kurze Remmidemmi-Nacht am Sudelfeld - update

  • servus zusammen,


    nach dem grauenhaften Sommer mit anhalten wolkenreichen Wetterlagen gab es gestern endlich wieder Hoffnung auf klaren Himmel. Der Nebel verzog sich ab Mittag, und es entrollte sich ein dunkelblauer Himmel. Flugzeuge zogen nur eine sehr kurze Kondensspur, was für trockene Luft in den Höhen sprach. Jedoch: kaum zog die Sonne Richtung Horizont, wurde der Dunst schlimmer. Und bei Sonnenuntergang waren bereits wieder Hochnebelschwaden zu verzeichnen. Dies forderte also einen hohen Beobachtungsplatz. Mein Standardplatz auf 890m war da sehr unsicher, weil die Dunst- und Nebelschwaden bereits im Tal südlich davon zu sehen waren. Das war dann auch "bedrohlich" für meinen Platz auf 1100m Höhe, knapp südlich davon. Was also tun?
    Ich bin schließlich auf den Parkplatz etwas unterhalb der höchsten Stelle der Sudelfeldstraße gegangen. Dort war ich schon mal im Spätherbst, mit 2 Sternenkuckern völlig alleine in der Dunkelheit.
    Als ich aber gestern gegen 18 Uhr ankam: ein Remmidemmi sondergleichen, überall standen noch Autos, und vom Berg kamen ständig Wanderer mit tragbaren Halogen-Lichtflutern (anders kann man die Stirnlampen dieser Leute nicht bezeichnen).
    Am Ende des Parkplatzes (also weg von der Straße) sah ich, dass jemand seine Montierung aufbaute - da stellte ich mich gleich vor und dann daneben für den Aufbau. Welch Überraschung: es war Wolfi Ransburg vom Teleskop-Service, der ein neues Teleskop fotografisch ausprobierte. Daher wurde in dieser Nacht viel fotografiert, fast genauso viel fachgesimpelt, und halt etwas weniger beobachtet. Das lag aber auch an der immer wieder aufkommenden ekelhaften Lichterflut der parkenden Autos, neu einfahrenden Autos, und Wandern, die vom Berg kamen.
    Die Alternative aus früheren Tagen, der Parkplatz an der Materialseilbahn der Bundeswehr-Hütte, existiert nicht mehr: an der Einfahrt ist mittlerweile eine Schranke.


    Visuelle Beobachtungen mit dem 14.5" Dobson:
    - M 15: wunderschöner Kugelhaufen im Pegasus, bei 108x bereits enorm aufgelöst, bis auf das kompakte, helle kleine Zentrum. Unendlich viele kleine Sterne, die sich im Gesichtsfeld um dieses Zentrum herum verteilen. Das Seeing war am frühen Abend sehr gut, wurde dann aber leider schlechter.
    - NGC 7068 (14.m0): ziemlich schwache und kleine Galaxie knapp westlich von M 15, ohne Strukturen, eine kleine diffuse Wolke, neben der ein kleines Sternchen steht.


    NGC 7094 (13.m4): Planetarischer Nebel nordöstlich von M 15, Objekt des Monats. Ohne Filter sieht man ein kleines Sternchen, das von einem Nebelhauch umgeben ist. Mit Filter verschwindet dieser Stern (der Zentralstern), dafür wird der Nebel besser sichtbar, bleibt aber recht schwach. Ansatzweise kann ich eine Ringstruktur erkennen, also dass der Nebel vom Zentralstern losgelöst erscheint, aber das ist unsicher. Auf einer Seite ist der Ring nach außen schärfer begrenzt, auf der anderen Seite ist dies eher diffus.


    NGC 1 (12.m9), NGC 2 (14.m2), NGC 16 (12.m0), NGC 22 (13.m6):
    So manche Astronomen glauben ja, dass NGC 1 (das erste Objekt im NGC-Katalog) gar nicht existiert, und ich habe schon mehr als einmal gehört „Was, das gibt’s wirklich?“. Aber mit irgendeinem Objekt muss ein Katalog ja anfangen, und NGC 1 ist weder schwierig zu finden noch schwierig zu sehen.
    Die kleine Galaxiengruppe ist 1.5 Grad südlich des linken oberen Kastensterns des Pegasus (der eigentlich schon zur Andromeda gehört.
    Zuerst stolperte ich beim Suchen über eine hellere Galaxie, die ich aber nicht sofort zuordnen konnte. Erst beim Positionsvergleich fiel mir NGC 1 dann ins Auge: recht schwach, klein, leicht länglich, etwas heller in der Mitte, und von einigen schwächeren Sternen umgeben. Knapp südlich davon die deutlich schwächere NGC 2, die klein und rund war.


