Reiseteleskop: Newton 106 f4.1 oder Mak 90 f14 ?

  • Bisher bin ich ja immer mit großem Auto und großem Gerät (14 Zoll Gitterrohr-Dobson "Phoenix") verreist, heuer wird der Gepäck-Platz für die Urlaubsreise weniger, auch weil die Tochter grösser geworden ist und mittlerweile viel Kleidung und Kosmetik zum Ausgehen braucht ;) . Natürlich passt mein Miyauchi 20/30 x 77 noch mit rein, aber für Vergrösserungen im Bereich von 45- bis 150-fach würde ich gerne zusätzlich noch was ganz Kleines miteinpacken. Zwei Alternativen bieten sich mir an:


    - haben tu ich bereits einen guten kurzbrennweitigen Newton 106 mm mit f4.1, also 439 mm Brennweite. Den hab ich als Sucher "Reiterlein" für meine "Phoenix von Goldammer" von Achim S. miterstanden, siehe hier anklicken oder auch hier , und eigentlich nie verwendet, weil ich mit Rigel Quickfinder suche. Jetzt ist mir der mittlerweile in der Zimmerecke arg verstaubte kleine Gitterrohrnewton wieder eingefallen, ich hab das ganze "Reiterlein" von Spinnweben befreit, den Spiegel und den Fangspiegel gereinigt, neu justiert und eine Adaption für Fotostativ angebracht, auch schon gestern den Mond in einer Wolkenlücke beobachtet, ging gut bis zu einer Vergrösserung von ca 150-fach. Folgende Okulare in 1.25 Zoll hab ich bereits ausprobiert:


    Brennweite/Vergrösserung/AP
    Kellner 25 mm/18-fach/6 mm
    Radian 12/36/2.9
    Nagler 9/49/2.2
    Nagler Zoom bei 6/73/1.4
    Nagler Zoom bei 5/88/1.2
    Nagler Zoom bei 4/110/0.96
    Nagler Zoom bei 3/147/0.72


    (mit meinem TeleVue Plössl 32 mm und dem Olympus 8.3 komme ich beim "Reiterlein" nicht in den Fokus)


    - Alternative dazu wäre ein Skywatcher Maksutov 90/1250mm für ca 137.- € bei TS-Wolfi (guckst Du hier ), soviel wäre ich bereit für ein Reisetelekop zusätzlich zu investieren, aber nur, wenn so ein Mak deutliche Vorteile hätte gegenüber meinem hübschen Newton.


    Also der Mak ist sehr langbrennweitig, ich komme also mit Okularen mit höherer Brennweite schon in höhere Vergrösserungsbereiche, wozu ich beim sehr schnellen Newton schon das NaglerZoom mit 4 oder 3 mm Einstellung brauche.


    Ich hab noch nie durch eine Mak geguckt, kann den also nicht einschätzen, daher die Fragen:


    Keine Vorstellung hab ich, bei welchem Gerät, jetzt bei vergleichbarer Vergrösserung das Gesichtsfeld grösser ist, beim schnellen Newton mit kurzen Okularen oder beim langsamen Mak mit langen Okularen (jeweils mit meinen oben erwähnten vorhandenen Okularen) ?


    Newton kann ich justieren, da hab ich Übung. Muß so ein Mak auch justiert werden, kann man das lernen ?


    Macht sich die kleinere Öffnung (90 gegen 106) oder die viel grössere Obstruktion beim Mak im gewünschten Vergrösserungsbereich von 45 bis 150-fach deutlich negativ bemerkbar ?

    Ist die Qualität beim Skywatcher Mak im Bereich der "Spielzeug-Gurken-Lotterie" ? Beim Newton weiß ich die "deutsche Wertarbeit" von Achim sehr zu schätzen !


