Welche Filter sind sinnvoll?

  • Hallo,
    da die Auswahl an filtern riesig ist würde ich gerne mal wissen welche Filter für den Einstieg sinnvoll sind (Deep Sky und Planeten) um Fehlkäufezu vermeiden. Ich würde gerne gleich etwas bessere Qualität kaufen, da ich gelesen habe das günstige Filter keine bis wenig Wirkung haben.
    Vorallem würde mich ein Filter für Mars interessieren. Ich konnte zwar eine Polkappe und leichte Strukturen erkennen, das allerdings ziemlich "blass".


    Zum beobachten habe ich ein 150/750 Newton und ein APM XWA 5mm, skywatcher Weitwinkel 1,25 zoll in 6 mm und 15 mm sowie ein skywatcher LTE 28 mm Okular. Später kommt noch ein APM XWA 13 mm, und ein APM 30 mm übersichts okular dazu.


    Grüße Stephan

  • Hallo Stephan,


    Filter gibt es in der Tat in vielfältiger Form. Gut dass Du nachfragst.


    Für den Mars, andere Planeten und Mond ist ein Neutralfilter ND 0,9 sinnvoll. Er reduziert die Blendwirkung und macht das Beobachten dadurch angenehmer. Ein Orangefilter erleichtert das Erkennen von Wolken und den Polkappen, färbt den Planeten aber natürlich orange ein. Sehr schön kontraststeigernd wirkt der Baader Neodymium Skyglowfilter beim Mars, und das ohne ihn zu verfärben. Er wirkt auch sehr gut beim Jupiter und zeigt den GRF deutlicher als andere Filter.
    Ich rate Dir zu einem ND0,9 und dem Baader Neodymium.


    Filter für Deepsky ist wiederum eine ganz andere Geschichte. Schau mal hier im Forum, zu dem Thema gibt es so einige Threads. Ich empfehle da als ersten Filter den Astronomik OIII, wenn es gleich ein hochwertiger Nebelfilter sein soll.
    Ich habe aber am Wochenende bei einem Teleskoptreffen den OIII von Teleskop Service ausprobiert und fand ihn gar nicht schlecht. Ich weiß aber nicht wie es da mit der Streubreite in der Produktion aussieht.


    Bis dann:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Ich habe bereits einen verstellbaren polfilter. Das ist ja im Prinzip schon ähnlich wie der ND 0,9 oder? Der Baader Neodym hört sich sehr interessant an.


    Ja bei den Filtern sollte es schon gleich etwas hochwertiges sein, ich warte dann eben etwas länger mit der Anschaffung, habe dann aber eben gleich was vernünftiges.


    Wie sieht es bei Normalen Farbfiltern aus, gibt es da auch so große Unterschiede bei der Qualität?

  • Hallo Stephan,


    ein verstellbarer Polfilter ist auch gut. Tipp: wenn Du eine 1,25“-Reduzierung mit Filtergewinde hast, kannst Du einen 2“-Polfilter unten in die Reduzierung schrauben und einen zweiten, einzelnen 1,25“ in das Okular. dann kannst Du die Filterwirkung einstellen indem Du das Okular in der Reduzierung drehst.


    Farbfilter in hinreichender Qualität sind nicht teuer. Da man Planeten mit hohen Vergrößerungen beobachtet, reichen da 1,25“-Filter aus. Ich persönlich bin kein großer Freund davon, mich stört der eingefärbte Planet mehr als mir die deutlicher sichtbaren Details Freunde bringen. Aber das ist natürlich Geschmacksache. Ich würde bei einem der einschlägigen Händler nach einem Satz suchen der preislich im Mittelfeld liegt. Nicht grade die billigsten, sonst kostet schlechte Qualität des Glases Schärfe bei hohen Vergrößerungen.


    Bis dann:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Hallo,


    Mein meist genutzter Filter ist der [OIII] Filter von Astronomk in der 2" Version. Meinem UHC und auch den H-beta nutze ich deutlich weniger.
    Mit allen Nebelfiltern habe ich gute Erfahrungen ab 80mm Teleskopöffnung gemacht.


    Am Mond und den Planeten nutze ich zum einem zwei einzelne Polfilter und auch Neutralfilter der Dichte 0.6 und 0.9.
    Ich finde, die Neutralfilter bilden besser ab als die Polfilter. Dafür lassen sich die beiden Polfilter stufenlos in der Helligkeit einstellen. Für diesem Zweck kommt bei mir ein 2" Polfilter in den Zenitspiegel und ein 2" Polfilter in die Reduzierung von 2 auf 1,25" oder direkt in das 2" Okular.


    Viele Grüße
    Gerd

  • Auch bei mir ist der (Astronomik) OIII-Filter der häufigst genutze Nebel-Filter, egal ob am großen Dobson oder kleinem Richfielder. Wäre für mich immer erste Wahl...


    Gruß Horst

    Taurus T400 pro , Skywatcher ST120/600, Lunt LS50THa, diverse Ferngläser von 5x25 bis 20x80

  • Danke für die ganzen Infos.
    Also verstehe ich das richtig, wenn ich 2 polfilter des gleichen typs hintereinander anbringe und diese gegeneinander verdrehe habe ich die selbe Wirkung wie mit dem Variablen polfilter?
    Ok also wird es für den Anfang der
    Baader Neodymium Skyglowfilter
    Eine astronomik OIII in 2"
    Später dann
    Neutrale polfilter
    UHC Filter
    Eventuell Farbfilter.