    Etwas weiter östlich dann die hellere Galaxie, die ich zuerst gesehen hatte: NGC 16. Die längliche Form, die auf der Aufnahme zu erkennen ist, konnte ich nicht sehen: die Galaxie ist recht hell, klein, rund, mit einem helleren, deutlich abgesetzten Kernbereich.


    Noch weiter östlich dann die schon ziemlich schwache NGC 22: klein, rund, unscheinbar, mit leicht aufgehelltem Zentrum. Aber alle 4 Galaxien passten bei 108x gleichzeitig ins Gesichtsfeld.


    Jetzt wollte ich mal was fürs Auge anschauen, und schwenkte in den Schwan zum Cirrusnebel. Beim Sturmvogel NGC 6960 angekommen: heidiwitschka, ist der hell, und das schon ohne Filter! Mit OIII dann: eine dünne Spitze im Norden, die sich aufweitend bis zum Stern 52 Cyg hinzieht. Südlich des Sterns spaltet sich der Nebel dann in eine Doppelhelix auf, die sich weit hinauszieht.
    Etwas nordöstlich dann das zarte Spinngewebe von NGC 6974 und NGC 6979: sehr groß, aber schwach, und deutlich dreieckförmig, weswegen dieser Teil auch „Pickering’s triangular whisp“ genannt wird.
    Noch weiter östlich die „Knochenhand“ NGC 6992 / 6995: beinahe 2 Okulardurchmesser lang, gekrümmt, und am Südende in 2 parallele Haken auslaufend (einer der beiden heißt IC 1470). Dabei richtig hell, sodass jedem Beobachter ein „boooaah“ oder sowas ähnliches aus dem Munde entweicht.
    Südlich der Knochenhand mein Spezialobjekt: der von mir so genannte „Tropfen“, ein einzelnes Nebelwölkchen etwa 20‘ südlich des Endes der Knochenhand. Die Tropfenform ist gut zu sehen.


    Als nächstes kam der Nordamerika-Nebel NGC 7000 dran. Mit OIII-Filter unglaublich groß, der „Golf von Mexiko“ ist deutlich vom dunklen Hintergrund abgetrennt. Im nördlichen Teil des Nebels der sternreiche Haufen NGC 6996, der schön herausglitzert.
    Daneben strukturlos, aber großflächig aufgehellt der Pelikannebel um die Sterne 56 und 57 Cyg.


    Nebenbei lief meine zweite Aufnahmeserie dieser Nacht, die Galaxie NGC 891. Schnell mal hingeschwenkt: da ist sie , auffallend hell unter den exzellenten Bedingungen (ich hab bei mäßig gutem Himmel den Eindruck, dass NGC 891 dann nicht besonders gut zu sehen ist). Bei 284x geht sie gerade noch ins Gesichtsfeld. Das Staubband ist deutlich zu sehen, vor allem vor dem helleren zentralen Lichtbuckel. Der westliche Teil dieses Buckels ist heller und größer als der östliche. Klasse Objekt, an dem wir bestimmt 15 min lang beobachten.
    #8195;
    Südöstlich steht eine Galaxiengruppe, die bei Großfeldaufnahmen immer mit im Bild ist. Schnell werden NGC 898 (12.m9), NGC 906 (13.m3), NGC 909 (13.m3), NGC 911 (12.m7) sowie NGC 914 (13.m0) erhascht, die aber allesamt nur mäßig hell oder schwächer sind, und ohne weitere Strukturen (abgesehen von den hellen Zentren).


    Ein Blick an den Himmel zur Prüfung der Durchsicht: im Zenith sehr gut, reich strukturierte Milchstraße, M 31 ist deutlich länglich und hell, bei M 33 war ich mir nicht sicher, ob ich nicht das daneben liegende Sternchen gesehen habe.
    Am Horizont dagegen sehr trüb: dunstig, schlechte Durchsicht; da brauchte man es gar nicht erst probieren.
    Ich machte Wolfi dann auf eine Aufhellung links unterhalb des Widder aufmerksam. Dort stand eine sehr schwache, etwas handtellergroße Aufhellung (wenn man den Arm ausstreckte) am Himmel. Kein Zweifel: das war der Gegenschein! Oberhalb des Dunstes war die Durchsicht also schon richtig gut.


