Parabolspiegel Teleskop vs Sat-spiegel

  • Hallo und guten Tag
    Frage wie machen die Sat-Schüssel Hersteller es dass die Schüsseln einigermasen genau sind? Wenn ich überlege was für eine Arbeit es ist einen 18er genau zu polieren, dann Frage ich mich wie die Hersteller es machen zb eine 80er Schüsel mit ca 60cm Brennweite (Schüssel bis Lnb)genau zu fertigen, ganz davon abgesehen das sich das Ding bei jeder Temperatur verzieht.
    Gruß Erich


    <font color="limegreen"><font size="1">Verschoben vom Offtopic- Forum, da Thema und auch viele Antworten gar nicht soooo offtopic. Hoffe es ist o.k. Stathis</font id="size1"></font id="limegreen">

  • Hallo Erich!


    In dem Fall ist es nicht so tragisch mit der Genauigkeit wie bei einem Parabolspiegel, der für die Lichtfrequenzen ausgelegt ist! Lambda/8 darf die größte Abweichung von der Wellenlänge in etwa betragen,d.h., ein Parabolspiegel, der im 3cm-Band (10GHz) eingesetzt wird, darf maximal 4mm Abweichung von der idealen Parabelkurve haben, bei niedrigeren Frequenzen, z.B. im 23cm-Band ist das dann schon sehr viel mehr. (Dort muß man dann allerdings auch den Spiegel größer im Durchmesser herstellen, um einen höheren Gewinn erzielen zu können.)


    Gruß


    Gerhard


    (So themenfremd ist dieser Thread aber wirklich nicht!)
    Caro war mit ihrem Posting um 44 Sekunden langsamer! [:D]

  • Moin Erich,


    die Sache ist ganz einfach: Sie tun es nicht. Brauchen sie nämlich auch nicht. Will man eine gute Abbildungsqualität erreichen, sollte die Spiegeloberfläche genauer gearbeitet sein als die Wellenlänge der Strahlung. Für sichtbares Licht mit Wellenlängen &lambda; zwischen 400 und 650 Nanometern muß dein Spiegel dann halt auf das entsprechende &lambda;/jenachdemwiegut genau sein.


    Satelliten-TV wird bei Frequenzen übertragen, die Wellenlängen von ca. 2 bis 4 cm entsprechen, also muß deine Sat-schüssel gerade mal auf 2-4 Millimeter genau gearbeitet sein, um &lambda/10 zu erreichen, kein Kunststück also. Und da man die entsprechenden Radiofrequenzen noch nicht mal besonders genau zu fokussieren braucht, ist eine solche Genauigkeit nicht mal vonnöten.


    Man nehme übrigens das genau gegenteilige Dilemma von Profiastronomen, die UV- und Röntgenoptiken benutzen: Hier werden noch wesentlich genauere Spiegloberflächen benötigt als im sichtbaren Bereich, so daß das Auflösungsvermögen von Röntgenteleskopen nicht durch die Öffnung gegeben ist, sondern durch die Genauigkeit, mit der die Spiegeloberflächen gefertigt werden können.


    Caro

  • also ich hab mal gerechnet.


    irgendwo im internet hab ich gefunden, dass die tv frequenzen so im 10 GHz bereich liegen.


    aus c=lamda*f ergiebt sich lambda=3cm


    sagen wir man müsste einen piegel auf lamda/10 genau schleifen, dann wäre bei einer wällenlänge vom licht mit 500EE-9m lamda=1/20000 mm.


    bei der satellitenschüssel wäre lamda/10 immer noch 0,3cm meter, also ein riesen große toleranz.


    ich bin mir ziemlich sicher, dass ich richtig gerechnet hab


    http://boris.jakubaschk.name/netzwerkguide/sp/frequenzen.gif

  • (==&gt;)caro: die fertigungstoleranzen sind für schall ja ungefähr genauso groß, f=10000hz und c=340m/s =&gt; lambda=0,034m,also 3,4cm. jetzt müsste man ja von einem dach aus, das mein dorf nach schallquellen absuchen können wenn man sich in den brennpunkt der schüssel stellt, oder??


    mir fällt auch noch grad ein beispiel mit dem brennpunkt ein....


    früher im mittelalter war schon bekannt, dass schall reflektiert werden kann etc. also hat man räume gebaut in denen sich zwei leute unterhalten konnten auch wenn sie 50 meter weit weg waren. der trick dabei ist, genau im brenn punkt zu stehen. so konnte man immer mehr oder weniger gehim nachrichten überbringen ohne auf sich aufmerksam zu machen...