    In welchem Vergrösserungsbereich hat theoretisch der schnelle Newton Vorteile und in welchem der langsame Mak ? Oder bleibt sich das gleich, weil ich ja jeweils lang- bzw. kurzbrennweitigere Okulare verwenden muß ? Klar ist mir, dass ich mit dem Mak wohl bis 200-fach vergrössern könnte (und mit dem Newton nicht) , das muß aber im Urlaub nicht sein.


    Schön transportabel sind ja beide und auch auf einem guten Fotostativ, das ja für das Miyauchi eh mitkommt, wohl gut zu händeln, beide haben 1.25 Zoll-OAZ.


    Ich bitte um Beratung.

  • Hallo!
    Also wenn ich die Verarbeitungsqualität deines kleinen Newton sehe denke ich das da der Mak nicht mitkommt.Hab selber noch nicht durch so einen Mak geschaut. Ich würde bei deinem Newton bleiben denn ich kann mir einfach nicht vorstellen wie man für 130 Euronen einen gescheiten Mak herstellen soll.
    Aber die alten "Hasen" sollen sich hier auch mal zu Worte melden:)
    Cs olli

  • Hallo
    ich habe den kleinen Skywatcher Mak 90/1250 und bin von der Abbildungsqualität überzeugt, übrigens wie viele anderen auch.
    Schaut euch mal die neuesten Mondbilder von "Melli" an.


    Von der Schärfe insbesondere bei hoher Vergrößerung kommt ein kurzbrennweitiger Newton mit f4 glaube ich nicht an den Mak heran. So gut kann man den gar nicht kollimieren. Außerdem hält der Mak die Justierung sehr gut. Solange er nicht herunterfällt muss man nichts nachjustieren. Nachteil: Geringe Lichtstärke und max. Bildfeld nur ca. 1 Grad
    Also: Mak ist eine Empfehlung für Mond, Planeten, Doppelsterne und Planetarische Nebel.


    Bei DeepSky ist der Newton im Vorteil. Er hat große Lichtstärke und ein großes Gesichtsfeld.
    Aber: Stephan nimmt ja auf jeden Fall sein großes Miyauchi mit in den Urlaub. Ich denke dass das Miyauchi bei Deep Sky fast soviel zeigt wie der Newton. Der Newton wäre daher nur für höhere Vergrößerungen interessant, wo wiederum der Mak seine Stärken ausspielen kann.


    Gruß
    Robert

  • Hallo,


    ich sehe das ähnlich wie Robert:
    Das Miyauchi hast Du, sogar mit beiden Vergrößerungen. Das ist auch bei mir IMMER dabei.


    Mak oder Newton: Ich kenne Dein filigranes Teilchen, das ist für den Urlaubstransport meines Erachtens zu anfällig und filigran. Den mak kannst Du irgendwo "hinschmeißen", da passiert wenig. Zudem ist er auch justierstabiler und für Widefield hast Du ja das Miyauchi.
    Der Mak deckt mit seiner doch langen Brennweite das ab, was Du im Newton nicht erreichst. Also für mich wäre es der Mak, schon aus Gründen des weniger vorsichtigen Einpackens.


    CS
    Winfried

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">ist das ein 2'' selbstbau oaz am "sucher" newton und falls ja
    - woraus hast du den gebaut ?
    - wie fokussierst du damit ?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    erst mal danke für die bisherigen Antworten, überrascht mich, eigentlich hätte ich gedacht, dass alle für den Newton plädieren.


    zur Frage: den OAZ hat Achim schon angebracht, ist in 1.25 Zoll, fokussieren tu ich, in dem ich das jeweilige Okular weiter oder weniger weiter reinstecke und dann erst mit der Schraube festklemme, ist nicht besonders komfortabel und genau, aber es geht einigermaßen. Hat Achim so konstruiert, weil der Sucher ja ursprünglich nur für Verwendung mit einem (1) 25 mm Okular gedacht war. Aber eventuell bau ich ja noch einen kleinen richtigen OAZ an.

