Sh2 86 in Halpha

  • Guten Abend zusammen,


    ich habe da noch ein Bild für euch.
    Vielleicht doch etwas zu flau.
    Aufgenommen am 18.09.-19.09.2020


    EQ6, TL APO 80/480, TS Flat2
    ATIK 383L+, 19x900sec, Baader Haplha Filter 7nm, Filterschublade, TSOAG9,
    Guiding: Lodestar,


    Bildbearbeitung: Deepsky Stacker, Fitswork, Pixinsight, Neatimage und Photoshop CS3



    Nachtrag: Jetzt mit etwas mehr Kontrast.


    Und hier in groß:
    https://ibb.co/Ldcd4m8


    Und in groß mit mehr Kontrast.
    https://ibb.co/XSk0ZTF



    Ich wünsche euch einen schönen Abend.


    Grüße Ingmar

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: ingsten</i>
    <br />
    ...Vielleicht doch etwas zu flau....
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Ingmar,


    die stärker gestreckte Version gefällt mir besser.


    Vielleicht wurde zu stark entrauscht. Hast du Neat Image mit einer Luminanzmaske kombiniert? Falls nicht, wäre das bestimmt einen Versuch Wert.

  • Hi Peter,


    ja ist zu stark entrauscht.
    Die Ebenenmaske habe ich leider nicht probiert, da ich nicht genau weiß, wie ich sie ertsellen soll.
    Das fehlt mir der Skill.
    Ich würds mir so vorstellen, wie zwei Ebenen. Eine nicht entrauschte und eine entrauschte Version.
    Die nicht entrauschte Version, als Ebenenfunktion "Luminanz" einzustellen. Oder so ähnlich.


    Vielleicht hast ja auch einen kurzen Tipp. bin eigentlich mehr der Sonnenfilmer.
    Und das ist auch schon länger her.
    Wenn Deepsky dann Nebel. Die finde ich interessanter als Galaxien, oder andere Objekte.
    Obwohl sie auch ihren Reiz haben.


    Ich bin seit PS, starnet, Pixinsight und Neatimage mehr am rumprobieren,
    als dass ich einen halbwegs konstanten Workflow hinbekomme.


    Na ich teste weiter.


    Grüße Ingmar

  • Morgen Ingmar,


    es geht etwas anders als du vermutest, ist aber nicht kompliziert. Man muss das Grundprinzip verstehen und sich dann nur die Abfolge und ein paar Tastenbefehle merken, dann denkt man nach dem dritten Mal nicht mehr darüber nach.


    Grundsätzlich geht es darum, die Deckkraft/Wirkung einer Ebene auf die darunter liegenden Ebenen anhand der Helligkeitsverteilung des Bildes zu steuern. Also etwa, so wie hier, den Rauschfilter nur auf die dunklen Bildteile wirken zu lassen. Es gibt aber viele andere Anwendungen für diese Strategie.


    Dafür gibt es in PS grundsätzlich 2 Methoden. Man kann mit Luminanzmasken arbeiten oder mit dem Werkzeug "mischen wenn" in den Ebenenstilen. Letzteres funktioniert wohl erst in den jüngeren PS Versionen, das weiß ich aber nicht genau. Um es auf die Spitze zu treiben kann man auch erst mit einer Luminanzmaske arbeiten und das Ergebnis dann mit "mischen wenn" noch verfeinern.


    <u>Luminanzmaske</u>


    Mit einer Ebenenmaske wird die Deckkraft der oben liegenden Ebene (mit Maske) auf die darunter liegenden Ebenen selektiv gesteuert. Der Arbeitsbereich ist am besten so konfiguriert, dass rechts der Ebenenstapel angezeigt wird. Man kann an jede Ebene eine Maske anhängen. dafür nutzt man das Ebenenmenü oder das entsprechende Symbol unten im Fenster - je nach PS Version. Dann erscheint neben dem Ebenenbildchen im Stapel die Maske, standardmäßig ein weißes Kästchen. Eine Maske ist prinzipiell ein Schwarzweißbild, das wie ein "Luminanzfilter" wirkt. Dort, wo die Maske weiß ist, lässt sie alles durch. Da, wo sie schwarz ist, wird alles blockiert. Grautöne in der Maske liefern Zwischenwerte. Man kann aktiv in der Maske malen, was unelegant und in der Astrophotografie ziemlich verpönt ist. Man kann aber auch "global" arbeiten, indem man z. B. die bildeigene Luminanz als Maske verwenden. Das ist akzeptiert und wird z. B. auch in PI genutzt, wenn ich mich nicht irre.


    Für deinen Fall geht das in PS folgendermaßen:


    - das entrauschte Bild auf das Original legen.
    - das ganze Bild auswählen (Ctrl-A)
    - in die Zwischenablage kopieren (CTRL-C)
    - die Maske anklicken
    - die Maske anzeigen (Alt-Linksklick)
    - das Bild aus der Zwischenablage in die Maske einkopieren (Ctrl-V)


    Jetzt besteht die Maske aus einer Schwarzweißversion des entrauschten Bildes. Sie lässt aber momentan den Rauschfilter an den hellen Bildstellen stärker wirken als an den dunklen - also genau anders herum als beabsichtigt. Deshalb die Maske anklicken und mit Ctrl-I invertieren. Jetzt wird das Rauschen in den dunklen Bildteilen stärker reduziert als in den hellen. Meistens bringt das schon den gewünschten Effekt. Man kann aber auch den Kontrast der Maske ändern, um die Wirkung der Maske zu manipulieren. So ist auch ein heller Nebel in der invertierten Schwarzweißversion nicht ganz schwarz. Die Maske lässt also dort noch etwas durch. Der Hintergrund dagegen ist nicht ganz weiß - die Maske wirkt dort also nicht zu 100%. Das kann man über den Kontrast der Maske und das geschickte Setzen von Schwarzpunkt und Weißpunkt in der Maske steuern:


    - (invertierte) Maske anklicken
    - mit Alt-Linksklick anzeigen lassen
    - mit Ctrl-L die Tonwertkorrektur aufrufen
    - die weiße Pipette wählen und eine Stelle im Hintergrund klicken. Der wird dann weiß und lässt den Filter voll durch.
    - die schwarze Pipette wählen
    - in der Maske den Helligkeitswert anklicken, ab dem nicht mehr entrauscht werden soll.