    Eine helle, auffallende Galaxie, die fast niemand kennt (obwohl sie fotografisch wirklich was hermacht), ist NGC 772 (10.m3) im Widder. Ein einfach zu findendes Objekt, braucht man doch nur vom unteren Widder-Stern (Gamma) 1.5 Grad nach Osten zu schwenken. Bei 108x erschien die Galaxie als groß und hell, etwas länglich, mit einem hellen ausgedehnten Zentralbereich. Südlich davon die viel kleinere, schwache NGC 770 (12.m9), die man beim schnellen drüberschauen für einen Stern halten könnte.


    Etwas weiter östlich wurde es dann schwierig: zunächst ging es zu NGC 794 (12.m9). Die war noch recht einfach zu sehen: Die Original-Beschreibung des NGC beschrieb sie als „sternförmig“, was sie definitiv nicht war. Eher ein kleines Wattebäuschchen, das zwar klein, aber diffus war, mit einem sehr hellen Kern in der Mitte.


    Nördlich davon dann die erste richtige Herausforderung: UGC 1546. Sie gehört zur NGC 772-Gruppe, auch wenn sie am Himmel ein Grad auseinanderliegen. Bei ihr musste ich schon genau hinschauen, bevor ich sie als gesehen bezeichnen konnte: ziemlich schwach, klein, leicht länglich, mit einem helleren Zentrum. Dicht östlich steht ein kleines Sternchen, das beim ersten Draufschauen die Beobachtung etwas erschwert, aber dann deutlich von der Galaxie gelöst ist.



    Dann wurde ich noch mutiger: ein Grad nordwestlich von Alpha Ari war eine Doppel-Galaxie, beide mit UGC-Bezeichnungen. Die Gegend war schnell eingestellt, aber: puuuuh, wo sind die beiden denn? Erschwerend kam hinzu, dass ich keine Helligkeitsangaben der beiden Galaxien hatte.
    Bei UGC 1551 war ich mir gar nicht sicher, ob da was war, aber ich hatte den Eindruck, dass etwas sehr schwaches, leicht längliches an der Stelle zu sehen war.
    UGC 1561 dagegen war etwas einfacher, nach ein bisserl suchen hatte ich sie dann: sehr schwach, ziemlich klein, leicht länglich, mit etwas aufgehelltem Zentrum.


    Kurz vor 22 Uhr merkte man, dass der Osthimmel hell wurde, obwohl der Mond noch hinter den vorgelagerten Bergen war. Aber der Kontrast der Milchstraße nahm sehr schnell ab. Also war Zeit zum Abbauen.
    Bei der Heimfahrt kam ich im Flachland dann in dichtesten Nebel mit Sichtweite um die 30 Meter – war eine gute Entscheidung, aufs Sudelfeld zu fahren, trotz der vielen störenden Lichter.


    CDS
    Stefan

    visuell:

    ICS Dobson 14.5" f/4.7


    fotografisch:

    Lichtenknecker FFC 190/760mm f/4

    Galaxy RC 10" f/8

  • Guten Morgen Stefan,


    danke für Deinen vielseitig interessanten Bericht!


    Meinst den Parkplatz da im Wald oder? Ja, ist nur ne Notlösung da, für die vom Auto Abhängigen ;-))) [:o)]
    Lustig, dass Du den Wolfi in freier Wildbahn getroffen hast :)


    An Wochenenden in diesen Zeiten ist man nirgends richtig alleine, da wollen alle im Freien nutzen was geht. Ich war mitm Kumpel auf 1000 am Peissenberg unterwegs in der selben Nacht, da war Wohnwagenalarm und auch ständig Betrieb von diversen Leuten. Ich denke, auch auf Deinem Stammplatz bei 1100 hättest nur 40% "Feuchte" gehabt.


    Mit dem super Seeing am Anfang kann ich bestätigen, ebenso den Abfall.
    Den schnellen Abfall der Himmelsgüte am Horizont haben wir auch erlebt. Schade, dass du den MOndaufgang nicht direkt gesehen hast. Der war spektakulär, v.a. im Fernglas. Wo sich der Mond durch die Dunstschichten kämpfte, gab es geometrische, puzzelartige Effekte, sukzessive Einschnürungen von sich dann final ablösenden Mondteilen, die rot umrandet abtropften. Surreal.


    Find ich gut, dass du immer auch Objekte drin hast, die sonst kein Mensch ansteuert, wobei es schönere UGCs gibt als die Gnubbel die du da hattest ;-)(1551: 14m1; 1561: 14m7 im Blauen, SIMBAD).


