Lurie-Houghton Newton aus Finnland

  • Sogar in Finnland gibt's engagierte Spiegelschleifer. Aki Lotjonen ist auch noch einer von der Sorte, denen ein nomaler Newton zu langweilig ist, er hat einen 142 mm Lurie-Houghton Newton (LHN) geschliffen und gebaut:


    http://koti.phnet.fi/lottaki


    Kürzlich hat er von mir einen 205 mm Rohling besorgt und schon ist ein 188 mm LHN in der Mache.

  • Hallo Harry,


    > Aber was bitte ist ein Lurie-Houghton Newton?


    Ein Lurie-Houghton ist ein Teleskop dessen Optik ausschließlich
    sphärische Flächen benutzt. Der Strahlenhang ist ähnlich wie beim
    Newton, er hat aber einem zweilinsigen Frontkorrektor.


    Ciao, Heiner

  • Hallo Heiner,


    Ausschließlich sphärische Flächen? Das heißt, daß die Herstellung der optischen Komponenten, sprich Spiegel, dafür ja relativ simpel ist. Wobei ich mir da nicht so sicher bin, ob ne parabel schwieriger zu polieren ist als einen Spiegel knalle-sphärisch zu bekommen.


    Was ich mir jedoch nicht so ganz vorstellen kann, ist die Korrekturlinse. Das muß ja dann optisches Glas sein. Geht das noch mit Borofloat von Stathis? Je mehr man drüber nachdenkt desto verrückter scheint das Design zu sein. Zumindest wenn man davon ausgeht sogar die Linsen selbst zu schleifen.


    Verrückt, verrückt.


    Aber sind wir alle nicht ein bisschen "Bluna".


    Grüße,


    Harry


    PS: Ich hoffe, das Zitat von "Matt" gilt jetzt nicht für mich. ;)

  • Hallo,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: otterstedt</i>
    <br />Hallo Harry,


    &gt; Aber was bitte ist ein Lurie-Houghton Newton?


    Ein Lurie-Houghton ist ein Teleskop dessen Optik ausschließlich
    sphärische Flächen benutzt. Der Strahlenhang ist ähnlich wie beim
    Newton, er hat aber einem zweilinsigen Frontkorrektor.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Völlig korrekt, angemerkt sei noch, das ein LHN fotografisch einige Vorteile bietet, die Spotsizes sind bedeutend kleiner und es tritt (m.W.) auch kein oder nur ein geringes Koma über dem Feld auf. Man kann mit einem LHN sehr große nutzbare Bildfelder realisieren.


    Irgendwo in den USA hat mal einer ein 10-Zoll-LHN gemacht, es sind zwar alles sphärische Flächen, aber halt deren 5 (zweilinsiger Korrektor plus HS, FS ist wie beim Newton plan). Der Korrektor hat übrigens was von einem FH, also mit Luftspalt zwischen bikonvexer und bikonkaver Linse. Das Hauptproblem ist meist, die Korrektorlinsen zu fertigen, bzw. das Material dafür zu besorgen, ähnlich wie beim FH mit Flint- und Kronglas muß da auch das Material optisch "passen" und nicht nur die Form.


    Gruß,
    Frank.
    (der auch mal in OSLO einen LHN gerechnet hat...)

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: FHarry</i>
    <br />Was ich mir jedoch nicht so ganz vorstellen kann, ist die Korrekturlinse. Das muß ja dann optisches Glas sein. Geht das noch mit Borofloat von Stathis?


    PS: Ich hoffe, das Zitat von "Matt" gilt jetzt nicht für mich. ;)
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Harry, Der Zitat geht NICHT für dich... Ausschliesslich MICH :)


    Der wichtigste vorteil eine LH-Newton ist der Hervoragende feld korrektur. Der Abildungsebene ist sehr flach und ohne Coma. Der einsige "off-axis" fehler ist ein wenig Astigmatismus. Ich habe ein 200mm f5 design (nur das design, kein echte telescope) wo der Beugungsbegrenzte feld 24mm in durchmesser ist. (Grösser als die meisten CCD's)


    -Matt

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Hallo Harry, Der Zitat geht NICHT für dich... Ausschliesslich MICH :)


    Der wichtigste vorteil eine LH-Newton ist der Hervoragende feld korrektur. Der Abildungsebene ist sehr flach und ohne Coma. Der einsige "off-axis" fehler ist ein wenig Astigmatismus. Ich habe ein 200mm f5 design (nur das design, kein echte telescope) wo der Beugungsbegrenzte feld 24mm in durchmesser ist. (Grösser als die meisten CCD's)


    -Matt


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Nachtrag: Hab's vergessen, borofloat würde sich gut eignen als Korrektur. Eigentlich ist glass aus dem der korrektur gemacht wird egal... Konnte fenserglass sein wenn es spannungsfrei ist. Der 2 linsige Korrektor erzeugt keine eigen vergrösserung dahier erzeugt es extreem wenig farbfehler.

