlich auch die VHR-Okulare.
    Habe mich dann aber doch für ein Nagler Type 6 entschieden. Da gehts zwar "nur" bis 2,5mm runter, aber dafür hat man ein äußerst angenehmes Sichtfeld von 82° im Gegensatz zu 42° (VHR)! In Bezug darauf habe ich es auch in Kauf genommen, etwas weniger Vergrößerung zu erhalten.

  • Hallo Kai,


    vielen Dank für Deine Antwort. Den Test habe ich auch schon gelesen. Demnach dürften die Okulare kein totaler Griff ins Klo sein, aber dennoch vin ich bei solchen Tests immer etwas skeptisch. Es ist ein offenes Geheimnis, dass man Firmen und Händlern mit den Testergebnissen auch mal eine Gefälligkeit erweisen kann. Es gibt einige Tests, bei den so lange nachgebessrt wurde, bis der "Richtige" den Vergleichstest gewonnen hat. Letztlich ist auch das Segment der Amateurastronomie ein Markt wie jeder andere. Und da geht es einzig und allein darum Geld zu verdienen. Das ist ja grundsätzlich auch nicht verwerflich, aber leider nimmt es mitunter eigenwillige Züge an. Von daher habe ich mir angeeignet lieber die Benutzer der Geräte zu fragen, wie sie die Qualität und Leistungsfähigkeit bewerten, als mich an die Verkäufer der Produkte zu wenden.


    Das kleine Gesichtsfeld der Vixen HR Okulare ist für meine Anwendungen unkritisch, der Einblick hingegen ist durchaus ein wichtiges Kriterium.
    Der Preis ist zwar nicht völlig irrelevant, spiel aber eher eine Nebenrollen. Das Auflösungsvermögen steht an aller erster Stelle.


    Schöne Grüße und allzeit klaren Himmel


    Felix

  • Deine Ansichten teile ich grundsätzlich. Gerade die Sache mit der Marktwirtschaft...[;)]


    Leider hat sich bis jetzt auch noch kein Besitzer eines solchen Okulars gemeldet und sich geäußert.
    Der Preis lässt allerdings auch die Suggestion entstehen, dass die Dinger schon etwas hochwertiger sind. Das kann man mir jetzt zwar negativ anlasten, aber ich lasse mich doch oft vom Preis leiten, weil ich schon mehrere Griffe ins Klo bei so genannten Schnäppchen hatte. Qualität kostet nunmal.


    Gibt halt auch keine wirkliche Konkurrenz in dieser Brennweitenklasse.
    Da wären noch die Pentax XO. Jedoch etwas teurer und nicht mehr so leicht zu bekommen.

  • Hallo Felix,



    hier ein sehr ausführlicher Test von Bill Paolini, der mehr als 300 Okulare getestet und ein Buch zu diesem Thema verfasst hat:


    https://astronomyconnect.com/f…he-vixen-hr-eyepieces.36/


    Kurz zusammengefasst, er ist begeistert.


    Meine etwas ignorante - ich habe nicht durch geeschaut und werde es vermutlich auch nicht tun - und provokante Meinung: Solche extrem kurzbrennweitigen Okulare sind wenn überhaupt nur mit einem kleinen, extrem lichtkarken Apo sinnvoll, selbst bei f/6 ergibt sich eine Austrittspupille von 0.27 - 0.4 mm. Da ist das Bild immer dunkel und matschig, egal wie gut das Okular ist. Wer das mag, für den sind die Okulare vielleicht interessant. Sehr erfahrene Planentenbeobachter haben seit vielen Jahre immer wieder widerholt, dass höhere Vergrößerung weniger Details bringen kann, das läst sich mit der Physiologie des Sehens auch sehr gut verstehen, trotdem gibt es Fans von Übervergrößerung (Austrittspupille kleiner als 0,5mm, ich finde 0,7 mm schon als Grenze).


    Mich wundert, dass Vixen nicht wenigstens eine oder zwei 'vernünfige' Brennweite wie 4 oder 5 mm anbietet.


