Mars am 16.9. im 200mm FH -Schaerrefraktor

  • Hallo,


    es hat lange gedauert, bis ich ein halbwegs herzeigbares Planetenbild mit dem FH Refraktor zusammengebracht habe.


    Planetenbearbeitung ist was vollkommen anderes, wie meine geliebten Sonnen und Mondbilder. Vielleicht wird es noch ein Tick besser, viel allerdings sicher nicht mehr.


    Der 16.9. zeigte mir bisher die ruhigsten Planetenbilder. Alle Tage vorher waren schlechter.
    Ich habe den RGB Satz von Astronomik und dem 645Rotfilter (Baader ?) eingesetzt und damit das I-RGB Bild in CS 5 zusammengebastelt.


    Auf Derotation verzichte ich, zuviel Aufwand! Vielleicht kommt das mal, wenn der 16Zöller Newton einsatzbereit ist.


    Das visuelle Bild, im leicht auf 200mm abgeblendeten 225mm FH (1:12), ist erstaunlich gut. Kaum störende Farbe bei recht hohem Kontrast zu bemerken. Die Abblendung ist zur Sicherheit, wegen evtl. Vignittierung,der chromatischen Aberation und Seeings.


    Die ASI 178mm macht sich gut, auch wenn ich wie hier richtig stark schärfen musste. Vom Gitternetz in Halpha, keine Spur!


    Die Farbe ist natürlich im FH 1:12 ein Kapitel für sich. Ich habe mich bei meiner Darstellung etwas am Mainstream
    orientiert, wobei ich den Eindruck bei meinem Bild habe, dass es durchaus noch etwas rötliche Farbe vertragen kann, allerdings nicht lachsig oder rot, eher etwas weniger. Was ich überhaupt nicht sehe, ist der vielfach auf den Forenbildern zusehende blauweiße Rand gegenüber der Polkappe, welche richtig deutlich rauskommt.


    Der Blaukanal ist tatsächlich bei mir am besten mit Einsatz des Baader OIII Filters und dem Astronomik L Filter - sehr scharf. Leider auch etwas dunkler als der normale Blaukanal.


    Eine deutliche Wolke konnte ich visuell allerdings noch nicht ausmachen, dafür war noch keine Zeit.


    Was absolut nervt ist die Filterschrauberei. Diese soll diese Woche ein Ende habe, denn ich habe mir die Altair Filterschublade gegönnt. Vielleicht wird sie diese Woche noch geliefert.


    Fazit: Sicher ist die Planetenbeobachtung mit dem Schaer anspruchsvoll und nicht optimal. Der Schwerpunkt wird deshalb weiter auf dem Mond und natürlich der Halpha Sonne liegen. Am Mond sind die Bilder im Grünfilter absolut klasse. Da wird dann auch immer mit voller Öffnung gearbeitet.


    Ok, hier das Bild.
    Eventuell könnte man durch eine bessere Bearbeitung und Erfahrung etwas mehr "Eleganz" in das Bild bringen.
    Vielleicht ist das ein Ansporn an die FH Refraktorfraktion, welche hier im Planetenforum, wo es von C11 aufwärts bis zu den Lomos nur so wimmelt, unterrepräsentiert ist.




    cs Harald
    http://www.unigraph.de

  • Hallo Harald,
    ich glaube, du bist auf dem richtigen Weg zum Planetenfotografen. Sonne und Mond sind nicht ganz so "fummelig", aber ich persönlich finde es gerade deshalb so reizvoll. Wenn du am Mond mit Grünfilter klar kommst, dann würde ich das hier auch machen. Viele optische Elemente sind auf den grünen Durchlaß optimiert, ich glaube, das zahlt sich irgendwo aus. Rot geht sicher auch noch aber IR wird immer etwas schwierig sein, auch, wenn dort das Seeing etwas abgemildert wird. Den blauen "Dunst" am Nordpol hast du dir vermutlich "weg-weichgezeichnet". Das ist mir in letzter Zeit schon einmal woanders aufgefallen. Du hast im Grunde in deinem Bild keine Farbdifferenzierung mehr. Wenn man die reine Farbe betrachtet, ohne Luminanz, dann sind da nur zwei unscharfe Bereiche, einer orange und einer blau. Ich glaube auch gar nicht, dass man so viel Bildbearbeitung machen muss bzw. dass dann das Bild so viel besser wird. Das Allerwichtigste ist Seeing und Justage. Aus meiner Sicht macht das 95% der Bildqualität aus.
    Ich hoffe du machst weiter, bin gespannt was noch kommt. Viele Grüße,
    ralf