  • Hallo


    ist doch aber für die Konstruktion wichtig für das jeweilige Glas die jeweoiligen Brechungswerte zu kennen, die einschlaägigen Programm werfen da ja mit allerlei Kürzeln rum, aber von Borofloat steht da nichts, wie wäre da die entsprechende Bezeichnung? irgendwie wäre mir da BK7 oder etwas in der Art lieber, ist aber schwer zu bekommen.
    Ist das Zentrieren und erreichen der Radien und dicken der Korekturlinsen denn amateurmäsig ausreichend machbar?


    Gruß Frank

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: FrankH</i>
    <br />Hallo


    ist doch aber für die Konstruktion wichtig für das jeweilige Glas die jeweoiligen Brechungswerte zu kennen, die einschlaägigen Programm werfen da ja mit allerlei Kürzeln rum, aber von Borofloat steht da nichts, wie wäre da die entsprechende Bezeichnung? irgendwie wäre mir da BK7 oder etwas in der Art lieber, ist aber schwer zu bekommen.
    Ist das Zentrieren und erreichen der Radien und dicken der Korekturlinsen denn amateurmäsig ausreichend machbar?


    Gruß Frank
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Frank,


    In der tat muss Mann die genaue brechungs information kennen. Ich nutze BK7 für meine berechnung aber hatte schon mal designs mit Quarz probiert. Ob wohl das Quarz viel teuere ist, war der ergebniss nicht besser.


    Optische eigenschaften von Borofloat findest du direkt bei Schott -&gt; http://www.schott.com/hometech…ribute/optical/index.html


    Dieser werte nutz man in dieser Formel -&gt; http://members.cox.net/rmscott…/lh_design_equations.html


    Oder wenn Mann faul ist wie Ich, hackt Mann sie im OSLO ein und klickt anschliessend auf "Optimize" [:D]


    -Matt

  • Hallo Stathis,


    in Amateur Telescope Making von Ingalls ist eine Houghton Kamera beschrieben, die fast gleich aufgebaut ist. Er nutzt aber einen Korrektor mit drei Linsen. Diese bestehen alle aus BK7. Ein Vorteil ist aber das nur zwei verschiedene Radien benötigt werden und zwei plane Flächen. Man braucht also nur zwei Tools. Als Spiegel nimmt er einen sphärischen 12" Spiegel. Der Korrekor hat 6" freie Öffnung. Damit hat auch das Teleskop 6" Öffnung bei F3.
    Man erreicht dabei ein fotografisches Gesichtsfeld von 10°[:p]. Der Hauptunterschied ist, das kein Fangspiegel eingesetzt wird, sondern gleich der Kleinbildfilmhalter.
    Das gekrümmte Bildfeld kann durch einen Korrektor ausgeglichen werden. Damit ist das Teleskop auch für CCD Kameras nutzbar. Die Bildqualität ist mindestens genausogut wie bei einer Schmidtkamera.
    MFG und CS


    Jan

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">


    Ein Vorteil ist aber das nur zwei verschiedene Radien benötigt werden und zwei plane Flächen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Jan


    dann solltest du mit den planflächen anfangen, am besten zur Übung einen FS machen und erst mal sehen ob die nötigen Prüfmittel machbar sind [:D]
    eventuell kannst du ja dreiplanflächen gegeneinander Schleifen und auch beim polieren gegeneinander Prüfen, dann hast du en FS gleich mit


    Gruß Frank

  • Hallo


    ich kriege da einfach kein gutes Design hin, um einen FS zu benutzen ist man bei 4° Bildfeld schnell bei FS-Größen um 50%, mehr würde ich bei 6" Öffnung nicht haben wollen, ist aber schon recht schwer bei deutlich unter f/4 Spotgößen unter 25my zu erhalten, zumidest am Rand ist dann reichlich Asti.
    bei f/4 oder höher würde ich eigentlich lieber beim normalem Newton bleiben?
    klar kann man die HS-Große bei guter Korektur belibig groß machen, der FS benutzt dann für jeden Bildausschnit ein entsprechen zugeordnetes Teil des HS, ist also überall nur zu einem gewissen Prozentsatz ausgeleuchtet, dafür gleich.


    gruß Frank

  • Hallo


    habe doch zumindest für 1/2" CCD-Fotografie Sternchen unter 10my hinbekommen, bei f/2,5[:D], also wirklich brutal fotooptimiert, mit kameras die das Bildfeld tief im innern haben wird das aber nichts werden, eher etwas für kameras die im OAZ eintauchen?


