Iglidur als Azimutlager

  • Aus dem Hause Igus habe ich eine Platte 50cm auf 50cm 2mm stark aus Iglidur J erworben. Der Hersteller (Spezialist für Gleitlager) behautet das Material hätte einen besonders geringen Stick-Slip-Effekt. Ich werde aus der Platte mit der Oberfräse Ringe herausfräsen. Diese kommen dann von unten an die Rockerbox. Als Gegenlager werde ich aufgerauten Stahl verwenden. Er darf nicht glatt sein weil es sonst doch zum Haften kommen kann.


    Der Klassiker ist sicherlich Ebony als rauher Ring und Teflon als glattes Gegenlager. Bei Iglidur ist der Ring glatt und das Lager eher rauh.


    Ich habe das Plattenmaterial bei Igus zufällig entdeckt sofort beschlossen das auszuprobieren. Wenn die Ringe fertig sind stelle ich ein paar Fotos ein und berichte ob das Material was kann!


    Grüße
    Robert

  • Hallo Robert,


    Das liest sich interessant.
    Wie groß machst Du deine 3 Lager aus Stahl?
    Wäre es nicht auch möglich, einen Ring aus Alu-Riffelblech und 3 Iglidur-Stücke zu nehmen? Was spricht dagegen?
    Wenn ich mich recht erinnere, bewirbt Igus auch die Gleitlager-Kombi mit Alu als Partnermaterial. Eventuell mit einem anderen Kunststoffmaterial als bei Stahl.


    Gruß,
    Martin

  • Hallo Martin,


    bei einem Urlaub in Südfrankreich 2000 traf ich auf eine Gruppe Franzosen, die alle Selbstbau - Dobson nach Coulter Bauweise hatten 12" - 18" diese haben das weiße Material von Küchenschneidbrettern und Alu-Riffelblech als Gleitlager benutzt.
    Die recht schweren Dobson liefen alle Butterweich, wie ich feststellen konnte, einer mit 18" Coulter lief mit Dob Driver II von 1997.


    Diese Begegnung und Beobachtung mit den Dobson, veranlasste mich auch nach einem Dobson mit min. 12" Ausschau zu halten, obwohl die Preise dafür noch Kopfschütteln auslösten!

    Gruß Günter


    GSO 12"+ 8" Skywatcher Dobson, Celestron 8" Schmidtkamera; C8 Orange + 5,5" Comet-Catcher; MAK 100/1000 + 127/1500; ED 80 PRO,

  • Hallo Martin,


    ich denke dem Lager ist es gleich welches Material als Ring und welches als Gegenlager verwendet wird. Bei der Herstellung gibt es aber einen wesentlichen Unterschied weil man Iglidur super toll mit der Oberfräse bearbeiten kann.


    Das Bild zeigt die fertigen Ringe.



    Mal sehen wie es weitergeht!


    Grüße
    Robert

  • Robert,
    mich würde interessieren, was du unter Aufrauen von Metall verstehst. Ich hab mir mal das Ebony-Zeugs unter der Lupe angeschaut. Was da "rau" ist, sind eher vertiefte Rillen zufällig groß und verteilt und weniger zufällig verteilte Bergspitzen. Vielleicht trifft es, wenn man die Oberfläche als "porig" bezeichnet und die Poren die Form von Erdnussflips haben. Materialtechnisch ist Ebony (Formica) einfach HPL (high pressure laminate) bestehend aus phenolharz-getränkten Papierlagen und einer Deckschicht.


    Ich bin da neugierig, was Deine Versuche am Ende ergeben.


    Gruß

  • Hallo Kalle,


    ich werde das Gegenlager mit dem Bandschleifer aufrauhen. Als Material habe ich Alu, Messing und Stahl zur Verfügung. Ich habe eine kleine Drehbank und es dauert
    sicher nicht lange einen Satz Gegenlager anzufertigen. Entscheidender als das Material ist vielleicht der Querschnitt der Lager.


    Grüße
    Robert

  • Hallo,
    der Hersteller nennt eine Mittenrauigkeit von Ra = 0,1 bis 0,3 Mikrometer. Da braucht es 400er Nassschleifpapier und sicher keinen Bandschleifer.


    Grüße
    Robert

  • Inzwischen habe ich den Ring in die Rockerbox eingelassen. Mit der Oberfräse habe ich eine kleine passende Vertiefung gefräst.
    Den Ring habe ich mit einer Raspel aufgerauht und mit Epoxy in die Vertiefung eingeklebt.


    Das Foto zeigt das ich unbedingt aufräumen muss!


    Was das Gegenlager angeht habe ich erste Versuche unternommen. Auf der Drehbank wurde aus Messing eines gedreht mit 10mm Durchmesser.
    Auf einem feinen Nassschleifstein habe ich die Lagerfläche plan und rauh geschliffen. Das Ergebniss ist eher schlecht. Mit der Hand geführt ist
    der Wiederstand beim Gleiten über das Iglidur gefühlt viel zu groß. Vielleicht zu rauh? Dann lag da eine alte Knopfzelle herum. Diese mal probiert und
    ich kann euch sagen: "Das wird was!" Mit dem Daumen die Knopfzelle mit Druck über den Ring geführt und die Sache fühlt sich sehr glatt und gleitend an! Die Knopfzelle hat eine eher
    polierte sehr glatte Oberfläche.


    In der Mitte der Rockerbox werde ich nun ein Flanschlager einlassen. Aus drei Vierkantrohren schweiße ich mir dann das Unterteil zusammen.
    Die Gegenlager sollen in die Vierkantrohre eingelassen werden. Das wird etwas dauern ich berichte wie es weitergeht.

  • Gestern hatte ich Zeit und habe das Gestell geschweißt. Wer es nicht gleich erkennt, es ist aus Edelstahl. Am Stern wird sich zeigen, ob Edelstahl was kann! Naja, mich trägt es und es geht voran.



    Grüße
    Robert

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