Okularauswahl für APM SD 120

  • Hallo Leute,
    ich war nun 25 Jahre ohne Geräte, hatte vorher eine kleine Sternwarte mit einem 6" Starfire Refraktor und möchte mir jetzt diesen APM 120 SD-Bino holen. Zur damaligen Zeit waren die Nagler von Televue das höchste der Gefühle. Wie ist das heute für so einen Bino, was sind die am besten geeigneten Okulare? Und lohnen sich auch kleine Brennweiten wie 3,5mm oder ist das einfach zuviel des Guten?
    Wie ist das mit Zoom-Okulare, sind die inzwischen technisch so gut dass man sie empfehlen kann?
    Gruß Willy

  • Hallo Willy,


    Geld scheint schon mal keine Rolle zu spielen, das ist gut [:)].
    Im Vergleich zu vor 25 Jahren bekommst Du heute Okulare mit vergleichbarem Gesichtsfeld, aber deutlich bequemerem Einblick. Gerade für binokulare Beobachtung finde ich das sehr wichtig.
    Insofern schau Dir zusätzlich zu den 24mm Panoptic die Delos an. Bei f/5.5 solltest Du eigentlich auch nichts Kurzbrennweitigeres als 3.5 mm brauchen.


    Viele Grüße, Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • doch doch, Geld spielt schon eine Rolle, sonst würde ich zum 150SD greifen, aber bei Okularen zu sparen wäre ein riesen Fehler. Ich frage mich ob es bei kleinen Brennweiten ab 5mm (Planeten) nicht eigentlich egal ist, ob man Okulare mit 60°, 70°, 82° oder 100° hat. Erst bei Deep Sky und kleinen Vergrößerungen lohnen sich größere Bildwinkel, oder? Bei hohen Vergrößerungen mit kleiner AP merkt man den Unterschied immer weniger oder nicht ?


    So gesehen könnte man doch auch zum TeleVue Okular Nagler Zoom 3mm - 6mm greifen

  • [quote]sonst würde ich zum 150SD greifen,[quote]
    Das ist nicht nur finanziell eine ganz andere Liga. Auch ein Brocken, der nur noch fest installiert wirklich einen Sinn ergibt.
    Das 120er Bino ist für meine Begriffe ein sehr guter Kompromiss in Handlichkeit und Preis.

  • Hallo Willy,


    -Stichwort Maximalvergrößerung,
    wenn Du ein gutes 120er erwischt, verträgt es auch z B ein 3,5 mm Delos ohne
    große Schärfeeinbußen gegenüber 4,5 mm Brennweite am Nachthimmel.


    Tagsüber an Blüten , Ästen Astlöschern mit Harzauslauf und dergleichen mehr habe ich persönlich gar keinen
    Schärfeverlust — bei meinem Glas — gesehen nur noch mehr Vergrößerung winzige Details deutlich leichter zu erkennen !


    Mit den unterschiedlichen Okularanbietern ist das so eine Sache. Dem Einem sagen die Morpheus mehr zu den anderen
    z B verschiedene Televue Designs (diverse Nagler, Panoptic, Delos je nach Geschmack und persönlicher Physignomie und Sehfähigkeit).
    Die Empfindungen können da bei jedem etwas anders sein. Daher selbst ausprobieren am besten.


    Was bei dem einem passt, kannst Du schon anders empfinden. Ich habe APM, Morpheus und Delos Okulare.


    Wenn Du die absolut besten in der Brennweite um 12 mm haben möchtest sind es wohl die 12,5 mm Docter Okulare.


    Bei allen anderen Brennweiten kommen m E mehrere d h verschiedene Designs in Frage, je nachdem was bei Dir am besten passt mit Deinem Kopf und Deinen Augen.
    Im Hochvergrößerungsbereich ist zudem darauf zu achten, dass es keine Doppelbilder gibt.
    Habe mit Delos 3,5 mm Okus noch keine Doppelbilder gesehen. Ich muss noch nicht mal die Okularklemmung
    anziehen, einfach lose reinschieben fertig - ohne Doppelbild.


    Mit 4 mm Delite Okus habe ich sofort Doppelbilder, da muss ich die Okus drehen bis es passt !
    Nur mal so ein Beispiel aus meinen Okulartests an meinem Glas.


    VG Michael


    N.S. TV 3-6 mm Zoom, da musst Du mit dem Auge ins Okular kriechen. Wenn Du Brille brauchst geht das nur sehr sehr schwer bis gar nicht. Ohne Brille auch nicht Jedermanns Sache , muss man ausprobieren ob man selbst damit gut klarkommt.

