NextStar 130 vergrößert nicht

  • Ich habe ein Celestron NextStar 130 neu und es ist mein erstes Teleskop.
    Zusammenbauen war kein Problem, aber es vergrössert nicht...
    Alles ist scharf (Mond...), aber eigentlich wie mit blossem Auge.
    Liegt es daran, dass ich die Kalibrierung noch nicht hingekriegt habe?
    Aber die ist ja nur zur Lokalisierung oder?


    <font color="limegreen">Betreff "Help" präzisiert. Stathis</font id="limegreen">

  • Hallo "bling",


    willkommen auf Astrotreff.


    Bei dem NextStar hast du ja 2 Okulare im Lieferumfang.


    Bei den 650mm Brennweite erzielst du mit dem 25mm Okular eine Vergrößerung von 26-fach, mit dem 9mm eine Vergrößerung von 72-fach.


    Damit siehst du den Mond auf jeden Fall deutlich größer als mit freiem Auge, du erkennst (besonders mit dem 9mm Okular) eine Menge Details die du mit freiem Auge so nicht sehen/erkennen kannst. <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Liegt es daran, dass ich die Kalibrierung noch nicht hingekriegt habe?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Die Kalibrierung hat mit der Vergrößerung rein gar nichts zu tun, die Vergrößerung ergibt sich ausschließlich aus der Teleskopbrennweite im Verhältnis zur Brennweite des eingesteckten Okulars. Also bei dir entweder 650mm/25mm=26x oder 650mm/9mm=72x.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo "bling",


    kaputt? Weshalb sollte da was kaputt sein?


    Für Mars oder auch die anderen Planeten ist eine Vergrößerung von 72-fach halt schlichtweg noch viel zu wenig. Für Planeten sollte man da schon deutlich mehr Vergrößerung nutzen. So 180-x und mehr ist da durchaus angebracht.


    Mit deinem 130/650mm Teleskop kannst du sinnvoll so bis 185x oder auch noch 216-fach vergrößern, dazu wäre ein Okular mit 3,5mm oder 3mm Brennweite nötig.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Stefan,
    aber es vergrössert GAR nicht. Den Mars sehe ich ein ganz bisschen grösser als mit dem blossen Auge. Etwa doppelt, wenn überhaupt.


    Was kann ich mit dem Teleskop denn so falsch machen??


    Liebe Grüsse!

  • Du könntest es zuerstmal an einem Kirchturm oder Berggipfel ausprobieren, Richtung Norden. mit dem RÜCKEN zur Sonne, damit nichts passieren kann. Nicht, daß es Dir die Augäpfel verbrennt.


    Denn normalerweise muß ein Teleskop vergrößern oder es produziert kein Bild. Am Himmel sind die Symptombeschreibungen oftmals irreführend.

  • Hallo bling,


    redest Du wirklich von der Größe der Objekte? Oder von der wahrgenommenen Helligkeit?


    Immer vorausgesetzt, Du hast überhaupt ein Okular im Einblick stecken, muß der Mond selbst bei 26x Vergrößerung deutlich größer erscheinen wie mit bloßem Auge, und bei 72x noch viel größer.


    Oder ist Deine Erwartungshaltung von den Raumsondenbildern des Mondes geprägt?


    Grüße, Coyote

    Es schaute mich an - und ich schaute Es an.
    Und errötend wich Es zurück - das Universum.


    Bresser 102/460 | Tasco 76/1200 | Tasco 60/1200 | Tasco 60/900 | Tasco 60/700 | Tasco 50/600 | Minolta Bino 10x42 | Kasai s'Gucki 2.3x40

  • Hallo,


    Du machst nichts verkehrt, nur deine erwartungshaltung stimmt nicht mit dem gesehenen überein. Ließ nochmal die Antwort von Stefan und die vergrösserung die notwendig ist. Deine okulare haben für Planeten eventuell zu viel brennweite. Lass dich nicht von den Fotos hier täuschen. Da schneidet der kleine chip einen kleinen Bildausschnitt aus und der wird auf fotogrösse auseinandergezogen. Der mars ist nun mal winzig und wird deshalb ein kleines Scheibchen bleiben , zumindest visuell . Probiere es mal am mond und nimm das okular mit der kleinsten brennweite.Das gibt die höchste vergrösserung. Nun ja , Planeten sind reizvoll aber es gibt auch grössere flächige Objekte . Probier die mal, dann siehst du es.