  • Hallo,


    bei der Wahl würde eindeutig der Newton mitgehen. Myauchi hin oder her, nimmst du den Newton mit kannst du das m.E. daheim lassen und Planeten wirst sicher nicht groß gucken im Urlaub wobei auch das der Newton sicher nicht versagt.


    Ich hatte mal den großen Bruder dieses Maks in 4" im Bereich Deepsky ist man da auf helle kleinere Objekte beschränkt. Fahre in zwo Wochen selbst gen Süden mit beschränktem Platz und da mir (noch) kein kleiner Reisenewton zur Verfügung steht werd ich meinen Richfielder mitnehmen...


    Grüße Benny

  • Danke auch Dir, Benny


    so ganz sind meine Fragen noch nicht beantwortet, daher nochmal genauer nachgefragt.


    - das Problem der Filigranität ist wohl nicht so entscheidend, der Newton kann in Luftposterfolie in einem Karton im Auto sicher transportiert werden


    Ich vergleich mal:


    Beim Newton hätte ich 147-fache Vergrösserung (Nagler 3mm) mit AP 0.72
    beim Mak 138-fach (Nagler 9 mm) mit AP .65


    Newton 110-fach (Nagler 4mm) bei AP .96
    Mak 104-fach (Radian 12) bei AP .86


    Newton 49-fach (Nagler 9) bei AP 2.2
    Mak 50-fach (Kellner 25) bei AP 1.8


    das spricht doch eigentlich von der Lichtstärke her für den Newton, oder ? Keine Ahnung hab ich, wo jetzt bei diesen Beispielvergrösserungen das Gesichtsfeld grösser ist ???


    Sehen will ich im Urlaub nur Standardobjekte wie Galaxien, wie z.B. M81/M82 oder M51, M101, M104 und Kugelsternhaufen M5, M3, M13, Cirrusnebel im Schwan, M27, offene Sternhaufen wie M67 oder Wildentenhaufen M11 und so, also nix exotisches (dafür fahr ich dann mit 14 Zoll zum Großglockner).


    Ich bitte um weitere Beratung.

  • Hallo Stephan,


    für Galaxien und Sternhaufen bei kleiner Vergrößerung reicht das Newton. Da ist ein Mak nicht so geeignet, wobei ich letzte Woche mit meinem kleinen Mak bei Vorstadhimmel sogar das Staubband in M82 erkennen konnte. Das hat mich erstaunt.


    Aber ich glaube, dass dein Miyauchi mit <b>2</b> x 77 genau so viel Details bei Deep Sky zeigt wie dein Newton mit <b>1</b> x 106.


    Gruß Robert

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> wobei ich letzte Woche mit meinem kleinen Mak bei Vorstadhimmel sogar das Staubband in M82 erkennen konnte.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Robert,


    danke, das ist eine gute Aussage, da kann ich konkret mal an M82 vergleichen, ausprobieren, ob der Newton das auch bringt.


    Und: das glaub ich auch, dass das Miyauchi mit 2 x 77 mehr bringt bei 20 oder 30-fach als der Newton bei gleicher Vergrösserung. Aber die Frage ist ob der Newton bei höherer Vergrösserung, um die 50 bis 150-fach mehr bringt bei den beschriebenen Objekten als der Mak. Und bei 130-fach seh ich sicher mehr oder anderes, als mit dem Miyauchi bei 30-fach (Stichwort: "Galaxien so hoch vergrössern, wie gerade noch möglich")

  • Also wenn Du keinen Mond und Planeten bei hoher Vergrößerung beobachten willst, würde ich nicht unbedingt extra einen Mak kaufen.
    Das Geld würde ich sparen und vielleicht noch für praktisches Zubehör anlegen.
    Nimm dein Fernglas und den Newton und ein paar gute Okulare mit, die mit f4 klar kommen. Dann passt es[:)]


    Gruß
    Robert

  • Hallo Stefan,


    tolle Teleskope hast du da!