    ein einem berliner kabaret macht sich dieser effekt übrigens auch bemerkbar... die distel oder so heißt es!
    (konnte mich mit einem freun der 10 sitze nebem mir gesessen hat im flüstern unterhalten ohne ander direkt zu stören... erstaunlich)


    http://upload.wikimedia.org/wi…320px-EllipseTangNorm.png

  • Die Dinger kann man sich relativ einfach auch selbst bauen. Ich habe mir zu dem Zweck eine Schablone aus Aluminiumblech ausgesägt und in ein Metallrohr auf einer Holzplatte gesteckt. Damit konnte ich die Schablone kreisförmig bewegen. Dann kam Gips auf die Platte, der mit der rotierenden Schablone zu einem negativen Abbild eines Parabolspiegels wurde.
    Nach gründlicher Aushärtung des Gipses kam nun die eigentliche Arbeit.
    Ich nahm Polyestermatte, legte sie auf die Gipsform und tränkte die Matte mit flüssigem Polyester (2-komponentig ist das). Ausserdem wurde ein Metallstreifen am Rand eingearbeitet, um ein mögliches Verziehen so klein wie möglich zu halten. Nach dem Aushärten dieser Schichte legte ich die wirklich wirksame Schichte auf: Eine Lage Aluminium-Küchenfolie!
    Diese durchlöcherte ich mit einem Schneiderrad. Darauf kamen nun weitere Schichten Polyestermatte und zum Schluß polyesterte ich noch eine Metallhalterung zum Befestigen des Spiegels hinein.
    Mein größter Spiegel hatte 1.2 Meter. Den setzte ich für das SAT-TV ein ganz am Anfang, als ASTRA nur eine kleine Sendeleistung hatte. Später stellte ich kleinere Spiegel für das 13cm-Band her, deren Durchmesser 60cm betrug. Die benötigte ich für das AFU-TV zu Sendezwecken.


    Gruß


    Gerhard


    Nachsatz:


    Die Schablone wird nach der Formel y=r^2/4*f gezeichnet. y ist der Abstand von der Senkrechten zum gerade aktuellem Punkt auf der Parabelkurve, r ist der Abstand von der Parabelmitte (fängt bei Null an und endet mit dem Wert des halben Spiegeldurchmessers) und f die Brennweite. Umgekehrt lässt sich die Brennweite eines SAT-Spiegels gut ermitteln, wenn man über den Spiegel eine Latte legt, die Strecke zum Spiegel-Mittelpunkt misst und die Formel f= r^2/4*y anwendet, aber wem sage ich da etwas Neues? ;)
    (Gilt allerdings nicht für Offset-Spiegel, denn die stellen einen Ausschnitt aus einem Rotationsparaboloid dar.)
    Es gibt dann bei den Radiofrequenzen noch ein Problem:
    Der sogenannte "Erreger", das ist die "Subantenne", mit der der Spiegel ausgeleuchtet wird, muss richtig positioniert werden, ansonsten gibt es entweder eine Unter- oder eine Überausleuchtung des Paraboloids. Beides nutzt den Durchmesser des Spiegels nicht aus.
    Alles in allem gilt das alles natürlich auch für die Lichtfrequenzen, nur steigern sich da die Anforderungen derart, daß eine Parabelform zum großen Problem wird.
    Mit viel Interesse könnte man der Radioastronomie begegnen, aber, einfacher als die Beschäftigung mit der visuellen Astronomie wäre das auf gar keinen Fall.

  • richtig interessant wäre das ja bloß wenn man die frequenzen die z.b. von m42 ausgehen aufnehmen würde und dann in schall umwandelt... also schallastronomie.... oder man vermisst die abgehende radiostraghlung der sonne, stellt sie grafisch da und legt ein optisches sonnenbild drüber.... vermessung der wasserstoff verteilung in der milchstraße würde doch schon wieder einen viel zu genauen spiegel verlangen... oder?


    man könnte auch schwarze löcher damit aufspüren, da die vom schwarzen loch wegfliegenden photonen ja in der wellenlänge größer werden (rotverschiebung) und somit irgendwann eine so große wellenlänge haben, sodassn man wieder mit einer normalen satellitenschüssel arbeiten kann...

  • hallo!
    das mit der radioastronomie klingt ganz nett - aber es gibt da noch ein problem, das mit der wellenlänge proportional mitgeht - und das ist die auflösung ...
    lg
    wolfi

  • Wolfgang hat da recht.
    Gilt aber genauso für Optisches.
    Gruß
    Gerhard


    (==&gt;) Stefan:


    So schaut das nun auch wieder nicht aus, aber, im einfachsten Fall kannst Du das Sonnenrauschen hören, bzw, einen Rauschanstieg, wenn Du die Antenne (Parabolspiegel) Richtung Sonne drehst!
    Es gibt im Amateurfunk Leute, die Funkverbindungen über Mondreflexionen machen. Das nennt sich EME (Erde-Mond-Erde) und ist sehr spannend, aber auch sehr teuer. ;)
    Hat jemand eine gestockte Antennengruppe für diesen Zweck, kann er auch andere Experimente damit starten. Es kommt nur darauf an, welchen Frequenzbereich man wählt.


    Gruß


    Gerhard

  • Hallo Erich,
    die Sat-Schüssel muss allerdings für elektromagnetische Strahlung im 3cm-Band auch reflektieren können und nicht gerade unsichtbar sein: Also reines Plastik reicht da nicht; nur metallbeschichtet oder auch als Metallgitter (mit höchstens L/4 Gitterabstand).
    Gruß

  • Die einfachste Form von Radioteleskop "Beobachtungen" kann man selbst machen,
    wenn man mit seiner Schüssel über die Astra Satelliten empfängt.


