Klein aber oho......Top Optik für kleines Geld

  • Hallo Sternfreunde,


    ich hoffe ihr hattet schöne Weihnachtsfeiertage,
    und die Gans oder der Truthahn ist bereits wohlverdaut.
    Was macht ihr nun mit dem Geld im Briefumschlag von Oma oder Mutti?


    <b><b>-Astrozeugs kaufen natürlich!!</b>[:p]


    Für den Hunni nun Mittelklasse-Zubehör kaufen?
    Muss ja nicht sein, dafür gibt es auch schon High-End Ware</b>!,
    wie wärs mit nem klassischen Fuffzisch/Fünfvierzisch von Zeiss Jena?

    Mit etwas Geduld bekommt man so ein schönes kleines Objektivchen im Ebay,
    oder beim ATT im Mai beim Baader, oder BW-Optik hat auch noch welche.
    Ich habe Meines vor einiger Zeit im Ebay erstanden und noch ein paar Taler draufgelegt,
    weil dies anstelle der verkitteten C Ausführung ein E-Objektivchen mit Luftspalt ist.[:D]


    Als stolzer Besitzer einer kleinen hochwertigen Zeiss Optik
    gibt es nun mehrere Möglichkeiten, diese zu verwenden.
    Möglichkeit 1.)
    Sich nicht mehr über das Lidlscope mit schlechter Optik zu ärgern,
    /wenn die Optik des Lidl´s gut ist, bitte diese Möglichkeit nicht in Betracht ziehen!/
    dieses aus der verstaubten Ecke rauszuholen, auszuschlachten, und das famose 50/540 einbauen.
    -Pimp your Lidl[}:)]
    Möglichkeit 2:
    Auf dem Flohmarkt nach einem alten Plattenkamera-Objektiv suchen -die Schieblehre mitnehmen!
    - mit etwas Glück findet sich ein olles verkratztes Messingobjektiv mit Zahn und Trieb
    mit ca. 2" Innend.,zu haben für kleines Geld.
    Die Optik ausbauen, und mit Schleifpapier etwas Nacharbeiten bis eine 2" Steckhülse reinpasst.
    Das ist dann ein netter stilechter kleiner 2"Auszug aus Messing mit ca. 25mm Verstellweg.
    Auf dem Schrottplatz oder bei Ebay nach einer passenden Aluröhrchen suchen.
    Im Ebay wurde ich für 12 Euro fündig und erstand eine Röhre mit 68mmD /65mm d, 550mm lang.
    Zur Herstellung von 3 Alublenden gegen Streulichteinfall im Tubus
    sowie den Adaptern für Objektiv und Oku-auszug ist ein wenig Arbeit an der Drehbank nötig.
    Eine Messingröhre bei Ebay mit 70mm D und 2 handgetriebenen Deckeln
    -hätte eigentlich mal ein kleiner Dampfkessel werde sollen-
    findet diese nun auf meinem Mini-Scope als Taukappe Verwendung.

    Die Rohrlänge wählte ich sehr kurz,-140mm Backfocus-
    damit das kleine Baader Bino auch ohne Glaswegkorrektor fokussiert werden kann.
    Eingesetzt wird das kleine Röhrchen nun mehrfach, als
    1.)Sucher (mit einem 60mm Baader Okular)9x50 an meinem grossen Refraktor AS 130/1950
    2.)Schnellspechtel-Binoscope auf einer AZ3 Montierung mit dem Baader 60°Bino
    bei möglichen Vergrösserungen von 22-91 fach.
    3.)Weisslicht-Sonnenfernrohr mit Herschekeil parallel zu einem PST
    4.)Spektiv mit Amiciprisma auf der AZ3- Montierung
    5.)und es macht sich gut als kleines Schmuckstück im Wohnzimmer.


