Hallo allerseits,
eine Hochnebellage, die vor Sonnenaufgang noch Fotos von der Begegnung des Mondes mit Venus verhindert hatte, sorgte später am Vormittag für schöne Farbspiele in der Atmosphäre.
Die folgenden Aufnahmen entstanden zwischen 10:07 Uhr MESZ und 10:22 Uhr. Sie sind bis auf Anheben der Dynamik nicht weiter bearbeitet worden, um keinen farbenfroh verfälschten Eindruck wiederzugeben. Und sie sind tendenziell unterbelichtet, damit die Farberscheinungen nicht überstrahlt werden.
Zunächst der 22° Halo mit einem intensiven oberen Berührungsbogen; f = 19mm
Dieser Berührungsbogen etwas näher mit 70mm:
Mit der Andeutung einer Nebensonne rechts und 21mm; links war das Gegenstück visuell nicht auszumachen:
In diesem Foto mit 12mm Brennweite ist etwas recht Seltenes festgehalten: ein 46° Halo vom linken bis zum rechten Bildrand:
Bei Kristian Schlegel: „Vom Regenbogen zum Polarlicht“ heißt es dazu auf S. 50:
„Wegen seiner beträchtlichen Größe am Himmel ist er, wenn überhaupt, meist nur stückweise zu sehen, denn es gibt selten Eiswolken, die gleichmäßig einen so großen Bereich des Himmels überdecken. Wie man aus der Tabelle am Ende dieses Kapitels entnehmen kann, tritt dieser große Halo erheblich seltener auf als der kleine 22°-Halo.“
Und die erwähnte Tabelle weist jeweils zwei Werte aus:
a) Ergebnisse zwischen 1918 und 1939, in Holland gesammelt
b) Arbeitskreis Meteore aus dem südlichen Deutschland, 1987 – 1992
Für einen 22°- Halo: a) 47,4% bzw. b) 40,7%, für einen 46°-Halo: a) 4,1% bzw. b) 1,6%
Hier diese seltene Erscheinung zusammen mit den anderen im Hochformat mit 11mm:
Das letzte Foto entstand ca. eineinhalb Stunden später, als die Haloerscheinungen zusehends verflachten. Dafür kann man jetzt anscheinend links über der Sonne Ansätze von diesen unaussprechlichen Krepuskularstrahlen entdecken:
Ein durchweg grauer Himmel kann also auch recht unterhaltsam sein …
Viele Grüße
Manfred
<font color="limegreen">Edit: Foto mit Beschriftung ausgetauscht</font id="limegreen">