Nachtleuchtende Wolken [NLC] - 26.06.08

  • Hallo Sternenfreunde!


    Habt ihr gestern keine Nachtleuchtende Wolken fotografiert oder gesehen? Gestern konnte ich ein sehr schönes Display über den Nordhorizont sehen!


    NLC-Übersicht (Mosaik aus 5 Bildern) (23:33 UHr MESZ)



    Fotografiert mit Canon EOS 350d + Helios 44-2 2/58 Objektiv (==>)f/4 [4 Sekunden bei ISO 400 belichtet]


    Detailansicht (23:18 Uhr MESZ)



    Fotografiert mit Canon EOS 350d + Travenar 3,5/135 mm (==>)f/4 [4 Sekunden bei ISO 400 belichtet]


    Beste Grüße


    Christian


    <font color="yellow">Edit: Überschrift geändert</font id="yellow">

  • Hallo Roman, das ist Riesa in Sachsen!


    Hallo Christian, schöne Aufnahme, ich hab sie von Radeberg auch gesehen, am Vortag ca. zur selben Zeit war das selbe Schauspiel zu betrachten!


    Gruß aus Radeberg nach Riesa!


    Volker

  • Hallo Christian,


    schöne Bilder. Hier in Bremerhaven zog es leider zu.
    Hast Du auch am 25.06. Bilder gemacht? Am 25. konnte ich "nur" ab 2:15 Uhr welche beobachten.



    Gruß Uwe

  • Hallo zusammen,


    Sehr schöne Aufnahmen, ich konnte leider noch keine sehen. Wo bestehen denn in deutschland die besten Chancen oder ist die Gegend egal?


    CS
    Stefan

  • Hallo Stefan,


    Nachtleuchtende Wolken kann man überall beobachten. Sie können sich in Höhen von bis zu 80 Kilometern bilden, haben aber keinen Einfluß auf das Wetter. Sie entstehen weder aus Kondensation (Wasser) noch aus Sublimation (Eis). Man nimmt an, daß sie Staubwolken, vermischt mit Wasserdampf (in diesem Falle Eispartikel) als Überbleibsel extremer Vulkanausbrüche sind, entstanden aus dem Ausbruch des Krakatau im 19.Jhdt.
    Daten teils entnommen aus: Mühr/Berberich, "Der Wolkenatlas" 2008.


    CS und beste Grüße
    Winfried

  • Hallo Stefan, Moin Leute


    da die NLC´s vom Norden reinkommen, hat man natürlich hier im Norden die besten Chancen, häufiger NLC´s zu beobachten. Nicht selten kommen diese aber auch so weit südlich voran, daß dann Sichtungen bis Österreich möglich waren. Hier mal die Seite eines passionierten NLC-Beobachter aus Österreich.
    http://home.eduhi.at/member/nature/met/nlc/oest.nlc.htm
    Weitere Infos in Sachen leuchtende Nachtwolken findet man unter
    http://www.meteoros.de/nlc/nlc.htm


    LG aus Bremerhaven
    Uwe

  • Hallo Uwe,


    die Seite von Meteoros ist hier sehr gut und beschreibt die Sache besser als ich sie noch wusste. "Unser" Autor und andere Meteorologen sind sich auch noch nicht schlüssig, was die NL nun wirklich sind. Leider werden sie von der Wissenschaft zu wenig beobachtet, eine kontinuierliche Beobachtungsreihe fehlt.
    So ist auch die von mir geäußerte These mit dem Vulkanausbruch auch eben nur eine These und keine schlüssige Wahrheit. Aber auch Meteoros geht von der Beimischung von Staubpartikeln aus.


    Ich selbst habe hier im Großraum Würzburg schon einige NL`s sehen können, leider aber auch nicht fotografisch dukumentiert.


    Viele Grüße
    Winfried

  • Hallo Winfried!


