München Themenabend: Okularauszüge: Update Bilder

  • Termin: Di, 18. März 2008 ab 20:00 Uhr
    Ort: Volkssternwarte München
    Veranstalter: Die Spiegelschleif - und Teleskopbau Gruppe


    <b><font color="orange">Themenabend: Okularauszüge</font id="orange"></b>


    Der Okulararauszug ist ein zentrales Bauteil im Teleskopbau und beeinflusst in hohem Maße Konstruktion und Funktion Teleskopes. Dabei können die Anforderungen je nach Anwendung äußerst vielschichtig sein. Für einen ultarleichten Reisedobson anders als für eine Astrokamera, für einen Newton anders als für einen Refraktor oder Cassegrain.


    Der erfahrene Teleskopbauer Werner Eich trägt vor, worauf es ankommt, unter anderem auch unter dem Aspekt der fotografischen Anwendung mit seinem selbstgebaueten Lurie-Houghton Netwon ... Wir diskutieren Funktionsvarianten, Einsatzbereiche, Auswahlkriterien zum Kauf, sowie Konstruktion + Fertigung zum Selbstbau.


    Bitte bringt eure Okularauszüge zur Diskussion mit, egal ob
    gekauft oder selbstgebaut.


    Alle Interssenten sind herzlich eingeladen

  • Na Prima,


    dann werd ich heute mal meinen 22er Hut mitbringen. Ist zwar "nur" ein Standard HC2 dran montiert. Aber in Verbindung mit Lowrider und Filterrad sicher auch nicht soooo uninteressant.


    Bis später,


    Harry

  • Gut 20 Leute waren gekommen, tausend Dank! Werner packte seine Schatzkiste aus und holte ein Bauteil nach dem anderen aus ihr heraus, das er im Laufe der Jahre geschnitzt hatte. Er beschrieb dabei, worauf es bei der und der Bauart ankommt, warum schrägverzahnte Zahnstangen von Vorteil sind und wo man sie herbekommt, usw....



    Eins der Beispiele mit Ritzel und Zahnstange und extra langem Fokusierweg:



    Als Astrophotograph kommt man aufgrund der speziellen Anforderungen zwangsläufig dazu, sich mit Okularauszügen intensiv auseinander zu setzten. Für Tassilo taugte das ganze käuflich erwebliche Zeugs nicht, also drehte sich seinen nicht rotierenden TB1 (sprich "Tassilo Boohm 1") selbst, man hätte es auch Schiffssteuerrad nennen können:



    Der Feather Touch mit Untersetzung links daneben wirkt im Vergleich eher zierlich. Dabei gilt er (abgesehen vom Van Slyke, Clement und anderem Exoten) als der stabilste und präziseste, den man für normales Geld als Amateur zu kaufen kriegt, da kriegt man beim drehen geradezu einen Fokusierorgasmus. Rechts daneben Martin's selbstgedrehter 1,25" helical crayfort schlägt sie alle in Punkto Leichtgewicht.


    Der andere Martin brachte seinen Hut mit dem MoonLite CR und kurzem Auszugsrohr - sehr flach bauend und läuft ebenfalls "saugend schmatzend"



    Man kann auch alte Fotoobjektive ausschlachten und die Fokusiermechanik adaptieren. Hier von einem Nikon Teleobjektiv:



    Wer sowas nachmachen will, merke: Zeiss Ost und Russen sind einfach zu zerlegen, Japanern und Zeiss West sind schwerer als Mäuse melken.


    Beim Newton mit großem Fokusierweg bringt ein Okularschlitten Vorteile. Hier ein geradezu historisches Modell:



    Nebenbei wurde Harrys Drahtspinne kritisiert und über Gerfrieds Kratzer am schon fast fertigen 14" gejammert. Wir hatten unseren Spass[8D]. Ich hoffe, es kommt rüber, dass es sich lohnt, uns zu besuchen. Am nächsten Themenabend am Di, den 22. April kommen Martins 14" und Harrys neuer 14" Dobson dran - es wird alles durchgekaut, was einen gescheiten Dobson ausmacht.

  • Hallo Stathis!


    Toller Bericht, tolle Bilder!


    Den letzten OAZ (den antiken) kenne ich sogar - genau so einen hatte ich auch mal an einem 6" f/8 Newton dran, welcher in den späten 70ern in einer ATM-Gruppe um Hans Rohr gefertigt wurde:



    Dieser scheint sogar ein noch älteres Modell zu sein, das Fokusierrad hier ist noch aus Bakelit gefertigt.


    Der kommt aus der Schweizerisch-Astronomischen Materialzentrale (SAM) wo man ihn in den 70-80er Jahren so bestellen konnte.[^]


    Die Okularsteckhülse hat 35,1mm (der alte, "grosse" Standard) auf Deinem Bild ist noch der 0,96" Adapter eingestöpselt.


    Mittlerweile tut der OAZ seinen Dienst am 6" f/5 Erstlingswerk "Dobby" vom Axel Wittich.




    Eine Frage noch zum Moonlite: Seh'ich das richtig, dass die Okularklemmschrauben aus Metall (ALU?) gefertigt sind?
    Ist das original so?
    Dann müssten/sollten sie ja auch eine Ringklemmung haben, nicht dass die Schraube direkt auf die Okularhülse drückt.
    Bei meinen beiden Moonlites drückt die Klemmschraube direkt auf die Okular-Steckhülse und ist entsprechend aus Kunststoff.

  • Hallo Stathis,


    vielen Dank für den Bericht. Der Abend hat Spaß gemacht, und wieder einmal gezeigt, was in München so selbstbaumäßig passiert.
    Ich muß allerdings dem Vergleich meines MFTB1 mit einer Schiffssteuerrad aufs Schärfste wiedersprechen: An der Tatsache, daß der im Bild gezeigte Fokussierer seitliche Streben aus einer seewasserfesten Broncelegierung aufweist, kann eine maritime Verwendung nicht abgeleitet werden. Die Version für das OFF-SHORE-Spechtling weist gedrechselte Holzgriffe mit Messingbeschlägen auf [:D]


    Clear Skies


    Tassilo

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!