Frage zum Farbfehler beim Bino-Ansatz

  • Frage zum Farbfehler beim Bino-Ansatz:


    Ich habe gestern am Halbmond meinen neuen TS-Binoansatz am 14-Zoll-Dobson "Phoenix" ausprobiert. Der 3-D-Eindruck war zwar schon sehr beeindruckend, aber das Bild war nicht ganz scharf zu bekommen und mit einem sehr starken Farbfehler behaftet. Im Vergleich dazu war das Bild in Mono mit 9 mm Nagler knackscharf und natürlich ohne Farbfehler.


    Setting: 14-Zoll Dobson, f5.1, TS-Bino mit 2.5-fach-Glaswegkorrektor (Barlow aus dem TS-Bino-Set), 2 x 25 mm TS-SP-Plössl, Vergrösserung rechnerisch 180-fach, erscheint aber subjektiv grösser zu sein, als Mono mit 9mm Nagler (200-fach).


    Meine Frage: kommt die Unschärfe und vor allem der Farbfehler eher von den im TS-Binoansatz eingebauten Prismen oder von der 2.5-fach Barlow. Inzwischen hab ich mir zwar schon den 1.6-fach Glaswegkorrektor von Siebert bestellt, bis der aber kommt, würde mich doch interessieren: liegts eher an den Prismen oder der Barlow. Wenn es die Prismen sein sollten: ist anzunehmen, dass die Prismen im Baader-MaxBright-Bino-Ansatz besser sind, bzw. weniger Farbfehler produzieren ? Dann tausch ich nämlich um beim Ransburg.


    Bitte um Beratung, mfg

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Benutz doch die Barlow mal ohne den Boniansatz und vergleiche<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Heiko,


    "Boni" ist gut, hihi (hab beim Abspeichern gemerkt, haste schon korrigiert, schade, war so schön)


    Auf die Idee bin ich gar nicht gekommen, Bino-Ansatz ohne Barlow geht ja nicht, weil ich dann nicht in den Fokus komme, aber Barlow mit 25 mm Plössl ohne Bino würde natürlich gehen zum Vergleichen, jetzt muß ich nur wieder auf wolkenlosen Himmel warten. Vielleicht kann bis dahin ja noch mal jemand was dazu theoretisch oder aus eigener Erfahrung sagen ...

  • Hallo mein Stephan...[:D]


    Es wird mit ziemlicher Sicherheit die Barlow sein.


    Vom Baaderbino las ich schon von Problemen mit Reflexen, kann aber inzwischen schon behoben worden sein.


    Harry biete auch einen Nullkorrektor an für Binos, wäre das nicht besser gewesen?


    Ich selber liebäugel schon lange mit sowas, also verfolge ich mal ganz gespannt wie deine Geschichte weitergeht...
    [;)]


    winkende Grüße
    Winni [:)]

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Harry biete auch einen Nullkorrektor an für Binos, wäre das nicht besser gewesen?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo BesterWinni,


    danke für Deine Vermutung, ich vermute ja auch, dass es die Billig-Barlow ist. Drum hab ich bei Harry bestellt. Es gäbe dort nicht nur einen Korrektor mit Null-fach, sondern ja auch einen mit 1.25-fach, aber ich hab so gerechnet:


    mit den 25mm Okularen komme ich am Phoenix mit 1.6-Siebert auf 115-fache Vergrösserung, das passt gut für Kugelsternhaufen und hellere Galaxien, auch z.B. für Orionnebel. Mit den 10mm-Okularen, die im Set dabei waren, ist die Vergrösserung 290-fach, gut für Jupiter, Mars und Saturn. Da wäre Null-Korrektor zu wenig Vergrösserung gewesen. Außerdem sind der 0- und der 1.25 Korrektor viel länger, da befürchte ich, dass die mir in den Strahlengang im Tubus reinragen.

  • Hallo Stephan


    Selbst sehr gute Brennweitenverlängerungen können zu Farbfehler neigen bei leichter Schräglage gegenüber der optischen Achse des Teleskop. Besonders ausgeprägt ist das bei kurzbrennweitigen Newton. Und die Binos verstärken den Effekt zusätzlich! Ich würd zuerst mal die Barlow ohne Bino testen ...