    Wegen dem Baader Neodymium Skyglowfilter, der würde ja in 1,25" reichen. Bin mir allerdings unschlüssig ob ich den in 2" nehme. Fände es vom handling leichter. Weil die APM haben ja 1,25" und 2", da müsste ich den Adapter im OAZ nicht jedes Mal wechseln. Wie handelt ihr das?


    Gruß

  • Hallo,


    Zu den Polfiltern:
    Ein variabler Polfilter ist im Grunde genommen nichts anderes als zwei einzelne Polfilter die verdrehbar zusammengebaut sind.


    Meine Filter habe ich alle in 2", damit ich diese auch mit 2" Weitwinkel Okulare verwenden kann. In 1,25" sind die Filter zwar günstiger, dann können die aber nicht mit Weitwinkel Okulare an ausgedehnten Objekten eingesetzt werden.
    Bei mir sind die Filter entweder im Filterschieber oder in der Reduzierung von 2 auf 1,25".
    Ich habe bei mir eine Reduzierung gefunden, die so kurz ist das dass Okular auf dem Filter aufsitzt und diesen verkratzen würde. Hier muss unbedingt darauf geachtet werden, das so eine Reduzierung lang genug ist.


    Viele Grüße
    Gerd

  • Ist der Baader Neodymium wirklich so sinnvoll? Ich habe mittlerweile ein Arsenal an allen möglichen Filtern, diesen allerdings noch nicht bzw. nur eine Billigversion eines Skyglowfilters, die nahezu ungenutzt im Koffer liegt und vielleicht minimalst kontraststeigernd am Mond und Planeten wirkt.


    Was kann ich vom Baader Neodymium erwarten?


    Gruß Horst

    Taurus T400 pro , Skywatcher ST120/600, Lunt LS50THa, diverse Ferngläser von 5x25 bis 20x80

  • Hallo Stephan,


    ich habe insgesamt mehr als 2 Dutzend Filter von Astrodon, Astronomik, Baader, Balzers, Zeiss.
    Bei vielen Nebeln hilft am besten der Baader 10nm visual und ein UHC von Astronomik oder Lumicon. Ich nehme diese Filter auch für die Ferngläser.
    Am Mars hat am meisten der Baader H-Alpha Breitband 35nm Filter, der Kontrast von Details war atemberaubend.
    Für den Jupiter nehme ich gerne den 470nm Blaufilter um die Wirbel und Ströme besser zu sehen.


    LG,
    Jiri

  • Also wäre der Baader OIII 10nm als Alternative zum Astronomik? Wäre auch preislich etwas günstiger.


    Bei dem Baader H-Alpha Breitband 35nm finde ich nur Filter für Fotografie,ist das der richtige?


    Grüße

  • Hallo Stephan,


    das ist der H-Alpha Filter, den ich habe, https://www.baader-planetarium…lpha-35nm-ccd-filter.html


    Der Astronomik OIII ist eine sehr gute Alternative zu dem Baader https://www.baader-planetarium…filter-(10nm)-visual.html
    und vielleicht am Anfang mag der Astronomik doch eine bessere Wahl sein.
    Der Grund dafür ist, der etwas weiter geöffnete (12nm) Astronomik lässt noch das Licht der Sterne durch.
    Durch den (10nm) Baader werden die Sterne unterdrückt und der Himmelshintergrund ist eventuell ganz schwarz. So ist der Baader zuerst gewöhnungsbedürftig.
    In der OIII Gruppe habe ich den Astrodon (5nm), Baader (10nm), Astronomik (12nm) und Lumicon (12nm).
    Es gibt Infos oder Gerüchte, dass die neuen OIII Lumicons von Astronomik kommen.


    Ich hoffe, das es hilft,
    Jiri

  • Ich habe den Astronomik OIII und das Celestron-Pendant des Baader OIII und finde den Baader am keinen Refraktor doch als zu eng, Als Erstnebelfilter sehe ich den Astronomik schon als erste Wahl...


    Gruß Horst

    Taurus T400 pro , Skywatcher ST120/600, Lunt LS50THa, diverse Ferngläser von 5x25 bis 20x80

  • Erstmal vielen Dank.
    Also heißt das umso kleiner die nm beim OIII, umso dunkler der Hintergrund?


    Aber da fällt ja nach euren Berichten die Entscheidung nun erstmal zum Astronomik. Ich stehe ja erst am Anfang irgendwann wird dann hier sicher nochmal was anderes nachkommen.


    Dann bleibt nur noch die Auswahl zum Planeten Filter, die genannten sind ja dann doch relativ unterschiedlich. Schön wäre es natürlich wenn der Filter auch gut an Jupiter wäre, den ich sehr gerne beobachte


    Grüße

  • Während bei mir der OIII (meist mit dem UHC und einem Polfilter oder h-beta ) quasi jedes mal Filterschieber stecken, wird es mit anderen Filtern schon deutlich seltener.
    Momentan steht natürlich Mars sehr günstig und einen kontraststeigernder Breitbandfilter hat man dann gerne für diese Situation, aber insgesamt ist deren Einsatz zumindest bei mir eher selten. Ich würde den erstmal ganz zurückstellen.


    Gruß Horst

    Taurus T400 pro , Skywatcher ST120/600, Lunt LS50THa, diverse Ferngläser von 5x25 bis 20x80

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