Skywatcher Quattro 10CF visuell sinvoll

  • Hallo miteinander,


    ich spiele mit dem Gedanken meinen 6 Zoll F/5 Newton "auszumustern". Ich hatte vor einem Jahr einmal einen 10 Zoll Skywatcher Dobson. Visuell hat mir das - besonders im Vergleich zu meinem 6-Zöller - sehr gefallen. Leider hat mir die Bequemlichkeit meiner AZ-EQ6 gefehlt.
    Außersem fotografiere ich hin und wieder einmal. Allerdings mehr aus Spaß an der Freude.


    Wie sieht es mit einem Skywatcher 10CF Quattro Fotonewton aus?
    Taugen die visuell auch etwas, oder sollte man sich hiermit lieber auf Fotografie beschränken. Durch die schnelle Öffnung von F/4 weiß ich, dass ich hier mit meinen Hyperions wohl arge Probleme mit der Randschärfe bekommen könnte. Ich habe allerdings auch einige Televue Nagler angeschafft, als diese einmal günstig bei eBay waren, in Vorausplanung dass wohl irgendwann mal ein schnelleres Teleskop kommen könnte.


    Was meint Ihr dazu? Bringt das was, oder sollte ich eher Richtung 8 Zoll gehen?


    Gruß
    Flo

  • Hallo Flo,


    10" auf einer parallaktischen Montierung ist ein ganz schöner Brummer. Mach Dir erst mal klar wie das mit der Einblickposition aussieht und ob da überhaupt noch bequemes visuelles Beobachten möglich ist. Ansonsten sollte die AZ-EQ6 den 10"er visuell gut tragen, fotografisch ist das grenzwertig, aber bei Windstille machbar.


    Zur Randunschärfe bei f/4: bei so schnellen Newtons siehst Du am Rand die Unschärfe einfacher Okulare <u>und</u> die Spiegelkoma. Die Nagler helfen gegen ersteres, aber gegen die Koma hilft bei dem Öffnungsverhältnis nur ein Komakorrektor. Etwas Lesestoff zu dem Thema:
    http://www.astrotreff.de/topic…HIVE=true&TOPIC_ID=151487


    8" f/5 wäre da deutlich entspannter, aber der Schritt von 6" auf 8" wäre meines Erachtens den Aufwand nicht wert. 10" ist schon der logische nächste Schritt.
    Oder vielleicht einen 10" f/5 für visuell und fotografisch beim 6"er bleiben, indem Du den zu einer reinen Fotomaschine umbaust.


    Bis dann:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Hallo Flo, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Leider hat mir die Bequemlichkeit meiner AZ-EQ6 gefehlt<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Na ja, 10" parallaktisch sind nur dann bequem wenn du keine größeren Schwenks machst und damit die Einblickposition erhalten bleibt. Und auf- bzw. Abbau hat auch wenig mit Bequemlichkeit zu tun.


    Zu dem 10" Fotonewton- bei rund 32% Obstruktion verlierst du visuell schon einiges an Kontrastübertragung. Macht das Abbild etwas weicher. <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Durch die schnelle Öffnung von F/4 weiß ich, dass ich hier mit meinen Hyperions wohl arge Probleme mit der Randschärfe bekommen könnte.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Bei f/4 gehört ein Comakorrektor dazu- visuell ebenso wie fotografisch. Ohne diesen ist beides unschön.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo an alle,
    die Sache mit dem Einblickkomfort war mir klar. Ich hoffte hier, im azimutalen Modus visuell etwas mehr Bequemlichkeit zu haben.


    Was ich allerdings überhaupt nicht auf dem Schirm hatte, war die Obstruktion. Darüber habe ich mir bisher nie Gedanken gemacht, aber es macht natürlich was ihr schreibt.
    Bezieht sich die schlechte Obstruktion eigentlich generell immer nur auf das Öffnungsverhältnis oder auf Fotooptimierungen?
    Will sagen: Hat ein F/4 generell eine höhrere Obstruktion als F/5, oder gibt es auch F/4 mit geringerer Obstruktion?


