Liebe Forengemeinde,
da dies mein erster Beitrag ist, möchte ich mich kurz vorstellen: Ich heiße Andreas, beobachte seit mittlerweile 25 Jahren, davon 20 Jahre mit einem C11. Schwerpunkt ist die Beobachtung und Fotografie von Mond und Planeten.
Seit längerem geistert bei mir die Idee, einen Selbstbau zu wagen, der das vorhandene C11 ersetzen soll. Das C11 ist optisch zwar passabel, aber ganz zufrieden bin ich nicht, besonders bei Beobachtung mit Binoansatz bei sehr weit außen liegendem Fokus. Der Selbstbau soll hauptsächlich für die Planetenbeobachtung/-fotografie sein, 10"-12", etwa f/20 haben und parallaktisch montiert werden.
Mit einem Cassegrain lassen sich die Vorgaben gut erreichen. Es sind keine refraktiven Elemente (Schmidtplatte, Barlowlinse) nötig, was das Gerät für die Planetenfotografie prädestiniert. Durch die Ausführung als Nasmythfokus kann die Obstruktion klein gehalten werden, es ist kein durchbohrter Haupspiegel nötig, das lange Blendenrohr entfällt und der Einblick ist auf angenehmer Höhe. Zudem bietet der klassische Cassegrain mit parabolischem Hauptspiegel die Möglichkeit, einen Newtonfokus zu realisieren (evtl. ein Kombiinstrument, oder nur Newton, falls der Cassegrain nicht gelingt).
Die erste Frage die sich stellt, betrifft die Optik: Kaufen oder selber schleifen, möglicherweise auch teils teils?
Der Hauptspiegel würde sinnvollerweise im Bereich f/4 bis f/5 liegen (Texereau schlägt f/5 vor). Ist denn f/5 als Erstlingswerk überhaupt machbar? Bei f/4 traue ich mich gar nicht zu fragen.
Aufgrund der Tubuslänge würde ich bei f/5 eher zu 10" tendieren (Stathis hat z.B. einen 10.6" Rohling im Programm), bei f/4 eher zu 12" (z.B. konischer Spiegel von R.Royce).
Ein Sekundärspiegel ist käuflich schwierig aufzutreiben. Einen Selbstschliff würde ich mir zutrauen, da bei mir in der Firma optische Werkbänke und Prüfgeräte zur Verfügung stehen.
Schließlich könnte ich ein komplettes Cassegrain-Set kaufen (z.B. R.Royce), aber irgendwie reizt es mich, selber zu schleifen.
Als nächstes stellt sich die Frage, wie soll der Tubus beschaffen sein, Volltubus oder Gitterrohr?
Mir schwebt da eine Gitterrohr-Konstuktion vom Serrurier-Typ vor. Das hätte den Vorteil, dass der Tertiärspiegel zur Justage gut erreichbar ist. Der Okularazug wäre im mittleren Bereich auf Höhe der Deklinationsachse, von wo aus die Gitterrohre zum Haupt- und Sekundärspiegel abgehhen. Idealerweise wäre der Tubus in den Rohschellen noch rotierbar, um einen Angenehmen Einblick zu erreichen (gerade bei Bino-Beobachtung wichtig).
Was denkt ihr darüber? Ich freue mich über Anregungen, Tipps, ...
Viele Grüße,
Andreas