    Gruß


    Thomas


    p.s. die Kernfrage ist im Grunde immer was will man beobachten, die Frage würde ich mir zuerst stellen

  • Ich habe das Vixen HR 2,4 mm und habe es sehr sorgfältig mit einem Pentax XO 2.5 und einem Nagler Zoom 2-4 mm (eingestellt auf 2,5 mm) an Doppelsternen verglichen. Verwendetes Teleskop war ein 80 mm f/7 Apochromat. Ergebnisse:


    Das Vixen HR 2.4 und das Pentax XO 2.5 haben die gleiche, exzellente Abbildungsqualität (beste Schärfe und besonders wenig Streulicht) und sind insoweit besser als das ebenfalls sehr gute Nagler Zoom. Im Übrigen hat das Vixen HR 2.4 einen deutlich größeren Augenabstand und daher ein weitaus komfortableres Einblickverhalten als das Pentax XO (Beim Pentax entspricht der Augenabstand etwa demjenigen eines 5 mm Abbe Ortho.). Aus diesem Grund habe ich das Pentax XO verkauft und werde das Vixen HR auf jeden Fall behalten.


    Das Vixen HR 2.4 ist ein Traumokular für Doppelsternbeobachter. Mit dem 80 mm f/7 Apo ergab sich eine Vergrößerung von 233x. Auch bei dieser Vergrößerung waren die Beugungsscheibchen der Sterne gestochen scharf.


    Die immer wieder zu lesende und häufig "nachgebetete" Faustregel, wonach eine maximale Vergrößerung von "2x Objektivdurchmesser im mm" (das heißt eine Austrittspupille von 0,5 mm) nicht überschritten werden sollte, ist blanker Unsinn. Theoretische physikalische Überlegungen sind hier nicht angebracht. Welche Maximalvergrößerung sinnvoll ist, hängt vom Objekt, vom verwendeten Instrument, vom Seeing und nicht zuletzt vom Beobachter selbst ab. Viele Beobachter, die sich nicht durch von Anderen vorgegebene Regeln abschrecken lassen, sind durch Ausprobieren (!) zu dem Ergebnis gekommen, dass für sie bei der Trennung enger Doppelsterne eine Austrittspupille von 0,33 mm (Vergrößerung von "3x Objektivdurchmesser in mm") hilfreich sein kann (deutlichere Erkennbarkeit). Auch am Mond werden nicht ohne Grund von Vielen oft Austrittspupillen von 0,33 mm und kleiner verwendet. Des weiteren wissen erfahrene Planetenbeobachter, dass beim Mars und beim Saturn - gutes Seeing vorausgesetzt - eine Austrittspupille von 0,4 mm ("2,5x Objektivdurchmesser in mm") sinnvoll sein kann.


    Al Nagler empfiehlt für das Tele Vue 85 eine maximale Vergrößerung von 225x (= Austrittspupille von 0,38 mm); siehe hier:


    http://www.televue.com/engine/TV3b_page.asp?id=26


    Roland Christen empfiehlt für seinen 130 mm Apo sogar eine maximale Vergrößerung von 500x (= Austrittspupile von 0,26 mm); siehe hier:


    http://www.astro-physics.com/index.htm?products/products


    Jeder Sternfreund und jede Sternfreundin sollte selbst durch Versuche herausfinden, welche Höchstvergrößerung unter Berücksichtigung der konkreten Umstände (Instrument, Beobachtungsobjekt, Seeing) subjektiv für ihn bzw. sie jeweils sinnvoll ist.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>
    Original erstellt von: Presto</i>


    Das Vixen HR 2.4 ist ein Traumokular für Doppelsternbeobachter. Mit dem 80 mm f/7 Apo ergab sich eine Vergrößerung von 233x. Auch bei dieser Vergrößerung waren die Beugungsscheibchen der Sterne gestochen scharf.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das würde ich auch gerne mal sehen, gestochen scharfe Beugungsscheibchen[;)]



    Sorry, so viel zum Thema theoretische physikalische Überlegungen sind hier nicht angebracht...


    beste Grüße


    Thomas




    p.s. ich denke es gibt keinen Dissenz, dass jeder/e selbst bestimmen kann/darf/soll welche Maximalvergrößerung ihm/ihr gefällt.

  • Hallo Ulrich,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> bei der Trennung enger Doppelsterne eine Austrittspupille von 0,33 mm (Vergrößerung von "3x <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    ja das stimmt. Je schlechter das Auflösungsvermögen des Auges ist, um so höher muss vergrößert werden, um noch Details aufzulösen. Die 0,7 mm Austrittspupille treffen für ein Durchschnittsauge mit normalem Auflösungsvermögen zu.