  • Hallo Willy,


    ich hab das 120er SD-Bino seit einem reichlichen Jahr und in dieser Zeit schon viel eingesetzt. Als Lieblingsokulare haben sich die TV Panoptic 24 mm, die Noblex UWA 12,5 mm und die TV Delos 3,5 mm herausgestellt. Letztere sind praktisch immer im Einsatz, wenn ich damit den Mond beobachte. Allerdings stellt die hohe Vergrößerung enorme Anforderungen an die Montierung. Die üblichen Gabeln sind da einfach nur unbefriedigend. Ich hab mir deshalb eine schwere Omega-Montierung aus einer Bray Tablet Mount gebaut. Das ganze funktioniert aber nicht mehr auf dem Berlebach Uni mit Kurbelsäule, weil der komplette Aparillo mit Bino und Gegengewichten knapp 50 kg wiegt. Wenn man das Bino ausschließlich für Deep Sky nutzt und keine hohen Vergrößerungen verwendet, geht‘s auch prima mit Gabel und Uni.
    Als weniger geeignet habe ich folgende Okulare empfunden: TV Radian (zu enges Feld), Pentax XL (weniger Kontrast, Randunschärfe - beides aber nur am Bino), Takahashi LE (enges Feld und Probleme, ohne Brille bei -8 dpt. in den Fokus zu kommen). Aus den gleichen Gründen wie die Taks sind auch die TV Plössl am Bino nur zweite Wahl.


    CS, Jörg

  • Hallo Wibo,


    das musst Du mit Händler klären. Am besten kaufst Du die Okulare zusammen mit der Gabel und dem Glas bei APM, die haben auch die Okulare von Televue.
    Auf welche Gabel und auf welches Stativ soll das Bino eigentlich? Diese Frage ist genauso wichtig wie die nach passende Okularen.


    Bis dann:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Hallo zusammen,


    ganz allgemein zum Ausschwingen bei Vergrößerungen ab 4,5 mm Okular möchte ich anregen, die Schrauben am Stativ sehr fest zu ziehen und die Stativfüße auf Celestron Absorberfüße zu stellen.


    Des Weiteren sehr wichtig ! die Schraubklemmungen an der Gabel selbst nur leicht anziehen ==> Tendenz Richtung halbfest bis locker (horizontal und vertikal Achse der Gabel).
    Mir fast unverständlich wieso APM das seiner Kundschaft nicht mit auf dem Weg als Info gibt.


    Werden diese Schrauben zu fest an der Gabel angezogen wackelt es bedeutend mehr.


    Habe Ausschwingzeiten - aus der Erinnerung heraus - von ca 1 Sekunde bei 147 Fach und bei 188 Fach von ca 1,5 Sekunden.


    Natürlich sollte der Schwerpunkt des Glases gut sein.


    Für mich ausreichend.


    Das gesamte Ensemble stelle ich zusammengebaut in einem mit einem mal von der Garage raus ins Freie , Gesamtgewicht ca 22 KG.


    VG Michael

  • 1,5 Sekunden waren ja eigentlich ok. Was ich mich frage, braucht man für Vergrößerungen ab 120x nicht eine Nachführung? Die APM Gabel gibt es ja auch mit Encodern...


    (==>)astrometer
    diese Omega mit Spica Kopf hat ja keine Nachführung.
    Verwendest Du bei Vergrößerungen von über 150x keine Nachführung?


    Sind diese diese Absorberfüße?
    https://www.checkfrank.de/cele…hopping&utm_source=google

  • Hallo Willy,


    eine elekr Nachführung ist immer bequemer.
    Zum Beispiel gibt es User die schubsen ihren Dobson bei 600 Fach alleine nach. Andere hören bei 200 fache auf damit.


    Alles sehr individuell.


    Die Encoder von APM sind keine elektr. Nachführung, sondern sollen Dir helfen das Du Dich am Sternenhimmel besser zurecht findest.


    Eine elektr Nachführung azimuthal wäre z B eine Skywatcher AZ EG 6 GT. Das ist aber eine andere Gewichts- und Preisklasse.


    Ich benutze mein 120er als Grab und Go Gerät. Mit einer Skywatchermonti die ich z B auf ein Bernbach Planet stellen würde, könnte ich das z B nicht mehr leisten sondern müsste wohl
    2-3 mal gehen zzgl Okularkoffer Stuhl und dergleichen.


    Überleg mal erst wie viel alles kosten darf und wie oft Du schleppen möchtest und welchen Aufwand das ganze haben soll für Dich.


    VG Michael


    N.S. Ja das sind die Füße die ich verwende.

  • Hallo Willy ,


    bei z B 110 Fach schwingt meine Einheit in unter 1 Sekunde aus. Nur so als Orientierung.


    Manch einem ist das immer noch zu viel, alles individuell, muss letztlich jeder für sich selbst entscheiden.


