Fangspiegel berechnen

  • Hallo zusammen,
    hab jetzt das Board gewechselt (nervte seither im Selbsschliff-Board)[:D]
    Mein Spiegel geht der Vollendung zu und bin deshalb an der Konstruktion meines ersten Dobson .
    Folgende "Tatbestände" liegen vor:
    Spiegel 212mm,Brennweite 1480mm, Ganzrohrtubus Innendurchm.=250mm,
    Okularauszug 1,25" (wahrscheinlich Eigenbau)
    Okulare hab ich noch keine.
    Nun hab ich nach Martys Buch versucht den Fangspiegel festzulegen,als 100% ausgel.Gesichtfeld hab ich 10mm angesetzt und komm dann auf ca. 30mm kleine Achse. Frage ,ist das o.k.[?]
    Hab dann versucht das ganze in AUTOCAD u.Newton zu konstruieren, mir scheint aber der Fangspiegel zu klein !
    Kann mir jemand helfen und das ganze mal abchecken,bevor ich mir ein falsches Teil kaufe (sind ja nicht gerade billig !!)


    es grüsst euch
    Heinz

  • Hallo Heinz,


    Die Sache mit der Fangspiegelgrösse wird Meiner Meinung nach viel zu ernst genommen. Für Dich eignet sich einer in der 40 mm Ordnung.
    Auch ein 35 mm wird in der Praxis kaum ein besseres "Bild" liefern als ein 45 mm. Lege deine Sorgfalt lieber in die Oberflächengenauigkeit des Hauptspiegels.


    mfg D.N.

  • Falls dir das Newt zu umständlich sein sollte, gibt's auch folgende Exceldatei (275 KB) auf meiner Webseite, in die du deine Maße eintragen kannst.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">als 100% ausgel.Gesichtfeld hab ich 10mm angesetzt und komm dann auf ca. 30mm kleine Achse<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Wie kommst du darauf? Ein 30 mm Fangspiegel ist definitiv zu klein, wenn du nicht gerade mit dem Okular direkt an der Tubuswand kleben willst.


    Bei "normalen Verhältnissen" zur rein visuellen Nutzung komme ich in deinem Fall auf einen Fangspiegel mit 1,52"= 38 mm kleine Achse:



    Ich habe mit einer Höhe des Brennpunktes über der Tubusaußenwand von 50 mm (40 mm minimale Fukuserhöhe + 10 mm Fokusierweg als Reserve für verschiedene Okulartypen)und einer Rohrwandstärke von 3 mm gerechnet. Dann ergibt sich eine "Secondary to Focal Plane Distance" (Abstand Fangspiegel zu Brennebene) von 250/2+3+50= 178 mm. Bei 1,25" Okularen erreichst du maximal ca. 1° wahres Gesichtsfeld.


    Folgende Kritereien sollten für visuelle Nutzun gleichzeitig erfüllt sein:
    1. Zu 100% ausgeleuchtetes Bildfeld von 6-14 mm. 9 mm ist ein schöner Mittelwert
    2. Maximaler Lichtabfall am Rand des maximalen Gesichtsfeldes auf 75%.


    Wie du siehst, ist das bei einem 38 mm Fangspiegel erfüllt, mit noch leichten Reserven, die man auch braucht. Bedenke, dass die Fangspiegel auch eine kleine Fase haben, somit bleibt vielleicht nur noch 37 mm übrig. Außerdem leiden sie eventuell unter einen abfallenden Rand.


    Wie hoch soll dein Okularauszug bauen? Das musst du wissen zu genauen Auslegung.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: otterstedt</i>
    <br />...findet jedoch, dass der Tubus zu weit ist und auf ca. 230mm abgeblendet werden sollte.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hallo Heiner, jetzt habe ich dein Programm heruntergeladen. Gefällt mir.


    Nach welchem Kriterium wird bei dir der Tubusinnendurchmesser berechnet? In Andy's Exeltabelle ist er so gewählt, dass das maximale Gesichtsfeld vorne am Tubuseingang nicht vignetiert wird. In obigem Beispiel ist das Maximale Gesichtfeld zu 1° gesetzt. Mit der Entferunug des Tubuseingangs vom Hauptspiegel = 1.502 mm ergibt sich für den
    minimalen Tubusinnendurchmesser = 2* 1.502 mm * tan(1°/2)+ 212 mm = 238,2 mm.


    Deine 230 erscheinen mir auch aus praktischer Sicht sehr knapp, das sind ja nur 9 mm Platz zum Spiegelrand. Man bedenke auch den Kamineffekt eines Volltubus: bei nur 9 mm Luft sind die Turbulenzen an der Tubusinnenwand schnell im Strahlengang und vermatschen das Bild.

  • Hallo Stathis,


    du schreibst:
    &gt; Nach welchem Kriterium wird bei dir der Tubusinnendurchmesser berechnet?


    Wenn ich ehrlich sein soll kann ich mich an nichts erinnern, werde
    aber morgen mal nachsehen. Wahrscheinlich funktioniert es im
    Prinzip so wie du es oben vorgerechnet hast, kann mir im Moment
    keinen anderen Weg vorstellen.


    &gt; Deine 230 erscheinen mir auch aus praktischer Sicht sehr knapp, das sind ja nur 9 mm
    &gt; Platz zum Spiegelrand. Man bedenke auch den Kamineffekt eines Volltubus: bei nur 9 mm
    &gt; Luft sind die Turbulenzen an der Tubusinnenwand schnell im Strahlengang und vermatschen das Bild.