    Wie wird der Zusammenhang Krakatau - NLCs belegt? Welche Beweise gibt es für diese Hypothese? Wurden Quellen aus den Jahrhunderten zuvor berücksichtigt? Inwieweit hat man auf Berichte und Erzählungen etwa der Inuit eingegangen, die m.W. eine schriftlose Kultur hatten? Gab es nach dem Pinatubo-Ausbruch mehr oder weniger NLCs zu sehen? Wie sah es nach dem Ausbruch des Mt. St. Helens aus?


    Das sind viele Fragen, ich weiß, aber irgendwie traue ich der Hypothese über den Zusammenhang zwischen dem Krakatau-Ausbruch und den NLCs nicht so recht über den Weg.


    BTW: Gibt es eigentlich auch NLCs über der Südhalbkugel zu sehen?


    Viele Grüße

  • Hallo Manfred,


    in unserem Wolkenatlas steht es so nicht, da waren wir uns sicher, es nicht öffentlich machen zu können.
    Diese Thesen stammen von unserem Autor und einigen anderen Meteorologen, die auch an der Astronomie interessiert sind. Beweise dafür gibt es keine, es sind, wie vieles andere auch, Ideen der Erklärung, Vorschläge und Vermutungen.
    Leider besteht in diesem Bereich keine kontinuierliche Beobachtung über Jahrzehnte hinweg, sodaß man wenige Rückschlüsse ziehen kann.


    Aber ich möchte es mal so formulieren:
    Er gibt ja auch Klassifizierungen der Mondfinsternis nach André Danjon:
    L = 0 bis L =4
    Die Dunkel- oder Hellheit des verfinsterten Mondes liegt an atmosphärischen Störungen wie Staub, Vulkanausbrüchen, die zuvor stattgefunden hatten u.a.


    Nun hatten wir es "damals" mit extremen Eruptionen zu zun und die Vulkanasche wurde weitaus höher geschleudert als je zuvor. Also sei zumindest die These erlaubt, solche Phänomene in Betracht zu ziehen. Beweisen wird es sich wohl nie lassen.


    Lese ich aber bei Meteoros nach und sehe, daß man diese Wolken als Wasserdampf bezeichnet, dann kann ich /in diesen Höhen und bei diesen Temperaturen) auch nicht so recht daran glauben...


    Also alles keine Wissensfrage, sondern wohl mal wieder mehr eine Glaubensfrage...


    Viele Grüße
    Winfried

  • Hallo zusammen!


    Danke für die Blumen! [:)]


    Der Ursprung der NLC's bleibt momentan ein Rätsel. Dennoch hoffen wir auf die ersten wissenschaftliche Ergebnisse des NASA-Satelliten AIM (Aeronomy of Ice in the Mesosphere) Klick mich


    Anbei habe ich eine Aufnahme (26.06.08, 23:12 Uhr MESZ), welches mit Canon EOS 350d + Helios 44-2 2/58 Objektiv (==&gt;)f/4 [4 Sekunden bei ISO 400 belichtet] fotografiert wurde.



    Vielleicht schaffe ich es noch, die restlichen Bilder zu weiteren Panoramabilder zu erstellen. Auf jeden Fall habe ich an dem Abend von 22:50 Uhr bis 00:00 Uhr fotografiert.


    (==&gt;) Roman:
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von Rockman</i>
    schöne Fotos, aber von wo aus gemacht?
    Ich vermute mal Norddeutschland, oder?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Wie es Volker bereits gesagt hatte, wohne ich in Riesa. Auf dem Übersichtsbild (links) kannst Du das Muskator-Werk Riesa sehen.


    (==&gt;) Stefan:
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von Antares</i>
    Wo bestehen denn in deutschland die besten Chancen oder ist die Gegend egal?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Wichtig ist hier freie Horizontsicht von Nordwesten bis Nordosten. Die NLC kommen bestimmt wieder!


    (==&gt;) Uwe:
    Am 25. Juni hatte ich nicht in der 2. Nachthälfte beobachtet. [B)] Dein Bild sieht sehr gut aus! Kannst du mir bitte mehr über die Kameraeinstellungen verraten?


