Erfahrungen 40mm China-Plössl

  • Hallo zusammen,


    bei eBay wird mir immer wieder ein 40mm Plössl für 12-14€ vorgeschlagen, Bedruck und Aussehen ist geringfügigst abweichend. Manche haben eine Typnummer die immer zum Hersteller "Datyson" führt.
    Hat sowas mal jemand versucht? Ich überlege mir ein als günstiges Aufsuchokular zuzulegen...zumindest wenn es nicht völliger Käse ist.
    Aktuell benutze ich eine 26mm Meade-Plössl zum aufsuchen.


    40mm Plössl, Fully Coated, 48° Sichtfeld


    https://www.ebay.de/itm/1-25-P…ie-Teleskop/123959356806?


    <font color="limegreen">Verschoben ins richtige Form und Link korrigiert, um seitliches Scrollen zu vermeiden. Stathis</font id="limegreen">

  • Gegenfrage: was erwartest Du von einem 12 Eur Okular? Wenn Du eine Gurke erwartest und es dir egal ist, wie eine solche Firma mit seinen Mitarbeitern umgeht... Glaubst du ernsthaft, dass die Produkte auf ihre Sicherheit und Qualität getestet wurden? Ich würde ungern mein Auge verlieren, nur weil das Glas im Innern überspannt war. Und zur Rechenschaft ziehen kannst dann niemanden. Ist ja genau dasselbe mit den Nachahmer-Smartphoneakkus, die immer wieder zu schweren Unfällen führen.


    Ist halt mehr eine Frage der persönliche Einstellung, als Qualität. Ist es mir egal wie und auf welchen Kosten und Risiken die Produkte produziert werden, Hauptsache es war billig?


    Aber wer weiss: vielleicht hast Du Glück mit diesem Kauf.


    Schöne Grüsse

  • (==&gt;)Stathis
    Ich hatte zuerst ebenfalls überlegt in dieses Forum hier zu Posten, aber genau wegen deinerGegenfrage hab ich es ins Einsteigerforum gepackt ;)
    Wie kann ich das Sichtfeld berechnen?


    (==&gt;)Tilluas
    Hui das sind harte Worte! Wenn auch nicht ganz zu unrecht!
    Dazu zwei Rechtfertigungen:


    Zum Einen sind meine Geräte sehr günstig + gebraucht und ich noch in der "Findungsphase" wieviel Motivation (und damit verbunden Geld) ich in dieses Hobby stecken möchte ist mir noch nicht ganz klar. Und selbst billigst-Okkulare sind, zumindet bisher, eine erhebliche Steigerung zu dem was "dabei war". Ich hab ein Svbony-Okular neu gekauft dass einen nahezu ähnlichen Preisrahmen hatte wie das verlinkte. Und der Optische unterschied zu den "ab wark Dabei"-Okkularen ist schon ...krass.


    Zum anderen:
    Ich versuche fast alles an Astroequipment gebraucht zu kaufen. Bisher haben ich ein einziges Okular neu (das oben erwähnte Svbony) erwoben, neben mitlerweile knapp 10 gebrauchten "Namhaften". Leider liefert ebay mir aktell aber kein inländisch agebotenes Plössl mit 32 oder 40mm Brennweite. Dafür aber die Werbeanzeigen zu dem 40mm Chinateil. Und ich war ich einfach neugierig.
    Und zu den Arbeitsbedingungen:
    Gibt es IRGEND EINEN der zig in China produzierenden Astro-Zubehör-Firmen die Angaben zu den Bedingungen in der Produktionskette machen? Oder sogar jemanden der zertifiziert Fair prodziert? Zumindest in dem Preissegment wo es nicht Made in Europe ist. Ich wüde jetzt eher vermuten dass das, zumindest in gewissen Bereichen, alles aus einem "Werk" ist und je nachdem wie gut die QM ausfällt die Teile unterschiedlich gebrandet werden.


    Nichtsdestotrotz verstehe ich deine Einwände sehr gut!


    Wäre mir die Qualität egal hätte ich hier nicht nachgefragt! Ich erwarte nicht viel für da Geld, aber ich will es auch nicht verschenken. Und wenn es hier jemanden geben würde mit mehr Erfahrung als ich der die Vage aussage tätigt wie "Hab da mal durch geguckt, für ein Einsteigergerät ist das als Aufsuchokular okaaaay" dann wäre das für mich ein Grund über den Kauf nachzudenken.
    Wie gesagt, über die Svbonys habe ich änliches gelesen...und das war, zumindest in meinem Fall, qualitativ ein Quantensprung gegenüberdem was Okularmäßig beilag.