    In Sachen Reiseteleskope fehlt es mir leider etwas an Erfahrung.
    Aber was die Grundsatzfragen betrifft kann ich dir trotzdem Auskunft geben.
    ich kenne sowohl die 90mm, 102mm und 127mm Maks als auch diese kleinen
    Parabolspiegelnewtons, ich habe selbst einen 114/500er der sich bei
    genauerem hinsehen als ein 112,5/450mm entpuppt. Also von den Eckdaten
    sehr ähnlich zu deinem 106/439mm Gitter-Newton.


    Die optische Qualität (und auch deine Justage!) scheinen ja gut zu sein,
    denn sonst hättest du den kleinen Newton ja nicht gut mit ca 150x gut
    am Mond einsetzen können. Man kann also festhalten, daß dein Newton
    die sinnvolle Maximalvergrößerung eines Teleskopes die ich mit D x 1,5
    ansetze auch erreicht. Von daher sehe ich im Hochvergrößerungsbereich
    grundsätzlich keinen Vorteil bei einem Mak.
    Der kleine China-Mak hat eine warscheinlich ebenso große zentrale Obstruktion
    wie dein Newton, ich schätze so um 35%, der Mak hat ein wenig Spiegelshifting,
    was gleichbedeutend mit leichter Dekollimation ist, das Blendrohr
    ist innen leider schwarzes Hochglazplastik, was etwas Kontrat kostet.


    Der Vorteil des 90mm f/13,9 Mak ist, daß du mit einem einfachen Okular
    von 9mm Brennweite schon auf die sinnvolle Maximalvergrößerung kommst.
    Da kannst du dann Ortho, Plössl, RKE, Monozentrisches verwenden.


    Da du aber sowiso Naglerokulare hast sticht das Argument nicht besonders,
    denn du kannst sowohl ein 3,5mm Nagler als auch das Nagler Zoom
    bei f/4,1 einsetzen.


    Dein Newton kann aber nicht nur hohe Vergrößerungen (mit Nagler Zoom,
    oder mit einer sehr guten Barlow + Orthos, RKE, etc), er kann auch
    niedrige Vergrößerungen.
    Da du aber auch das 20/33 x 77 Bino hast und auch mitnehmen willst
    ist das nun auch wieder kein Argument für den Newton.


    Zur Berechnung des tatsächlichen Gesichtsfeldes (TG):
    Dieses ergibt sich aus Okularfeldblendendurchmesser und Teleskopbrennweite:


    Feldblendendurchmeser geteilt durch 2 , das Ergebnis geteilt durch
    die Teleskopbrennweite, das Ergebnis dann mal Arcustangens, und dann
    noch mit 2 multiplizieren.


    Wenn du nun nur Okulare der gleichen Bauart (z.B. Nagler) verwendest
    die alle das gleiche scheinbare Gesichtsfeld aufweisen, dann hast du
    mit diesen Okularen bei gleicher Vergrößerung im Mak und Newton auch
    das gleiche tatsächliche Gesichtsfeld.
    Für das Nagler Zoom gilt das nicht, denn es bietet ja nur etwa 50°
    scheinbares Gesichtsfeld.


    Im Bereich der niedrigen Vergrößerungen bitete der Newton aber ein
    wesentlich größeres tatsächliches Gesichtsfeld als der Mak.
    Im Mak sind mit 1,25" Okularen die ja nicht mehr als 27mm Feldblendendurchmesser
    ausweisen können nur 1,24° möglich. Mit dem gleichen Okular sind in
    deinem 106/439mm Newton dagegen 3,5° möglich.
    Falls dein Newton einn 2" Auszug haben sollte könntest du sogar ein 26mm Nagler verwenden (welches am Rand aber nicht mehr gut ausgeleuchtet
    werden würde) und kämest bei 35mm Feldblendendurchmesser sogar auf
    4,56°
    am Himmel. Der Mak ist klein und relativ robust und ich denke ein 102mm Mak
    sollte im Hochvergrößerungsbereich in etwas so gut wie dein Newton
    sein <b>können</b>. Bei deinem Newton weist du allerdings schon was du hast.


