Sternstunden - Ausstellung im Gasometer Oberhausen

  • Hallo Leute,


    gestern war ich mit meiner großen Tochter, meinem (Spechtel-)Nachbarn Henning und dessen Sohn Georg im Gasometer Oberhausen, wo es eine sehr schöne Ausstellung zum Thema Astronomie zu bewundern gibt.


    <font color="orange"><b>Sternstunden - Wunder des Sonnensystems</b></font id="orange">


    Um es den folgenden Fotos vorwegzunehmen - ich bin total begeistert von der Ausstellung. Sie ist sicherlich in erster Linie für Menschen gemacht, die nicht so in der Thematik stecken wie wir, aber auch unsereins weiß sie sehr wohl zu beeindrucken.


    Hier ein paar Impressionen, die ich beim gestrigen Besuch mit meiner EOS eingesammelt habe.


    Schon von weitem ist <u>der</u> Gasometer Oberhausen zu sehen. Hier hab ich mal schnell mit dem Handy aus`m Auto fotografiert, da die EOS noch im Kofferraum lag.



    Aus der Nähe tritt wie immer das Phänomen auf, daß ein hohes Gebäude gar nicht mehr soooo groß wirkt.


    Das größte Exponat der Ausstellung holte mich dann aber später wieder in die Realität der wahren Größe des Gebäudes zurück. [;)] Aber dazu später mehr.


    Die Ausstellung ist im Prinzip in drei Etagen aufgeteilt, deren Erdgeschoß sich mit der Sonne und den Planeten befasst, auch ein paar wenige Deepskybilder sind dort ausgestellt, die im Kontext von Sternengeburt und Sternentod aber auch der Tatsache, daß ja alles aus Sternenstaub besteht, dort auch gut rein passen.


    Die zweite Etage befasst sich mit dem Thema Technik. Dort geht es um die Raumfahrt, Beobachtungsgeräte, aber auch um die astronomische Wissenschaft der vergangenen Jahrhunderte mit sehr netten Exponaten.


    Die dritte Etage verschmilzt eigentlich mit der zweiten, da sie in dieser beginnt. Sie erstreckt sich bis zur Kuppel des 117,5m hohen Gasometers und beherbergt den "<b>Größten Mond auf Erden</b>".


    Nun aber zu einer "kleinen" Auswahl an Fotos, die ich euch nicht vorenthalten wollte:


    Die unterste Etage wird durch das sich im Zentrum des Gasometers befindliche Sonnenmodell dominiert, welches auch einen großen Bereich dieser Etage in ein angenehm warmes Licht taucht.


    Die Aussenwände des Gasometers sind in dieser Etage in ein herrliches Blau getaucht, welches super mit dem Orangeton der Sonne harmoniert. Man fühlt sich gleich richtig wohl beim Betreten der Ausstellung.



    Mit der Sonne im Zentrum fügen sich außenherum sehr schön gestaltete Fotowände mit sehr beeindruckenden Aufnahmen, Modellen und Infos der "Mitglieder" des Sonnensystems.



    Hier Merkur, schön aus Richtung der Sonne illuminiert:


    Der "Rote Planet":


    Tochter Lea und Klassenkamerad Georg waren auch sehr erstaunt über die riesigen, super aufgelösten Detailfotos von den Planeten, wie hier vom Mars:



    Der kleine Junge im Vordergrund des Jupiter trägt eines der Audiogeräte, die man sich am Eingang des Gasometers gegen Gebühr ausleihen konnte. Ich nehme mal an, daß diese Teile in Abhängigkeit der Position innerhalb der Ausstellung jeweils einen zum Objekt passenden Text abspulen. Ich habe mich darüber aber nicht informiert, waren an den Bildwänden und Exponaten ja auch informative Tafeln zum selbst lesen angebracht.


    Wie stark meine Große schon mit 10 Jahren ist, bewieß sie mir am Jupiter: [;)]


    Das einzige von der Decke des Erdgeschosses hängende Planetenmodell, welches mir nicht soooo gut gefiel, war der Saturn. Aber wie will man auch den Ring anbringen, ohne daß einem da gleich Befestigungsstreben auffallen? Einen Minuspunkt kann ich daher nicht vergeben ... [;)]



    Auch unser Heimatplanet darf in der Ausstellung natürlich nicht fehlen:


    Lea vor einem der riesigen DS-Fotos:


    Auch von Mutter Erde sind schöne Fotos ausgestellt:


    In der zweiten Etage gings dann mit der beobachtenden Astronomie und der Raumfahrt weiter.