    So wie Stathis das kurz angerissen hat würde ich jetzt vermuten die 40mm/48° sind Bauernfängerzahlen und damit ists für mich gestorben ;)


    Viele Grüße!

  • Wenn du dich besser damit fühlen solltest kannst du das Ding auch in Deutschland zum dreifachen Preis kaufen. So wie ich.[}:)]


    Zwei Anmerkungen dazu:


    a) Überblicksokular trifft es recht gut. Man versucht beim Durchblicken nämlich den Überblick zu behalten. Soll heißen das Einblickverhalten ist grottenschlecht. Leichte Schwankungen der eigenen Person hinter dem Okular wird mit sofortigem Bildausfall bestraft. Macht keine Spaß.


    b) Das Plössel wird etwa 46° Feld zeigen. Jetzt kannst du hier https://www.sternfreunde-muenster.de/orechner.php mal spielen wie viel Vorteil dir das gegenüber deinen anderen Okularen bringt. Da wird der vermeintliche Vorteil der geringen Vergrößerung schnell durch das enge Gesichtsfeld wieder aufgefressen. Man sieht den Himmel zwar kleiner, aber nicht mehr davon. [:D]


    Gruß
    Kay

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Tilluas</i>
    <br />Gegenfrage: was erwartest Du von einem 12 Eur Okular? Wenn Du eine Gurke erwartest und es dir egal ist, wie eine solche Firma mit seinen Mitarbeitern umgeht... Glaubst du ernsthaft, dass die Produkte auf ihre Sicherheit und Qualität getestet wurden? Ich würde ungern mein Auge verlieren, nur weil das Glas im Innern überspannt war.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">



    Stimmt.
    Das hört man immer wieder, dass Gläser von Okularen platzen.
    Oder dass die Lackschicht abspringt und wie eine Schneidladung Stativbeine durchtrennt, und Beine! Gasleitungen! Ganze Wohnsiedlungen wurde so in Schutt und Asche gelegt, durch verspannte Gläser in china-Okularen.


    Jetzt mal im Ernst: So einen Blödsinn habe ich noch nie gehört, aber es gibt ja nichts, was man sich nicht selbst ein- und gegenüber anderen herbeireden kann. ;)



    (==&gt;)Grodahn:


    Lass Dir nichts erzählen.
    Wenn man davon ausgeht, dass bei diesem 14mm Okular vielleicht keine deutliche Astrohändlermarge eingepreist ist, würde das Ding beim Händler vielleicht 40 EUR kosten. Oder mehr. Dann würde niemand mehr spontanes, magisches Materialversagen anführen.
    Kaufe es, und berichte mal daüber.


    Viele Grüße
    Thomas

  • Hi Andre,


    für welches Teleskop suchstdu ein Aufsuchokular? Eines mit 40mm Brennweite macht nur an Teleskopen so um f/8 oder f/10 wirklich Sinn, an einem f/6 oder schneller wird die Austrittspupille zu groß.


    Da passt ein 32mm Plössl dann besser. <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Leider liefert ebay mir aktell aber kein inländisch agebotenes Plössl mit 32 oder 40mm Brennweite.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Dann schau bei den deutschen Händlern rein, Intercon Spacetec oder Teleskopservice haben sowas auf Lager.



    Hallo Kay, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Das Plössel wird etwa 46° Feld zeigen<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Nö, das 40mm Plössl wird max. 43° zeigen, da ändert auch die von dir erwähnte Seite nichts daran. [}:)]


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Stefan,


    stimmt, die 46° hab ich von der Händlerangabe übernommen. Tatsächlich hatte ich zuerst 40° geschrieben, rein aus der Erinnerung heraus. Hab dann aber vorsichtshalber nochmal nachgesehen und mich entsprechend korrigiert.


    Mal davon ab das 3° mehr oder weniger irrelevant sind würde mich aber eine Falschangabe ärgern. Andere Hersteller/Händler liegen mit ihren Angaben aber ähnlich. Zumindest was ich eben auf die Schnelle überblickt hab. Lediglich TeleVue wartet nur mit mageren 43° auf. Jeweils Plössl 40mm bei 1 1/4“ Steckmaß.