    Bei meiner Reise zur Sonnenfinsternis am 29.3.2006 in die Türkei
    wird mich das kleine Röhrchen begleiten.[8D]

  • Moin


    Net schlecht was du da gebaut hast..schön klein und fein.
    Ich mag kleine Teleskope die sind schnell mal eben aufgebaut und dann gehts los mit dem gucken.


    Mit meinem Hunni werde ich mir so was zwar nicht bauen aber ich werde mich ein schönes Baader Genuine Ortho 6mm gönnnen. *freu*


    Dann viel Spaß mit deiner kleine Superröhre.. ;)


    CS Gamer

    Tak FS-60CB / Tak FC 76 DCU / DDoptic 56mm ED Spektiv / Manfrotto 502AH Neiger + Vixen APP TL 130 Stativ

  • Hallo Gerd,


    da kann ich mithalten! Ich hab´s mit selbiger Optik ziemlich auf die Spitze getrieben: GFK-Tubus, professionell gedrehte justierbare Fassung, 2" Feather Touch Auszug, reichlich Backfocus, alles mit Baader Leitrohrschellen auf eine Sky View - super! Verwendet ebenfalls als Sucher, als Schnellspechtelrohr und als Leitrohr. Und hier noch ein Bild von´s janze:



    Schöne Weihnachten noch,


    Michael.

  • Nicht schlecht, Freunde,


    ich saq's immer wieder: gemau das ist es, was dieses Hobby für mich extrem interessant macht. Je mehr gebastelt wird, desto interessanter finde ich die Beiträge. Ich habe auch gebastelt [:D][:D] Und das muss ich hier unbedingt zeigen:


    es ist wie mit dem Heiraten: mit der Heiratsurkunde bekommt man automatisch einen Handwerkerschein mit lebenslangem freien Eintritt zu OBI, Praktiker, Dehner & Co.


    Mit der Astronomie fängt das gleich von vorne wieder an ;-))) Bei so manchen von uns, zumindest. Ich war auch fleissig und habe was umgebastelt... Ich habe vor Kurzem einen 3-Linsigen 102/700 Refraktor gekauft. Der Tubus ist aber e x t r e m wuchtig (so ähnlich wie die 100/600er von TS). Im Vergleich zu den Skywatchers ist das Ding riesig. Daher sollte auf jeden Fall ein neues Gehäuse her... und mal raten woher das kommt??? Na??? Von OBI, natürlich.




    Ich habe das Teleskop komplett umgebaut mit Material von OBI. Tubus aus Abflussrohr,




    ...Taukappe aus einer Doppelmuffe,




    ...Rohrschellen aus Alu/Gummi (auch für Abflussröhre) und Schutzkappe aus Abflussrohrdeckel (die selben die als Höhneräder für meinen 6"er),





    ...und die Schiene für die Monti aus einem Lineal (da muss aber was Stabilieres her).



    Das hat vielleicht Spass gemacht! Und das Beste noch dazu: ich habe insgesamt so um die 10 Euronen dafür ausgegeben. Der "Umbau" dauerte ganze 60min [8D].


    Nachmachen empfohlen[^]


    Einen guten Rutsch wünscht,
    Jacko

  • Hallo Gerd und Michael,


    eure kleinen Zeiss 50/540 Refraktörchen sind ja allererste Sahne. ich kenne keinen stolzen Besitzer, der sich freiwillig wieder davon trennen würde. Ich gehöre auch dazu [:D]. Es ist für mich immer wieder erstaunlich was dieses Miniröhrchen an Mond, Sonne und Planeten zu leisten vermag. Lidlscope und Co. haben hier nicht die leiseste Chance [:)]. Mein kleiner C 50/540 hat zur Marsopposition 2003 im Vergleich sogar meinen TeleVue Pronto ganz schlecht aussehen lassen. Daraufhin habe ich ihn gegen einen sehr guten TeleVue 85 getauscht.
    Den 50/540 Bastelsatz kaufte ich mir Anfang der 80-er Jahre, nachdem ich Michaels Beitrag "Mondbeobachtungen an kleinen Fernrohren" mit den herrlichen Mondzeichnungen [:)] in "Astronomie und Raumfahrt" gelesen hatte. An dieser Stelle, Michael, späten Dank für deinen schönen Beitrag.