    Viele grüsse

  • Hallo "bling", <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">aber es vergrössert GAR nicht. Den Mars sehe ich ein ganz bisschen grösser als mit dem blossen Auge<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Also dein Teleskop vergrößert GAR nicht- du siehst aber Mars doch größer. Ein Widerspruch in sich. [:)]


    Mars ist sehr klein und mit den dir zur Verfügung stehenden Okularen wirst du den auch nicht viel größer sehen können. Hatte ich ja schon geschrieben- mit dm 9mm Okular erreichst du nur 72-fache Vergrößerung und das ist eben schlichtweg zu wenig.


    Aber bevor du dir sehr große Hoffnungen machst, ein Okular mit den vorgeschlagenen 3mm Brennweite anschaffst und dann einen tollen großen Mars damit erwartest- auch dann wird das Abbild noch nicht besonders groß ausfallen. <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Was kann ich mit dem Teleskop denn so falsch machen?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Außer das du es falsch aufstellst und es umwirfst- eigentlich nichts weiter. Einzig- deine Erwartungen sind offenbar falsch.


    Wenn du eine Abbildung wie hier im Forum in den vielen Fotobeiträgen erwartest dann wirst du enttäuscht sein- so groß und in Details scharf wirst du Mars nicht sehen können. Selbst mit einem Teleskop mit deutlich mehr Öffnung und entsprechend möglicher höherer Vergrößerung bleibt Mars visuell am Okular betrachtet noch recht klein.


    Das dein Teleskop vergrößert und das dieses auch funktioniert kannst du ja jederzeit auch mal tagsüber ausprobieren. Ein entferntes Objekt anvisieren und dessen Anblick durch das Teleskop betrachtet mit dem Anblick mit freiem Auge vergleichen. Wahlweise mal das 25mm und das 9m einstöpseln und auch vergleichen- mit dem 9mm hast du ein kleineres Blickfeld, aber du siehst das Objekt (Baum, Kirchturm oder was auch immer) entsprechend größer.


    Zusätzliches Okular- z.B. dieses hier mit 4mm Brennweite würde dir zu 162-facher Vergrößerung verhelfen.


    http://www.teleskop-express.de…-voll-multiverguetet.html


    Ein Okular dieser Serie gäbe es auch noch mit 3,2mm Brennweite, die Vergrößerung mit 203-fach wäre damit noch etwas höher, aber für viele Nächte vielleicht schon etwas zuviel.


    Falls du selbst nach Okularen in dem kurzen Brennweitenbereich suchst- Okulare Typ Plössl oder orthoskopische Okulare haben bei diesen Brennweiten einen sehr kleinen Augenabstand. Du klebst dann mit dem Auge regelrecht an der Linse und verschmierst diese schnell mit den Wimpern. Der Einblick ist entsprechend unangenehm, bei dem Planetary ist das deutlich besser. Vom Preis her sind die HR-Planetary noch recht günstig.


    Gruß
    Stefan

  • Hi bling,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">aber es vergrössert GAR nicht. Den Mars sehe ich ein ganz bisschen grösser als mit dem blossen Auge. Etwa doppelt, wenn überhaupt.