    Beste Grüße


    Christian

  • Moin Christian,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: astrobart</i>
    (==&gt;) Uwe:
    Am 25. Juni hatte ich nicht in der 2. Nachthälfte beobachtet. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    ok, da habe ich mich vertan. War ja Volker mit der anderen Sichtung
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Dein Bild sieht sehr gut aus! Kannst du mir bitte mehr über die Kameraeinstellungen verraten?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    danke, gleichfalls [:)]


    Zu den Bilddaten: Aufnahme vom 25.06.08 02:21 Uhr; Kamera, EOS 40D mit Tamron 17-55, 20s, F3,2, 50mm, ISO 100.


    Gruß aus Brhv.
    Uwe

  • Hallo Winfried!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Winfried Berberich</i>
    <br />Diese Thesen stammen von unserem Autor und einigen anderen Meteorologen, die auch an der Astronomie interessiert sind. Beweise dafür gibt es keine, es sind, wie vieles andere auch, Ideen der Erklärung, Vorschläge und Vermutungen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Also ist es nur die Idee eines einzelnen und keine irgendwie wissenschaftlich verifizierte, wenn ich Dich richtig verstehe. Dann solltest Du es aber auch nicht als solche darstellen:


    "Man nimmt an, daß sie Staubwolken, vermischt mit Wasserdampf (in diesem Falle Eispartikel) als Überbleibsel extremer Vulkanausbrüche sind, entstanden aus dem Ausbruch des Krakatau im 19.Jhdt. "


    Man heisst dann eben der Autor Eures Buches. Da ihr aber nur die Annahme und offenbar noch nicht einmal den Hauch eines winzigen Beleges habt, ist es noch nicht mal eine These.


    Da es anscheinend auch keine regelmäßigen Aufzeichnungen über NLCs gibt, wird ein Beweis auch schwer zu erbringen sein. Allerdings ist es unwahrscheinlich, dass nordische Völker in der Vergangenheit keine NLCs gesehen haben. Sie haben den Erscheinungen mit Sicherheit andere Bedeutungen zugeschrieben, was aber bei einer schriftlosen Kultur schwer nachzuweisen sein wird. Man könnte allenfalls vielleicht auf alte Mythen zurückgreifen. Aber die sind als Quelle per se immer unsicher, weil vieldeutig.


    Eine Frage blieb bisher noch unbeantwortet: Gibt es NLCs nur bei uns auf der Nordhalbkugel zu sehen, oder auch auf der Südhalbkugel? Habe bisher keine richtige Quelle gefunden.


    Viele Grüße

  • Hallo Manfred,


    mit "man" habe ich unseren Autor UND andere Meteorologen gemeint und das auch so geschrieben. Er ist nicht der einzige und größere Ausbrüche gab es schon immer wieder.


    Ich (persönlich) kann mir nicht ganz vorstellen, wie sich in diesen Höhen Wasserdampf oder Eispartiken halten sollen, und zwar in der "Dicke", daß sie als Wolken in Erscheinung treten.


    Allemal, das Thema ist phaszinierend und leider unbeantwortet. Wir als Amateure können darüber etwas sagen, die Wissenschaft eben nicht, die darf nur das sagen, was beweisbar ist. So kenne ich das ja auch aus meinem Fachbereich, der alten Kunst.
    Aber ohne Thesen und aufgeworfene Fragen käme man einer Erscheinung nie näher, daher werfe ich (auch in der Kunst) manchmal solche Thesen ein und stelle sie zur Diskussion. - Das kam bei meinem Beitrag leider nicht so richtig rüber, was ich jetzt nachholen möchte.


    CS
    Winfried

  • Hallo Winfried!


    Ob man Wissenschaft und Kunst in einen Topf werfen kann, weiß ich nicht. Aber wenn es andere Meteorologen auch so meinen, gibt es da Quellen? Wurde vonseiten der Meteorologen was darüber veröffentlicht? Wenn ja, wo?