    Das ist mein kleiner Zeiss C 50/540.



    [:D][:D][:D][:)][:D]

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">An dieser Stelle, Michael, späten Dank für deinen schönen Beitrag.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    ...da hat das doch damals tatsächlich jemand gelesen!


    Dank für den Dank! Damals war das Objektiv allerdings noch in einem Abflußrohr mit Spraydosenauszug auf Besenstielmontierung. Vielleicht wird jetzt meine späte Ehrung der kleinen Optik etwas verständlicher...


    Ich habe tatsächlich noch ein Foto meines Ur-50ers gefunden, leider sieht man den Auszug nicht:



    Grüße von Michael!

  • Hallo Leute,


    danke für die klasse Anregung. Hatte vor Jahren mal mit dem Bau eines solch kleinen Refrakrors aus dem Bastelsatz begonnen. Bin dann aber irgendwie darüber abgestorben.
    Durch die tollen Beiträge hier habe ich mich nun entschlossen, weiterzumachen.
    Also ab in den Baumarkt (Abflussrohr, Schellen) und dann noch die so vorhandenen Teile zusammengebastelt. Einen Schönheitspreis kann ich zwar damit nicht gewinnen, aber ein erster visueller Test konnte voll überzeugen. Diese kleine Optik ist genial.
    In die Schiene vom Telementor habe ich eine 1/4" Fotoschraube eingelassen, jetzt kann der kleine Refrakror auf jedem Fotostativ oder auf meiner motorisierten EQ1 aufgesattelt werden. Z.Z. bin ich noch am Bau einer Taukappe. Anschließend wird noch lackiert (Farbe noch unklar). Wenns dann demnächst fertig ist kommt noch mal ein Bild vom Endprodukt.
    Hier mal der Zwischenstand:


    Also euch allen nochmals meinen Dank, sonst würde die gute Zeiss-Optik weiter ihren Dornröschenschlaf halten.

    VG Frank

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    Ein Blick in die Tiefen des Weltalls, ist immer ein Blick in die Vergangenheit.

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  • Hallo nochmal,


    ganz tolle Sachen habt ihr alle gezaubert! Da kann man nur sagen: weiter so...


    ...und für diejenigen die sich durch diese Beiträge zum Basteln hingerissen fühlen - ich habe gerade etwas Tolles bei eBay entdeckt (ist nicht mein Artikel und auch keine Werbung von mir). Schaut einfach mal rein:


    http://cgi.ebay.de/Zeiss-C-50-…32943QQrdZ1QQcmdZViewItem


    Vielleicht dürfen wir demnächst noch mehr tolle Bastelberichte lesen...


    Greetz und einen guten Rutsch,
    Jacko

  • Hallo Frank,


    was mir an Deinem Selbstbau Verbesserungswürdiges auffällt ist,
    daß Du die Plaste-Röhre in die Objektivfassung gesteckt hast.
    Dies ist nicht optimal.
    Begründung:
    1.)Abschattung am Rande des Objektives-Du hast eh nur 50mm Öffnung[B)]
    2.)Bei zu kleinem Rohrdurchmesser benötigt man viele Blenden um störendes Streulicht zu eliminieren.