    Gruß
    Kay

  • Servus Kay, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Lediglich TeleVue wartet nur mit mageren 43° auf. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">In dem von dir erwähnten Okularrechner https://www.sternfreunde-muenster.de/orechner.php kann man sich die verschiedenen Hersteller anzeigen lassen- bei TV 43°, bei Vixen 40° bzw. 42°, bei Skywatcher sogar nur 36°. Einzig Bresser mit 44° und TS mit sogar 46° können "angeblich" mehr, fragt sich nur, wie die mehr durch die Steckhülse durchbekommen wollen. [:)]


    Gruß
    Stefan

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Leonos</i>
    <br />Wenn du dich besser damit fühlen solltest kannst du das Ding auch in Deutschland zum dreifachen Preis kaufen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo,


    das ist der springende Punkt. Für erheblich mehr Geld und vielleicht einem anderen Label bekommst du die Teile auch bei den deutschen Händlern.


    Falls du das Geld übrig hast, wäre es sicher interessant, einfach mal zu kaufen und zu testen. Falls es dir nicht zusagt, kannst du es wahrscheinlich für 80% vom Neupreis noch weiterverkaufen.


    Gruß


    Carsten

  • Hallo Carsten,


    ICH hab ja eins. S.o. Allerdings keins von TeleVue. Und eins von TV zu kaufen nur um festzustellen ob mir da weniger schwindlig beim Durchblick wird ist es mir zu teuer. Die Geschichte mit einem 40mm Okular war eh nur mal ein Randthema bei mir.


    Das von mir erworbene hätte ich nur etwas später direkt aus China kommen lassen können. Für ein drittel des Preises. Vom Bild her entsprach es exakt meinem. Das meinte ich mit dem von dir zitierten Satz. Die Dinger werden eh fast alle in Asien gebaut. Was für ein Branding sie bekommen hängt dann vom bestellenden Händler ab. Aber ich will nicht meckern. Unsere Händler sollen auch leben.


    Gruß
    Kay

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Leonos</i>
    <br />Hallo Carsten,


    ICH hab ja eins. S.o.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Kay,


    das hatte ich auch so verstanden. Das Zitat sollte dem Threadstarter nur Mut machen, kleines Geld zu investieren und die Sache einfach zu testen.


    Wenn ich daran Interesse hätte (brauche aber kein 40 mm), hätte ich die 12,- € einfach mal investiert. Da ist nicht viel Geld verloren wenn es nicht passt.


    Gruß


    Carsten

  • Es gilt für kleine Winkel, die wir hier haben:
    <b>Wahres Gesichtsfeld= arctan (Feldblende/(2*ObjektivBrennweite))</b>


    Für verzeichnungsfreie Okulare gilt:
    <b>Scheinbares Gesichtsfeld= Wahres Gesichtsfeld * Vergrößerung</b>


    Da Okulare eine Tubuswandstärke von ca. 2 mm haben, ist die maximale Feldblende, die ein 1,25"= 31,75 mm Okular haben kann ca. 28 mm = Innendurchmesser der Okularhülse.


    Plössl Okulare sind in guter Näherung verzeichnungsfrei und haben ein scheinbares Gesichtsfeld von 50°. Das gilt jedoch nur, wenn die Okularhülse nicht begrenzt. Das längste Plössl bei dem das gilt, ist das 32 mm. Daher ist es auch so beliebt, weil es das maximale Gesichtsfeld bei 1,25 Zoll Steckmaß bietet bei noch vollen 50° scheinbarem Gesichtsfeld.


    Das 40 mm Plössl kann kein bisschen mehr wahres Feld am Himmel zeigen. Mit obigen Formeln komme ich auf ein scheinbares Gesichtsfeld von 40°, zu Deutsch Tunnelblick. Wenn man etwas Verzeichnung einrechnet landet man maximal bei 42-43°, alle Angaben darüber sind mutwillige Missachtung der Geometrie. Ich verstehe nicht, warum der Münsteraner Rechner einfach ungebremst gelogene Werte übernimmt.


    Hinzu kommt, wie schon erwähnt, dass das Bild bei diesen langen Plössls sehr weit hinter der letzten Linse ensteht. Die meisten tun sich schwer, das Auge so frei schwebend weit hinter dem Okular zentriert zu halten, häufige Blackouts sind die Folge. Abhilfe könnte eine Augenmuschel z.B. aus Moosgummi oder Fahrradschlauch in passender Länge schaffen.


    Zu den Preisen: Ich habe schon äußerlich baugleiche oder sehr ähnlich aussehnde Okulare gesehen, bei denen die Vergütung den Unterschied macht. Bei einem so genannten "fully coated" war nur die Augenlinse und auch die nur außen vergütet.