    Viele Grüße


    Kurt

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Presto</i>
    Das Vixen HR 2.4 ist ein Traumokular für Doppelsternbeobachter. Mit dem 80 mm f/7 Apo ergab sich eine Vergrößerung von 233x. Auch bei dieser Vergrößerung waren die Beugungsscheibchen der Sterne gestochen scharf.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ab etwa 1mm Austrittspupille werden die Sterne flächig und zwar an jedem Teleskop. Bei 0,5mm sieht man schon recht breite Scheibchen und bei 3x Öffnung sind es richtig dicke Brummer. Wie man da noch von gestochen scharf sprechen kann weiß ich nicht. Ich kann deine Behauptungen in keinster Weise bestätigen.


    Was scharf aussieht muß nicht automatisch auch scharf sein. Erst gestern habe ich meinen 90/900 Refraktor auf 60mm abgeblendet und fand das Bild (Plakette auf 100m entfernter Mülltonne) bei 150-fach garnicht mal schlecht. Aber nach abnehmen der Blende sieht man doch sofort den gewaltigen Unterschied, da waren trotz gleicher Vergrößerung erheblich feinere Details zu erkennen.


    Diese Vixen HR Okulare erachte ich jedenfalls als reine Geldverschwendung!

  • Hallo zusammen,


    bevor das hier ganz entgleist - jetzt lest statt "gestochen scharfe Beugungsscheibchen" halt mal "bildhübsche Beugungsscheibchen". Ich kann mir schon vorstellen, dass man als Doppelsternbeobachter genau daran interessiert ist, gern auch in richtig schön groß.


    Viele Grüße, Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Hallo Leute,
    in Zeiten von Spiegeln von F/3 oder schneller machen die Okulare schon Sinn. Das einzige, was mich stört, ist das geringe Bildfeld, denn ich würde die Dinger nicht nur für Planeten benutzen wollen.
    In Sachen Doppelsterne bin ich auch nicht der Fan.
    Viele Grüße
    Jörg

  • Hallo zusammen,


    erst einmal allen herzlichen Dank für eure Einschätzungen. Ich hatte schon befürchtet, dass es schnell zu einer Grundsatzdiskussion wird. Das war aber nicht mein Ansinnen! Am Thema "gewinnbringende Maximalvergrößerung" haben sich schon immer die Geister geschieden. Jedoch muss ich zugeben, dass ich trotz allen physikalischen Gesetzmäßigkeiten Beobachtungen durchgeführt habe, die diesen eindeutig wiedersprechen. Mir sind beispielsweise mit einem 130mm Apo (f/7,7) bei 400-facher Vergrößerung Beobachtungen des Saturn gelungen, die bis heute einprägsam waren. Auch wenn es der Physik wiedersprechen mag, war die Abbildung atemberaubend. Inwiefern physiologische Aspekte dabei eine Rolle hespielt haben, kann ich nicht sagen. In jedem Falle halte ich die tatsächliche Leistungsfähigkeit des Objektivs für den entscheidenden Faktor.


    Warum die Okulare für mich interessant sind:
    Da ich kein Freund von Barlowlinsen bin, ziehe ich außergewöhnliche kurzbrennweitige Okulare dem Einsatz einer Barlowlinse vor, insbesondere bei der Planetenbeoachtung. Ein weiteres Einsatzgebiet ist die versuchsmäßige Ermittlung des maximalen Auflösungsvermögen. Dabei überschreite ich häufig bewusst die Grenze der Maximalvergrößerung.


    Aufgrund der zum Teil recht positiven Erfahrungen mit den Okularen werde ich den Versuch einfach mal machen. Insbesondere das 1,6mm-Okular hat mich neugierig gemacht.


    Schöne Grüße


    Felix

  • Felix, du machst den selben Fehler den viele machen! Sie glauben die Physik ausgehebelt zu haben nur wegen persönlicher Zufriedenheit. Schön für dich wenn du den Saturn bei 400-fach gut gesehen hast. Aber das ändert doch nichts daran dass du dich völlig im Bereich der Übervergrößerung befunden hast. Natürlich sieht das noch einigermaßen scharf aus, aber hättest du die Vergrößerung auf sagen wir mal 300x zurückgefahren, hättest du genau so viel gesehen. Und das ist der entscheidende Punkt, man erzielt einfach keinen Auflösungsgewinn mehr mit solch hohen Vergrößerungen! Am besten wird dies deutlich wenn ein größeres Teleskop daneben steht das bei gleicher Vergrößerung mehr Details zeigt. Auch durch Abblenden wie von mir geschildert kommt man schnell zu diesen Resultaten.


