Alnitak + M78 / Mars-Plejaden-Hyaden- 13.02.2021

  • Hallo,


    am 13.02.2021 herrschten die besten Bedingungen der 3 klaren Nächte am Stück im Februar.
    Wegen der -12°C gab es ein paar Probleme mit der Akkuversorgung der Montierung, so dass nur insgesamt 40 Minuten Belichtungszeit zusammenkamen. Da ich trotzdem mal wieder ein wenig an einem DS-Bild herumdoktern wollte, hier nun das Ergebnis.
    Bei der Bearbeitung kamen keine selektiven Bildaktionen zum Einsatz, d.h. alle Bearbeitungsschritte wirkten immer auf das gesamte Bild.
    Geräte: EOS 6Da, Objektiv D = 90mm, f/4, GP-DX ohne Nachführkontrolle, 20 Sekunden pro Bild bei ISO 4000.


    Zuvor konnte gesamt 77 Minuten lang Mars in der Nähe des goldenen Tors der Ekliptik aufgenommen werden. Interessant, dass die Farben von Aldebaran und Mars fast identisch sind, ebenso die Helligkeit.
    Geräte: EOS 6Da, Objektiv Zoom 24-70, bei f=50mm und f/4.5, Staradventurer ohne Nachführkontrolle, 60 Sekunden pro Bild bei ISO 2500.



    Größere Version: http://www.aau.telebus.de/Ver_…78D20210213A10MP0p71d.jpg









    Gruß
    Torsten

  • Weshalb hat eigentlich noch niemand auf diesen Beitrag reagiert? Vielleicht weil es vielen so geht wie mir, bei dem das Erzielen solcher Ergebnisse außerhalb der Reichweite eigener Möglichkeiten liegt.


    Das Foto aus der Gürtelregion sprengt nicht nur der Größe nach meinen Bildschirm. Allein die Gegend um den Pferdekopfnebel herum mit ihrer Farbigkeit und Detailfülle ist umwerfend schön dargestellt.


    Mars, Aldebaran und die Pleiaden habe ich vor einigen Tagen ja auch versucht abzubilden, aber Dein Foto habe ich eine ganze Weile angestarrt und mich gefragt, was mir da oben wohl alles verborgen geblieben ist. Dieses Sternengewimmel ist genau so unglaublich wie die gezeigte Abbildung davon. Zu den Ergebnissen möchte ich gratulieren, und irgendwie fände ich es fast unanständig, wenn jemand noch irgendwo nach Koma oder Vignettierung in den Ecken suchen sollte. Dazu ist ihre Wirkung einfach zu heftig.


    Viele Grüße
    Manfred

  • Hallo Torsten,


    ein tolles weites Bildfeld zeigst du in den beiden DSLR Aufnahmen. Beide Aufnahmen sind sehr schön geworden. Ich will in diesem Sommer endlich auch mal wieder mobil mit meiner Pentax und der Monocam unterwegs sein und bastele gerade an dem dafür passenden Setup.


    Zur Bildbearbeitung habe ich Fragen. In der oberen Aufnahme sieht man oben rechte eine deutliche Flugzeugspur. Ich frage mich, warum die beim Stacken von 120 Lights nicht eliminiert wurde bzw. was du für einen Algorithmus benutzt hattest.


    Dann schreibst du noch, du hast nur globale Bildaktionen ausgeführt, die sich auf das ganze Bild ausgewirkt haben. Bist du beim Strecken also ganz ohne Sternmasken und ohne Luminanzmasken ausgekommen? Ich kriege das mit meinen Programmen ohne Sternmasken nur mit starnet++ hin und bin deshalb neugierig, wie du da vorgehst.


    Viele Grüße
    Peter

  • Hallo Peter,


    ich danke Dir sehr für Deine Rückmeldung und die Fragen.



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: pete_xl</i>
    <br />...


    Zur Bildbearbeitung habe ich Fragen. In der oberen Aufnahme sieht man oben rechte eine deutliche Flugzeugspur. Ich frage mich, warum die beim Stacken von 120 Lights nicht eliminiert wurde bzw. was du für einen Algorithmus benutzt hattest.


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    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ja, ich denke es war eher ein langsamer Satellit, der mir erst mitten in der Weiterbearbeitung aufgefallen war. Unten im linken Eck ist übrigens noch einer zu sehen.
    Ich hatte auch schon mit Retousche begonnen und mich dann entschieden die Störer drinzulassen.


    Ich habe in DSS bei den Lights nicht mit Median überlagert; vermutlich wären die Spuren dann weg gewesen. Evtl. lag es auch am Mosaik-Modus ...



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: pete_xl</i>
    <br />...
    Dann schreibst du noch, du hast nur globale Bildaktionen ausgeführt, die sich auf das ganze Bild ausgewirkt haben. Bist du beim Strecken also ganz ohne Sternmasken und ohne Luminanzmasken ausgekommen? Ich kriege das mit meinen Programmen ohne Sternmasken nur mit starnet++ hin und bin deshalb neugierig, wie du da vorgehst.