    Hier die ISS vor dem "Größten Mond auf Erden":


    Ausgestellt ist auch eine der modifizierten Hasselblad 500 Kameras, mit denen die Apollo-Astronauten die tollen Mondaufnahmen geschossen haben:


    Dem Laien werden auch interessante Infos über elektromagnetische Wellen dagebracht, in derem Spektrum sich ja auch ein kleiner wichtiger Teil für uns Spechtler befindet - das sichtbare Licht:


    Auch ein interessantes Teleskop, gebaut in den 1960er Jahren, ist ausgestellt. Es handelt sich dabei um ein 16" Cassegrain-Coudé-System, welches so gebaut ist, daß ein dritter Spiegel das Licht nicht wie beim Newton im Bereich der Tubusöffnung aus dem Tubus befördert, sondern <font color="orange">(edit - Dank AnkeMo´s Aufklärung) quasi aus der Montierung heraus. Dort ist der OAZ unterhalb des Tubus zu sehen. Ich hab ihn aber beim begucken des Teleskops nicht entdeckt, weil ich nicht gerafft habe, daß der Strahlengang wirklich durch die Monti geleitet wird. Hab ich noch nie gesehen.</font id="orange">


    Vorteil dieser Bauweise: Egal welcher Teil des Himmel beobachtet wird, ob tief überm Horizont oder hoch im Zenit, der OAZ und damit der Einblick ins Teleskop bleibt immer auf der gleichen Höhe.


    Auch dieses schmucke "Wohnzimmermöbel" gehört zur Ausstellung: [;)]


    Über alledem, in quasi der dritten Etage thront der 25 Meter im Durchmesser messende Mond:


    Trotz der riesigen Dimensionen des Gasometers, ist es kaum möglich das Modell des Erdtrabanten mal im Ganzen zu erfassen:


    Auf den Fotos kommt die erschlagende Größe auch nicht wirklich rüber. Sehr spektakulär ist der Anblick von unten auf den Südpol. Lea und ich haben uns ca. 10 Minuten für diesen Anblick mitten unter den Mond auf den stählernen Fußboden gelegt.


    Ich konnte ihr anhand dieses Anblicks auch gut erklären, daß die Fotos, die auf den großen Ballon gedruckt wurden aus verschiedenen Perspektiven zu verschiedenen Zeitpunkten gemacht wurden. Gut zu erkennen ist dies an den verschiedenen Schattenwürfen in den Mondkratern.


    Mit mehreren an den Gasometerwänden befestigten Scheinwerfern wurde versucht die Mondphasen darzustellen, indem umlaufend eben immer nur etwa die Hälfte des Mondglobus angestrahlt wurde.


    Die faszinierende Stimmung wurde noch dazu von einer netten sphärischen Klanginstallation untermalt.


    An der Innenwand des noch immer nicht soooo hoch wirkenden Gasometers ist ein gläserner Aufzug angebracht, ...


    ... mit dem man bis unter die Kuppel des Gasometers fahren kann.


    Hier nochmal auf der Tribüne liegend festgehalten:


    Während der Fahrt und vor allem beim Blick von ganz oben auf den nun relativ klein wirkenden Mond, wird zum ersten Mal die wahre Größe des doch riesigen ehemaligen Gasaufbewahrungsbottichs deutlich:


    Hier in dieser Höhe gibt es nun mehrere Möglichkeiten, die "Sightseeingtour" fortzusetzen: Entweder, man fährt gleich wieder mit dem Aufzug nach unten, oder man geht durch den Seitenausgang nach draußen, wo man dann auf der Außentreppe bis oben auf die Kuppel gehen und diese in einem "Laufkäfig" umrunden kann.


    Die Sicht ist dabei spektaklär, wenn`s die Transparenz zuläßt. Aber auch bei dem diesigen Wetter am gestrigen Tag lohnt sich der Aufstieg.


    Direkt nebenan liegt das Shopping & Einkaufszentrum CentrO:


    Somit wäre auch für das Alternativprogramm für die/den nicht astrointeressierten Lebensabschnittsgefährten gesorgt und man kann in Ruhe die Ausstellung geniessen - vorausgesetzt, daß Kreditlimit ist noch nicht erschöpft. [:D]


    Wie gesagt kann man auch auf der Außentreppe nach unten steigen, was wir auch gemacht haben:


    Man kann dann unten wieder in den Gasometer gehen und die Ausstellung weiter besuchen.


    Links vom Eingang befindet sich noch eine schöne Panorama-Fotowand aus der Industrial-Zeit des Ruhrpotts, die es sich auch lohnt mal in Ruhe anzuschauen.