    Kam mir jetzt auch sehr wenig vor, deshalb habe ich die Daten noch
    einmal eingegeben und siehe da, mein Programm schlägt 236mm vor wenn
    man die kleine gelbe Sonne neben dem Tubusdurchmesser klickt.
    Wahrscheinlich hatte ich vorhin ein kleineres 100% ausgeleuchtetes
    Gesichtsfeld angegeben. Jetzt erinnere ich mich auch wieder welche
    Ausgangsdaten ich für die Berechnung verwendet habe - das gewünschte
    100% ausgeleuchtete Gesichtsfeld, irgendwie logisch :) Wahrscheinlich
    stammen die Unterschiede in den Ergebnissen dort her (12mm ergeben
    bei Heiz' Daten 0.4646° voll ausgeleuchtetes Gesichtsfeld).


    Ciao, Heiner


    BTW noch eins: Die meisten Formeln die im Programm Verwendung
    finden sind irgendwo in der Anleitung dukumentiert. (Leider neige
    ich dazu sehr sparsam zu dokumentieren) Wenn ihr irgendwo anderer
    Meinung seid, bitte ich natürlich um heftige Kritik.

  • Danke allen für die Mathestunde[:D],
    ist mir jetzt einiges klarer geworden,meine 30mm für FS kommen davon weil ich mit 140mm Abstand FS-Brennpunkt gerechnet habe (wie Stahis schon sagte..."hängst ja dann mit der Nase dran")


    Taugt eigentlich ein FS aus Float-Glas etwas, oder muß ich tatsächlich tiefer in den Geldbeutel greifen[:I]


    Heinz

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: otterstedt</i>
    <br />Jetzt erinnere ich mich auch wieder welche
    Ausgangsdaten ich für die Berechnung verwendet habe - das gewünschte
    100% ausgeleuchtete Gesichtsfeld, irgendwie logisch :) <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Gar nicht logisch. Dann ist das Feld eines Weitwinkelokulars vom Tubus vignetiert und das ist sicher nicht gewünscht.


    Ich konnte die Berechnungsformel für den Tubusdurchmesser in deiner Dokumentation nicht finden, vermute aber, dass da was nicht stimmt (Felddurchmesser und Feldradius verwechselt? ist immerhin Faktor 2).


    p.s.
    Noch ein Programm für die Fangspiegelauslegung gibt es von Alan Adler hier. Es gibt schöne Grafiken heraus, die den Helligkeitsabfall von der Mitte zum Rand vom Gesichtsfeld zeigen.

  • Hallo Stathis,


    du schreibst:
    &gt; Ich konnte die Berechnungsformel für den Tubusdurchmesser in deiner Dokumentation
    &gt; nicht finden, vermute aber, dass da was nicht stimmt (Felddurchmesser und Feldradius
    &gt; verwechselt? ist immerhin Faktor 2).


    Du hast völlig recht! Unverständlicherweise berechne ich das Ergebnis zunächst
    korrekt, multipliziere es am Ende aber noch einmal mit 2.


    &gt; Gar nicht logisch. Dann ist das Feld eines Weitwinkelokulars vom Tubus vignetiert und
    &gt; das ist sicher nicht gewünscht.


    Darüber muss ich erst mal in Ruhe nachdenken. Update des Fehlers im Programm erfolg umgehend,
    wenn ich aus der Nachdenkschleife erwacht bin.


    Ciao, Heiner

  • Hallo Stathis,


    &gt; Gar nicht logisch. Dann ist das Feld eines Weitwinkelokulars vom Tubus vignetiert und das ist sicher nicht gewünscht.


    Mein Argument: Wieso sollte ich davon ausgehen, dass sich jemand ein Nagler
    kaufen will obwohl er angegeben hat, dass er nur ein 100% ausgeleuchtetes
    Gesichtsfeld von 12 mm haben möchte?


    Irgendwie kommt mir dein Argument völlig schlüssig vor, meines aber eben auch.
    Im moment bin ich hier blockiert. Werde erst mal meine Spiegelbox streichen und
    dabei etwas weiter überlegen.


    Ciao, Heiner

  • Hallo Stathis,


    ich habe jetzt sehr ausführlich darüber nachgedacht und komme zu dem Schluss,
    dass es doch logisch ist :) Ich denke, es gibt keine andere Möglichkeit, als
    das vom Benutzer gewünschte voll ausgeleuchtete Gesichtsfeld als Grundlage für
    die Berechnung des Tubusdurchmessers zu verwenden. Alles andere währe eine
    unzulässige Bevormundung des Benutzers. Es gibt verschiedene Quellen, diese
    Methode zur Berechnung des minimalen Tubusdurchmesser verwenden.
    (z.B. hier Carlin http://astro.umsystem.edu/atm/ARCHIVES/JUN02/msg00138.html
    Dort wird angenommen, dass das Tubusende etwa so weit vom Brennpunkt entfernt
    ist wie die Brennweite, deshalb gilt Tubusdurchmesser=Spiegeldurchmesser+Gesichtsfeld)


    Des weiteren gibt es viele Quellen, die sagen dass der Innendurchmesser
    mindestend 30mm bis 2 Zoll größer sein soll als der Spiegeldurchmesser.
    Wenn keine Einwände bestehen, werde ich das jetzt so machen.
    In den nächster Zeit werde ich dann noch eine Warnung ausgeben,
    wenn Okulare ausgewählt werden, deren Feld vom Tubus vignetiert
    wird.


    Ciao, Heiner

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