Aufbau 1,20 m Monet North Teleskop in Texas

  • Endlich bin ich dazu gekommen, eine Seite mit meinen Aktivitäten Anfang Dezember am Mc. Donald Observatory zusammenzustellen:



    Der Bericht: http://www.stathis-firstlight.de/monet/monet.htm


    Immer wieder für kurze Pausen zwischen all der Bauerei und Justiererei hatte ich auch die Möglichkeit durchzuschauen. Während der Cirrusnebel mich etwas entäuschte (zu viel Vergrößerung das Teil), zeigte NGC 891 ein wild zerklüftetes Staubband so ähnlich wie die Fjorde von Norwegen. Der Eskimo grinste mich im 7 mm Nagler (1200-fach) richtig feist an, die Kapuze zeigte diese radialen Helligkeitsunterschiede, wie man sie von tief belichteten Fotos kennt.


    Viel Spass beim lesen


    <font size="1">p.s.
    Das hat zwar kaum noch was mit Amateur Selbstbau zu tun, ich tue es aber trotzdem mal in's ATM Forum</font id="size1">

  • Hi Stathis,


    da denkt man, als Fachastronom weiss man ueber alle Taetigkeiten Bescheid, aber nein: Da spendiert Krupp zwei 1.2m-Teleskope fuer die Volksbildung, und sie sind mir vollstaendig entgangen !


    Geniales Projekt, das mich sehr stark an britische Aktivitaeten erinnert: Die beiden Faulkes-Teleskope aus der Liverpool-Teleskopwerkstatt (lol, ein aehnliches Wort wurde hier gesperrt !) mit jeweils 2m Durchmesser sind seit einigen Jahren in Betrieb, und die Livesteuerung per Internet scheint in der Tat bei den Schuelern gut anzukommen.


    Sollte im wahrsten Wortsinn Schule machen !


    Obwohl es (und das sage ich jetzt als Berufsastronom!) emotional nichts Vergleichbares dazu gibt, selbst am Okular zu stehen und durchzugucken !!!


    Den Blick in den Eskimo bei 1200x haette ich gern mit Dir geteilt ...

  • Servus Stathis!


    Wow, starke Sache!! Eine klasse Bilddokum hast du da verfasst. ...War natürlch gespannt, wie es in Texas war.
    So ein Teleskop in erreichbarer Nähe mit Erlaubnis zum Benutzen wäre doch was, oder....irgendwo in den Alpen oder so.
    Wenn ich die Gelegenheit hätte, würde ich meine ToUCam dranstöpseln und Saturnaufnahmen machen, bis sie abraucht...[:p]


    Viele Grüße


    Thomas


    <font size="1">(PS: Der 18ner macht gerade ein schöpferisches Päusschen... geht bald weiter)</font id="size1">

  • Hi Stathis,


    also da treibst du dich rum [:D]
    Klasse Bericht mit tollen Bildern. Mich würden ein paar mehr visuelle Eindrücke auch sehr interessieren.
    Mich wundert ein wenig, dass du enttäuscht vom Cirrus warst. Ich konnte bis jetzt immer nur einen enorme Zugewinn an Details bei Verwendung größerer Öffnungen feststellen. Was hattet ihr für eine Minimalvergrößerung und AP?


    Viele Grüße, Uwe

  • Hallo Stathis,


    vielen Dank für die sehr anschauliche Dokumentation. Das war für mich wieder mal ein Motivationsschub in Richtung "Opiskop2". Damit meine ich ein 16" echt- Cassergain ca. f9 - f10.


    Noch etwas, falls Du bei Deinem nächsten Projekt dieser Art öfters aufs Bild möchtest, stehe ich gerne als Kameramann zur Verfügung[:D].


    Gruß Kurt

  • Hallo Stathis,


    wow, was für ein Bericht.


    Du schaffst es wirklich, fast alle astronomischen Top Plätze, auf der Welt zu besuchen. [;)]


    Was für ein Fangspiegel [:0] da hätte man doch fast deinen 24" er für nehmen können. [:D]
    Der tief schwarze Himmel beeindruckt mich schwer.



    Gruß und Texas Himmel für alle



    Yves

  • Hallo Stathis. Hab ne Frage zum Bild "Stathis bei beim Justieren des Sekundärspiegels" aus dem Bericht. Wie Justiert man so ne Optik eigentlich bei den Profis? Mit einem Stern oder mit einem Zentriergerät? Wie geht man dabei vor?


    Danke im Vorraus und Kompliment zu dieser Arbeit


    Schmorbraten

  • Wie Nafpie schon geschrieben hat, gilt das Mc. Donalds Observatorium als einer der dunkelsten Plätze in Continental USA. Hinzu kam, dass wir ausgesprochenes Glück mit dem Wetter hatten. Die ganze Woche extrem klarer Hochgebirgshimmel. Schaut euch das tiefe Blau in den Bildern an, dann wisst ihr was ich meine. Nachts hatte ich keine Mühe, M33 mit bloßem Auge zu sehen.