    Verbesserungsvorschlag: Einen etwas grösseren Durchmesser wählen, dann reichen 3 Blenden aus.
    Korrekt eingetubt und geblendet wirst Du mit Deinem kleinen Fuffzisch/Fünfvierzisch
    knackigere Bilder und somit noch mehr Beobachtungsfreuden haben.[:D]
    Es freut mich das der Beitrag zum Selbstbau motiviert und verborgene Schätzchen ans Sternenlicht holt![;)]

  • Hallo Gerd,


    ja optimal ist die ganze Konstruktion nicht, aber ich wollte mit möglichst wenig Aufwand erst mal testen.
    Nun zu den von dir angesprochenen Problemen.
    1. Der Rorhtubus ragt nicht sehr weit in die Objektivfassung rein. Damit müsste die Abschattung (wenn man den Strahlengang betrachtet) fast gegen Null gehen.
    2. Tubus und OAZ habe ich mit schwarzem Tonpapier ausgekeidet. Und ansonsten alle möglichen Ecken und Rundungen noch schwarz gemacht. Wenn ich von vorn ins Rohr schaue, kann ich kein nennenswertes Streulicht udgl. erkennen.


    Der erste Test am Himmel konnte voll überzeugen. Leider konnte ich das Ganze noch nicht am Mond testen (schlecht Wetter immer zur morgendlichen Mondsichtbarkeit). Ich werde das Teil erst mal so belassen und schauen was so geht.


    Trotzdem vielen Dank für deine Verbesserungsvorschläge. Wenn ich mal ein passenderes Rohr gefunden haben sollte, werde ich diese dann in den Umbau einfließen lassen. Hoffentlich brauche ich nicht wieder so lange.

    VG Frank

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  • Hallo Freunde des kleinen Zeiss 50/540,


    ich habe gerade das neue "VdS-Journal für Astronomie" Nr.19 aus dem Briefkasten geholt. Auf Seite 45 ist ein schöner Beitrag über den Selbstbau des 50/540-Doppelrefraktors "Zeiss SilverTwin" von Stefan Hammel zu finden. Da bekommt man große Lust, auch selbst einen zu bauen. Ein zweites Objektiv habe ich mir bei BW jedenfalls schon gekauft. Das wäre doch ein guter Vorsatz fürs neue Jahr.


    Für alle die das VdS-Journal nicht bekommen, hier findet ihr ein Bild vom "Zeiss SilverTwin". http://www.zellix.de/selbstbau/binos.htm


    Euch allen einen guten Rutsch!

  • Hallo zusammen,


    schön, daß sich eine 50/540 "50er-Zeiss-Objektiv-Gemeinde" zusammengefunden hat [:D]
    Feine 50er Selbstbauten haben sich da vereint - dickes Lob an alle Selbstbauer!


    (==&gt;) Gerd: was macht eigentlich den Unterschied zwischen den gekitteten und den "luftgespalteten" Objektiven aus? Habe gehört, die Luftspalt-Objektive sind die eigentlich ursprünglichen. Sind sie auch die sichtbar besseren oder einfach nur die teureren? oder ist der Unterschied schon zu bemerken?


    (==&gt;) Michael: Sag mal, wie leicht ist eigentlich Dein GFK Refraktor?


    (==&gt;) Ralf, schön, daß Dich mein Artikel zu einem guten Vorsatz angeregt hat
    Falls es Dich (und die anderen) interessiert habe ich mal Detailfotos von meinem SilverTwin hochgeladen:


    Hier nochmal eine andere Gesamtansicht:


    Hier die 1 1/4" Auszüge mit 2" Steckanschluß und 1 1/4" Zenitspiegel.


    Der SilverTwin mit 2x2 Zoll im Anschlag [8D]


    Für Fragen zum Binobau stehe ich gerne zur Verfügung (und werde auch gerne auf dem Laufenden gehalten[;)]) , unter StefanHammel[ätt]web.de


    Viele Grüße und ´n guten Rutsch


    Stefan Hammel




    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: selenograph</i>
    <br />Hallo Freunde des kleinen Zeiss 50/540,


    ich habe gerade das neue "VdS-Journal für Astronomie" Nr.19 aus dem Briefkasten geholt. Auf Seite 45 ist ein schöner Beitrag über den Selbstbau des 50/540-Doppelrefraktors "Zeiss SilverTwin" von Stefan Hammel zu finden. Da bekommt man große Lust, auch selbst einen zu bauen. Ein zweites Objektiv habe ich mir bei BW jedenfalls schon gekauft. Das wäre doch ein guter Vorsatz fürs neue Jahr.