    Was kann ich mit dem Teleskop denn so falsch machen?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    "falsch" sind vermutlich Deine Erwartungen, nicht Deine Handhabung des Teleskopes. [;)]


    Um zu sehen, ob es vergrößert oder nicht, schwenke das Teleskop einfach mal auf einen Baum in 1 oder 2 km Entfernung. Und dann stell scharf. Jetzt vergleichen, was Dir das Teleskop mit den beiden Okularen zeigt und was Du den Baum ohne Okular sehen kannst. Dann merkst schon, daß das Teleskop vergrößert. [:D]


    Du hast vermutlich erwartet, daß die Planeten im Teleskop so aussehen, wie die Bilder, die in der Galerie zu sehen sind. Diese Erwartung ist aber bei einem Telesköpchen wie dem Deinen gnadenlos überzogen. Dazu reicht die Auflösung (bedingt durch den Spiegeldurchmesser) und die Vergrößerung (Teleskopbrennweite/Okularbrennweite) nicht aus.


    Mit einem wirklich großen Teleskop kann man die Planeten tatsächlich so sehen wie auf den Bildern in der Galerie.


    Ich bin Mitarbeiterin der Sternwarte Zollern-Alb. Dort haben wir ein Cassegrain-Teleskop mit 80 cm Spiegeldurchmesser und 8 Metern Brennweite. Bei ruhigem Seeing und hochstehenden Planeten kann ich da auf Jupiter nicht nur die beiden Bänder und den Großen Roten Fleck sehen, sondern auch die weißen Ovale, die Girlanden im Äquatorband, Barren, Rifts und weitere Oberflächendetails, die mit den üblichen Amateurteleskopen nur per Videotechnik und anschließender Bildbearbeitung sichtbar gemacht werden können, direkt sehen.


    Mars und Saturn stehen derzeit soo tief am Horizont, daß an denen kaum Einzelheiten zu erkennen sind. Auch nicht in einem größeren Teleskop. Eventuell die Cassiniteilung bei Saturn. Mars ist derzeit blos eine orangefarbene Kugel, die auf einer Seite eine leichte Abschattung (Fase) zeigt.


    Mit Deinem Teleskop ist sicherlich alles in Ordnung, Du erwartest nur zu viel.


    Du mußt zudem erstmal das "teleskopische Sehen" lernen. Für unser Gehirn macht es einen großen Unterschied, ob wir mit beiden Augen oder nur einäugig gucken. Und dann mußt Geduld mitbringen. Viele Minuten konzentriert auf den Planeten gucken, um den Moment zu erwischen, in dem das Seeing mal ruhiger ist und Details aufblitzen... Je länger Du das machst, desto eher hast ne Chance, nen guten Moment zu erwischen und ein bissy mehr zu sehen... Und dann solltest auch ein geeignettes Planetenokular verwenden. Stefan hat ja schon geschrieben, daß Du was um die 3 oder 3,5 mm brauchst.


    Zur "Eiskappe" auf Mars: Am Mars-Nordpol ist Sommer, die Polkappe ist fast komplett abgeschmolzen, der mickrige Rest ist von Staub bedeckt. Die Südpoleiskappe liegt wegen der Neigung der Marsachse unsichtbar hinter dem Horizont...


    Liebe Grüsse
    Silvia

  • Hallo bling,


    damit man sich bildhaft vorstellen kann, wie groß die Planeten im Teleskop bei bestimmten Vergrößerungen erscheinen, führe ich meiner Kundschaft oder bei Führungen auf der Sternwarte immer folgenden Vergleich heran:


    Wenn man die Planeten so groß wie den Vollmond mit bloßem Auge sehen will, muß man am Teleskop folgende Vergrößerungen nehmen( gilt jetzt für Ca. Anfang Juli 2016 :(



    Beispiel 1:


    Mars: 120x Vergrößerung
    Jupiter: 45x Vergrößerung
    Saturn: 45x Vergrößerung


    Wenn man die Planeten so groß wie den Mond in einem 4x vergrößernden Opernglas sehen will, dann muß man folgende Vergrößerungen nehmen:


    Beispiel 2:


    Mars: 480x
    Jupiter: 180x
    Saturn: 180x


    ( Dies sind nur ca. Angaben, da sich die scheinbaren Größen der Planeten im Laufe des Jahres stark ändern, ändern sich natürlich auch die Angaben zur vergleichenden Vergrößerung).


