Reparatur Coudé AS 150/2250

  • Hallo,
    ich weiss nicht, ob das im Selbstbau machbar ist. Es gibt aber doch noch eine Jenaer Firma, die das macht.
    Sicher nicht billig, aber die meisten, wenn nicht alle Zeiss Coudes sind doch nicht in privatem Besitz.
    Unser Chemnitzer ist von 1972 und die Spiegel sehen aus wie neu. Bei der Salzluft ausgesetzten kann das natürlich anders aussehen.
    Armin, wenn du eine Adresse brauchst, in zwei oder drei Wochen bin ich wieder in unserer Schulsternwarte und kann dir danach damit dienen.
    Gruesse
    Andreas

  • Hallo Andreas,
    danke für deine Antwort. Solltest du zum MTT kommen, können wir uns persönlich drüber unterhalten.
    Viele Grüße
    Armin

  • Hallo Ralf, Andreas und alle!
    Hier hatte ich schon mal diese Anfrage zum Coudé gestellt. Das Thema ging ja um die Umlenkspiegel, da diese aber heil aussehen, würde ich es als Reparaturthread weiterführen wollen. Das stillschweigende Einverständnis der Moderation vorausgesetzt, ändere ich das Thema in Reparatur Coudé. Ich glaube, damit keine allzugroße Sinnentstellung zu betreiben.
    Viele Grüße
    Armin

  • Hallo Freunde,
    bei dem Coudé scheint tatsächlich das Objektiv fehlerhaft zu sein.
    Zumindestens die Oberfläche ist ja fleckig. Man kann beim Orionnebel nur die Trapezsterne erkennen aber keinen Hauch des Nebels.
    Im Vergleich zu meinem 100er AS und bei ähnlicher Austrittspupille, ist der Coudé ein finsteres Loch! Auch der Mondrand unterscheidet sich kaum vom, eigentlich fast schwarzen Hintergrund. Das Gleiche an der Sonne. Während bei mir mit Glassonnenfilter, der Hintergrund völlig dunkel ist, konnte man beim Coudé kaum erkennen, wo die Sonne endet. Beobachtet habe ich mit dem Zeiss SFO-Filter.
    Das ist sehr schade und ärgerlich, zumal die komplette, bisherige Reparatur, ja nicht billig war.
    Na vielleicht kann man mit einer professionellen Reinigung etwas erreichen.


    Viele Grüße
    Armin

  • Bist du sicher, das einem neutralfilter nicht in strahlengang eingeschaltet sind? Selbst eine menge flecke an das objektiv sollte nicht so schadlich sind, als du hier beschreibt hatte. Selbst mit einem Objektiv, der völlig mit tau belegt sind und praktisch opak mit dem blossem auge erscheint, sieht man ja zum beispiel der Mond recht scharf abgebildet, nur etwas flau und kontrastarm.



    Viele Grüsse,
    Thomas, Bornholm

  • Hallo Armin,
    möglicherweise addieren sich die Effekte. Das Objektiv ist fleckig (ist die Vergütung noch in Ordnung?) und die Spiegel sind offenbar blind. Hast Du bei der vorgeschlagenen Firma einmal nachgefragt?
    Es ist ja wirklich schade, wenn der 6" Refraktor nur einen Bruchteil seiner eigentlichen Leistung bringt.
    Servus,
    Roland

  • Hallo Thomas,
    nee wir haben nichts gesehen. Irgendwie ist es mir auch schleierhaft. Okularrevolver ist neu, Okulare auch...keine Ahnung.
    Es ist ja nicht mein Gerät, also weiterreichende Untersuchungen kann und darf ich nicht vornehmen.
    Abwarten...
    Viele Grüße
    Armin

  • Hallo Roland,
    die Spiegel sehen 1A aus. Der Verdacht hat sich nicht bestätigt.
    Die vorgeschlagene Firma hatte ja die Restauration durchgeführt und gut gemacht.
    Wie es aussieht, reichte das Geld nicht um auch das Objektiv überholen zu lassen und wurde deshalb nicht in Auftrag gegeben.
    Viele Grüße
    Armin

  • Hallo Armin,
    wenn das Objektiv nur fleckig und/oder verstaubt ist. würden die von dir genannten Effekte nicht auftreten. Selbst eine teilweise zerstörte Vergütung würde sich nicht so auswirken!
    Also liegt der Fehler woanders. Da kann man aber nur raten:
    Ist das Objektiv verkantet eingesetzt worden?
    Hat jemand den Putzlappen im Strahlengang vergessen?
    War der Kuppelspalt neben der Öffnung?
    Scheint irgendeine helle Lichtquelle in die Taukappe?
    usw.
    Den Haupthinweis gibt wahrscheinlich eure Sonnenbeobachtung. Es deutet auf intensives Nebenlicht hin.
    Gruesse
    Andreas

  • So jetzt ist es sicher, die Vergütung auf der Vorderseite des Objektivs ist fleckig und zerfressen. Gestern haben wir es ausgebaut und unser Zeissexperte hats mitgenommen zum Reparieren. Und gute Nachricht...es läßt sich auch hinkriegen, indem man die alte Vergütung entfernt bzw. abpoliert. Die Umlenkspiegel sind es definitiv nicht, diese wurden vor drei Jahren neubelegt und sind einwandfrei.
    Evtl. kommt noch Velourfolie ins Rohr zur Streulichtunterdrückung und dann haben wir wieder einen Planetenkiller![:)]
    Übrigens...wir hatten das ausgebaute Objektiv auf ein weißes Papier gelegt und da sah man schön die AS-typische Gelbfärbung. Die AS-Objektive beschneiden ja etwas den Blauanteil des Spektrums, was man visuell so kaum merkt. Aber vor einem weißen Hintergrund ist es schön zu sehen.