    Für alle die das VdS-Journal nicht bekommen, hier findet ihr ein Bild vom "Zeiss SilverTwin". http://www.zellix.de/selbstbau/binos.htm


    Euch allen einen guten Rutsch!



    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">

  • So, nun ist es nach 2 Uhr und der Sekt ist alle...


    Hallo Stefan,
    Dein Bino ist ein Höllenteil![:D]
    Macht richtig an, sowas nachzubauen.
    Nun zu den Objektiven:
    Wie Du richtig angeführt hast ,
    sind die 50/540 zuerst mit Luftspalt als E Objektive hergestellt worden.
    Später wurden Sie als verkittete C-Objekive weiter gefertigt.
    Ich hatte die Gelegenheit beide miteinander zu vergleichen.
    Beide sind hervorragend[:)], es gibt eigentlich keinen praktischen Grund
    das E-Objektiv zu bevorzugen, Sammlermotiv ausgenommen.
    Jedenfalls konnte ich keinen Unterschied feststellen.

  • Hallo Gerd,


    vielen Dank für die Blumen, die 50er Objektive eignen sich einfach hervorragend für ein Bino, wenn man wenig Aufwand betreiben will. Wenn man will kann man natürlich trotzdem "alles geben" [:)]


    Vielen Dank für die Info bezüglich der Luftspaltobjektive, hatte ich mir schon fast gedacht.


    Viele Grüße und ein gutes neues Jahr



    Stefan Hammel

  • Hallo Stefan,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">(==&gt;) Michael: Sag mal, wie leicht ist eigentlich Dein GFK Refraktor?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    habe ich, ehrlich gesagt, noch nie gewogen! Wird demnächst nachgeholt!


    Ich konnte auch E- und C-Variante vergleichen und habe keinen Unterschied gesehen!


    Grüße von Michael.

  • Klein aber oho – oder der Versuch eines Astrobinokels



    Angeregt durch die Berichte über das tolle Telsköpchen und das Bino aus zwei mal fuffzisch/fünfvierzisch fiel mir auch ein, daß in meiner Wühlkiste alles Notwendige für ein Bino lag:
    2 recht gute Objektive aus zwei russischen Spektiven 50x20mit f = ca. 350 mm, 2 Okularauszüge ebenfalls aus Rußland (hatte ich mir mal mitbringen lassen) und leider nur Papprollen mit einigermaßen passendem Durchmesser. Daraus müßte doch etwas Binokliges zu machen sein!
    Heraus kam ein Versuchsaufbau, der funktioniert, aber doch etwas wacklig ist.


    Leider habe ich nur einen relativ wackligen Bohrständer und eine Bohrmaschine. Mit ihrer Hilfe und mit Hilfe eines Lochschneiders habe ich in zwei Bretter aus Siebdruckmultiplex zwei Bohrungen geschnitten, die etwas größer als der Tubusdurchmesser und im zweiten Brett etwas größer als die Flansch des Okularauszuges waren. Um 120° versetzte Bohrungen an den Stirnseiten der Bretter sollten 6 mm Madenschrauben zum Justieren sowohl der Tuben als auch der Flansche aufnehmen. Die Objektivlinsen waren im Durchmesser dummerweise größer als der Innendurchmesser der Papptuben. Was also tun?
    Ich habe beschlossen, die Objektive auf den Stirnseiten der Tuben nur aufzulegen, und sie mit einer „Taukappe“, die ich unten auf den Durchmesser und die Stärke des Objektivs „ausgedremelt“ hatte (so gut es ging), zu fixieren. Die Taukappe und der Tubus wurden mit einer Schraubschelle verbunden.
    Die Bretter mit den Öffnungen wurden, wie auf den Fotos zu sehen, mit 6 mm Gewindestiften verbunden und auf Abstand gehalten. In das eine Brett wurden die Flansche der OAZ gesteckt und mit den Stellschrauben fixiert, mit den Stellschrauben im anderen Brett die Tuben erst mal leicht angezogen und mit den Gewindestiften an die Flansch herangezogen.