  • Hallo Harald,
    danke für das Zeigen Deines Marsbildes. Ich finde es sehr gut gelungen. Die Polkappe ist für 8" sehr gut aufgelöst worden.
    Der blauweiße Rand gegenüber der Polkappe ist möglicherweise zu der Aufnahmezeitpunkt zu schmal gewesen?
    Wenn man von dem absieht, dann ist das Bild recht gut geworden.
    Danke für's Zeigen.
    Servus,
    Roland

  • Hallo Planetenfreunde,


    danke für eure Rückmeldungen.
    Ich versuche die Hinweise hier aus dem Forum aufzunehmen und zu berücksichtigen. Man müsste nochmal versuchen, die Bilder speziell zu stacken, denn ich nehme in AS!3 immer den ganzen Planeten als Alignment. Vielleicht is es besser einzelne Strukturen, wie die Polkappe, separat durchlaufen zu lassen und nicht die ganze Scheibe.
    Diese Nacht versuche ich es nochmal.


    Für mich ist der Reiz, hier vor Ort vernünftige Ergebnisse zu erhalten. Kein Reiz hat es z.Z., mich an einem 1m Teleskop in CHile anzumelden und über Remote Bilder vom Mars aufzunehmen. Da fehlt mir die Beziehung zur Aufnahme.Noch schlimmer empfinde ich die KI Schärfung. Da kann ich sofort mein Equipment verkaufen, einen 60mm Quelle Refraktor zulegen, Marsbilder aufnehmen und Bilder vom Hubble Teleskop einrechnen zu lassen. Herauskommt was völlig physikalisch Unmögliches.
    Das ist etwa das Gleiche als wenn ich eine Frau heirate, welche ich nur über den Adobephotoshop Kanal kennengelernt habe. Hoffentlich erschrecke ich mich dann früh morgens im Bett nicht, was da wirklich drin liegt! grins!


    cs Harald
    http://www.unigraph.de

  • Hallo Harald,
    OIII ist doch eher grün mit 496...501 nm? Wenn Du mit Grünfilter bei Mond klarkommst, sollte R oder G an Mars auch kein Problem sein. Vor Paßfilter kann ich am FH nur warnen, das funktioniert an "farbreinen" Newtons auch nicht ideal. Mit IR machst Du dir Dein Auflösungsvermögen kaputt. Am höchsten wird das Auflösungsvermögen im Grünkanal sein. Da ist aber der Kontrast am Mars niedriger als im R. Gut hat bei mir ein L aus Baader Orange und UVIRcut funktioniert - man hat viel Licht und doch nur einen begrenzten Frequenzbereich (Band), bei FH wichtig. Grundsätzlich ist dein Bild für 8" Öffnung und IR als L doch o.k.!


    PS: Hab in der Vergangenheit viel mit FH gemacht, z.B. dem Teleskop der Sternwarte des Anna Gymnasiums in Augsburg. Das ist ein 8"f15 Coudé-FH-Refraktor von Wachter, inzwischen überholt von Baader für viel Geld. Der dort auch vorhandene 18 cm Lichtenknecker Schiefspiegler war dem Coude FH überlegen, wenn auch schwierig zu justieren. Als ich dann meinen 8" Newton selber geschliffen hatte, hab ich in Folge die Finger von den Refraktoren gelassen und die Geräte als "historisch" abgehackt.
    Vor einigen Jahren hatte ich die Chance zur Planetenbeobachtung mit dem 11" Refraktor der Kuffner Sternwarte in Wien. Der "Große Refraktor" ist dabei immerhin der drittgrößte Refraktor Österreichs. Er wurde 1884...1886 gebaut und 1994...95 überholt. Das Objektiv wurde 1887 geliefert und 2017 überholt. Die zweilinsige Optik stammt von Steinheil, München. Zur Planetenbeobachtung ist der "Große Refraktor" weniger geeignet und hat wohl primär historischen Wert. Thorstens C11 ist besser [:)] und war wohl ein paar Euro billiger!


    Mein Tipp: Pfeif bei Planeten auf Chile, mach deinen Alluna Newton startklar und zeig uns gewaltige Märse[:p]!


