Zur Erinnerung an Manfred Reinartz

  • Vor wenigen Tagen ist unser Sternfreund Manfred Reinartz verstorben.


    Manfred hat bei den Stuttgarter und Wertheimer Sternwarten mitgewirkt
    und war auf den ersten ITT´s in Kärnten stets anzutreffen.
    Dort habe ich den "C12 Manfred" vor fast 30 Jahren kennengelernt.




    Er war für mich eine Schlüsselfigur zur Deep Sky Beobachtung.
    Durch seine Kontakte bekam ich Zugang zur Wertheimer "Johann Kern Sternwarte"
    und damit zu einer für mich folgenreichen Beobachtungsnacht
    im März 1987 an den 17,5" und 24" Newton Teleskopen der Wertheimer Sternfreunde.



    Viele Jahre nicht mehr gesehen,
    war ich hocherfreut, Manfred vor 2 Jahren unerwartet bei der Stuttgarter City Starparty wieder zu treffen.

    Nun höre ich von meinem Freund Rudi die traurige Nachricht,
    dass er letzten Sonntag verstorben ist.
    Kaum wiedergefunden ist er nun für immer von uns gegangen.


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    "Machs gut, Manne!"</font id="size5">

  • Servus Gerd,


    danke für diese Mitteilung, ohne diese hätte ich vielleicht nie erfahren, was aus Manfred geworden ist. Ich habe mir die letzten Jahre immer wieder mal gedacht: Ob es den Manfred noch gibt und wie es ihm geht? Ich wußte noch, daß er in Wertheim aktiv war.
    Bei den ersten ITT's auf der Gerlitze und am Wöllaner hatten wir immer eine Fetzengaudi. Das C11 mit seinen ganzen selberkonstruierten Anbauten, dem tollen, monsterstabilen, selbstgeschweißten Stativ und seine Säule mit Fuß aus einer Busradkappe waren wahrlich inspirierende Selbstbauten, die mich in der Zeit, als mein Bismarck entstand, zusätzlich anspornten. Auch wegweisend, wie er seinen Transit zum Spechtelmobil umfunktioniert hat, alles Wichtige war an Bord.
    Nicht zu vergessen, sein Hund "Timmi", der 1001 Streicheleinheiten brauchte.
    Auf deinem ersten Bild sind auch Mitglieder der Münchner VSW mit drauf. Damals war Schach im Verein ganz hoch im Kurs. Ich habe mich immer gefreut wie ein Schnitzel, wenn ich den Manfred und den orangenen Tubus am Wöllaner gesehen habe.
    Schade, daß der Kontakt zu ihm schnell abriß, als wir uns nicht mehr in Kärnten getroffen hatten und ich ihn dann wohl bestimmt 15 Jahre oder mehr nicht mehr gesehen habe. Nun hat er sich endgültig zu den Sternen aufgemacht.
    In diesem Sinne: R.I.P. Manfred!


    Gruß, Haley

  • Hallo,


    die Trauerfeier und Beisetzung von unserem Freund Manfred findet morgen, den 6.4.2016 statt:


    Ich danke Otto Farago für die Übersendung der Trauerkarte:




    Auch ich denke gerne an ihn, im Moment auch in Trauer.


    1979 hatte ich ihn auf der Sternwarte Stuttgart kennengelernt. Viele Jahre Zusammenarbeit auf der Sternwarte haben uns zusammengeschweißt.


    An die vielen Treffen auf dem ITT denke ich immer wieder gerne zurück. Astrohund Timmi hatte nach der langen Fahrt nach Kärnten erst mal einen Sprint hingelegt, man sah nur noch eine Staubwolke, nach 10 min kam er wieder mit der gleichen Geschwindigkeit zurück und brauchte einen fast 10 Meter langen Bremsweg...



    Im Tannheimer Tal, in welchem wir im Ferienhaus von Annette und Michael Gutzeit oft zum Sternegucken hinfuhren, war er oft dabei. Unvergessliche Erlebnisse hatten wir dort mit Manfred. Er kochte sein Kaffeewasser auch bei tiefsten Temperaturen und im Tiefschnee immer im Freien, wir genossen hingegen die warme Stube...