    Merkwürdig mag die Lage der Fokusräder erscheinen – nämlich senkrecht. Es ging nicht anders, da mein Pupillenabstand 63 mm und die Breite der Welle über die Räder 70 mm mißt. Absägen wollte ich aber nichts nichts, wegen evtl. Weiterverwendung.
    Ich habe bewußt auf irgendwelches Kleben verzichtet, weil ich nur probieren wollte.

    Da Ausrichten der beiden Tuben war gar nicht so sehr schwer, oder es stimmte mehr oder weniger zufällig.
    Als Okulare habe ich zwei TAL-Plössl 25 mm, zwei Okulare aus einem 20x60 mm Kannstevergessen-Fernglas (die Okus mit f = ca. 12 mm sind aber recht gut) und zwei SR 4 mm. Die Vergrößerungen sind dann entsprechend 14fach, 29fach und ca 85fach(!). Ich weiß, man soll die Objektive nicht herausfordern, aber das Probieren war es mir wert.
    All diese Okulare können in zwei Zenitprismen gesteckt werden. Prismen wegen eines eventuelle notwendigen Glasweges.

    Auf den Fotos ist zu erkennen, daß die Holzplatten an den Bohrungen Aussprünge haben, daß die 6mm-Stellschrauben nicht immer mittig in den Stirnseiten stecken; die Auflagen der Objektive sind mit Sicherheit nicht ideal plan und rechtwinklig zu optischen Achse. Aber das ganze funktioniert bisher an irdischen Objekten, auch bei 85 fach, aber hier natürlich tüchtig flau.
    Wegen der Papptuben ist der Schwerpunkt des ganzen Binokels an den Ganzmetall-Okularauszügen. Da muß ich noch etwas bauen, um das Ganze an einem Stativ zu befestigen.
    Beim Betrachten irdischer Objekte tritt ein merkwürdiger Effekt auf – der Hintergrund scheint vor dem Vordergrund zu liegen. Dazu gibt es eine interessante Internetseite
    http://www.moon-illusion.de . Da gibt es eine Rubrik Schärfentiefe und Entferungswahrnehmung im Fernglas (Ein sonderbares Fernglas).
    Das ist wohl so bei binokularen Fernrohren, deren Objektive Augenabstand haben.
    Es liegt bei mir auch noch ein fuffzisch/fünfvierzisch mit Luftspalt (Zeiß-E-Objektiv) rum und außerdem noch ein sehr gelobtes siebzisch/viersiemunfuffzisch (70/457mm) aus einem russischen Spektiv rum: Guckst du hier:

    Da ich vermutlich nie die an die entsprechenden richtigen Rohre, Schellen , Objektivfassungen und sonstiges Zubehör aus Metall preisgünstig rankommen werde, um obiges Doppelfernrohr aufzumotzen, stabil und astrotauglich zu machen, werde ich es nach Tests am Himmel wahrscheinlich wieder auseinander nehmen und die beiden oben genannten Objektive und die beiden OAZ dafür verwenden.
    Heute klart der Himmel vermutlich auf. Ich werde dann mal berichten.
    Oder die beiden Gläser finden Verwendung in adaptierten Skylux oder kleineren Rohren, an denen schon ein OAZ dran ist. Ich glaube gar, daß 70/457 paßt ohne große Friemelei in den Tubus des Bresser 80/400. Mel sehen.
    So eine Bastelei macht schon Spaß. Wenn man nur richtiges Werkzeug hätte!
    Gruß Wilfried

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