    Auf dem BTM konnte ich mit einem 6" Takahashi Apo bei 200-fach beobachten. Schon bei dieser moderaten Vergrößerung waren die Sterne keinen nadelfeinen Pünktchen mehr, sondern flächig. Die Schärfe war also nicht mehr einwandfrei, das Auflösungsvermögen dieses Teleskops so gut wie ausgeschöpft. Noch höhere Vergrößerungen mögen spektakulärer wirken, aber es werden keine weiteren Details sichtbar.


    Wenn diese Vixen Okulare 50€ oder so kosten würden, dann könnte ich es noch durchgehen lassen für gewisse Versuche sowas anzuschaffen. Aber die Dinger kosten 300€, und da fragt man sich schon WIESO eigentlich? Für das bißchen Rumprobieren tuns auch viel biligere Okulare. Deine Abneigung gegen Barlow-Linsen kann ich auch nicht verstehen. Gerade die sind gut geeignet für solche Zwecke.

  • Hallo Coltrane,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Auf dem BTM konnte ich mit einem 6" Takahashi Apo bei 200-fach beobachten. Schon bei dieser moderaten Vergrößerung waren die Sterne keinen nadelfeinen Pünktchen mehr, sondern flächig.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    das würde ich aber eher dem Seeing zuordnen. Mit steigender Öffnung wird das immer bedeutender, auch bereits bei 150mm Öffnung ist das zu beobachten. Der Stern hopst bei hoher Vergrößerung eben nicht mehr im Bildfeld umher, so wie es bei kleiner Öffnung zu beobachten ist, sondern verschmiert zum Fleck.
    Viele Grüße
    Jörg

  • Nein Jörg, das war kein Seeing. Die Sterne standen stabil und kreisrund im Okular. Das war eindeutig Beugungsunschärfe und das ist auch ganz normal. Meine Teleskope zeigen das genau so, sobald die Vergrößerung den Objektiv-Durchmesser in Millimetern übersteigt. Etwas höher gehen kann man noch bei hochkontrastigen Objekten. Bei spätestens 0,5mm AP sollte man es nach meinen Erfahrungen aber bewenden lassen.

  • Hallo,


    also ich beobachte seit vielen Jahren auch gerne mit hochwertigen Apos z.B. TMB, Vixen FL 102 und Takahashi. Obwohl ich mittlerweile der Meinung bin, dass man auch von den Chinesen mittlerweile ganz hervorragende Apos bekommen kann, wenn man sicher stellt, dass diese auch sauber justiert und die Linsen/Fassungen optimiert sind.
    Dabei sind Mond und Planeten immer willkommene Objekte. Ich kann Coultrane im wesentlichen nur recht geben, ich habe es eigentlich nie erlebt, dass man weniger als 0,5mm AP sinnvoll nutzen kann.
    Eigentlich ist es immer so, das man mal 0,5 AP ausprobiert und manchmal "entdeckt" man dann Strukturen die man bei der kleineren Vergrößerung noch nicht gesehen hat, aber wenn man dann mit Vergrößerung wieder etwas zurückgeht auf ca. 0,7mm AP, dann stellt man fest das man es auch bei der niedrigeren Vergrößerung ebenfalls alles sieht und meistens sieht das Bild dann aber schärfer und klarer aus.
    Also, ich will nicht sagen, das man nicht experimentieren kann. Ich tue das mit meinem Nagler 3-6mm sehr gerne und benutze regelmäßig auch mal 0,5 oder vielleicht mal 0,4mm AP, aber als "sinnvoll" im Sinne von mehr Details erkennbar, würde ich das nicht bezeichnen. Die Ausnahme sind dann durchaus Doppelsterne, wo man das sinnvoll nutzen kann. Mann sieht dann eben Beugungsscheibchen, und kann damit manchmal etwas besser eine "8" erkennen. Einen Schönheitspreis gewinnen diese Bilder bei mir aber nicht, lieber habe ich nadelfeine Sterne und die gibt es nicht bei 0,5mm AP. Auch da teile ich Coutranes Erfahrung, richtig schöne, feine Sterne hören schon unterhalb von 1mm auf, selbst im besten Apo.
    Es gibt natürlich Menschen, die nicht so gute Augen haben und dann mit höherer Vergrößerung eben mehr Informationen aus dem Bild herausholen können, da ist das sicher sinnvoll.