    Und natürlich darf auch das Merchandising nicht fehlen, wo es auch ein schönes Buch zur aktuellen Ausstellung zu kaufen gibt.



    Resümierend möchte ich festhalten, daß es sich überaus gelohnt hat, die 200km hin nach Oberhausen auf sich zu nehmen. Die Fotos oben zeigen zwar einen großen Teil der Ausstellung, dennoch können diese natürlich nicht annähernd die Realität und die Stimmung einfangen. Vor allem den riesigen Mond und den noch riesigeren Stahlzylinder muß man in natura erleben. Aber auch die restlichen Exponate, wie auch dieser riesige Raketenmotor, ...



    ... der gleich im Eingangsbereich über den Köpfen der Besucher hängt, lohnt die Anfahrt und den wirklich geringen Eintrittspreis.


    Der Gasometer mit seinen vielen Stahlverstrebungen bietet eine geniale Kulisse für diese Ausstellung, die man nicht nur als (Hobby-)Astronom unbedingt mal live gesehen haben muß.



    Astronomische Grüße aus dem Gasometer Oberhausen ...


    [:)]


    Euer
    Heiko

  • Hi


    da war ich letztlich auch.


    Hat mir sehr gut gefallen da, auch wenn meine Fotos (ausgenommen ein paar exemplare) ziemlich mies geworden sind. Für alle die dorthin fahren empfehle ich einen guten Blitz (den ich nicht dabeihatte).


    Der riesige Raketenmotor ist in wirklichkeit die oberste Stufe einer Ariane 5 (habe ich aus zuverlässiger Quelle erfahren. Ich selber habe es bis dahin für ein teil einer Saturn V gehalten[:I])



    Bist du mit dem aufzug raufgefahren? Ich bin bis ganz oben gerannt. In fast genau 10 min. die 110 Meter. Als ich oben war hab ich keine Luft mehr bekommen[xx(]



    Den echten Mondstaub und die Huygens Sonde die in echt auf dem Titan gelandet ist haben mir auch sehr gut gefallen. [:)]

  • Hallo Lukas,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Für alle die dorthin fahren empfehle ich einen guten Blitz (den ich nicht dabeihatte).<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Um Gottes Willen. Bloß keinen Blitz!! Der versaut die ganze Stimmung. Nein, die Belichtungszeit und die ISO machen hier ein gutes Bild aus. Ich habe die meisten Fotos mit ISO800 gemacht, die ganz dunklen beim Mond auch mal mit ISO1600.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Den echten Mondstaub und die Huygens Sonde die in echt auf dem Titan gelandet ist haben mir auch sehr gut gefallen. [:)]
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Den Mondstaub hab ich gar nicht gesehen. [:0]Und die Huygens-Sonde ist bestimmt noch auf Titan. [:D]


    Gruß
    Heiko

  • Hi


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Den Mondstaub hab ich gar nicht gesehen. [:0]<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Der war da wo die Hasselblad stand. Unter einem viereckigen Plexiglaswürfel lag ein "glas ding" (geschätzte 3cm lang) und darin waren ein paar Körnchen mit echtem Mondstaub von der Russischen Lunar 21 mission.



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Und die Huygens-Sonde ist bestimmt noch auf Titan. [:D]<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Ich meinte dass da ein Modell in originalgröße von dem ding steht was auf Titan gelandet ist[:)]




    Wenn ich mal mein schreckliches Foto von dem Mondstaub gefunden hab, lade ichs hoch.

  • Hi Heiko,


    Kochst Du jetz die Suppe im Doppelpack.
    den Bericht habe ich schon woanders gesehen.
    Wie gesagt, Super gemacht.
    Tolle Bilder und klasse Bericht.


    Habe schon ein schlechtes Gewissen noch nicht selbst im Gasometer gewesen zu sein. Is bei mir um die Ecke.



    Gruß


    Dirk

  • Ein paar Bilder mehr aus der Ausstellung, v.a. aus der Mitteletage - an deren Exponate-Beschaffung ich beteilgt war; die Originaltexte sind auch auf der Seite. Die zwei schönen Fernrohre aus dem 19. Jh. sind übrigens z.Z. nicht in Oberhausen sondern bis Anfang April 2010 im Deutschen Museum in Bonn im Rahmen einer Argelander-Ausstellung zu sehen, dann kehren sie aber nach Oberhausen zurück. (Und die unten auf der Seite erwähnte Mond-Ausstellung müsste inzwischen in den USA sein.)

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!