    Grüsse
    Jan

  • Rückmeldung:


    also ich hab jetzt gerade tagsüber mal die Barlow mit 25 mm und mit 10 mm Okularen getestet, allerdings am Mac 127/1540 "blauer Macho" (tagsüber geht nicht mit meinem Gitterrohrdobson), die Vergrösserung ist natürlich so nicht x2.5 sondern viel weniger, weil ja die Barlow direkt am Okular dran ist. Jedenfalls hab ich mit Barlow ohne Bino keine Farbfehler erkennen können, allerdings so am Tag mit dem Mac und der Barlow am Bino auch kein Farbfehler zu erkennen, liegt wohl an der langsameren Öffnung. Die 10 mm Okulare sind aber zu schlecht für wirklich scharfe Abbildung, ob mit oder ohne Barlow. Muß also doch auch nachts nochmal am Mond mit Phoenix testen.


    Außerdem hab ich jetzt doch bei Harry umbestellt, von 1.6x auf 1.25x. Weil ich hab inzwischen auf seiner Page gesehen, dass der 1.6x am Dobson 2x Vergrösserung ergibt. Außerdem kann man durch Umschrauben der Elemente beim 1.25x auch eine 3.5-fache Vergrösserung erreichen ("a bonus mag for this corrector" pic3 auf der Seite). Also hab ich da verschiedene Möglichkeiten.

  • Mahlzeit Stephan [:)]


    Das die beigelegten Okulare nicht das Ende der Qualitätsfahnenstange sein kann war mir schon bewußt, aber nicht richtig scharf kriegen ist schon ein Ausschlußkriterium.


    Heute abend solls ja evtl. aufreißen: Ich erwarte voll brennender Neugierde deinen Erfahrungsbericht!


    lg
    Winni, sich die Würstchen noch aus dem Backenzahn pulend und Espresso schlürfend, mit dem Gedanken spielend auch den Geldbeutel zu durchwühlen...
    [:D]

  • Hallo Stephan,
    genau dieselben Erfahrungen bzgl. Farbfehler und Unschärfe habe ich
    auch mit meinem Binoansatz(Maxbright) gemacht. Ohne Korrektor
    ein schöner feiner grüner "Ring" um den Mond - aber scharf.
    Mit Barlowelement einfach nur grottig.......wobei ja, soweit ich weiß,
    jeder Binoansatz einen mehr oder weniger starken Farbfehler produziert, der durch den Korrektor ausgeglichen werden soll.
    Seit 1 1/2 Jahren habe ich den Siebert 2" Korrektor 0 x und 1,25x
    Jetzt ist alles scharf und ohne Farbfehler !
    Benutzte Geräte sind ein 12", 8" Newton und 80/600 ED Volksapo.


    CS endlich mal !!


    Christian

  • Hallo Winni und wen es noch interessiert,


    gerade ausführlicher Test mit "blauem Macho" (Mac 127/1540) und "Phoenix von Goldammer" (Dobson 350/1800) an Mond und Jupiter mit dem Ergebnis: alles zurück auf Start (leider ohne "ziehen Sie zweihundert Mark ein"), Neuanfang, ist alles anders:


    also, der eklatante Farbfehler aus der ersten Beobachtungsnacht lag offenbar an der athmosphärischen Refraktion, konnte heute sehr schön verglichen werden mit tiefstehendem Jupiter und hochstehendem Mond.


    mit Phoenix: Jupiter mit Jupiter-Monden (incl schöner gegenseitiger Mondbedeckung - Ganymed und Europa) auch ohne Bino mit 9mm-Nagler und mit 6-mm-Nagler farbig, ebenso mit Bino und Barlow mit 25 mm Okularen. Wobei diese letztere Kombination sicher nicht nur x2.5 ist, sondern subjektiv einer Vergrösserung von ca 350 bis 400-fach entspricht (Vergleich mit Nagler bei 5 und 4 mm). Bino mit Barlow und 10mm Okularen geht nicht, ist zu aufgeblasen. Jupiter ist mit 25mm und Bino wegen Farbfehler nicht ganz scharf zu bekommen, trotzdem sind durch beidäugiges Sehen verblüffender Weise doch die Wolkenbänder in der Jupitermitte einigermaßen gut zu erkennen.