    Zu den Okularen: Mein Bekannter hat einen Pentax 100mm f4 und schaut damit auch häufiger visuell, er hat sich die neuen Vixen Okulare gekauft. Ich bin gespannt was er berichten wird.


    Viele Grüße und klaren Himmel
    Jürgen

  • Hallo Coltrane,


    vielen Dank für Deine Erläuterungen. Offenbar hast Du meinen vorherigen Beitrag missverstanden. Ich habe nicht gesagt, dass ich oder des verwendete Teleskop die Grenzen der Physik überschreiten kann. Eine solche Aussage wäre auch absurd. Ich habe nur gesagt, dass das Bild bis zu einer 400fachen Vergrößerung einen atemberaubenden Saturn gezeigt hat.
    Die Idee von Jürgen, es könnte an meinen (schlechten) Augen gelegen haben, kann ich zerstreuen. Meine Sehkraft muss ich aus dienstlichen Gründen regelmäßig prüfen lassen und die liegt bei beiden Augen weit über den Anforderungen. Anders ausgefrückt, irgendwann gehen den Damen beim Sehtest immer die Möglichkeiten aus noch kleiner Sysbole darzustellen. An den Augen liegt es somit nicht :)


    Ich bin zwar kein großer Freund von Takahashi, aber so schlecht, dass es 150er Apo (welcher eigentlich) ab 200facher Vergrößerung keine punktförmigen Sterne abbilden soll, wäre schon ungewöhlich schlecht. Vielleicht sollte man den Kollimationszustand dort mal überprüfen!?
    Vielleicht lag es auch den Okularen...?


    Offenbar haben wir insgesamt eine etwas andere Herangehensweise. Ich möchte Dich nicht überreden für "ein bisschen rumprobieren" Okulare jenseits der 50€-Marke zu kaufen, aber Du solltest es im Umkehrschluss anderen dann auch zugestehen solchen Okulare zu kaufen. Mal davon abgesehen betrachte ich einen Stückpreis von 289€ nicht als unnormal teuer. Vorausgesetzt, dass die Okulare unter Beachtung aller geboten Aspekte konstruiert und verarbeitet sind, ist der Preis eher günstig. Bei der Miniaturisierung werden auch schnell die einzuhaltenden Fertigungstoleranzen sehr klein, was den Aufwand und die Kosten in die Höhe schnellen lässt. Aber falls Du mir extrem kurzbrennweitige Okulare (&lt;4mm) hoher Qualität für 50€ nennen kannst, teste ich die auch gerne. Ich bezweifle aber, dass du mir auch nur ein Beispiel nennen kannst.


    Kommen wir doch aber bitte mal zum Ursprung der Diskussion zurück! Ich habe mich insbesondere nach den Erfahrungen von BENUTZERN der Okulare erkundigt. Bitte lasst uns keine der bekannten Grundsatzdiskussionen anfangen, davon hat am Ende keiner was, das zum Schluss weniger auf sachlicher, als denn auf persönlicher Ebene diskutiert wird.
    Von daher würde ich mich freuen, wenn Jürgen zu gegebener Zeit eine Rückmeldung geben kann, wie die Erfahrungen seines Freunds mit den Okularen waren. Eigene Erfahrungen sind nicht selten hilfreicher als rein theoretische Betrachtungen.Vielleicht finden sich ja auch noch ein paar mehr Anwender.


