Heute - genau an dem Tag als ich meine Hyperion-zooms bekommen habe gab es doch tatsächlich einen guckbaren Himmel - nicht so ganz toll, aber zum einfachen Testen der Dinger (etwas) ausreichend.
AURÜSTUNG:
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Meade LX90, Baader Bino Mark IV, 17mm Hyperion, TAL Plössl 25mm, Baader Hyperion zoom
FOCUS:
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nach dem Ändern der Brennweite muß man immer nachfocussieren - nicht viel - aber es ist eben immer nötig!
Wenn man nun also z.B. einen Sternhaufen ´drin hat und dann so richtig schön optisch hinein-zoomt (das ist einfach riesig) dann ist bis zum dem nächsten Einrasten alles unscharf. An einem solch lichtschwachem Objekt kann man aber schlecht scharf stellen (ich zu mindest) - also nächsten Stern anfahren - scharf stellen - zurück. Dadurch ist dann aber das "Hinzoom-Erlebniss" eigentlich weg - Frust
ABBILDUNGSGÜTE
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Zur Abbildungsgüte und -schärfe etc. will ich eigentlich (fast) nix schreiben. Nur so viel, ich sehe keine Verzerrungen - auch am Blickfeldrand sind die Sterne noch punktförmig, bei allen Brennweiteneinstellungen.
Ich habe da (aber bei allen Okularen) scheinbar so meine eigenen Ansichten (finde z.B. TeVue wirklich nicht so toll - vor allem bei dem Preis) - und habe aber auch zu wenig Erfahrung, denn ich bin ein typischer "Gelegenheits-Spechtler", der das Hobby - neben einigen anderen - nur aus Spaß und aus Bewunderung über das was man dabei zu Sehen bekommt betreibt
Außerdem kann ich so typische Tester-Aussagen nicht nachvollziehen, wie z.B. "erst bei 350-facher Vergrößerung sieht man, was in dem Okular steckt" (bei mir ist ist eigentlich bei 160-fach Schluss - danach ist für mich alles unscharf) oder "bei diesem XYZ-Filter schält sich der Nebel so richtig ´raus und wird dadurch erst beobachtbar" (bei mir wird es bei Filterbenutzung erst einmal alles nur dunkler).
Also wartet bitte auf einen, der:
a) schon viele Okus getestet hat - und somit einen echten Vergleich hat
b) über eine entsprechende Erfahrung verfügt, also das Ganze schon lange und oft macht
Ich versuche hier hauptsächlich darüber zu schreiben, was mir bei der Benutzung der zooms aufgefallen ist etc.
HANDHABUNG AM BINO:
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ja - das ist für mich nun eigentlich doch etwas enttäuschend! Ich hatte mich so auf die zooms gefreut und - sicher wie schon viele - lage drauf gewartet.
Und nun ist es scheinbar - zumindestens für mich - doch nicht brauchbar!
Ich kann die zooms am Bino mit aufgesetzten Gummischutzringen (siehe mein erster Bericht) nicht nutzen. Das hat am Wohnzimmertisch tagsüber eigentlich noch ganz gut funktioniert - im Dunklen ist das Einblickverhalten (bei mir mit meinem Pupillenabstand) zu problematisch: ich bin dabei immer wieder "auf einem Auge blind" und muss meine Position vor den Okus dauern korregieren.
Ohne die Gummis geht es schon deutlich besser und ich kann erstens das Bino etwas enger stellen und komme zweitens mit der Nase besser dazwischen. Aber dann komme ich dauernd an das scharfe und vor allem kalte Gewinde - unerfreulich!
BLICKFELD:
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Über das Blickfeld am Himmel kann ich eigentlich nichts anderes schreiben als wie in meinem ersten Bericht: bei den für mich interessanten Brennweiten von 15 bis 24mm ist es doch recht klein.
SONSTIGES:
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1) Ich vermisse schmerzlich eine Möglichkeit eine Augenmuschel mit seitlicher Lichtschutzblende anbringen zu können! Die auf der Baader-site beschriebene Augenmuschel mit Seitlichem Lichtschutz und Gewinde war bei beiden zooms nicht dabei!
2) wenn es kalt wird, geht der zoomring wesentlich schwerer (steifes Fett?); mir ist dann mehrfach passiert, dass sich bei der Brennweitenverstellung das ganze Okular in meiner Baader Klick-Stopp-Klemme meines Binos gedreht hat (man muss es wirklich ganz fest anknallen) oder dass sich entweder der 3/4" Okularstutzen alleine oder sogar zusammen mit der Platte rausdrehte.
WAS BLEIBT???
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Ja - was bleibt denn nun?
PLUS
1) Eindeutig super toll ist das Hineinzoomen in ein Objekt!
2) Es ist bestechend, mit einem Okular einen großen Brennweitenbereich einfach abdecken zu könnnen - die "einäugigen" Spechtler haben das Ganze sogar stufenlos! Das ist einfach total toll (find ich): Okular-Sammlung auf Wiedersehen!
MINUS
1) da beim Zoomen das Objekt immer unscharf wird, ist letztenlich der zoom-Spaß nicht mehr so groß - je nach Objekt eher bescheiden!
2) der Blickwinkel ist eher bescheiden - ein entsprechend ausgerüsteter Astro-Kolege möge dies doch einmal messtechnisch objektiviert feststellen
3) am Bino - je nach Anatomie des Spechtlers - nur bedingt ein zu setzen
4) fehlende Augenmuschel mit seitlicher Lichtschutzblende
5) Brenweitenangabe doch "sehr fraglich" (sanft ausgedrückt, siehe mein erster Bericht) - aber auch das müsste man messtechnisch erst noch verifizieren!
MEIN FAZIT:
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1) Sehr gut zu brauchen:
a) für "einäugige" Spechtler
b) denen ein großes Blickfeld nicht soooo wichtig ist
c) und die nur ein Okular mitnehmen wollen
2) Ausführung sehr hochwertig