Buchrezension "Das Weltgeheimnis"

  • DAS WELTGEHEIMNIS
    Kepler, Galilei und die Vermessung des Himmels


    von Thomas de Padova
    PIPER-Verlag
    352 Seiten
    Preis: 19.95 €
    ISBN 978-3-492-05172-9


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    <b>Klappentext:</b>
    <i>"1609 durchbrechen Galileo Galilei und Johannes Kepler die Grenzen der damals bekannten Welt. Der eine blickt in Venedig durchs Fernrohr zu den Sternen, der andere entdeckt in Prag die Planetengesetze. Vor 400 Jahren revolutionieren Kepler und Galilei das Denken der Menschen.


    Zur neuen Welt gehört ein neuer Himmel. Thomas de Padova erzählt vom Aufstieg der Naturwissenschaft: eine spannende Expedition menschlichen Denkens beginnt, und mit ihr die Wende zur Moderne."</i>



    <b>Rezension:</b>


    Das Buch ist in ein wunderschönes Cover eingebunden, welches das Brahesche Weltbild und alte Sternkarten zeigt. Diese Sternkarten findet man auch auf den Innenseiten des Buchcovers wieder. Es ist eine sehr schöne Einstimmung und war eigentlich der Grund warum ich auf dieses Buch aufmerksam wurde.


    Zu Anfang geht der Autor auf Galileo Galilei ein: wie er sein Leben verbrachte, womit er seinen Unterhalt verdiente und natürlich wie er das Fernrohr neu erfand - und warum überhaupt. Man lernt über Galilei, dass er eigentlich Ingenieur war und Experimentator. Und das er eigentlich zu Beginn seiner "Karriere", die sein oberstes Ziel war, keine Ahnung von Physik und Astronomie hatte. Selbst bei der Neuerfindung des Teleskops, zielte er vor allem auf einen schnellen militärischen Erfolg ab. Aber wie heisst es so schön: "Die Wege des Herrn sind unergründlich." - Dem hätte Galilei sicherlich zugestimmt - war er doch gläubiger Katholik.


    Auch Kepler war gläubig und es war sein erklärtes Lebensziel das Weltgeheimnis zu ergründen - er war überzeugt, dass Gott einen "Plan" hatte. Keplers Leben war von ganz anderen Problemen geprägt wie das des Galileo Galilei, aber es war nicht minder spannend. Die Weltpolitik dieser Zeit sowie die Religionszugehörigkeit spielten da eine grosse Rolle. Kepler jedoch lief trotz allem zu Höchstleistungen auf. Entwarf Gedankenmodelle, die für seine Zeit einfach nur genial waren.
    Besonders fasziniert haben mich seine Beschreibungen im von ihm geschriebenen Science-Fiction-Buch "Der Traum vom Mond". Einfach faszinierend, zu welcher Vorstellungskraft und Geistesleistung dieser Mensch fähig war.


    Diese Erzählungen aus dem Privatleben von Galileo Galilei und Johannes Kepler geben dem Buch die persönliche Note, was einen noch Näher ins Geschehen zieht.


    Das Buch ist keine Gegenüberstellung der Charaktere sondern eine Erzählung im Einklang, immer wieder wirft der Autor einen Blick in das Leben des Anderen zum grade beschriebenen Zeitpunkt. Eine Verknüpfung bilden auch die Zitate aus dem Briefwechsel zwischen Kepler und Galilei.


    Der Schreibstil ist, sobald man sich erstmal eingelesen hat, sehr angenehm. Trotzdem ist das Niveau sehr hoch - es ist eben keine BILD-Zeitung.
    Hintergrundwissen oder Physikkenntnisse braucht man keine, astronomische Sachverhalte werden im Buch sehr gut erklärt.
    Nebenher gibt es noch wunderbare Abbildungen und Zeichnungen zum Text, sowie im Anhang Zeittafeln zu beiden Personen sowie zum Weltgeschehen.


    <b>Fazit:</b>


    Im Laufe des Buches gewinnt man ein sehr abgerundetes und aus allen Lagen beleuchtetes und in meinen Augen sehr detailiertes Bild vom Leben der Astronomen. Der Autor beschreibt nicht nur den Lebensverlauf der beiden Wissenschaftler für sich, sondern vor allem im Kontext des damaligen Weltgeschehens. Er zeigt dabei auch die Bedeutung der damaligen Entdeckungen auf, und erklärt wieso diese Geschichte vorerst kein Happy End hatte.


    Wenn man sich erstmal eingelesen hat, lässt einen dieses Buch nicht mehr los. Absolut spannend! Man taucht total ein in die Zeit als Kepler und Galilei Pionierarbeit für die neue Astronomie vollbrachten.
    Ich kann es jedem der sich für diese beiden Astronomen sowie für diese Zeit interessiert, nur ans Herz legen.


    Viel Spass beim Lesen.

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