    Mich würde mal interessieren, was Du aus folgender Ecke rausholen kannst (Tipp :-)): NGC 27/ UGC 95... wenn Du mal wieder am Pegasus-Kasten unterwegs bist...


    Schöne Grüße und CS
    Norman

  • Hallo Stefan,


    Deine Nacht erinnert mich sehr an eine Nacht auf einem Wanderparkplatz in der Rhön im Winter. Mit Schnee. Alle Naselang tauchten Gestalten mit ultrahellen Stirngleißern auf. Da hätte das Fernlich meines ehemaligen Golf-I beschämt drein gesehen gegen. Da half nur Augen zu, ins Auto setzen und 5min abwarten bis alles vorbei war. Skilangläufer, die zu den Autos zurückgekehrt sind - bis 23:00 oder so - dann war Ruhe.


    Aber es war anscheinend noch genügend Zeit bei Dir, Beobachtungen dunkeladaptiert zu tätigen. Und das mit frühen Mond. Ich bin da gar nicht erst raus, sondern habe nur am Balkon aufgebaut für die Planeten. Ich hoffe jetzt auf diese Neumondwoche, mit Glück haben wir Inversionswetterlage und der Odenwald ist drüber und nicht drunter ...


    Interessant das mit NGC nummero Uno! Muss ich unbedingt in der Karte markieren :-). Mit 8" sollte das ja gehen ... Bei NGC2 wird es eventuell schwiedriger aber ich versch's.


    Gratuliere zum Gegenschein, ich habe es noch nie gesehen.


    CS,
    Walter

  • Hi noch mal,


    Ja sag ein mal - auf meiner Triatlas Karte (A3 Ausgabe) ist NGC 1 gar nicht drauf! Immerhin NGC 16.


    Kein Wunder, kennen es nicht so viele. Wenn das in anderen Atlanten auch so ist, daß NGC-1 unerwähnt bleibt ?
    Ich habe sie mit Hilfe des Internets eingezeichnet (uff, war das schwer eine geeignete Karte zu finden).


    CS,
    Walter

  • servus zusammen,
    gestern Abend: wieder am gleichen Platz, da der Dunst am Nachmittag doch recht hartnäckig war, und ein hoher Beobachtungsplatz verpflichtend war (der Parkplatz am Sudelfeld hat etwa 1100m).
    Im Vergleich zum Samstag Abend stand nur ein einziger Camper dort, der sein Licht vor der Tür dankenswerterweise ausmachte (es gibt doch noch nette Leute). Dafür jede Menge Verkehr an der Passstraße und dem Parkplatz gegenüber. Das Highlight war ein LKW, der nachts um 22 UHr bestimmt 3x rauf- und wieder runtergefahren kam, natürlich jedesmal in den Parkplatz hinein zum Wenden, und mich und meine Fernrohre lichtflutete. Ja, schlafen die denn nie? Endlich hatte er den gefunden, den er gesucht hatte, und Münchener LKW und Hamburger PKW verzogen sich Richtung Osten.


    Dank Normans Hinweis ging ich nach dem Aufbau (mein RC tuckerte fröhlich an NGC 7635, und verschaffte mir 2 Stunden unterbrechungsfreies Beobachten) zuerst zu Alpha And, dem linken oberen Stern des Pegasus-Vierecks.
    - NGC 27: erstes Objekt der Nacht, zimelich schwach und klein, leicht länglich, mit etwas aufgehelltem Kern; 2' südlich steht ein Stern 10m
    - UGC 95: Normans Herausforderung, und es war ein wahres Augenverbiegen. Die superdünne kleine edge-on (m_fot: 15.m5) bildete mit NGC 27 und den 10m Stern ein Dreieck. Erst bei 340x im 5mm Nagler konnte ich die Sichtung als sicher bestätigen: extrem schwach, sehr klein, mit leicht hellerem Zentrum. Ob die Galaxie tatsächlich länglich war, kann ich nicht sicher sagen - Einbildung oder nicht? Jedenfalls hatte ich blickweise einen länglichen Eindruck Nord-Süd.
    So, und nun für Norman:
    - UGC 105: etwa 10 Bogenminuten südöstlich von NGC 27: ziemlich schwach, klein, leicht länglich, nahe einem Stern 11m; einfacher als UGC 95
    - UGC 97: 20 Bogenminuten südlich von NGC 27; ziemlich schwach, klein, rund, recht heller Kern, steht zwischen einem Stern 9m und 10m, aber näher an dem 9m Stern
    - MCG 5-1-37: südwestlich von NGC 27, mitten in einer auffallenden Sterngruppe: extrem schwach, sehr klein, rund, leicht heller Kern, aber eindeutig gesehen
    CGCG 499-70: auch extrem schwach, sehr klein, rund; östlich von NGC 27
    Ja Norman, jetzt musst Du die alle auch anschauen :) Hast jetzt davon, mir solche Flausen vor die Augen zu setzen...


