Brennweite stimmt nicht mit Pfeiltiefe überein

  • Hallo!


    Bin echt am verzweifeln...


    Mit Schrecken hatte ich heute meinen ersten Taschenlampentest durchgeführt.


    Der 16" Rohling hat eine Pfeiltiefe von etwa 4mm.
    Laut dem Taschenlampentest habe ich einen Krümmungsradius von 2.8m?![}:)]


    Ein Test an der Sonne bestätigt es. Der Fokuspunkt ist bei 1.4m am kleinsten...


    OMG Was habe ich falsch gemacht?!


    Ich muss 5.55mm Pfeiltiefe für f/4.5 erreichen.


    Hoffe, mir kann geholfen werden.


    Viele Grüße,


    Nils

  • Hallo Ullrich!


    Gerade nochmal mit der Schieblehre nachgemessen... es sind fast genau 4mm.


    Den Taschenlampentest habe ich ja extre nochmal mit dem Sonnentest erweitert. Kommt beides aufs Gleiche raus.


    Viele Grüße


    Nils

  • Hallo Nils,


    irgendetwas kann da nicht stimmen. Mit einem Krümmungsradius von 2,80m wärst Du ja schon bei 7,2mm Pfeiltiefe.
    Nimm doch einfach den Foucaulttester, das ist doch eine relativ punktfömige Lichtquelle, halte ein Blatt Papier daneben, mach den Spiegel naß und schau bei welchem Abstand das Licht der LED am schärfsten aufs Papier zurückreflektiert wird.


    Gruß,
    Thomas

  • Hallo Nils,


    > Gerade nochmal mit der Schieblehre nachgemessen... es sind fast genau 4mm.


    Das ist doch fast unmöglich dass man sich dabei um mehr als 3mm vermisst. Mach mal ein Foto damit wir sehen können wie und wo du gemessen hast.


    Gruss
    Michael

  • N'abend Nils,


    bei welcher Körnung bist du denn? Wenn du noch beim Ausbaggern bist, könnte es sein dass sich in der Mitte eine kurzbrennweitige Hyperbel gebildet hat und der Rand entsprechend länger ist, so dass sich trotzdem nur 4mm Pfeiltiefe ergeben.
    Ich messe meine Radien mit einem Dreipunktsphärometer mit verschiedenen Messradien, da sieht man gleich wo man dran ist. Ist auch ohne großen Aufwand selbst gebaut. Zur not tuts ein Multiplexbrett mit drei Spaxschrauben auf gleichem Radius drin und in der Mitte eine Messuhr die man an einer geraden Referenzfläche nullen kann.
    Nur sollte man dann das Teil nicht über die Glasfläche ziehen weil sich sonst durch Abnutzung der Schraubenspitzen die Messwerte verfälschen.


    Gruß Roland

  • Hallo Nils,


    ist die Krümmung Deines Spiegels überhaupt bis zum Rand hin ausgeprägt ? Oder sind evt. nur 30cm vertieft und ein 5cm breiter Rand noch unbearbeitet ?


    Gruß,
    Thomas

  • Hallo Michel,
    nachprüfen, nachprüfen und nochmal nachprüfen und alles in Frage stellen.


    Also: Richtig gerechnet? Brennpunkt und KR nicht verwechselt, Spiegeldurchmesser und Radius nicht verwechselt.


    Wenn ich meine Formelsammlung ausgrabe, dann berechnet sich die Pfeiltiefe:
    h=r-0,5*sqr(4rr-dd) mit r=3600mm und d=405mm liegt die Solltiefe bei h=5,7mm


    Kürzere Werte mit der Taschenlampe heißt, dass die Pfeiltiefe noch tiefer liegt. 2800mm KR würde 7,3mm Pfeiltiefe bedeuten.
    Ich kann mir nicht vorstellen, dass Du die Pfeiltiefe so ungenau ermittelt hast. Aber wer weiß?