    Viele Grüße Armin

  • Hallo Armin,
    diesen Effekt kenne ich auch. Er ist mir zum ersten mal aufgefallen, als ein APQ 100/1000 neben einem AS 100/1000 auf einem weissen Blatt Papier lag. Das APQ sah aus, als wäre da gar kein Glas in der Fassung, das AS dagegen zeigte die leichte Gelbfärbung. Das war mir vorher noch nie so aufgefallen!
    Wenn man aber hindurchschaut, merkt man nichts davon.
    Gruesse
    Andreas

  • Hallo Andreas,
    vor längerer Zeit fiel mir mal auf, daß mein 100er AS gegenüber einem aktuellen 4 Zöller, ein dunkleres Bild zeigte. Hier im Forum wies mich dann jemand auf die Gelbfärbung hin. Man bemerkt aber so visuell nichts. Was mir aber mal früher auffiel ist, daß die blaue Komponente von Albireo etwas grünlicher erscheint, gegenüber einem modernen Refraktor.
    Viele Grüße
    Armin

  • Hallo Armin,
    auch das stimmt! Mein Achromat 120/600 zeigt bei aehnlicher Vergrößerung ein irgendwie helleres und brillanteres Bild als der AS 80/1200. Ich vermutete immer, das liegt an der größeren Öffnung.
    Aber es scheinen doch die Glassorten und die unterschiedlichen Vergütungen zu sein.
    Erstaunlich!
    Gruesse
    Andreas
    P.S.: Heute Beobachtungsabend in Drebach. Wird hart und eisig.

  • Hallo Armin,
    es freut mich, dass Ihr das Objektiv richten lassen könnt.
    Das mit den leicht gellichen Gläsern gab es auch beim alten Tal 100.
    Der Vorteil ist, dass mögliche Blausäume weggeschnitten werden.
    Beim eh recht farbreinen AS 80/1200 wär das aber nicht notwendig gewesen. Es auf jeden Fall toll wenn ihr bald wieder Euren 6" Refraktor ausreizen könnt. [:)]


    Hallo Andreas,
    wie schon gesagt, kann so eine Gelbfärbung auch Vorteile haben. Beim Halbapo AS 80/1200 hätte es das aber nicht gebraucht, da die Farbsäume eh nur sehr gering da sind. Beim Vixen 80L bin ich froh, dass kein Gelbfilter eingebaut ist. Die Abbildung ist da wirklich sehr gut und in meinen Augen brillant. Klar gibt es einen Farbfehler. Das Bild ist dennoch im Rahmen der 80 mm recht kontrastreich und scharf und ästhetisch. Sternhaufen zeigen übers ganze Geschtsfeld scharfe Sterne.
    Es ist aber natürlich auch klar, dass ein 120 mm Refraktor ein helleres Bild mit etwas mehr Auflösung zeigt. Die Bildästhetik beim Jupiterbeobachten wird wahrscheinlich im 80 mm Refraktor dennoch schöner sein. Das ist aber sicher wie immer auch Geschmackssache. ;)
    Servus,
    Roland

  • Hallo Roland,
    die leichte Gelbfärbung der AS-Objektive, liegt an den Glassorten und nicht an der Vergütung. Damals, als die AS entwickelt wurden von Sonnefeld in den zwanziger Jahren, gabs noch keine Oberflächenvergütungen. Inwieweit die Glaspaarung damals extra wegen des Blausaumbeschneidens, ausgesucht wurde oder ob es ein zufälliger, positiver Nebeneffekt zur Farbfehlerminderung war, kann ich nicht sagen.


    Hallo Andreas,
    viel Spaß in Drebach heute abend! Bei uns ist alles bedeckt und grau in grau[}:)]


    Viele Grüße
    Armin

  • Hallo zusammen,
    da das Objektiv noch ausgebaut ist, haben wir mal untersucht, wie und wo im gefalteten Tubus Streulicht entsteht und wo es Sinn machen würde, dieses mit schwarzer Velourfolie zu mindern. Dabei haben wir gemerkt, daß einige Streulichtblenden vorhanden sind. Mein erster Gedanke den Tubus auszukleiden, brächte soviel gar nichts. Wir haben mal zur Probe ein Stück ins Rohr direkt hinters Objektiv gelegt um den Unterschied zu sehen. Aber dies brachte kaum was. Starkes Streulicht entsteht eigentlich nur im letzten Stück des Tubus (ca. 15 cm) direkt vor der Ringschwalbe am Ausgang bzw. Ende desselben. Das spart uns natürlich viel Arbeit und ist leicht zu bewerkstelligen. Dann muß noch evtl. in die Verlängerungshülsen der Ringschwalbe zu den Okularen etwas Folie eingesetzt werden. Da an diesen Stellen das Licht in sehr flachem Winkel auftrifft, ist die schwarze Farbe alleine nicht ausreichend.
    So...dann hoffen wir, daß das Objektiv bald repariert zurückkommt und wir wieder einen "scharfzeissigen" Refraktor haben!


    Viele Grüße
    Armin

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