    (==&gt;)Alexander (Tilluas): Wo hast du den das Märchen von den platzenden Okularlinsen her?[:I]

  • Dass Glas bei zu grossen Spannungen reissen kann finde ich so abwegig nun auch wieder nicht. Glas bewegt sich bei Temparaturveränderungen. Wenn das Glas zu fest oder nicht korrekt eingespannt und dazu zu schlechtes Glas verwendet wurde, dann kann ich mir gut vorstellen, dass bei Temparaturunterschieden von 26°C Wohnzimmer zu -10°C draussen das Glas arbeitet und Spannungsrisse entstehen könnten. Aber wenn ich im Irrtum liege und sowas nicht möglich ist, dann mea culpa.


    Schöne Grüsse

  • [quote]<i>Original erstellt von: Tilluas</i>
    <br />


    [...Dass Glas bei zu grossen Spannungen reissen kann finde ich so abwegig nun auch wieder nicht....]


    Stimmt.
    Was heisst in Deinem Fall "zu groß"?
    Druckspannungen?
    Schubspannungen?
    Biegespannungen?
    Torsionspannungen?
    Welche Spannungen meinst Du?
    Und wo kommen die Deiner Meinung nach her?




    [...Glas bewegt sich bei Temparaturveränderungen....]


    Es dehnt sich aus oder zieht sich zusammen, wie viele Stoff, nur eben anders als z.B. bei Metallen, weil die Wärmeleitfähigkeit sehr gering ist. Es entstehen zunächst Oberflächenspannungen, die sich dann in die Tiefe des Materials langsam abbauen.



    [...Wenn das Glas zu fest oder nicht korrekt eingespannt...]


    Deine Ausssagen sind zu allgemein.
    Was heisst "zu fest" und "nicht korrekt", und bezogen auf welchen Anwendungsfall?



    [...und dazu zu schlechtes Glas verwendet wurde,...]


    Was ist "schlechtes Glas?"
    Und warum "und dazu"?



    [...dann kann ich mir gut vorstellen, dass bei Temparaturunterschieden von 26°C Wohnzimmer zu -10°C draussen das Glas arbeitet und Spannungsrisse entstehen könnten....]


    Ich nicht, weil das nicht schockartig passiert.




    [...Aber wenn ich im Irrtum liege und sowas nicht möglich ist, dann mea culpa...]


    Deine Aussagen wirken, das muss man leider sagen, sehr konstruiert.
    Aussagen muss man aber belegen können. ;)


    Auf jeden Fall brauchst Du keine Angst mehr um Dein Augenlicht zu haben. [;)]



    Viele Grüße
    Thomas

  • jetzt ist mir gerade was passiert!
    Ich wollte in meinem Werkstättchen das Fenster vom angeschlagenen
    Tau mit dem Haarföhn auf Stufe eins trocknen. Und peng hat es einen Sprung. Könnt ihr mir sagen was ich da falsch gemacht habe? Mich würde interessieren ob es eine Druckspannung, eine Schubspannung oder eine
    Biegespannung, an eine Torsionsspannung glaub ich eher nicht, oder eine Temperaturdiffernzspannung war. Stromspannung in Volt schließe ich aus,
    es hat mir keine gewischt.[:D]


    Viele Grüße
    und bleibt daheim und gesund, wünscht
    Marwin

  • Hallo zusammen,


    ich danke euch allen für eure Erklärungen, Rechnungen usw.
    Ich werde mir das 40mm-Okular nicht kaufen, auch nicht zum Testen ;)
    Es wird dann wohl doch eher ein gebrauchtes 32mm Plössl.


    (==&gt;)Stathis
    Zu der Formel:
    <b>Scheinbares Gesichtsfeld= Wahres Gesichtsfeld * Vergrößerung</b>
    Müsste das scheinbare Gesichtsfeld nicht eigentlich mir steigender Vergrößerung kleiner werden? ODer habe ich einen Denkfehler.


    Viele Grüße!