    Da ich hauptsächlich viseuell beobachte und nur hin und wieder fotografieren will, macht ein reiner Fotonewton für mich wohl keinen Sinn.
    Hier müsste ich einen Newton mit geringerer Obstruktion finden. Zu groß sollte das Teil da eben auch nicht sein.
    Der F/4 10 Zoll ist für mich da größentechnisch schon das Maximum.



    Gruß
    Flo

  • Hallo,


    Ich beobachte selbst mit einem f/4 Newton am Nachthimmel.


    Da ich zum großen Teil immer in der Nähe des Meridians beobachte,
    bleibt bei mir die Einblickposition größtenteils in einer
    bequemen Position.


    Bei größeren Schwenks, wie zum beobachten von Kometen in
    Horizontnähe kann ich durch das lockern meiner Rohrschellen den
    Tubus in eine passende Einblickposition drehen, ohne das mir der
    Tubus von den Rohrschellen herausrutscht.


    Die vorhandene Koma stört mich selbst nicht, ich benutze an meinem
    Teleskop keinen Komakorrektor.

  • Danke allen, ich bin nun um einiges schlauer.
    Leider weiß ich nun trotzdem nicht, was ich tun soll.


    10" wären natürlich schon schick. Aber wenn ich auf die Gesamtlänge schaue und hier nicht über 1m gehen will, bleibt hier eben nur der F/4. Mit allen genannten "Nachteilen".


    Andererseits wäre vielleicht ein 8" F/5 die bessere Variante für mich.
    Auc im Hinblick auf den Anspruch nach Himmelsdunkelheit, Okulare, Koma, etc.
    Zwar wäre der Sprung vom 6" zum 8" nicht gewaltig, aber trotzdem.


    Flo

  • Hallo Flo,


    innerhalb gewisser Grenzen kann man einen kleineren Fangspiegel einbauen, es verringert sich dadurch das zu 100% ausgeleuchtete Feld. Visuell ist das nicht so tragisch. Es gibt ein Freewareprogramm nmens NEWT, mit dem man dies durchrechnen kann.


    Ein Photonewton hat halt einen relativ großen Fangspiegel, um das Bildfeld ohne Vignettierung für, sagen wir mal APS-C oder Vollformat auszuleuchten. Ich würde einen (wechselbaren) Fangspiegel samt Halterung in Betracht ziehen. Beste Beispiele für visuell optimierte Newtons sind die Maksutov-Newtons von Intes(-Micro), die als "Planetenkiller" mit Obstruktionen von &lt;=20% ausgelegt sind.


    Damit bleiben Dir beide Einsatzgebiete offen, natürlich ist beim Spiegelwechsel eine Kollimation fällig.


    Grüße, Coyote

    Es schaute mich an - und ich schaute Es an.
    Und errötend wich Es zurück - das Universum.


    Bresser 102/460 | Tasco 76/1200 | Tasco 60/1200 | Tasco 60/900 | Tasco 60/700 | Tasco 50/600 | Minolta Bino 10x42 | Kasai s'Gucki 2.3x40

  • Hi Flo,


    Also für mich ist das offensichtlich. Du machst es einfach so wie ich. 6" Newton für Fotos, 10" Dob für visuell.


    Als erstes trennst du Visuell und Fotografie. Das ist wie Acker pflügen und Rennen fahren wollen mit einem einzigen Fahrzeug. Ganz klar, hier braucht es 2 verschiedene Fahrzeuge und nicht eines das beides "irgendwie" kann[:D]
    Sonst musst du überall Kompromisse machen. Mit 2 Geräten abgestimmt auf die Anforderung brauchst du gar keinen Kompromiss machen.