    LG
    Robert<s></s><s></s><s></s><i></i><i></i>

  • N1: Korrektur zum "Großen Refraktor" der Kuffner-Sternwarte:


    Auf der Web-Seite des Vereins Kuffner Sternwarte wird das Objektiv als Halbapochromat und Vorläufer des Zeiss AS-Objektivs bezeichnet.
    Dort gibt es auch viele Hintergründe und Anmerkungen zur Qualität und Problematik des Großen Refraktors. Autor ist Wolfgang Howurek.


    Den Rest des Textes hab ich gelöscht, hat hier nichts verloren in Haralds schönem Beitrag.


    LG
    Robert

  • Morgen,


    besten Dank Robert, für den interessanten Bericht über die Instrumentarisierung. Es wird schon seinen Grund haben, warum die Profis nur mit Spiegel arbeiten.


    Der Einsatz des Alluna Newton als Normalteleskop wird dauern. Der Schwerpunkt liegt hier auf der Sonne. Da habe ich die Kompetenz über Jahre aufgebaut und diesen "Vorsprung" will ich auch halten.
    Du hast recht, OIII ist eher grün.
    Trotz der Handycaps ist der FH natürlich sehr reizvoll, weil sehr schnell einsatzbereit und in der Nähe (20Sekunden Wegezeit!!). Von daher werde ich auch euch weiter mit ein paar Planetenergebnissen konfrontieren. So sicher auch von dieser Nacht. Die war bisher die beste und ich konnte die Südpolkappe und den Wolkendunst am Nordrand erwischen. Mal sehen wie die Sache in Bunt aussieht. der 645iger Filter zeigt den stärksten Kontrast, habe allerdings auch den Eindruck, dass da die Auflösung schon sichtbar leidet. Der Rotfilter vom RGB Satz könnte also besser sein.


    Josef:
    Tolles Equipment und sooooo schön. Als vom gleichen Design. Das schaut man sich gerne an und sicher auch durch. Deine erste Deepsky Aufnahme mit dem 150iger ist absolut klasse. Bin aber leider kein Fan von Deepsky und kann das nur vom Gefühlt aus bewerten.


    Niklo:
    Nach den stundenlangen und tagelangen Einsatz für so ein Bild, bin ich auch zufrieden. Ich glaube, das heutige Bild wird aber dieses noch toppen können.


    cs Harald
    http://www.unigraph.de

  • Morgen Harald,
    wenn Du deine Energie zum Teil in Planetenphotograpie stecken würdest, kämen da sicher auch top Ergebnisse wie bei Sonne raus. Mit dem 16" hättest Du ja eine grenzwertige Planetenwaffe[:p]. Will Dir deine Ausrüstung nicht madig reden, neide Dir aber den Alluna, der sich auch Abblenden läßt, wenn 16" Öffnung zu viel sind....


    Wenn heute noch viele den Refraktor für das problemlosere Teleskop halten, liegt es daran, dass große Refraktoren selten sind und kaum mehr sinnvoll genutzt werden. Klare Ausnahme ist Sonne, wo ja auch ein 2002 errichteter 1 m Linser (SST Swedish Solar Teleskop)auf La Palma steht... Eine große Mehrlinse ist ziemlich heikel, sowohl in Justierung, Alterung als auch in Temperaturangleich. Die Verwendung von Linsenteleskopen für Planeten war in 1964 zu Ende. Da wurden die Dinger ausgemustert und durch von NASA gesponserte Spiegel ersetzt, z.B. am Pic du Midi 60 cm Schaer weg, 1 m Spiegel hin. Ergebnisse daraufhin erheblich konsistenter und besser. Über den 60 cm Refraktor am Pic du Midi gibt es einen umfangreichen Leidensbericht. Gleichzeitig war es einer der besten Geräte seiner Zeit.