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich wollte in meinem Werkstättchen das Fenster vom angeschlagenen
    Tau mit dem Haarföhn auf Stufe eins trocknen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    (==&gt;)spica44: ich tippe auf Temperaturdiffernzspannung. Ich hab mal auf ein modernes Doppelglasfenster innen ein mittelgroßes Stück schwarze Folie aufgeklebt, weil mich die sommerliche Sonne sehr geblendet hat. Auch da hat die innere Scheibe mit lautem Peng schnell einen langen Sprung bekommen.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Grodahn</i>
    <br />
    Es wird dann wohl doch eher ein gebrauchtes 32mm Plössl.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Gute Entscheidung


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Müsste das scheinbare Gesichtsfeld nicht eigentlich mir steigender Vergrößerung kleiner werden? ODer habe ich einen Denkfehler.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Nein, ich glaube, du bringst etwas Grundsätzliches durcheinander. Das scheinbare Gesichtsfeld ist eine Eigenschaft des Okulars und völlig unabhängig vom Teleskop und der sich damit ergebenden Vergrößerung. Es ist der Blickwinkel den man sieht, wenn man einfach in das Okular reinschaut, auch ohne jedes Teleskop. Es gibt Okulare mit 40° Gesichtsfeld (Tunnelblick) oder bis zu 110° (extrem Weitwinkel).
    Ein Okular mit 40° scheibarem Feld zeigt bei 10 facher Vergrößerung 40°/10 = 4° wahres Feld am Himmel. Nichts anderes sagt obige Formel.


    Ich hoffe, es wird jetzt klar. Ich weiß nicht, wie ich es besser erklären soll.

  • Dass es bei Okularen vielleicht niemals zu Rissen kommen kann... okay... aber bei einer doppelverglasten Fensterscheibe. Das kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen.
    Fensterscheibe, ca. 3.50m x 2.80m. Winter... ca. -5°C. Im Wohnzimmer stand eine Spielzeugkiste vor dem Fenster (vom Format her, so wie eine Einkaufskiste... die zusammenklappbaren).
    Am Nachmittag hat die Sonne hinein geschienen und ja, es gab einen lauten Knall und die Scheibe sah dann so aus. Grund: Schlecht verarbeitetes Fenster - lief dann über die Garantie
    des Fensterbauers. Und mit der neuen Scheibe haben wir keine Probleme mehr.




    Das war, was ich meinte mit schlechter Qualität. Und nein - hier war ich weder mit dem Fön, noch mit der Lupe dahinter. Nur kalte Winterluft, eine Kiste und Sonneneinstrahlung.
    Das hat dann schon ausgereicht. Und ja, es hat auch gesplittert - vielleicht sieht man es auf dem Foto. Also: bei Okularen mag ich wohl einen Lacher geboten haben...
    Aber bei Fensterscheiben ist dies durchaus möglich - und da ich Laie bin ist für mich eine Fensterscheibe (ein Rahmen, wo eine Glas eingefasst wird) und ein Okular
    (eine Hülse, wo Glas eingefasst wird) so ziemlich ähnlich und müsste sich auch ziemlich ähnlich verhalten...


    Schöne Grüsse und allen ein gutes gesundes Neues Jahr

  • Hallo in die Runde,


    ich bin gerade in diesen Thread reingeschlittert, und ich fand die Glasbruchdiskussion interessant. Auch habe ich schon oft Billigokulare ans Fernost ueber Ebay gekauft, und durch die Bank gute Erfahrungen damit gemacht. Meist kaufe ich sie, wenn ich Fernrohre fuer Einsteiger optimiere und diesen Instrumenten unbrauchbare Okulare beiliegen (SR4mm mit 3x-Plastikbarlow etc). Wenn das ganze Fernrohr nur 100 Euro wert ist, wollen die Besitzer nicht gleich ein Vermoegen in Okulare investieren. So ein 2er- oder 3-er-Satz Ploessls kann da Wunder wirken. Auch selbst habe ich z.B. ein 23mm-Chinaploessl am Lunt50 im Einsatz, weil ich damit gut in den Fokus komme.


    Zum Glasbruch: Platzende Okularlinsen sind mir in 40 Jahren Astronomie noch nie begegnet. Einmal habe ich aus Unkenntnis ein verkittetes Okular durch Sonnenprojektion ruiniert. Es war danach milchig. Einen Kumpel ist mal einer dieser unsaeglichen Okularsonnenfilter geplatzt (zum Glueck hatte er nicht durchgeguckt), aber auch dort flogen keine Teile durch die Gegend. Es war ein sauberer Riss quer durch die runde Filterplatte. Wenn ein absorbierendes Glas mit gebuendelter Sonnenenergie maltraetiert wird, passiert das. Aber dass bei normaler Nachtastronomie ein Okular durch Abkuehlung von Wohnzimmertemperatur auf Nachttemperatur Schaden nimmt, ist schon sehr unwahrscheinlich. Gerade bei Okularen, wo die optischen Elemente so klein sind. Die Effekte thermischer Expansion werden ja sowieso nicht durch das Glas, sondern durch die umgebenden Materialien dominiert: Metall und Plastik. Wenn das thermische Rissproblem bei optischen Materialien auftraete, dann wuerde man es bei deutlich groesseren Linsen (Teleobjektive, Refraktorlinsen, Teleskopspiegel) ja oefters erleben. In der Praxis werden aber nur elastische Verformungen produziert, die nach Auskuehlung wieder verschwinden.