    Ein Mak sollte sich eigentlich nicht dejustieren. Aber das kann vorkommen
    und dann muß man auch den Mak justieren. Wenn du einen f/4,1 Newton
    justieren kannst, dann kannst du garantiert auch einen Mak justieren.


    Obstruktion:
    Da kenne ich nicht die genauen Daten, weder von deinem Newton noch
    vom 90mm Mak. ich schätze daß der Newton etwa 1/3 lineare Obstruktion
    hat, der Mak warscheinlich sogar über 35% bis nahe 40%.


    Falls das aber das einzige Problem ist kann man damit noch leben.
    Den newton sehe ich aber wegen seiner größeren Öffnung und der mutmaßlich höheren Qualität der Optik (Selbstschliff eines sehr
    erfahrenen Selbstbauers) vorne.


    Optikqualität der Maks:
    Meiner Erfahrung nach gar nicht mal so schlecht. Es hängt aber etwas
    vom Einzelfall ab und davon wie stark das Shifting des jeweiligen
    Exemplares ausfällt. Aber den Selbstbau hat vermutlich eine bessere Optik.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">In welchem Vergrösserungsbereich hat theoretisch der schnelle Newton Vorteile und in welchem der langsame Mak ?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Der Newton erreicht eben niedrige Vergrößerungen, die der Mak nicht kann.
    Der komt selbst mit einem tunneligen 40mm PLössl (ca 38° SG) nur auf ca 31x und 2,88mm AP.
    Da fehlt es also sowohl an tatsächlichem Geichtsfeld als auch an Austrittspupille,
    wenn du unter duklem Himmel mal Objekte mit geringer Flächenhelligkeit
    beobachten willst. Gut, dafür hast du ja auch das Myauchi mit,
    welches bei 20x auf 3,85mm AP kommt.
    Das ist auch noch etwas wenig, wird aber teilweise dadurch kompensiert, daß du beide Augen mit Photonen fütterst.
    Aber an entsprechenden Objekten wird der Newton bei 6mm oder gar 6,5mm AP
    doch Vorteile haben.


    Bei mittleren Vergrößerungen könnte das Bild im Mak eventuell besser erscheinen.
    Dieser ist zwar ein Gregory-Mak und dieser Typ hat leider auch off-axis Koma.
    Aber der f/4 Newton hat mehr Koma. Außerdem bilden selbst Naglerokulare
    an f/4,1 nicht mehr ganz so sauber ab.


    Eine Möglichkeit gibt es noch:
    Die Verwendung einer Klee Barlow am f/4,1 Newton. Sowohl die 2,8x
    als auch die 2,2x Klee sind komakorrigierend ausgelegt. Sie kompensieren
    die off-axis Koma des Newtons. Leider hatten meine beiden Exemplare
    de 2,2x Klee ein Streulichtproblem. Eine Fläche war da nicht richtig
    geschwärzt so daß es bei Mondbeobachtung zu Kontrastverlust durch
    unnötiges Streulicht kam. Ein Exemplar ist jetzt nachgeschwärzt,
    so das das Problem entschärft (aber nicht völlig gelöst) worden ist.
    Die Sternabbildung mit der 2,2x Klee ist aber sehr gut.


    Die 2,8x Klee ist kleiner, leichter und sie ist vorbildlich geschwärzt.
    Allerdings verlagert sie die Austrittspupille bei langbrennweitigen Okularen
    zu weit nach außen. Ich kann sie aber sehr gut mit Okularen ab dem
    18mm U.O. Ortho einsetzen, mit meinn 13mm und 11mm Televue Plössl,
    18 und 12,5mm University Opics Orthos, 12mm und 8mm Edmund RKE
    funktioniert sie sehr gut.
    Sie ist aber weniger gut für schon intern "gebarlowte Okulare", also
    solchen die eine brennweitenverlängernde Smyth-Linsengruppe enthalten.
    Und das sind fast alle modernen Weitwinkelokulare.