    ...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ja, alle weiteren Bearbeitungsschritte in fitswork und Photoshop liefen ohne Masken-Einsatz ab.
    Eine detaillierte Beschreibung einzelner Schritte wäre eine umfangreiche schriftliche Ausarbeitung.


    Zu den grundlegenden Schritten kann ich aber sagen, dass ich in fitswork zunächst strecke. Das geht mit Hilfe der Histogrammfunktion sehr gut. In fitswork erhöhe ich vorher auch noch die Farbsättigung ein wenig (140%) und erledige dann in Photoshop die Feinarbeiten, wo ich viel mit den Ebeneneinstellungen "Aufhellen" / "Negativ multiplizieren" bzw. Abdunkeln / "Multiplizieren" im Zusammenarbeit mit Gradationskurven und Tonwertkoerrekturen arbeite. Hierbei lässt sich schön eine oder mehrere wavelet-geglättete Ebenen über die Ebeneneinstellungen mit dem ungeschärften Ausgangsbild kombinieren.
    Vermutlich wäre ein Sternentferung in diesem Fall, angesichts der relatziv niedrigen Gesamtbelichtung, noch förderlich gewesen, um die braunen Nebelbereiche zwischen Alnitak und M78 besser herauszuarbeiten. Diese waren ursprünglich das Ziel der Aufnahme.
    Der Spagat bei der Bearbeitung ohne Masken ist natürlich, die Sterne möglichst nicht ausbrennen zu lassen. Besonders schwierig war hier die Sterne in den hellen Nebelbereichen von M78 zu erhalten und gleichzeitig die hellen Gürtelsterne an die Grenze zu bringen (hat in der vergrößerten Darstellung glaub ich geklappt, die eingestellte, kleinere Version ist etwas im Kontrast angehoben).



    Viele Grüße,
    Torsten

  • Hallo Manfred,


    ganz herzlichen Dank, dass Du so freundliche Worte für meine Bilder gefunden hast.



    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: mmpgb</i>
    <br />Weshalb hat eigentlich noch niemand auf diesen Beitrag reagiert? Vielleicht weil es vielen so geht wie mir, bei dem das Erzielen solcher Ergebnisse außerhalb der Reichweite eigener Möglichkeiten liegt.


    Das Foto aus der Gürtelregion sprengt nicht nur der Größe nach meinen Bildschirm. Allein die Gegend um den Pferdekopfnebel herum mit ihrer Farbigkeit und Detailfülle ist umwerfend schön dargestellt.


    Mars, Aldebaran und die Pleiaden habe ich vor einigen Tagen ja auch versucht abzubilden, aber Dein Foto habe ich eine ganze Weile angestarrt und mich gefragt, was mir da oben wohl alles verborgen geblieben ist. Dieses Sternengewimmel ist genau so unglaublich wie die gezeigte Abbildung davon. Zu den Ergebnissen möchte ich gratulieren, und irgendwie fände ich es fast unanständig, wenn jemand noch irgendwo nach Koma oder Vignettierung in den Ecken suchen sollte. Dazu ist ihre Wirkung einfach zu heftig.


    Viele Grüße
    Manfred
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Wenn das Orion-Bild Deine Bildschirm sprengt, dann hoffentlich nur wegen des Hochformats. Ich hatte die Bildbreite extra moderat gewählt, wollte aber auch, dass der Betrachter sich von oben nach unten durchs Bild hindurcharbeitet.


    Die Region um die Plejaden und Hyaden ist voll mit Staub. Ich denke, da könnte man aus dem Bild vermutlich noch etwas mehr herausholen.
    Eine leicht Histogrammanpassung mit fitswork liefert z.B. das folgende Ergebnis. mit etwas stärker kontratierten Dunkelgebieten.





    Viele Grüße
    Torsten

  • Moin Torsten,


    da schließe ich mich meinen Vorrednern gerne an, zwei tolle Widefield Aufnahmen zeigst Du uns hier! Beide Aufnahmen sind sehr schön geworden,
    farblich ausgewogen mit prächtigen Sternen und schön farbigen Nebelstrukturen. Für diese kurze Belichtungszeit hast Du sehr viele Bildinformationen herausgeholt, klasse!



    CS
    Peter

  • Danke für die ausführliche Antwort, Torsten. Ich hatte auch gar nicht gemeint, dass du den Workflow detailliert beschreiben sollst [;)]. Es ging mir i. w. um die Frage nach der Verwendung von Sternmasken etc., ohne die man ja i. d. R. beim Strecken i. d. R. limitiert ist. Ich schaffe es leider nicht, Dunkelwolken etc. ohne Sternmasken oder starnet++ aus dem Keller zu holen, ohne dass die Sterne über Gebühr mit hochgezogen werden. Gute Arbeit und Hut ab dafür!


    Viele Grüße
    Peter

  • Torsten,


    vielen Dank auch für Deine Rückmeldung und besonders für das Einstellen der überarbeiteten Version. Es ist fast ein plastischer Anblick, nochmals Gratulation zu dem Ergebnis.


    Manfred

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