    LG
    Robert

  • Hallo Robert,
    natürlich werden Refraktoren weiterhin für Planeten eingesetzt. Es ist natürlich die Frage bis zu welcher Öffnung man sie am Planeten nutzen möchte. Ein 4" f/10 APO oder 5" f/8 APO ist ein vollkommen gutmütiges Teleskop, dass schnell einsetzbar ist und ein ruhiges und für diese Öffnung sehr ästhetisches Bild zeigt.
    Ein 80/1200 FH ist ebenfalls ein gutmütiges Teleskop, dass für diese kleine Öffnung sich erstaunlich gut schlägt.
    Bei 8" bzw. 9" kommt man dann an die Grenzen, wo eine Refraktor Öffnungsbezogen relativ unhandlich wird...
    Dennoch kann man damit am Planeten Spaß haben, wenn so ein Gerät betriebsbereit aufgebaut ist.
    Zum Neid um den großen 16" Spiegel. Du hast doch auch einen 14" Spiegel und setzt "komischerweise" öfters den 12" und gelegentlich sogar den 8" ein.
    Ja, es hängt von den Bedingungen ab...
    Und es ist zumindest für mich auch interessant was mit welcher Öffnung und welchem Teleskoptyp möglich ist.
    Ansonsten müsste man sich die Frage stellen, warum man überhaupt Bilder zeigt, die mit kleinen Öffnungen gewonnen werden. Da gibt es ja immer noch besseres die von größeren Teleskopen gewonnen werden...
    Ich finde es gut, dass Harald uns den Mars zeigt, der mit seinem FH mit 200 mm Öffnung aufgenommen wurde.
    Ebenso schaue ich mir natürlich auch gerne die Aufnahmen mit dem 16" Spiegel an.
    Es sind natürlich auch Berichte über den 60 cm Schaerrefraktor von Pic du Midi interessant. Du kannst da gerne Links dazu teilen, vielleicht grad in einem eigenen Thread z.B. "Der Wandel von Großrefraktoren für professionelle Planetenbeobachtung zu Spiegelteleskope"... ?


    Servus,
    Roland

  • N: Texte geändert, um die Refraktorfreunde nicht zu verärgern. Sorry, wollte hier keinesfalls Refraktor versus Reflektor Besitzer Krieg eröffnen. Jedes Teleskop hat seinen Besitzer und Himmel...


    Hallo Roland,
    Du hast natürlich völlig recht, es gibt hier eine Menge Leute, die mit kleinen Refraktoren beobachten. Auch ich hab den Volksapo Skywatcher ED80/600 zuhause, primär für Sonne, deep sky und Kometen bzw. einfach zum Mitnehmen auf die Skihütte. Weitere Info zu historischem Gerät hat in Haralds schönem Beitrag wahrscheinlich nichts verloren.


    Aber: Harald hat einen fantastischen Newtonspiegel von Alluna, den man sicher auch abblenden kann - das Arbeiten damit sollte einfacher sein als das mit dem FH. Das wollte ich eigentlich mit meinen Kommentaren ausdrücken und Harald motivieren, den Alluna zum Planeten-Leben zu erwecken.


    Klar nehme ich bei schlechtem seeing oder hohem Temperaturgefälle auch eher einen kleinen als einen großen Newton. Bei mir haben sich über die Jahre ja genügend Teleskope angesmmelt, so dass ich reichlich Auswahl habe [:o)]. Ein großes Teleskop kühlt einfach langsamer aus als ein kleines und wiegt zudem mehr, muss ja immer alles auf den Berg schleppen, da mein Heimatstandort einfach ungeignet ist[B)]. Der 14"er ist von La Palma her noch zerlegt, sonst würde ich den immer anstelle dem 12"er nehmen. Die sind im Gewicht nicht viel um. Hab auch Blende auf 11" für den 14", dann hat er Strehl 99% und PV l/30 lambda. Der 12" steht halt einfach rum und möchte auch mal raus, hab Ihn ja zig mal zu Verkauf angeboten, für überschaubare 2500 €, da kostet ein 9" Schaer sicher etwas mehr....


    LG
    Robert

  • Hallo Robert,
    alles in Ordnung. Ich nutze ja auch beides, Bei hat halt der Hrößte Refraktor 105 mm Öffnung und knapp F/10 und bei 6" nehme ich einen f/8 Newton. Beide haben ihre Berechtigung. Gestern Abend war ich mit dem für mich großen Refraktor draußen. Die Polkappe ist als erste hervorgestochen und dann Dunkelgebiete. Ich habe dann auch die alte ASI120MC aktoviert und im Livebild waren beide hellen Pole zu sehen wobei der eine Pol klar begrenzt war, die "fingerartigen dunkelbereiche waren im Livebild immer wieder klar begrenzt zu sehen. Dazwischen ist es aber auch immer wieder verschwommen.
    Klar, das wird im 8" Newton detailierter gehen. Es hat mit dem "großen" Refraktor dennoch Spaß gemacht. :)
    Wenn das Bild freigeschalten ist, zeige ich es gerne.
    Servus,
    Roland

  • Hallo Harald,


    ein sehr schönes Bild! Gefällt mir sehr gut. Es zeigt im Prinzip schon die Details die mit 8 Zoll so möglich sind.