    OSLO-Daten


    // OSLO 5.10 6031 0 50466
    // Exported from OpTaliX
    LEN NEW "0,5 ZOLL FOTOMASCHIENE-F2,5.OTX"
    SNO1 "Lurie-Houghton, modified"
    SNO2 "EPD = 200, F# = 4.26"
    UNI 1.0
    EBR 110.00
    ANG 0.65000
    // SRF 0
    AP 0.0000
    TH 0.10000000E+21
    NXT // SRF 1
    AST
    RD 880.00000
    GLA BK7
    AP 110.00
    APN 2
    ATP A 1
    AX1 A -110.00
    AX2 A 110.00
    AY1 A -110.00
    AY2 A 110.00
    AAN A 0.0000
    AAC A 4
    ATP B 1
    AX1 B -35.000
    AX2 B 35.000
    AY1 B -35.000
    AY2 B 35.000
    AAN B 0.0000
    AAC B 2
    TH 15.000000
    NXT // SRF 2
    RD 3080.0000
    AP 110.00
    TH 10.000000
    NXT // SRF 3
    RD -815.00000
    GLA BK7
    AP 110.00
    TH 15.000000
    NXT // SRF 4
    RD -2450.0000
    AP 110.00
    TH 456.82063
    NXT // SRF 5
    RD -1120.0000
    CC -0.2550000
    RFH
    AP 120.00
    TH -420.00000
    NXT // SRF 6
    RFH
    AP 40.000
    TH 139.37543
    DT 1
    TLA 45.00000
    DCY -3.0000
    BEN
    NXT // SRF 7
    AP 6.5000
    TH -.12520122E-02
    RAIM crr
    CBK 1
    WV 0.54600 0.45000 0.65000
    WW 1 1 1
    END 7
    DLRS 3
    DLAS On
    DLNR 1 3
    DLMN 1 -1.0
    DLMX 1 1.0


    Viel Spaß, man kann die Durchmesser natürlich auch kleiner machen ohne weiter groß was korrigieren zu müssen, komischerweise ist der HS nicht ganz sphärisch, sicher hätte der Korrektor dafür im ROC sitzen müssen, deswegen wohl auch der Asti am Rand? aber immer noch besser wie die meisten komerziellen Komakorrektor das schaffen, zumindest bei f/2,5



    Gruß Frank

  • Hallo Frank,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: FrankH</i>
    <br />
    Viel Spaß, man kann die Durchmesser natürlich auch kleiner machen ohne weiter groß was korrigieren zu müssen, komischerweise ist der HS nicht ganz sphärisch, sicher hätte der Korrektor dafür im ROC sitzen müssen, deswegen wohl auch der Asti am Rand? aber immer noch besser wie die meisten komerziellen Komakorrektor das schaffen, zumindest bei f/2,5



    Gruß Frank
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    ich hab mal mit meinem Optikprogramm nachgerechnet, dein photooptimierter LH hat im angegebenen Bildfeld tatsächlich eine sehr gute Abbildung. Allerdings hast du das erkauft mit einer ziemlich starken Deformation des Hauptspiegels (CC -0.255 ist ja bei f/2.5 für einen 8Zöller schon eine Herausforderung) und mit nicht mehr gleichen Radien für die Linsenflächen. Was hälst Du alternativ von einem Medial-Triplet? Ich hab mal eins mit etwa den gleichen Daten wie dein LH ausgerechnet und komme auf viel kleinere Spotdurchmesser im Feld völlig ohne Koma und Asti. Dazu ist auch das Bildfeld absolut plan und bfl liegt über 50mm. Hier die Daten, wie du die in OSLO reinkriegst, weiß ich nicht, weil ich das Programm nicht kenne:


    Fl/ Radius/ Abstand/ Medium/ Attribut
    01/ 1679.76/ 13.79/ BK7/ Refraktion
    02/ -7177.65/ 412.83/ Luft/ Refraktion
    03/ -659.00/ 18.37/ BK7/ Refraktion
    04/ -1059.12/ -18.37/ BK7/ Reflektion (Manginspiegel)
    05/ -659.00/ -370.00/ Luft/ Refraktion
    06/ plan / 107.21/ Luft/ Reflektion (Fangspiegel 45°)
    07/ 157.02/ 9.21/ BK7/ Refraktion
    08/ 2337.37/ 51.12/ Luft/ Refraktion



    Viel Spaß beim Ausprobieren


    Gruß
    Hans-Jürgen

  • Hallo


    ja so schlimm tief ist bas Loch das man in den HS reinpolieren muß auch nicht, hast recht das Prinzip der nur Sphären ist leider verloren gegangen, aber wenn man sich schon zu was Ungewöhnlichem durch ringt muß schon was besseres wie ein f/4 Fotonewton bei rauskommen.
    Was mich am meisen stört ist das der Focus nur so knapp über den Tubus kommt, spiegelreflexkameras scheiden da aus und noch mehr FS für mehr Backfocus kann ich mir irgendwie auch nicht mehr vorstellen.


    8 optische Flächen , dafür ein Silberspiegel von hinten mit Lackschutzschicht? auch nicht übel.


    muß sich aber jeder im klaren sein das der Meßaufwand für so Linsen nicht ganz ohne ist, eine Verkippung einer Linsenfläche von 0,01° ist mal eventuell gerade noch zu verkraften, das sind dann bei 8" ca 2/100 Randdickendifferenz.


    keine Ahnung ob ich deine Daten ins Programm manschen kann[:D]
    wird aber langsam OT, sollte man einen eigenen Tread für das Medial Triplet


    Gruß Frank

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!