    VG. Michael

  • man man... klar, das mit den Encodern hab ich verwechselt.
    ich versuchte herauszufinden ob ich eine Nachführung bräuchte oder nicht, darum geht es mir. Bisher brauchte ich mich darum nicht zu kümmern, ich suchte das Objekt erst mit Telrad-Sucher und Sucherfernrohr und dann lief das automatisch weiter. Ich erinnere mich das bei ca. 200 facher Vergrößerung das Objekt schon relativ schnell aus den Bild läuft, jedoch hatte ich anderseits auch nicht so große Gf.
    Wenn ich heraus gefunden habe ob ich, sagen wie Mal bis ca. 160x mittels einer Gabel problemlos Manuel nachführen kann ok, andernfalls würde ich eventuell nach einer anderen Lösung suchen.

  • Hallo Willy,


    ist ja bei Dir auch schon alles relativ lange her, musst ja erstmal wieder reinkommen. Mach langsam....


    Ich persönlich kann bis zum 3,5 mm Okular noch nachführen (Planeten bleiben schon ein paar Sekunden im GesFeld), aber da ist jeder anders in der Bewertung..


    Am Mond musst Du ja sozusagen permanent mitführen.
    Tatsächlich ist das bei 147 Fache schon so das man alle paar Sekunden nachschubst am Planeten. Am Mond zieht man das Gerät mit.(Gewohnheitssache)


    Sternfeldbeobachtungen macht man aber mit kleineren Vergrößerungen und auch der Mond ist sehr reizvoll mit kleinerer Vergrößerung als frei schwebende Kugel plastisch im Raum zu sehen.
    Da muss man dann nicht so sehr nachführen, geht einfacher bei kleineren Vergrößerungen.
    Mit elektr Nachführung wird es halt immer aufwendiger und vom Gewicht und Preis auch deutlich mehr.
    Da kauf ich mir dann lieber noch einen z B Dobson dazu.


    Vg Michael

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: astrofan55</i>
    <br />Hallo Willy ,


    bei z B 110 Fach schwingt meine Einheit in unter 1 Sekunde aus. Nur so als Orientierung.


    Manch einem ist das immer noch zu viel, alles individuell, muss letztlich jeder für sich selbst entscheiden.


    VG. Michael
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    ...und wenn man für eine zusätzliche Steifigkeit die APM Gabel Big nimmt ?

  • Hallo Willy,


    von der Berlebach Spica muss ich Dir dringend abraten. Ich hatte sie für ein paar Wochen. Sie ist für das 120er unterdimensioniert. Wie Du auf dem Bild siehst, ist meine Omega doch deutlich größer.



    Mit einer stabilen und sehr weich laufenden Montierung ist es überhaupt kein Problem, bei 189x nachzuschubsen. Ich kann das bei meiner sogar mit der Nase machen.
    Ausschwingzeiten von 1,5 Sek. scheinen zwar tolerierbar, aber das Fokussieren an dem Bino ist doch ein bisschen anders als beispielsweise an einem Refraktor mit 1:10-Untersetzung am OAZ. Hinzu kommt das Öffungsverhältnis von f5.5. Bei den Helicalfokussierern des Binos entscheidet manchmal nur eine kleine Berührung über den allerletzten Tick Schärfe - mach das mal, wenn das Instrument zittert und du quasi blind fokussierst. Aber nicht nur dabei wird ein zu schwach montiertes Instrument zittern, sondern auch bei jedem Weiterschubsen und bei jeder unbeabsichtigten Berührung.
    Wenn man schon etwas älter ist, kann man letzteres nicht immer vermeiden. Abgesehen davon ist es entspannend, sich beim Beobachten auch mal leicht an die Okulare lehnen zu können.
    Ich wage zu behaupten, dass die meisten Amateurfernrohre unterdimensioniert montiert sind. Doch erst wenn ein Fernrohr „wie einbetoniert“ steht, lässt es sich auf den Punkt fokussieren, die Detailwahrnehmung ist besser und das Beobachten macht einfach mehr Spaß.


    CS, Jörg

  • Der Heidelberger Astronom Wolf (hier zitiert nach Kutter) meinte, dass das Teleskop zur Montierung sich verhalten sollte wie die Zeiger zum Uhrwerk...


    Hattet ihr hier diesen Beitrag schon verlinkt: http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=228372


    Da seht ihr 120er Binos auf der kleinen AYO - die kommt damit problemlos klar. Bei Maximalvergrößerung 190fach allemal.


    Viele Grüße, Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • ok, alles klar. Ich denke ich fange mal mit der Gabel an. Jetzt noch zusätzlich eine Montierung wie z.B. eine TTS-160 Panther sprengt mein Budget. Es sei denn jemand hat eine Empfehlung in der gleichen Preisklasse.
    Aber wenn ich überlege war das ja schon immer so, dass eine entsprechende Montierung mindestens noch einmal so viel kostet wie das Instrument. Meine Montierung für den Starfire war auch schon im Verhältnis sehr teuer obwohl gebraucht und wog über 100kg.

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