    Interessanterweise kommt man am Newton mit 2,8x Klee auf fast die gleiche
    Brennweite wie sie der 90/1250mm Mak aufweist. So könnte man beide
    Teleskope dann mit dem selben Okular vergleichen.


    Pur hat der Mak den Vorteil daß er auch mit einfachen Plössl, Ortho
    etc gut funktioniert, was beim f/4,1 Newton so nicht der Fall ist.
    Mit vorgeschalteter Klee Barlow und meinen einfachen Okularen
    bleiben die Sterne beim durchlauf bis zur Feldblende hin punktförmig.
    Am f/6 Newton auch mit der 3x Televue Barlow.


    Also ich würde den Newton mitnehmen, da er insgesamt universeller
    und bei hoher Vergrößerung mutmaßlich eher besser als schlechter ist.
    Und weil du ihn schon hast und nicht noch extra kaufen must.


    Du kannst den Nicht-Kauf des Mak deiner Liebsten sogar noch ganz elegant
    als persönlichen Verzicht zugunsten der Familie servieren, was psychologisch
    geschickt dann beim nächsten anstehen Zubehörkauf erwähnt werden kann
    [:D]


    Gruß, Karsten

  • Hallo Karsten,


    ich danke Dir für die ausführliche und gut begründete Erklärung. Auch Achim S., der Konstrukteur vom "Reiterlein", hat mittlerweile per PN diesen Ausführungen zugestimmt.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Du kannst den Nicht-Kauf des Mak deiner Liebsten sogar noch ganz elegant
    als persönlichen Verzicht zugunsten der Familie servieren, was psychologisch
    geschickt dann beim nächsten anstehen Zubehörkauf erwähnt werden kann <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    ... ich habs ja gewusst, dass Du Dich mit der Astronomie bestens auskennst [:)]


    Danke an Alle

  • Hallo Stefan,


    ich freue mich wenn ich dir helfen konnte.


    Edit:
    Ich habe noch mal einen Blick auf dein Okularset geworfen.
    Du wirst an f/4,1 das 25mm Kellner wohl irgendwann durch ein
    tauglicheres Okular erstezen müssen. Eventuell ein 22mm LVW,
    oder ein 24mm Panoptik. Die Nagler fangen im 1,25" Bereich
    leider erst bei 16mm Brennweite an, die resultierende AP
    wäre mir zu klein.
    Das 24mm Panoptik (fast 6mm AP) schwächelt aber bei f/4 schon erkennbar.
    as 22mm Panoptik mit 1,25" und 2" anschluß war meiner Erinnerung nach
    bei f/4 ein wenig besser als das 24mm Panoptik.
    Das 22mm LVW (5,5mm AP) schneidet bei f/4 erstaunlich gut ab.


    Gruß, Karsten

  • Hallo Karsten,


    ja, Du hast mir geholfen. Ich nehm mir den Newton mit, werd mir wohl noch einen fokussierbaren OAZ dazu anschaffen, ich denke daran den Baader Mikrofokussierer direkt auf das OAZ-Brett zu montieren, muß aber erst noch mal die Bauhöhe vom Baader mit dem Fokuspunkt (Höhe über Brett ausmessen) der Okulare vergleichen.


    Ein besseres Okular im Bereich von 25 mm brauch ich erst mal nicht, weil das Kellner setz ich ja nur zum Aufsuchen ein, den Bereich der Beobachtung mit ca 18-facher Vergrösserung deckt das Miyauchi gut ab, und so oft fahr ich nicht mit beengtem Platzangebot in Urlaub (nächstes Jahr wird die Tochter wahrscheinlich eh nimmer mit den "alten peinlichen" Eltern mitfahren), also kann dann der "Phoenix" wieder mit. Dafür hab ich sehr gute 2-Zoll Okulare (Nagler 22 mm und Meade UWA 30 mm).