    Dann zog ich an einigen Sternhaufen im Cepheus vorbei, die weniger auffallend waren, bis auf
    - NGC 7380: recht hell, groß, dreieck-förmig, 40 Sterne sichtbar.
    -in der gleichen Gegend probierte ich PK 103+0.1: überraschend einfach, zwar recht schwach und klein, rund, mit sichtbaren Zentralstern, sowie einem Sternchen 12m dicht dran oder am Rand des Nebels. Der Planetarische ist auch ohne Filter zu erkennen, der OIII bringt nicht viel Verbesserung.


    Nach einigem Querfeldeinspechteln in den Fischen und im Widder ging ich (es war bereits nach 23 Uhr) in die westlichen Bereiche des Großen Wagens. Dort waren 2 tolle Galaxiengruppen:
    - NGC 2629, NGC 2614, NGC 2641, NGC 2650: passten alle ins gleiche Gesichtsfeld bei 108x. Die hellste war NGC 2629, die dicht an einem schwächeren Stern stand.
    - nördlich davon die nächste Gruppe: NGC 2646 und IC 520, sowie IC 2389, NGC 2636, NGC 2634 und NGC 2634A und NGC 2633. Überraschenderweise war IC 520 die auffallendste der Gruppe, recht groß, irgendwie ungleichmäßig rund, mit sehr hellem Zentrum. NGC 2636 war auch bei 284x fast sternförmig, mit einem schwachen flauschigem Halo.Spannend war NGC 2634: südlich davon die Begleitgalaxie NGC 2634A: ziemlich schwach und klein, diffus, leicht längliches Aussehen.
    Neben weiteren Feldgalaxien war noch die westlicher liegende UGC 4390 interessant: ziemlich schwach, recht groß, unregelmäßige Form bzw. leicht länglich, mit einem Stern 123m westlich an der Galaxie.


    Dann wars doch schon nach Mitternacht, und der Mondaufgang (wieder hinter dem gleichen Bergrücken) kündigte sich nur durch die Aufhellung des Himmels an. Fazit der zweiten Nacht: 5 Stunden fotografiert, und nebenbei 36 DeepSky-Objekte visuell beobachtet, davon waren immerhin 11 Neusichtungen.


    So, jetzt seid Ihr dran :)


    CDS
    Stefan

    visuell:

    ICS Dobson 14.5" f/4.7


    fotografisch:

    Lichtenknecker FFC 190/760mm f/4

    Galaxy RC 10" f/8

  • Hi Stefan,
    klasse, lieben Dank fürs Probieren und herzlichen Glückwunsch zum Erfolg! :)


    Bei mir steht ein positiver Versuch zur UGC 95 noch aus, hat sich bisher nicht so richtig ergeben bzw. bisher erfolglos. Hast mal "oberhalb" von der M27-Gruppe mal nach dem Fizzelchen zwischen zwei Sternchen geschaut? Die Gx müsste auch machbar sein, hat aber keine Nummer!


    Ich bilde mir dunkel (ganz, ganz dunkel) ein, das Ding schon mal probiert zu haben (positiv). Aber muss das nochmal prüfen, habe gerade meine Notizen nicht parat.


    Bei der MCG rennst bei mir offene Türen ein, die hab ich auch längst aufm Zettel [:D]


    Schöne Grüße und CS
    Norman

  • Hallo Stefan,


    ja, im Zweifel geht oft noch das gute alte Sudelfeld, wenn die tieferen Lagen im Nebel ertrinken [8D].


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Als ich aber gestern gegen 18 Uhr ankam: ein Remmidemmi sondergleichen, überall standen noch Autos ... <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hatten wir letzten Freitag auch am Spitzingsee, als Ralph und ich von da noch zum Feldstecher-Spechteln aufgestiegen sind.


    Da hast du wieder viele interessante Objekte eingestellt. Ja, auf Fotos kommt NGC 772 sehr schön heraus, besonders mit dem langgestreckten Spiralarm im Nordwesten - den konnte ich im 20-Zöller bei gutem Alpenhimmel mal eindeutig ausmachen. Und als altem NGC 891-Fan ist mir die benachbarte Galaxiengruppe wohlvertraut, da sind bei gutem Himmel schon im 10-Zöller etliche kleine Fleckchen zu erkennen.