    Den Halleyschenr Kometen hatte Manfred damals als erster in der Morgendämmerung entdeckt.


    Unvergessen auch die Grillpartys, bei denen das Sternegucken nie zu kurz kam - Manfreds C-12 war immer dabei.


    Und auch die Nächte in der Wertheimer Sternwarte sind unvergessen.


    In den letzten Jahren telefonierten wir nur noch öfter miteinander, er war von Stuttgart nach Wertheim gezogen.


    Haley: An dich erinnere ich mich auch noch gerne. Auf dem Wöllaner Nock unterhielten wir uns, auf einmal hast du es dir auf der Gegengewichtsstange deines Panzerfernrohres Bismarck gemütlich gemacht - das Fernrohr machte keinen Mucks, es rührte sich dabei keinen Millimeter, da staunte ich nicht schlecht: Das Fernrohr trug seinen Namen zu recht.[:D] Ich hoffe, daß es dir gut geht.




    Gruß
    Rudi

  • Servus Rudi,


    das Bild mit mir auf der Gegengewichtsachse hat, wenn ich mich richtig erinnere, der Ben gemacht, der ja auch zu den ITT Urgesteinen zählt und den Manfred natürlich auch gekannt hat. Wir Münchener waren damals recht zahlreich am Wöllaner. Nicht nur für mich war Manfred wie einer der unseren.
    In den Neunzigern machte ich gelegentlich Vorträge auf Astromessen wie in Laupheim und bei einer dieser Gelegenheiten habe ich auch den Manfred zum letzten Mal gesehen. Vermutlich bei einer Messe in Vaihingen, wo wir das Schupman Medial auf dem Universitätsgelände besichtigt haben. Das hast vermutlich sogar du organisert. Ich weiß noch, daß der Tassilo auch bei diesem Ausflug dabei war.


    Gruß, Haley

  • Hallo miteinander,


    im Gegensatz zu Haley habe ich Manfred nur flüchtig gekannt, habe ihn auf den alten Bildern aber sofort wieder erkannt - R.I.P. Manfred ! Mei, das ist bald 30 Jahre her, eure Bilder dürften ja alle vom Wöllaner Nock 1987 sein, das war mein erstes ITT - Nostalgie pur ! Auf Gerd's Bild sitzen oben übrigens die VSW'ler Uli und Rainer beim Schachspielen, und es kann sehr gut sein, dass ich das Bild von Haley auf seinem "Bismarck" gemacht habe.


    Wir haben an der VSW München übrigens einen sehr launigen Chronisten dieser alten ITT's, und das ist der Hans-Georg. In seinem ITT-Bericht von 1987 habe ich zwei Passagen gefunden, in denen wir auch Manfred ganz unmittelbar begegnen:


    " ... auch der Manfred mit seinem Canis Minor verdient Erwähnung: Ein Urviech, wie man es sich nicht schelmischer vorstellen kann, schon ziemlich bejahrt und dünn behaart, zu finden im Mo-Team der VSW Stuttgart. Sein CMi ist übrigens Spezialist im Kuhfladenwälzen ... "


    Und folgender Abschnitt, wobei ich es mir nicht verkneifen kann, den Absatz davor noch mit reinzunehmen:


    " ... im Norden schweben pechschwarze Löcher-Wolken vor weniger pechschwarzem, sternflimmerndem Samt; die GG liegt erneut bei knapp unter +7.0 ! Die Durchsicht ist atemberaubend ... es klaffen gewaltige kosmische Abgründe über dem Wöllaner, das Lager indes wandelt sich in einen müdigkeits-gesättigten Schlafsaal. Die elenden Schufte in ihrem [Auto] schalten endlich ihren Photonenschmutzer ab, was ihnen sicherlich das Leben gerettet hat, denn YS [=Hans Georg] war schon mit einem großen, stumpfen Gegenstand unterwegs ...


    Es wird totenstill, der harte Kern rottet sich beim Manfred (Stuttgart) seinem C11 zusammen, im 6" der Waiblinger wird Jupiter gereicht. Es wird gequatscht, gescherzt und über nicht Anwesende gelästert ..."



    Servus
    Ben

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