    Zum Glasfenster: In unserem Wintergarten ist zweimal eine Deckenglasscheibe "explodiert". Beides mal bei sommerlichen Temperaturen, und nach einem dumpfen Knacken regnete es Glasstuecke. Da es vorgespanntes Sekuritglas war, kamen keine grossen scharfkantigen Scherben herunter, sondern relativ harmlose Glasperlen, was ja der Sinn von Sekuritglas ist. Spaeter kam heraus, dass der Wintergarten ein Konstruktionsfehler war und inzwischen wurde er durch einen Anbau ersetzt. Unser Sohn ist Fensterbauer, und er hat beim Auswechseln unserer Fenster immer darauf bestanden, dass die Kassetten (das sind die "nackigen" Doppelglasscheibenpakete, die in die Rahmen gesetzt werden) nicht auf den harten Boden gestellt werden, sondern auf Decken. Ich habe das einmal nicht beachtet, und *zack* war gleich am Rand ein Riss, wo lokaler Stress vom Aufstellen der Kassette auf einen unebenen Betonboden ausreichte. Und bei dem vorgespannten Sicherheitsglas reicht so etwas aus - deswegen ja auch diese kleinen spitzen Nothaemmer in Bussen und Bahnen. Bleibt so etwas unbemerkt, weil es hinter der Gummidichtung im Rahmen verschwindet, kann das erst spaeter sichtbar werden, wenn das Glas erneut gestresst wird.

  • Nochmal was Extremes: Als Doktorand habe ich 1997 zwei Wochen lang am 6m BTA in Selentschuk in Russland beobachtet. Dieses Teleskop hat einen 6m-Spiegel aus Borsilikatglas, der 42 Tonnen wiegt.


    Nachdem der erste Spiegel nicht sehr gut war und nach einiger Zeit Risse zeigte, wurde ein Nachfolgespiegel in einer isolierenden Zelle eingebaut, die tagsueber ueber einen Kuehlwasserkreislauf auf der Nachttemperatur gehalten wird. Als ich nun ankam, war es neblig und mir wurde gesagt, dass schon seit Wochen kein klares Wetter herrschte. Doch ich musste es mitgebracht haben: Am naechsten Tag staunte ich nicht schlecht, als ich den Vorhang meiner Unterkunft oeffnete: 30cm Neuschnee, Sonnenschein und stahlblauer Himmel. In der Daemmerung ging ich erwartungsvoll zur Kuppel, die zu war. Kleinere Instrumente (Zeiss 1m, und ein 60cm) waren offen, aber der 6m war inaktiv. Auf meine Nachfrage hin wurde mir mitgeteilt, dass durch den Temperatursturz der Spiegel mehr als 10 Grad waermer war als die Nachtluft. Die Kuehlanlage schaffte so 1-2 Grad in 24 Stunden, und wir verbrachten drei superklare Naechte unter einer geschlossenen Kuppel. Haetten wir diese (und die Spiegelabdeckung) geoeffnet, haetten wir einen thermisch deformierten Spiegel erzeugt, der sogar in Gefahr gewesen waere, Risse zu bekommen. Darueberhinaus waere das Seeing durch die Luftschlieren grottenschlecht gewesen. Ein wetterbedingter Nachttemperaturanstieg brachte dann nach den drei Naechten die Erloesung, und wir konnten endlich die planetarischen Nebel in M31 spektroskopieren ...


    Also bei tonnenschweren Glasbloecken kann eine Temperaturaenderung im zweistelligen Bereich zu Problemen fuehren. Aber sicher nicht bei Okularlinsen.

  • Hallo Jürgen,


    meine Antwort dazu sollte man mit schmunzeln in den Mundwinkeln
    lesen.
    Thomas hat so nett verschiedene "Spannungen" aufgeführt, dass
    ich dass mit Humor ergänzen wollte. Sogar Stephan ist ein
    bißerl drauf reingefallen. Gib es zu!


    Viele Grüße, Alles Gute für das Neue Jahr,
    Marwin

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