    Du siehst, Mars liegt beim Beispiel 2 schon außerhalb der Möglichkeiten deines Teleskopes. Um Mars so groß zu sehen, wird ein 10", also 25o mm öffnung benötigt.


    Schau dir diese Seite an und ließ alles un Ruhe durch:


    http://www.deepsky-brothers.de/Vergroesserung.htm


    Und das hier:


    http://www.binoviewer.at/beoba…skopvergleich_jupiter.htm


    Sowie das hier:


    http://www.joern-lenhardt.de/benny/art_vergr_gf.html


    Diese Seiten werden dir bestimmt weiterhelfen.


    Nur nicht den Mut verlieren.


    Mit freundlichen Grüßen
    Rudi
    Fernrohrland


    http://www.fernrohrland.de
    info(==&gt;)fernrohrland.de

  • Vielen Dank für all eure Anregungen.


    Mars doppelt so gross aber vergrössert nicht ;-):
    Wenn ich eine gute Brille aufsetzen würde, wäre der Mars auch gedoppelt ...


    Mit meinem Olympus Fernglas sehe ich jedenfalls mehr. Sogar 2 Jupitermonde meine ich mal damit gesehen zu haben...


    Meine Erwartungen sind eher gering: einfach mehr (grösser) sehen als mit dem Fernglas oder blossem Auge.


    Ich werde jetzt alles mal ausprobieren.


    Liebe Grüsse,
    Bling (or non-bling ;)

  • Hi (?), <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Mars doppelt so gross aber vergrössert nicht ;-):
    Wenn ich eine gute Brille aufsetzen würde, wäre der Mars auch gedoppelt ...


    Mit meinem Olympus Fernglas sehe ich jedenfalls mehr. Sogar 2 Jupitermonde meine ich mal damit gesehen zu haben...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Mit freiem Auge ist Mars ein Punkt, auch mit der besten Brille bleibt das ein Punkt. Erst mit einer entsprechenden Vergrößerung durch eine Optik wird eine kleine Scheibe daraus.


    Jupiter und Monde- kein Problem, dein Teleskop sollte dir typisch 4 Jupitermonde zeigen, jedenfalls dann, wenn sie nicht gerade vor oder hinter dem Jupiter stehen. Vor dem Jupiter stehend kann man sie auch noch erkennen, dann muss man aber schon ein wenig Beobachtungserfahrung haben. <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Bling (or non-bling ;-)<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Schon bemerkt? Viele oder fast alle Anwortenden schreiben ihren Namen unter den Beitrag, macht die Sache einfach netter. [:)]


    Gruß
    Stefan

  • Falls du eine Android-Smartphone hast, kauf dir für kleines Geld eine Google Cardboard und lade die App "Titans of Space" runter. Damit hast du die Planeten formatfüllend und nett animiert vor dir. Ok, ist nur Virtual Reality, aber was solls. Anders wirst du deine Erwartungshaltung nicht erfüllt bekommen.

  • Hi


    Also, mich würde immer noch interessieren, ob das Teleskop einen Waldrand oder andere weit entfernte Bodenziele erwartungsgemäß vergrößert. Das würde ein mögliches Aneinandervorbeireden ausschließen. Welche Okulare benutzt Du?


    Grüße
    Stick

  • Hallo


    Leider kommt keine Antwort mehr vom Verfasser. Ich glaube wohl das er mehr erwartet hat als mit so einem kleinen Gerät möglich ist. Zu verlockend sind die vielen schönen bunten Bilder in den Medien. Leider gibt dann der eine oder andere entäuscht auf. Aber es gibt ja noch Wunder [;)]


    Gruß Reiner


    Ach ja, wie groß muss ein Instrument sein das ich den Mars so groß sehe wie ein 2 Euro Stück. Scharf natürlich und Visuell?