    Servus
    Ben

  • Servus zusammen,


    heute wollte ich auch rausfahren, muss aber wegen Schnupfen, Kopfschmerzen und Grippesymptomen zu Hause bleiben. Kein Fieber, Geschmack ist noch voll da.


    Wegen Sudelfeld: Warum fahrt ihr nicht an der BDW-Liftstation vorbei nach oben auf die Lacheralpe? Bei der Straßeneinfahrt unten ist ja eine Schranke, wo ich nicht weis, ob die auch mal zugesperrt wird. Aber die Straße mündet in eine Ebene mit viel Platz und freie Sicht nach Süden, wie ihr ja wisst. Die Straße bringt noch mal 400 Höhenmeter. Zu meiner Zeit hatte ich eine schriftliche, später nur noch eine mündliche Fahrgenehmigung vom Alpverein, der die Straße mit der BDW betreibt. Auch bei der BDW waren wir damals, mit dem Ergebnis, dass wir geduldet waren. Die Straße ist aber gefährlich, mit meinem jetzigen Auto würde ich mich nicht trauen, da hoch zu fahren.


    Wenn es hilft, kann ich ja die Adresse von dem Alpverein geben, aber nur per PN, sonst wird es ein "Hotspot" mit vielen abgestürzten Autos.


    Mit herzlichen Grüßen von Helmut

  • Hallo Stefan, nochmals auch an dieser Stelle ein DANKESCHÖN für den netten Abend. War echt fein.


    Hallo Helmut, meinst Du die Straße, die in Richtung Wendelstein raufgeht, vorbei am Bundeswehr Parkplatz? Die ist leider geschlossen, da ist eine Schranke davor.


    Wolfi

  • Servus Helmut,


    die Straße und den Parkplatz kenne ich sehr gut. Ich war dort früher öfters, habe dort 1986 (sic!) mein erstes Astrofoto vom Halley'schen Kometen geschossen. Auch die kleine Plattform bei der Lacheralm kenne ich.
    Wie Wolfi schon gesagt hat: mittlerweile ist da eine Schranke. Wahrscheinlich haben irgendwelche Leute nächtens vergessen, sich zu benehmen, was auch früher schon mal vorkam. Die Almleute oben haben immer wieder von Mengen an Plastikabfällen und Kohleresten vom Grillen berichtet, die einfach so in die Wiesen geschmissen wurden. Da kann ich es verstehen, wenn die irgendwann die Nase voll von solchen Idioten haben...
    Der Parkplatz war immer besonders wertvoll: keine "Tretminen" = Kuhfladen, die man nachts natürlich nicht sieht, aber dann spürt und riecht :-).


    CDS
    Stefan

    visuell:

    ICS Dobson 14.5" f/4.7


    fotografisch:

    Lichtenknecker FFC 190/760mm f/4

    Galaxy RC 10" f/8

  • Ja hallo Wolfi!


    So hört man wieder von einander!


    Und Stefan, ich weis jetzt nicht, ob wir uns persönlich kennen?


    Jedenfalls: Es ist die Straße, die Wolfi meint. Unten an der Sudelfeldstraße war schon immer eine Schranke. Sie war fast immer offen, jedenfalls nicht verschlossen. Ich bin dort das letzte Mal vor 30 Jahren mit meinem Teleskop raufgefahren. Damals gab es auch immer eine Sonnwendfeier auf dem Wildalpjoch. Einmal, so wurde mir berichtet, kam die Polizei, und jemand sagte, dass sie hier Astronomie machen, was die Polizei geduldet hatte. Die Polizei zeigte auf das Feuerholz im Auto sagte:"Sind das Ihre Fernrohre?".


    Später ist also die Lacheralpe zum Freizeitpark ohne Müllentsorgung geworden? Freiheit und Verantwortung: Keine Verantwortung, keine Freiheit --&gt; Schranke zu.
    Trost: Nach lightpollutionmap.info ist das Sudelfeld nicht mehr der beste Platz. Aber schade: Früher waren wir auf der Lacheralpe über dem Hochnebel, und da war es besonders dunkel, wäre sicher auch heute noch so.


    Jetzt ist aber Schluss mit offtopic, ich wünsche schöne Beobachtungsnächte!


    Mit herzlichen Grüßen vom Helmut

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