    Also von vorne:
    Erste Frage: Ist der Spiegel sphärisch? Besteht er den Eddingtest? (Oder hast Du einen "bifokalen" Spiegel?)
    Zweite Frage: Ist die Pfeiltiefe richtig gemessen? (Lineal, Vierkant-Alu-Rohr quer übern Spiegel, und Tiefe mittels passenden Bohrer, der durchpasst gemessen?) Oder war's ein Sphärometer, wo man erst umrechnen muss.**
    Dritte Frage: Taschenlampentest sauber durchgeführt? (Innerhalb des aktuellen Brennpunktes! hast Du einen "Rasierspiegel".) Zwischen Brennpunkt und Krümmungsradius wackelt die Taschenlampe im Spiegel gleichgerichtet mit Dir, außerhalb des KR wackelt sie entgegengerichtet, im KR, kannst Du nur ein aufblitzen des Spiegels beobachten.


    Kurzum, bei Deinen Angaben muss !! irgendwas falsch sein. Solange Du den Fehler nicht gefunden hast, würde ich nicht weitermachen.


    Gruß


    **Messe die Pfeilteifen auch mal bei halben Radius und bei 3/4-Radius. Die Sollwerte kannst Du mit obiger Formel und durch Subtraktion ermitteln z.B.:
    h(1/2d) ist h - h' (mit h'=Pfeiltiefe Spiegel mit halben Durchmesser aber gleicher Brennweite) So erhälst Du ein Profil...

  • Hallo Leute!


    Vielen Dank für eure Antworten!


    Komme gerade erst vom Schleifen wieder rein. Verdammt, habe eure Antworten erst zu spät gelesen...
    Habe mich an die Tipps von Ullrich gehalten und jetzt etwa 1 1/2 Stunden TOT mit etwa 1/2 Überhang vollgas geschliffen, um die Kante wieder abzuflachen. Der Rand (ca. 7cm auf jeder Seite) war vorher garnicht angegriffen. Ich hatte bisher immer MOT mit 1/2 Überhang geschliffen. Der Rand des Spiegels und die Mitte des Tools waren nicht angegriffen.



    Hier der Taschenlampentest. Der Rand ist natürlich noch weit zurück, sodass das Loch in der Mitte einen viel kürzeren Krümmungsradius hat, als der Rand. Selbst in 6m Entferung war der Rand noch nicht erleuchtet...



    Hier der nasse Spiegel. Schwierig ist das Loch zu erkennen.



    Hier das dunkle Loch in der Mitte. Jedoch war der Rand vor dem TOT Schleifen lange nicht so breit wie hier der helle Rand.



    Der letzte Zentimeter am Rand hat wohl erst bei der letzten Charge K80 gegriffen. Deshalb ist er noch etwas matter.



    Ich hoffe, ich habe jetzt nicht noch mehr Mist gebaut[xx(]



    Edit: Mir fällt gerade ein... Der Reflex beim Taschenlampentest hat ja etwa einen Durchmesser eines 8-10"ers. Dann wäre ja ein Krümmungsradius von 2800mm noch voll im grünen Bereich!? Oder hab ich hier ein Denkfehler?


    Viele Grüße


    Nils

  • Hallo,


    wenn die Tiefe mit 4mm ca. stimmt, dann hast du noch nichts falsch gemacht. Du hast ziemlich effektiv die Mitte ausgehöhlt, was naturgemäß den Randbereich vernachlässigt. Es gilt jetzt (oder wenn du frech bist, knapp vor den zu erreichenden 5,5mm), die Sphäre zum Rand hin zu entwickeln, dann wird die Sache passend. Dafür kann der Spiegel auch mal nach unten kommen, und die Striche sind je nach Schalengröße so, dass der noch abzutragende Bereich geschliffen wird.


    Ciao,
    Roland

  • Hallo Nils,
    klarer Fall eines "bifokalen" Spiegels - in Reinstform. Innen KR=2800 bis 300mm Spiegeldurchmesser, außen KR~unendlich (jungfräulich). Die Pfeiltiefe mit ~4mm passt dazu, denn ein 12" hätte öbei 2800mm genau diese Pfeiltiefe.


    Im Großen und Ganzen musst Du die "Kugel" einfach nur noch tiefer legen - mit leichter Tendenz zur KR-Verlängerung auf Deine gewollten 3600mm. Das ist nun reine Fleißarbeit.