  • Zwei Euro-Stück aus welcher Entfernung? Mars ist laut Stellarium derzeit 15,4 Bogensekunden groß. Etwas weniger als ein 1/84000 des Vollkreises.


    Die Schieblehre behauptet, das Zwei-Eurostück hätte einen Durchmesser von 25.8mm. Der Umfang des Geldorbits ums Auge ist Abstand * 2 * Pi. Damit kann man ausrechnen, welchen Teil vom Vollkreis bei Abstand X das Geldstück einnimmt. Das Verhältnis von Marsbruchteil zum Geldstückbruchteil bestimmt die Vergrößerung. Außer natürlich, ich hab' falsch gerechnet.


    Das bedeutet ganz grob, denn ich benutze keine Winkelfunktionen:


    <b>Vereinfacht: 345,56 geteilt durch Abstand in Metern gleich Vergrößerung</b>


    Leg' dein Geld 345 Meter weit weg und Du siehst es marsgroß. Scharf natürlich und visuell. Ganz ohne Teleskop.


    Beispiel:
    Mein Teleskop vergrößert derzeit 900/6= 150 fach. 345,56/150 = 2,3 Meter muß das Zwei-Eurostück weggelegt werden.


    Ob das Verhältnis Öffnung mal zwei gleich Maximalvergrößerung gilt, kann jeder selbst entscheiden, manche würden mit .7 rechnen, statt mit .5
    Die Grenzen des Seeings hab' ich jetzt wohlwollend ignoriert, denn anständige Teleskope stehen gefälligst auf dem Mond.

  • Danke, Danke Danke


    Für die Mühe. Sorry, aber so richtig komme ich damit nicht klar. Meine Frage war eigentlich....Welches Instrument....also Öffnung und Brennweite mit einem, na sagen wir mal 10mm Okular) ich bräuchte. Bing wollte ja die Polkappen sehen und die große Syrte und die "Kanäle"[;)]
    Natürlich kann man die Polkappen schon mit einem 6" - 8" Newton oder Refraktor sehen oder besser erahnen können. Ermüdungsfreies Erkennen ist das aber nicht. Deshalb die 2 Euro Größe im Okular. Besser währe Vollmondgröße. Würde Mars gern mal in einem 5 mtr. Spiegel auf dem Mnt.Palomar sehen. Bestimmt ein Genuß. In meinem 100/900 kann man keine Details erkennen. Darum visuell nur mit Feldstecher und mit Refraktor was gleich oder größer ist als der Mond.(Jupi und Saturn gehen noch gerade so) Meine Definition von Beobachten und Betrachten


    Gruß Reiner

  • Hi Reiner


    Nochmal: es gibt keine zwei Euro im Okular. Es gibt: groß wie zwei Euro aus x cm Abstand betrachtet. Ohne den Abstand Auge-Münze ist keinerlei Vergleich möglich. Weil die Münze nunmal größer erscheint, je näher Du sie ans Auge hältst. Eine Orange in Deiner Hand verdeckt die Melone, die 20 Meter weit weg liegt.


    Aus dem gleichen Grund erscheinen Sonne und Mond am Himmel ungefähr gleich groß, ohne es zu sein.


    Der Mond hat im Moment einen scheinbaren Durchmesser von 1827 Bogensekunden. Mars hat 15,4". Um Mars im Teleskop so groß zu sehen wie den Mond ohne Teleskop: 1827" / 15,4" = 119x
    Das ist kleiner, als man denkt. Du kannst den Mond leicht mit der Spitze Deines kleinen Fingers verdecken.