    Schöne Grüße und allzeit klaren Himmel


    Felix

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: spacepatrol</i>
    <br />Ich habe nur gesagt, dass das Bild bis zu einer 400fachen Vergrößerung einen atemberaubenden Saturn gezeigt hat. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ja, das mag sein. Dennoch hast du dabei nicht alles gesehen was bei 400x möglich ist. Das hätte dir nur ein größeres Teleskop bieten können und somit war das Bild im 130mm Refraktor auch nicht mehr perfekt scharf.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: spacepatrol</i>
    <br />Ich bin zwar kein großer Freund von Takahashi, aber so schlecht, dass es 150er Apo (welcher eigentlich) ab 200facher Vergrößerung keine punktförmigen Sterne abbilden soll, wäre schon ungewöhlich schlecht.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> Das liegt nicht an der Qualität des Takahashi, sondern ist Beugungsunschärfe die bei jedem Teleskop unvermeidlich auftritt sobald man die Vergrößerung überreizt. Wie schon gesagt macht sich dies ab etwa 1mm AP bemerkbar.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: spacepatrol</i>
    <br />Aber falls Du mir extrem kurzbrennweitige Okulare (&lt;4mm) hoher Qualität für 50€ nennen kannst, teste ich die auch gerne. Ich bezweifle aber, dass du mir auch nur ein Beispiel nennen kannst.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Wenn du unbedingt meinst diese Okulare anschaffen zu müssen, dann mach das. Aber ich sage dir jetzt schon dass du mit normalen Okularen evtl. mit einer Barlow kombiniert zu den selben Resultaten kommst.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: spacepatrol</i>


    Ich bin zwar kein großer Freund von Takahashi, aber so schlecht...


    Felix
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Upps[:0]...ist zwar jetzt Off Topic würde mich aber trotzdem mal interessieren was Du an den Takahashi's auszusetzen hast und welche Apo's sind nach Deiner Auffassung deutlich überlegen?


    Andreas

  • Hallo und Mahlzeit in die Runde,


    mal so nebenbei: mir fällt es auch sehr schwer zu glauben, dass bei einem 6"-Apo bei 200fach Unschärfe einsetzen soll. Ich will da allerdings niemandem in seine persönliche Erfahrung reinreden.


    Aber: letzten Endes geht es ja um das OPTIMUM der Vergrößerung, welches natur- und geschmacks- sowie objektgegeben jeder für sich selbst defniert/ definieren muss.


    Und dafür sind die neuen Okulare/ Brennweiten durchaus geeignet, in Zeiten von f/3-Dobsons - wie von Jörg angemerkt aber bisher offenbar nicht verinnerlicht in diesem Thread. Für jene, welche keine Lust haben, sich 25cm langes Powermate-Barlow-Gestänge an den Auszug zu hebeln, sind diese Okulare mit Sicherheit ein Segen.


    Ich behaupte, dass jene, welche diese Brennweiten kategorisch für unnütz halten, noch nie ein richtig gutes Seeing erlebt haben. Mit richtig gut meine ich überraschend gut. Man schaut in den Himmel und kein einziger Stern flackert. Keiner. Schonmal erlebt? Es geht hier ja nicht um Brauchbarkeit im Sinne von Häufigkeit der Nutzung. Sondern um das Ausnutzen der genialen Momente der Luftruhe.
    Und für diese magischen Momente lohnt es sich gerüstet zu sein und dabei das eigene Beugungsscheibchen-Schubladendenken für sich selbst zu hinterfragen.


    Sorry, dass auch ich hier nochmal Richtung Grundsatz etwas offtopic daherkomme, fand es aber notwendig das nach meinem Empfinden zusammenzufassen.


    CS
    Norman

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: NormanG</i>
    <br />Hallo und Mahlzeit in die Runde,


    mal so nebenbei: mir fällt es auch sehr schwer zu glauben, dass bei einem 6"-Apo bei 200fach Unschärfe einsetzen soll. Ich will da allerdings niemandem in seine persönliche Erfahrung reinreden.


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Norman,


    ich glaube Du wirfst hier ein paar Dinge durcheinander. bei 200x sind im 6" Apo Sterne nicht mehr nadelfein oder punktförmig, sondern zeigen je nach Helligkeit schon leicht flächige Beugungsscheiben.
    Du hast doch laut Signatur einen ausgezeichneten 12" Dobson. Das wäre bei Dir also so, als würdest Du behaupten bei Deinem 12" Dobson wären bei 400x die Sterne noch immer nadelfein.
    Ein anderes Thema in diesem Thread ist die Maximalvergröeßrung bei Planeten und da sagen viele mit guten Augen, dass weniger als 0,5mm AP auch bei sehr guten Apos keinen Gewinn in der Detaillerkennbarkeit bringt. Übertragen wäre das auf Deinen Dobson, dass Du mehr als 600x vergrößern musst.
    Hast Du es denn schon erlebt, dass Dir 800x an Deinem Dobson mehr Details gezeigt haben als 600x bei dem von Dir genannten Traumseeing?


    Viele Grüße
    Jürgen

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