    Mit schönen Grüßen

  • Hallo Stefan,


    da du ja ein 22mm Nagler hast und sowiso eine Art Okularauszug an den
    kleinen Newton schrauben willst würde ich einen sehr niedrigbauenden
    leichten 2" Auszug vorschlagen. Etwa den von Kineoptics.


    Gruß, Karsten

  • Hello Stephan, my Friend,


    darf ich auch meine Meinung kund tun? Ich selber habe keinen Mak oder Ähnliches. Was ich aber habe ist einen ähnlichen kleinen Newton wie Dein Reiterlein. Den hast Du ja auch auf dem vorletzten CHAT gesehen, oder? Auf jeden Fall handelt es sich bei mir um einen 114/450er Newton mit Parabolspiegel. Das Ding ist einfach geil - ohne Ende. Ich habe wirklich sehr viele Objekte damit beobachtet und bin jedes Mal aufs Neue begeistert. Gerade die Dauerbrenner wie Ha+Chi, M81/82, M31, etc. kommen sehr gut rüber da drin. Das Tolle an meinem kleinen Mini-Dob ist auch die Tatsache, dass das Ding genau so aufgebaut wird wie ein großer Dob. Dafür braucht man eigentlich einen Tisch oder eine entsprechende Platte auf ein Stativ aber das sind Nebensächlichkeiten. Mein Lieblingssatz: wenn man Stundenlang mit einem Teil beobachten kann ohne zu wünschen, dass man was Anderes/Besseres dabei hat... dann ist Alles in Ordnung. So ist es mit meinem Kleinen Newton. Ich würde ihn nie wieder hergeben - dafür würde ich ihn immer wieder hernehmen :-))


    Ich muss noch dazu sagen, dass ich mit so einem kleinen Teleskop voll und ganz auf die Planetenbeobachtung verzichte. Ausschweifende Beobachtungen in der Schwan-Region oder in Cassieopeia, etc. - das ist es. Mond geht wunderbar - habe auch mal Saturn kurz ausprobiert und war doch erstaunt darüber, wie "gut" das war. Mein Gott - ist halt eine sehr kleine Newton-Optik die noch nicht mal an die Abbildungsleistung meines Vixen 60L kommt (und hier meine ich nur bei den Planeten), aber wer will im Urlaub ernsthaft mit zerünseltem Stirn eine wissenschaftliche Beobachtungsreihe an Planeten absolvieren? Ich nicht. Mal schnell hingeschwenkt - "ooh", "aaah" und schnell weiter ;) Auch absolut toll in so einem kleinen Newton: die Schützen/Skorpion-Gegend. Da gibt es so viele "Nebelfleckchen", dass man bei unkontrolliertem herumstochern ständig über irgendetwas Interessantes stolpert. Und das kann man doch besser machen wenn man richtung Süden fährt. Wie gesagt, ich besitze keinen Mak aber ich kann mir nicht vorstellen, dass das gleiche "Feeling" damit aufkommt.


    So - das waren meine völlig unqualifizierten Gedanken dazu. Ich will Dir eigentlich zu gar nichts raten - sage aber nur wenn ich vor der Wahl stehen würde... dann käme der kleine Newton mit auf die Tour...


    Guckst Du hier:
    https://www.sprachenshop.de/si…798889&_aus=958723&skip=2


    und hier:
    https://www.sprachenshop.de/si…98889&_aus=958723&skip=21


    Cheerio,
    Sudan

  • Hallo BesterSudan,


    vielen Dank für Deinen wunderbaren Beitrag, ach wenn doch immer "unqualifizierte Gedanken" so hilfreich wären, und tolle Fotos, wie ich schon beim CHAT 2007 geschrieben habe: "schöne Menschen mit schönen Selbstbauten"


    liebe Grüße

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