    Für Visuell braucht es Öffnung, für Fotografie nicht.(Ausnahme: Planeten)
    Für Fotografie braucht es ne Parallaktische Monti, für Visuell nicht.
    Für Fotografie braucht es ne sehr genaue Nachführung, für Visuell nicht.
    Fokusposition: Bei Fotonewtons braucht es normalerweise eine Verlängerungshülse fürs Okluar, bei einem Visuellen Gerät nicht.
    Für Fotografie braucht es Strom, fürs Visuelle nicht.
    Für Fotografie (10" Gerät) braucht es ~10-15kg Gegengewicht, selbst im AZ-Modus wenn er fürs Visuelle genutzt wird. Bei einem Dobson braucht man garkein Gegengewicht.
    Obstruktion, wurde schon angesprochen.
    undundund.....


    Den 6" F/5 Newton packst du auf deine AZ-EQ6 nur für Fotos. Für DeepSky-Fotos bist du mit dieser Kombi mindestens für die nächsten 5 Jahre bestens gerüstet. Öffnung steht bei weitem nicht an erster Stelle hier. Ich würde einfach mal sagen sie steht an Stelle ~15.


    Dann schaffst du dir wieder einen Dobson an. Mindestens 10", je nachdem was du tragen kannst/willst bzw was es dir Wert ist.
    Warum hast du das Teil verkauft? Kann ich nicht verstehen. So ein Teil ist in 2 Minuten rausgetragen und aufgebaut zum auskühlen, ebensoschnell wieder reingetragen. Hast immer nen Komfortablen Einblick, braucht keinen Strom, man braucht nicht stehen, 180° Schwenks gehen in 3 Sekunden von Hand.


    Falls du mal Planeten Videografieren willst, kannst du zb einen 10" Volltubus Dobson auf deine AZ-EQ6 schnallen. Mit ner DSLR wirst du nicht in den Fokus kommen weil es ja ein Visuelles Gerät ist. Aber ich denke mit den gängigen Videokameras sollte es klappen. Aber dazu hab ich selbst keine Erfahrung.


    Du sagst es hat die bequemlichkeit gefehlt. Da stell ich mir aber die Kombination aus AZ-EQ6 und 10er Newton um einvielfaches unbequemer vor. Der Auf- und Abbau dauert viel länger, viel mehr Gewicht zu schleppen, braucht Strom, braucht ein Aligment...15Kg nur Gegengewicht...


    Visuell beobachten mit nem Dob macht viel mehr Fun, das suchen und finden per Karte macht mindestens 80% des Reizes aus. Das anfahren per Goto ein Objekt nach dem anderen ist nach 3 Nächten langweilig. Zum Fotomachen ist Goto Pflicht, visuell will ich das nicht haben.


    So sehe zumindest ich das, aber jeder hat natürlich andere Vorlieben. Ich hab auf erst draufkommen müssen was mir am liebsten ist.



    mfg.
    Thomas

  • Hallo Thomas,


    ja, da sprichst Du viel Wahres. Nach einigem Nachdenken stehe ich mittlerweile nun auch auf diesem Standpunkt.
    Ich denke mit meinem 6" F/5 war ich - für meine Ambitionen - als Einsteiger sehr gut bedient. Ich konnte hier alles einmal ausprobieren und habe Gefallen gefunden.


    Nun muss ich mich aber bei einem zukünftigen Teleskop entscheiden zwischen Äpfeln oder Birnen. Da ich die Astrofotografie nur aus Spaß an der Freude mit relativ bescheidenem Equipment betreibe, ist die visuelle Beobachtung mir wichtiger. Dementsprechend sollte der nächste Tubus hierfür ausgelegt sein und entsprechend wenig obstruiert sein.


    Leider bin ich faul. Der Dobson hat mir visuell gefallen, aber er at mir einfach nicht zugesagt. Ich bin etwas technikaffin, deswegen mag ich kleine elektronische Spielereien. Da kommt mir die Goto entgegen, auch wenn das der klassische Spechtler anders sehen mag. Mit Starhopping und Aufsuchen hatte ich es noch nie. Da fehlt mir die Geduld.


    Ich denke nun, ich werde einfach mal sehen was sich auf dem gebrauchtmarkt so ergibt im Hinblick auf visuelle Beobachtung.


    Danke allen!

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