    Hat man sich vertan, kann man mit Ctrl-Z schrittweise zurück und nochmal probieren. Über die Deckkraft der entrauschten Ebene kann man deren Gesamtwirkung dosieren. Man kann die Maske auch mit dem Gausschen Weichzeichner leicht weichzeichnen, um harte Übergänge zu vermeiden. Wenn man zufrieden ist, kann man die beiden Ebenen verschmelzen. Das Ganze liest sich kompliziert, ist aber eigentlich total simpel, weil man die ersten Schritte ohne viel nachzudenken einfach üben und abarbeiten kann. Für die Feinjustage kommt das Gefühl dann mit der Zeit von selber.


    Eigentlich noch viel einfacher und ganz ohne Maskierung kann man die Wirkung beliebiger Effekte luminanzgesteuert mit "mischen wenn" regulieren. "Mischen wenn" (engl. Blend If) findet man in den Ebenenstilen. Wenn man im Ebenenstapel rechts neben den Ebenennamen doppelklickt öffnet scih das Ebenenstil Fenster. Im Ebenenstapel wird die Ebene rechts mit einem Symbol versehen, das zeigt, dass ein Ebenenstil aktiv ist.




    Im Ebenenstil Fenster gibt es im unteren Teil 2 Regelbereiche mit Grauverläufen. Der obere davon bezieht sich auf die aktive, obere Ebene. Die Dreiecke rechts und links sind die Regler. Jeder Regler besteht aus 2 Teilen, die man mit der Maus bei gedrückter Alt-Taste auseinander ziehen kann. Damit spannt man ein Helligkeitsintervall auf und erhält für den Effekt weiche Übergänge im Bild. Für deinen Fall geht das so:


    - entrauschte Ebene oben platzieren
    - Ebenenstile öffnen
    - den oberen, rechten, weißen Doppelregler mit Alt-Klickziehen trennen
    - den linken Reglerteil des weißen Reglers bis zu dem Grauwert zeihen, unterhalb dessen 100% entrauscht werden soll, z. B. 50
    - den rechten Reglerteil so belassen oder bis zu einem Grauwert ziehen, oberhalb dessen 0% entrauscht werden soll, z. B. 175


    Den Effekt kann man "live" im Bild beurteilen und vorher/nachher vergleichen, indem man die Vorschau an- oder ausklickt. Wenn man zufrieden ist, klickt man Ok. Das Ganze ist nicht-destruktiv und man kann die Einstellungen nachträglich immer wieder ändern. Final kann man die Ebenen dann zu einer einzigen verschmelzen.


    Beide Methoden bieten vielfältigste Möglichkeiten für Bearbeitung von Astrofotos. So kann man z. B. nicht nur mit Luminanzmasken sondern auch mit Farb- oder Sättigungsmasken arbeiten und Effekte z. B. nur auf den ungesättigten Hintergrund anwenden; oder in anderen Fällen nur auf rote Ha-Emissionsbereiche. "Mischen wenn" ist z. B. hervorragend geeignet, in einer Farbeinstellungsebene Restgradienten oder grobzellige dunkle Farbrauschmuster, die beim starken Strecken von RGB Aufnahmen gern entstehen, auf einfachste Weise aus dem Hintergrund zu entfernen, ohne dass die anderen Bildinhalte leiden.


    Ich hoffe, du kannst damit etwas anfangen, sonst frage einfach nochmal nach.

  • Guten Abend Peter,


    sorry dass ich erst jetzt antworte.


    Im Grunde habe ich nur eine kurze Antwort erwartet.
    Aber dass ist ja schon ein Tutorial.! [:)]


    Ich glaube zu verstehen, was du meinst.
    Das was ich schon länger gesucht habe.


    Selektives und globales bearbeiten von Tiefen-Mittelton-Lichter.
    Egal ob, Schärfe, Farbton, Sättigung, Kontrast, oder alle Filtermöglichkeiten.


    Vielleicht so ähnlich wie beim Hochpass Filter erstellen?
    Hast halt z.b. drei Ebenen 10Px - 30Px - 60Px.
    Und hebst mit der Deckkraft die einzelnen Bereiche hervor, oder milderst Sie.
    Je nach Geschmack ist das untere Bild nur der Anfang von vielen Variationen.
    Z.B. Mit Alt+links klick reinklicken, Kopie einfügen, invertieren und berabeiten.



    Hoffe ich liege da richtig?


    Mich stört es z.b. nicht, wenn der Hintergrund etwas mehr/stärker rauscht, die feinen Säulen, Kanten, aber weich und etwas schärfer sind. Das separat zu behandeln, wäre nice.


    Ja, das lese ich mir am Wochenende genauer durch, und werde es testen.


    Sehr cool. Danke vielmals!


    Grüße Ingmar

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!