    Gruß


    PS: Und mach uns hier nicht verrückt mit Sätzen wie: <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">OMG Was habe ich falsch gemacht?!<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote"> Eigentlich müsste Dir klar sein, dass man Pfeiltiefen immer nur auf den "effektiven" Spiegeldurchmesser berechnet. Wenn also ein 50mm Rand als Bilderrahmen (jungfräulich) um den Spiegel glänzt, dann ist der "effektive" Durchmesser zur Berechnung der Pfeiltiefe 2*50mm kleiner als die gelieferte Scheibe brutto hat. (Die Fase geht auch noch ab.[:D])

  • Aha,
    da hat mich meine Nase also nicht getäuscht [:D]
    Ich würde dir folgende Vorgehensweise empfehlen:
    Da du den Rand schon erreicht hast und falls du keine weitere Dickenreduzierung wünschst musst du beherzt weiterbaggern bis sich fast die gewünschte Pfeiltiefe einstellt, danach die Strichlänge und den Überhang reduzieren (neutrale Strichführung) bis sich die Radien auf das gewünschte Maß angenähert haben.
    Der Edding hilft dabei zu sehen wo gerade abgetragen wird.
    Wenn du jetzt schon sphärisch machst kostet es mit ziemicher Sicherheit einiges an Randdicke was die astifreie Fertigstellung nicht unbedingt erleichtert.


    Gruß Roland

  • Hallo Nils,


    Für Taschenlampentest war der Spiegel noch nicht reif. Die Reihenfolge ist:


    1. Aushohlen bis zu Zieltiefe minus ca. 0.2 mm. Dabei wird der Spiegel extrem weit entfernt vom Sphärisch werden. Nur die Pfeiltiefe kann gemessen werden.


    2. Mit neutralen Striche den Spiegel Sphärisch bearbeiten. Alternativ MoT und ToT nicht vergessen. Und drehen, drehen, drehen! Die Sphäre mit dem Eddingtest überprüfen.


    3. Die Pfeiltiefe noch mal messen. Die Brennweite mit dem Taschenlampentest gegentesten.


    Was für ein Tool benutzt Du?


    Viele Grüße,
    Horia

  • Hallo Nils,


    siehe auch Ermittlung der Pfeiltiefe (Brennweite).
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">"Diskrepanzen zwischen Lampentest und direkter Messung der Pfeiltiefe können sich ergeben, wenn der Spiegel im Laufe des Grobschliffs noch nicht annähernd sphärisch ist, oder wenn noch ein unbearbeiteter flacher Rand vorhanden ist. In letzterem Fall muss man in die Radiusformel den Nettodurchmesser eingeben (Spiegeldurchmesser abzüglich unbearbeiteten Rand). Siehe mein Beispiel"<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Also nicht weiter abflachen, das macht den Rohling ja nur unnötig dünner.
    Einfach weiter vertiefen. Da dein Tool kleiner ist, kannst du ab ca. 4-5 mm Pfeiltiefe auch langsam beginnen, ab und zu TOT zu schleifen, um die Kurve weiter bis zum Rand zu entwickeln. Wie Rolannd geschrieben hat, ist der Eddingtest dein bester Freund, um zu zeigen, wo es lang geht.
    Es reicht aus wenn der äußerste Rand erst mit dem K180 oder spätestens K320 erreicht wird, dan büßt du keine wertvolle Randdicke ein.

  • Hallo Leute!


    Nochmal Vielen Dank für eure Hilfe!


    Habe heute ca. 2 Stunden MOT geschliffen. Bin jetzt auf 5mm Pfeiltiefe.
    Morgen wollte ich versuchen, TOT mit vllt 1/3 Überhang zu schleifen, damit der Rand endlich nachkommt und ich langsam zur Sphäre komme.


    Viele Grüße,


    Nils

  • Hi Nils,


    [;)] Puls wieder auf Normalniveau? Hätte mich doch gewundert wenn man einen Spiegel überhaupt in so einer frühen Phase kaputtschleifen kann.


    Viele Grüße Benny

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