    Dann steht die Sonne nämlich zweimal im Jahr in Richtung der
    Satelliten und stört deren Empfang.


    Den Zeitpunkt kann man z.B. hier http://www.ips.gov.au/Satellite/3/1 berechnen lassen.


    Für "Satellite Longitude" setzt man für Astra 19.2 ein


    Für Ulm bekomme ich 2008 die stärksten Störungen demnach am

    Code
    02. März    zwischen 10:48 und 10:56 h und
    11. Oktober zwischen 10:22 und 10:30 h


    (lokale Zeit, UTC, Sommerzeit ???)


    Gruß Erik

  • <font color="orange">Hei,</font id="orange">


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Gamma Ray</i>
    <br />Mit viel Interesse könnte man der Radioastronomie begegnen, aber, einfacher als die Beschäftigung mit der visuellen Astronomie wäre das auf gar keinen Fall.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    <font color="orange">darum machen das nicht viele und viele Amateurastronomen geben es auch
    schnell wieder auf.


    Hauptproblem ist dabei, das man vieles eben nicht kaufen kann oder
    man dafür erhebliche Summen aufwenden muss.


    Daher fast alles nur Eigenbau.


    Und dazu brauch man etwas an Fachwissen.


    Wer sich wirklich dafür interessiert, sollte eine Sternwarte aufsuchen,
    wie z. B. die Starkenburg-Sternwarte in Heppenheim a. d. Bergstr.
    wo schon alles steht und auch betrieben wird.



    Viele Grüße / Hilsen


    Kai-Erik _._|_._


    PS: Wolfi, deine Bibliothek... Hertz, Maxwell und dann schon Burnell?
    Hast aber die ersten Radioastronomen dabei vergessen. [:D]</font id="orange">


    <font color="green">Hab mir erlaubt die Schriftfarbe zu ändern. blau auf blauem Grund ist auf vielen Bildschirmen kaum lesbar. Kurt (Mod.)</font id="green">

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Noreg</i>
    <br /><font color="blue">Hei,</font id="blue">


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Gamma Ray</i>
    <br />Mit viel Interesse könnte man der Radioastronomie begegnen, aber, einfacher als die Beschäftigung mit der visuellen Astronomie wäre das auf gar keinen Fall.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    <font color="blue">
    darum machen das nicht viele und viele Amateurastronomen geben es auch
    schnell wieder auf.


    Hauptproblem ist dabei, das man vieles eben nicht kaufen kann oder
    man dafür erhebliche Summen aufwenden muss.


    Daher fast alles nur Eigenbau.


    Und dazu brauch man etwas an Fachwissen.


    Wer sich wirklich dafür interessiert, sollte eine Sternwarte aufsuchen,
    wie z. B. die Starkenburg-Sternwarte in Heppenheim a. d. Bergstr.
    wo schon alles steht und auch betrieben wird.



    Viele Grüße / Hilsen


    Kai-Erik _._|_._


    PS: Wolfi, deine Bibliothek... Hertz, Maxwell und dann schon Burnell?
    Hast aber die ersten Radioastronomen dabei vergessen. [:D]</font id="blue">
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Kai - Farben mögen ja manchmal brauchbar sein, aber blaue Schrift auf blauem Untergrund ist irgendwie wenig lesbar...


    Gruß


    ullrich

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Noreg</i>
    <br />
    PS: Wolfi, deine Bibliothek... Hertz, Maxwell und dann schon Burnell?
    Hast aber die ersten Radioastronomen dabei vergessen. [:D]
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    hallo!
    ist nicht meine bibliothek - war der erstbeste link zur auflösung ...
    lg
    wolfi

  • Hei Jens,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: JensStark</i>
    <br />Es scheint um das "anhören" von Sonne und Jupiter zu gehen
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    ich wusste nicht, das ihr euch die Sonne und Planeten auch *anseht*.
    Wir nennen das *beobachten*.[:D]


    OK, da viele sich für die Beobachtung in der Radioastronomie
    interessieren, wurde JOVE für die Schulen entwickelt.


    Das Tolle an diesem Projekt ist, das jede(r) daran teilnehmen
    kann, der Lust, etwas Fläche für die Antenne und etwas Geld
    mitbringt.


    Alle Informationen, auch komplette Schaltpläne etc. sind für
    jeden zugänglich.


    Dann, wenn wir schon mal dabei sind noch eine Projektseite:


    http://solar-center.stanford.edu/SID/sidmonitor/


    OK, ist aber hier nun etwas OT.



    Hilsen



    Kai-Erik


    <font color="blue">PS: Ich mag aber blau </font id="blue">[:D]

  • Hei Leute,


    eine Bitte habe ich jetzt aber noch:


    Falls ihr etwas in der Richtung Radioastronomie vorhabt, was
    ja auch mehr Sinn macht als die langweilige, macht_ja_jeder_optische_Astronomie. [:D]


    Dann schreibt das hier auch mal...


    Mvh


    Kai-Erik

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