    Und das nur wir Amateure etwas dazu sagen können und die Wissenschaft nicht, ist so sicher auch nicht richtig. Fakt ist, dass manche Amateure auch schnell mal was veröffentlichen, ohne die Ideen darin abgeprüft zu haben.


    Als Redakteur des Sternkiekers habe ich schon öfter solche Beiträge erhalten, wo Leute meinen, was spektakuläres entdeckt zu haben, was bei näherer Betrachtung aber auch der einfachsten Überprüfung nicht standhält. So meinte mal einer, anhand des Programms Guide einen neuen Sternhaufen entdeckt zu haben, den er dann auch gleich nach sich benannt haben wollte. Auf das Argument, wenn der Sternhaufen im Computerprogramm drin ist, müsse er ja schon entdeckt worden sein, kam die lapidare Antwort, das wäre wieder typisch Wissenschaftler, die die Amateure nicht hochkommen lassen wollen, weil sie ihre Existenz bedroht sehen ...


    Will sagen: Als Amateur (mir ist das auch schon so ergangen) ist man schnell dabei, neue Ideen zu entwickeln, ohne aber dazu das Rüstzeug zu haben, die Idee auch zu überprüfen. Machen wir uns nichts vor: Eine Idee mal so in die Welt zu schicken, ist ja per se nicht unbedingt falsch, nur, und das unterscheidet Wissenschaftler von Amateuren, wird die Idee häufig nicht untermauert, keine Quellen genannt oder sonstiges. Im Wissenschaftsbertrieb läuft das nun mal anders.


    Und wenn behauptet wird, NLCs sind erst nach dem Krakatau bekannt geworden, müsste man zumindest angeben, woher diese Information stammt. Sollte es tatsächlich einen Zusammenhang geben (und nicht nur einen scheinbaren Effekt, der durch das Fehlen schriftlicher Quellen hervorgerufen wird), müsste es, wie schon mal gepostet, eine Variation in der Häufigkeit nach den Ausbrüchen des Pinatubo und des Mt. St. Helens (und noch einiger weiterer anderer) gegeben haben. Man müsste also die Häufigkeit von Vulkanausbrüchen mit dem Auftreten der NLCs irgendwie korreliert kriegen. Gelingt das nicht, ist das alles nur eine schöne Idee, mehr aber auch nicht. Hier würde ich gerne ein paar Fakten sehen.


    Wie dem auch immer sei, NLCs sind spannend. Leider habe ich in diesem Jahr noch keine sehen können. Das wird sich hoffentlich noch ändern.


    Viele Grüße

  • Hi Leute,
    letzte Nacht (01-02.07.08) gab es wieder grandiose NLC´s zu sehen.
    Dieses Ereignis dauerte von 23:45Uhr- 04:00Uhr MEST
    Gegen Ende reichten die NLC bis zum Zenit und waren auch in Österreich zu sehen.


    Hier ein paar Eindrücke aus Brhv.
    vor Mitternacht:


    Ab 02:00 Uhr ging richtig die Post ab.




    lG aus Brhv
    Uwe

  • Hallo Uwe,


    das sind ja tolle Bilder! Mensch, da hab ich ja was verpasst!


    (==&gt;) all:


    Hat denn schon mal jemand damals NLC <u>und</u> Polarlichter (zur Zeit aufgrund geringer Sonnenaktivität in unseren Breiten nicht sichtbar) gleichzeitig beobachtet oder fotografiert? Das muss doch wohl ein reizender Anblick sein!


    Beste Grüße


    Christian

  • Hallo Uwe!


    Sehr schöne Bilder. An dem Abend habe ich auch ein paar Aufnahmen gemacht, musste dann aber irgendwann ins Bett, weil um 5 wieder der Wecker klingelte ...


    Allerdings waren die NLCs vor Mitternacht über Hamburg eher wenig beeindruckend und auf Bildern auch nur durch Hochziehen der Kontraste zu sehen.


    Viele Grüße

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