    Ich würde aber den FH nicht abblenden. Du gewinnst fast ein ganzes Zoll an Öffnung und das ist in der Planetenfotografie nicht zu unterschätzen. Das sieht man deutlich und ich würde sagen der Auflösungsvorteil überwiegt den anderen Nachteilen.



    Hier wird ein Lichtenknecker HA225/3375 genutzt [:)]



    Quelle: http://alpo-j.sakura.ne.jp/kk20/m200912z.htm




    Viele Grüße
    Christian

  • Hallo Robert!


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Hab in der Vergangenheit viel mit FH gemacht, z.B. dem Teleskop der Sternwarte des Anna Gymnasiums in Augsburg. Das ist ein 8"f15 Coudé-FH-Refraktor von Wachter, inzwischen überholt von Baader für viel Geld. Der dort auch vorhandene 18 cm Lichtenknecker Schiefspiegler war dem Coude FH überlegen, wenn auch schwierig zu justieren. Als ich dann meinen 8" Newton selber geschliffen hatte, hab ich in Folge die Finger von den Refraktoren gelassen und die Geräte als "historisch" abgehackt. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Na, das ist ja eine Überraschung! Dein Posting hat mich sofort zu Werner Büdelers "Blick ins Weltall" greifen lassen, das ich schon als Teenager verschlungen habe. Dort ist auch dieses Foto von der Sternwarte des St. Anna-Gymnasiums abgedruckt:



    Durch die Bildmitte läuft ein "Sprung", weil das Buch schon zerfällt. Dann war das also ein 180er Kutter. Weißt du noch, wer den gebaut hat?


    Vielen Dank für diese kleine Zeitreise!


    Guntram

  • Hallo Planetenfreunde und Co,


    wie leicht man doch ins Schwärmen kommen kann, wenn man an die "alten Zeiten" sich erinnert oder erinnert wird. Mit geht es ganz genauso!
    Mein Buch war "Die praktische Astronomie" von P.Ahnert und die sieht genauso aus wie Guntram seine Jugendlektüre!


    Zu den Planeten:
    Christian, danke für den Link. Man sollte immer auch den Außenbereich seines "Tellerrandes" mit im Blick haben. Dies lehrt einem eventuell etwas mehr Demut.


    Auf jedenfall ist das Bild eine gute Orientierung wohin die Reise gehen kann. Aber ich will die Sache für mich auch etwas abschwächen. Letztlich wird man um 10tausende Frames, welche über Derotation korrigiert worden sind, nicht drum rum kommen. Ich gebe mal hier ein paar einfach über Wavelet geschärfte Kanäle von letzter Nacht zum besten. Wenn da nicht noch mehr Bildverarbeitung reingesteckt werden würde, ist die Grenze der Auflösung schon fast erreicht. Ich habe im Netz auch mal gelegentlich ein paar Rohstacks und das derotierte endbearbeitete Bild mit 8 Zoll und 11 Zoll Öffnung gesehen. Die einzelnen Rohstacks sehen auch nicht viel anders aus. Aus diesem Grund lehne ich mich ein wenig zurück und werde nicht mehr so viel Gas geben und Energie reinstecken, wie ich das z.B. an der Sonne mache.


    Den Hinweis von Robert bezüglich Orangefilter statt IR Filter werde ich heute Nacht wieder aufgreifen. Letzte Nacht waren i.V.m. dem F-Profilter da gute Ergebnisse gekommen.


    Am schärfsten erscheinen mir tatsächlich die Bilder mit dem OIII Filter. Bei 4500 gestackten Einzelframes fällt dann der hohe notwendige Gain auch nicht so ins Gewicht.


    Ich will heute Abend noch mal an Jupiter ran und den Atmosphärenkorrektor von TS einsetzen. Ich habe noch keinen Plan wie ich damit und den zwei Hebeln umgehen muss.


    Ich freue mich, dass der FH Thread hier gut angenommen wird. Im Zusammenhang mit den Planeten ist dieser auch an der richtigen Stelle.