    mit Phoenix am Mond: wunderbar, Bino mit Barlow und 25 mm Okularen kein Farbfehler, schön scharf (nicht ganz so knackig wie mit 9mm Nagler ohne), leichter Farbfehler nur am Bildfeldrand, nicht in der Bildmitte, viel besser als vor ein paar Tagen mit tiefstehendem Mond. Bino mit Barlow und 10mm Okularen geht nicht mehr, zu aufgeblasen, da ist das Bino wohl mit ca 500-facher Vergrösserung überfordert. Ohne Bino: 25mm Okular mit Barlow, kein Farbfehler, schön scharf, 10mm Okular ohne Barlow, schön scharf, nicht knackig, aber geht (also widerrufe ich die Aussage aus meinem letzten Beitrag), 10mm Okular mit Barlow geht gerade noch, einigermaßen scharf. Etwas besser 9mm-Nagler mit Barlow. Also an der TS-Barlow liegts alleine nicht, außer, dass der Vergrösserungsfaktor am Bino weit mehr als die angegebenen 2.5x ist, zu viel für 10mm Okulare.


    Mit blauem Macho an Jupiter: Bino ohne Barlow, Jupiter farbig bei 25mm und 10 mm, 25mm geht besser scharf zu stellen, als mit 10mm, das ist an der Grenze.


    Mit blauem Macho am Mond: Bino ohne Barlow, sehr schön scharf mit 25mm Okularen, mit 10mm gehts noch einigermaßen, scharf aber nicht ganz knackig. Ganz scharf natürlich im 9mm Nagler ohne Bino und Barlow. 25mm mit Barlow ohne Bino: kein Farbfehler


    Ich hoffe damit alle Klarheiten endgültig beseitigt zu haben, bedanke mich auch für Christians Beitrag zu den Sieberts, und warte voller Hoffnung auf den 1.25-Siebert-Glaswegkorrektor, vielleicht gehen mit dem sogar die 10mm-Okulare am Bino mit Phoenix.

  • Guten Morgen Stephan [:)]


    Danke für die gemachte Arbeit!
    Ich denke ich warte mal bis du Post von Harry gekriegt hast um dann mal einen Kurzbesuch nach Österreich zu machen um selber durchzugucken...[;)]
    Man könnte auch einen direkten Vergleich mit dem Baaderbino machen, denke das wäre wirklich interessant, inwieweit man die Qualitätsunterschiede erkennt, auf der Sternwarte haben wir ja einen zur Verfügung.


    lg und schönen Sonntag
    Winni

  • Hallo StephanPsy,


    Die von dir mehrfach angesprochene subjektiv höhere Vergrößerung im Bino zum Vergleich mit Einzelokularen, ist ein bekanntes Phänomen!
    Wie -und warum- auch immer:
    Ein Bino kann mit den erwähnten rechnerischen 180x schon so abbilden, wie es einfach mit 220bis 250x gewohnt aussieht.
    Habe selbst ein Bino und bin über dieses Phänomen recht froh, insbesondere, da irgendwie zunehmend (durch schlechtes Seeing)nur noch rel. niedrige Vergrößerungen bis um knapp 200x (selten etwas höher)möglich sind. dies kann bei "uns" durch den Bino-Vergrößerungs-Effekt (sag ich nun eben mal so) etwas kompensiert wird.
    Hier genügen dann oft sogar 120x oder etwas weniger -die allermeist gehen- um etwa Jupiter oder Saturn so groß zu sehen, wie andere am Monokularen Gerät mit knapp 200x
    Es ist ein willkommenes Phänomen, jep;)


    LG& CS
    Micha

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