    Ich geb' zu, mein erster Beitrag war etwas trocken. Also: die Größe eines runden Objektes, sagen wir, des Mondes, kann man auf die Entfernung ohne Tricks nicht erfassen. Was man erfassen kann, ist der Winkel, den zwei Bindfäden, die Du von deinem Betrachterstandpunkt zum linken und rechten Rand des Mondes spannst, zueinander haben. Das entscheidet, wie groß Dir der Mond auf der Netzhaut erscheint. Dieser Winkel hängt vom Abstand und von der realen Größe des Mondes ab. Je weiter weg, desto kleiner wird der Winkel. Je kleiner der Mond, desto kleiner wird der Winkel. Da 360 Grad sehr grob sind, ist jedes Grad in 60 Bogenminuten, bzw. 3600 Bogensekunden unterteilt.


    Und da kommt dann meine Tabelle ins Spiel. Die schaut, intern, wie groß der Winkel der Bindfäden ist, wenn ein Zwei-Eurostück x Meter weit weg auf der Straße liegt und rechnet aus, wieviel mal näher der Mars sein müßte, damit der Winkel genauso groß ist. Denn wenn der Bindfadenwinkel gleich ist, dann erscheinen Münze und Mars gleich groß.


    Scheinbare Größe
    Bogensekunde


    Viele Grüße
    Stick

  • Hallo Stick
    Ich fasse mal zusammen. Mit 119facher Vergrößerung sollte ich den Mars im Okular so groß sehen wie eine 2 Euro Münze im gleichen Betrachtungsabstand. Also 2,5 cm vor dem Auge. Das klappt sooooo nicht. Ich sehe den Mars bei 119x genauso mickrig wie mit 250 fach. Aber keinesfalls so groß wie eine 2 Euro Münze direkt vor dem Auge. Das wäre rein Subjektiv etwa so groß wie der Vollmond mit sehr schwacher Vergrößerung (32er Okular) bei 900 mm Brennweite. Ich glaube die Frage lässt sich nicht so einfach beantworten. Rein nach Gefühl ohne große Mathematik müsste das Instrument jedenfalls die Amateurdimensionen sprengen.(Ausnahmen vieleicht die Riesendobsons hier im Forum) Darum möchte ich es dabei belassen. Danke für die aufschlußreichen Antworten. Ich bleib weiter Neugierig und Sonne und Mond weiter meine Lieblingsobjekte weil so schön groß.


    Gruß Reiner

  • Hallo Reiner,


    kann es sein, daß du nicht richtig gelesen hast, was Stick geschrieben hat?


    Du siehst den Mars bei 119x "genauso mickrig" wie den Mond mit bloßem Auge. Nichts anderes, das wiederum aber ist Fakt und läßt sich nicht verleugnen.


    Du hältst deine 2 Euro zweieinhalb cm vors Auge, das macht dann 345.56/0.025 = 13822x an Vergrößerung, die du brauchst um den Mars unter demselben Wwinkel zu sehen. Und nein, die schafft keiner der Dobsons hier im Forum [;)]


    Viele Grüße
    Caro

  • Ich bin mir aber gar nicht sicher, ob unser Threadstarter nicht noch ganz andere Probleme hat, weil er im 1. Beitrag sinngemäß schreibt, dass auch der MOND (!) nicht wirklich vergrößert erscheint ? Da würde mich ja mal interessieren, ob er darauf z.B. Krater sieht. Guckt der vielleicht durch ein Sucherfernrohr (nur so eine Vermutung - im Anfängerworkshop erlebt man viel).



    Und ja, äh, man kann durchaus mit einem 130mm Gerät 200X vergrößern. Auch wenn die Scheibe klein ist, sieht auch mit 119X auf dem Mars die Große Syrthe (wenn gerade in der Mitte), Polkappen (wenn vorhanden) und auch sonst allerlei Details. Dieses Jahr steht der Mars seeehr niedrig, und da ist auch die Luftunruhe ein Problem. Das verwischt die Details ungemein, und man sieht nicht das, was das Teleskop zeigen kann. Manchmal eben nur eine kleine blubbernde Scheibe! Auch entfernt sich der Mars langsam von uns und wird kleiner. Für den totalen Nulleinsteiger ist mit Sicherheit der Saturn z. Zt ein leichteres Ziel als der Mars. Auch ich habe in meinem ersten Astrojahr auf Mars mit einem 11cm Newton nix gesehen. Ist auch eine Frage der Übung, auf der kleinen Scheibe in Momenten des guten Seeings Details auffassen zu können.