    Melde mich dann mit den zusammengefassten Bildern nochmal, welche hier gerne kritisiert werden dürfen.

    cs Harald
    http://www.unigraph.de

  • Hallo Harald,
    ich freue mich schon auf Deine weitren Bilder. Klar, das Bild aus Russland ist natürlich genial. Da muss vermutlich alles stimmen, damit man soviele Details mit 9 Zoll herausholen kann.
    Hier mal vielleicht ein Bild, dass ich mit dem 4" f/10 APO heute (19.9.2020) um 2:32 aufgenommen habe:
    http://www.astrotreff.de/uploa…200919/20200919151554.jpg
    Die Aufnahme ist ohne ADC und mit der alten ASI120MC. Ein bisserl könnte mit ADC noch herausgekitzelt werden, aber mit 105 mm Öffnung sind bei der Auflösung klare Grenzen gesetzt.

    Es hat trotzdem Spaß gemacht, im Okular Details wie die weiße Polkappe und ein paar Dunkelgebiete zu sehen und die dann später auch während der Aufnahme am Monitor direkt mitzuverfolgen. Die helle Gegend am Nordpol war auch während der Aufnahme zu sehen. Ich muss heute Abend nochmal schauen, wie weit man die auch in Okular erkennt.


    Servus,
    Roland

  • Hallo Guntram,
    ja, das ist die Sternwarte des St. Anna Gymnasiums in Augsburg mit den erwähnten Geräten. Der Schiefspiegler war ein Lichtenknecker, soweit ich mich entsinne. Vorteil des Schiefspieglers war sicher die Aufstellung auf der Plattform neben seiner wirklich guten Optik. Die Kuppel hat halt die üblichen Probleme mit Temperaturangleichung. Auf der Baaderseite findet man zudem einen Reparaturbericht des FH-Objektivs. Das war zu meiner Zeit wohl nicht ganz hasenrein. Der Schiefspiegler war an den Planeten jedenfalls eine Wucht!


    Das Bild vom russischen Kollegen ist stark für 9" Öffnung.


    Harald,
    was macht der Kontrastbooster genau? Sind jedenfalls nach Steigerung aus. Bin gespannt auf deine Rohvideos!


    LG
    Robert

  • Hallo Harald,
    der Kontrastbooster scheint an Deinem FH und an Mars ein wirklich gutes Bild zu liefern und von den Farben noch am natürlichsten auszuschauen.
    Das B + W UV/IR Cut schaut auch gut aus. Was ist W?
    Hast Du auch einen SemiAPO Filter. In meiner Erinnerung haz der auch ein relativ neutrales Bild geliefert bei zugleich wenig Blausaum. Ich habe es am 102/1100 getestet. Am 80/1200 habe ich den Anblick ohne Filter bevorzugt, aber da ist der Blausaum eher unbedeutend. Den 80/1200 möchte ich die Tage auch auf den Mars richten. Davor kommen aber noch 2 6" f/8 Newton.
    Servus,
    Roland

  • Morgen,


    Robert:
    Der Kontrastbooster ist eigentlich dazu da, das sekundäre Spektrum am FH zu mildern. Wenn man da durchschaut, sieht das Bild leicht gelblich aus.


    Die Wirkung in Verbindung mit dem RGB Satz ist sehr deutlich, führt jedoch sicher zu einer leichten Farbverschiebung.


    Schaut man sich die Transmissionskurven an, dann erkennt man, dass der KBoo die rechte Flanke im G Filter und die linke Flanke im R Filter des Astroniksatzes steiler macht. Das könnte zu dem Schärfegewinn bei mir am FH beitragen. Am Spiegel ist das sicher egal. Der Nachteil ist ein Lichtverlust. Die Baader RGB Filter sollen ja auch etwas steiler als die Astronomik sein. Vielleicht wäre dieser Satz für den FH noch besser geeignet. Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob sich die Filterinvestition wirklich lohnen wird.


    Visuell bin ich ja recht wenig am Teleskop unterwegs, d.h. ich kann nicht beurteilen, ob der Filter visuell was bringt, wie er u.a. beworben worden ist.


    Hier die Transmissionskurven mit der Kennzeichnung von R und G Bereich.





    Roland:
    B + W ist glaube ich eine Bezeichnung der Firma. Es ist ein UV/IR Cutfilter, welcher vor allem in der Normalfotografie eingesetzt wird und heißt dort F - Pro Filter. Er macht die Linien am Ende etwas eher zu als der Astronomik L Filter.


    cs Harald
    http://www.unigraph.de

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!