    Da wir aber einen sehr engen Zeitplan hatten, war nur sehr wenig Zeit für einen visuellen Blick durch's Teleskop. Stellt euch mal vor was das für eine Folter ist: Über einem ein spektakulärer Sternhimmel, ein 1,20 Teleskop vor den Füßen und du guckst die ganze Zeit Beugungsringe oder machst Trackingtests mit irgendwelchen langweiligen Sternen auf dem Chip. Irgendwann früh morgens um 4 bist du dann so breit, dass du auch für die Milchstraße keinen Blick mehr hast, weil du genau weißt, dass am nächsten Morgen das Rumgeschraube wieder weiter geht.


    2" Okulare gingen nicht rein, die geringste Vergrößerung die ich machen konnte, war 350 x mit dem 24 mm Wide Field, Austrittspupille 3,4 mm. Beim Zirrus hatten wir glaube ich das Blendrohr noch nicht drin, vielleicht außer der geringeren AP mit ein Grund, warum er etwas flau war.


    Die Sculptor Galaxie NGC 253 hingegen zeigte derartig viele Knoten und Dunkelgebiete in den Spiralarmen, dass mir fast die Mütze wegflog. Ich meine mich zu errinern, dass das Gewusel sich über ca. 2 Gesichtsfelder hinzog. Stepahns Quintet musste ich mir natürlich auch geben: NGC 7320 war "gemottelt" während die anderen glatt waren. Am Crabnebel habe ich den Doppelstern in der Mitte ausmachen können von dem ja die schwächere Komponente der Pulsar ist. Der Crabnebel selbst erschien mir irgendwie 3-dimensional, die Filamente umwickelten wie Spinnweben um den gleichmäßig strahlenden Kokon.


    Im Trapez war die Komponente E knall orange, ein schöner Kontrast zu den Blauen Hauptsternen. Die Komponente G konnte ich blickweise einfangen, Komponente H ging aber nicht. (vergl. [url="http://www.astrotreff.de/topic.asp?ARCHIVE=true&TOPIC_ID=16656&SearchTerms=trapez,orion"]Zeichnung[/url]). Hier zeigt sich auch die Schwäche von solch einem Großen Teleskop. Man kann so hoch vergrößern, dass man praktisch ständig gegen das Seeing rennt. Auch bei gutem Seeing sind bei 1.200x die Sterne nicht mehr wirklich punktförmig.


    p.s.
    Das Justieren geht vom Prinzip her wie bei jedem Cassegrain. Hinzu kommt der Tertierspigel für den Nasmith Fokus. In der Praxis begegnen einem jedoch allein durch die schiere Größe und die geforderte Positioniergenauigkeit diverse Effekte, die man in den Griff kriegen muss. Ich mache es mit Laser, einem speziellen Justierfernrohr und letztendlich am Stern. Am Stella 1 Teleskop auf Teneriffa ist der Tertierspiegel schwenkbar, um an beiden Flanschen Instrumente nutzen zu können. Die Justierung dieses Umlenkspiegels muss so ausgeführt werden, dass in beiden Foki der Stern genau in der Mitte des Gesichtsfeldes ist - eine Justierorgie, die einen zum Wahnsinn treiben kann, weil ja alles voneinander abhängt.

  • Aufhoeren, sofort aufhoeren - wer macht mir jetzt den Bildschirm sauber ? Sabber ... [;)]


    Danke fuer Deinen Bericht ! Ich kann es als "Instrument Scientist" nachvollziehen - idealer Sternhimmel, 1a Bedingungen, aber man hat keine Zeit zum Genussspechteln. Die beste Situation hatte ich am Magellan 1, als jemand in den Spektrografen klettern musste um das Pointing wieder hinzubekommen (verrueckte Idee meinerseits, hat aber wirklich geklappt). Ich stieg mit auf die Nasmythplattform und ich konnte die Silhouette des 6.5m-Teleskops im Kuppelspalt sehen, wie sie sich gegen das galaktische Zentrum abzeichnete. DAS sind Momente, die man nicht vergisst.


    Ist vielleicht doch besser, sowas zuhause zu haben. Okay, halbe Groesse tuts auch. Ich sags nur, weil vor 15 min mein Rohling ankam.

  • Hallo Stathis,
    in dem Thread mit Deiner Zeichnung des Trapeziums hast Du nach Infos gefragt über die Helligkeiten usw. Der Thread ist gesperrt, sodaß ich dort nicht antworten kann, und wahrscheinlich hast Du längst die Infos oder gar bessere. Trotzdem mal hier der Link, den ich gefunden habe: http://www.astropix.com/HTML/B_WINTER/TRAPEZ.HTM


    Ich denke, auch wenn Du den schon kennst, nützt er vielleicht anderen.


    Ansonsten: Ich genieße Deinen Bericht [^]


    Viele Grüße, Michael

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