    Mit dem 5m auf dem Mount Palomar bin ich mir nicht sicher, ob man mehr sehen würde als mit einem guten 16 Zöller bei Ausnahmeseeing. Das Ding wird immer massiv seeingbegrenzt sein. Das größte Fernrohr, mit dem ich den Mars gesehen habe, war ein 60cm Refraktor (Caro war dabei), und das Foddo, was wir damit aufgenommen haben, hätte man auch mit einem Lidlscope machen können. Kuppelseeing, Farbfehler des Monsters - und aus war der Traum. Hab auch mal den Saturn mit dem 1m Teleskop in Melle gesehen. Spannend war vor allem die Wolke schwacher Monde um den Saturn, aber ich habe auf dem Planeten selbst schon mehr Details mit viel kleineren Teleskopen gesehen als damals.


    Hartwig

  • Danke Caro und Hartwig für die schnelle Antwort. Weder 13800fache Vergrößerung sind realistisch noch ein größerer (32") Dobson zeigt den Mars in der Größe die ein entspanntes Betrachten möglich macht. Bleiben nur die guten Fotos hier im Forum. Den Fotografen gilt mein Dank. Denn so werde ich den Mars und Jupiter und Saturn und und und niemals im Fernrohr sehen können. Das sollten auch alle Anfänger wissen. Um Enttäuschungen vorzubeugen. Danke allen


    Gruß Reiner

  • Das ist auch so nicht richtig. All die Details, die man auf den Fotos sieht, sind im Grundsatz - vielleicht nicht so kontrastreich - auch visuell sichtbar und sind schon lange vor der Erfindung der Webcam gesehen und gezeichnet worden (bis hin zu Details auf Ganymed). Auflösung ist Auflösung, ob man nun durchguckt oder webkämmt. Nimmt man einen 25cm Newton mit 500X Vergrßerung, erscheint auch der Jupiter im Okular schon ziemlich riesig und ist voll von Details. ABER man sieht die Details nur ganz blickweise in Momenten guten Seeings, während man sich ein Foto (das nur aus die guten Bilder verwendet und nicht die durch Seeing zerstörten)beliebig lange ansehen kann. Man muss aber lernen, sie auf einem geringen Kontrastlevel aufzufassen und auf die Momente guten Seeings zu warten.


    Mars und Saturn derzeit stehen nur wenige Grad über dem Horizont, und da ist es auch schon sehr schwer und frustrierend, überhaupt gute Fotos zu machen. Und für visuelle Beobachtungen gelten die gleichen Beschränkungen wie für fotografische: Wenn das Seeing nicht mitmacht, geht nix. Und wenn der Planet 11 Grad über dem Horizont herumkrebst, geht meistens nix, weder visuell noch fotografisch. Deshalb packt der Torsten Hansen sein C8 ins Fluggepäck und fliegt nach Teneriffa...Meine eigenen Fotos von Mars 2016 sind viel schlechter als die der vorigen Oppositionen - obwohl damals die Marsscheibe kleiner war - aber sie stand eben höher.


    Was den normalen Dobsonauten anbelangt, so vergrößert er an Planeten (aus Nachführgründen) oft zu wenig, so dass er nix sieht. Das ist jedenfalls mein Eindruck. Ein 50cm Dobson kann im Grundsatz 1000X vergrößern. Das wird das Seeing selten hergeben, aber wenn man ihn mit 200X betreibt, macht das wenig Sinn.


    Hartwig

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