Hallo Zusammen,
ich möchte mal eine steile, provokative These für den 5´´-Achromaten am Mars aufstellen: dadurch, daß konstruktionsbedingt und je nach Qualität der Ausführung "nur" 80%-90% des einfallenden Lichtes im Fokus gebündelt werden - sog. Strehlwert - ist das Bild im Vergleich zu einem anderen Typ von Optik zwangsläufig dunkler - richtig ? Und das ist am Mars möglicherweise hilfreich oder gar besser ?
Beim Mars kommt es, aufgrund der schwachen Kontraste, auf Dämpfen, Dämpfen und nochmals Dämpfen an, und wenn man glaubt, das Bild sei zu dunkel, kommen plötzlich alle die subtilen Konturen und Detail heraus, die sonst überstrahlt werden, d.h. der Kontrast geht sonst verloren.
Könnte es sein, daß diese China-Gurke, weil Sie als Achromat von vornherein einen geringen Strehl-Wert hat, der das im Fokus verfügbare Licht von vornherein reduziert, das bevorzugte Mars-Teleskop ist ?
Mir fällt auf, daß ich bei der laufenden Mars-Opposition immer zu meinem alten TS 5´´ f 9 Achromat greife, einem der ersten, die aus China mit weißem Tubus und Plastikfassung und -fokussierer geliefert wurden. Das Teil ist sicher 25 Jahre in Betrieb.
Inzwischen wurde die Fassung konstruktiv verbessert und der Fokussierer ausgetauscht, das Teil ist technisch einwandfrei.
Natürlich kommt auch die farbliche Gewichtung zum Tragen, da der Blauanteil reduziert und so das Bild warmtoniger ist.
Eine Lanze für die alten Achromaten! Holt sie aus dem Schrank und vom Speicher!
Beste Grüße
Dietmar
