Celestron AVX 925 oder CPC 925?

  • Hallo. Ich stelle mich (wieder) mal vor. Mein Name ist Thomas, war früher schon mal hier im Forum unterwegs. Ich möchte mein Hobby wieder aufleben lassen. Mein Vixen 102 M ist zwar noch gut in "Schuss", es soll aber ein neues, moderneres und größeres Gerät her.
    Meine Vorstellung ist ein Celestron SC 235/2350 AVX GoTo. Preislich liegt es in meinem Budget, aber in die Wahl käme auch das
    Celestron SC 235/2350 CPC.
    Ich möchte wieder gen Himmel schauen, Planeten und den Mond betrachten. Vorkenntnisse sind vorhanden. Fotografieren möchte ich gerne den Mond/Sonne und die Planeten.
    Im Prinzip käme ja die Parallaktische (AVX) Montierung in Frage.
    Aber wie schaut es aus mit der Stabilität?
    Der Tubus wiegt gut 9 kg, mit etwas Zubehör schon etwas mehr. Kommt die AVX Montierung da noch mit zurecht?
    Gibt es hier im Forum Anwender, die mit dieser Kombi SC 925/AVX unterwegs sind?
    Das Celestron SC 925/CPC hat "nur" eine Azimutale Montierung, daher glaube ich, das die Montierung verwindungssteifer ist, und weniger anfällig für Schwingungen ist. Preislich etwas teurer, passt aber noch.
    Ich hatte früher mal auf meiner Vixen GP Montierung ein Meade 8" SC.
    Hat funtioniert, war aber schon grenzwertig.
    Also, kann mir jemand eine Empfehlung geben oder seine Erfahrungen mitteilen?
    Ich komme aus dem Sauerland, ein Fachgeschäft gibt es hier in der Umgebung nicht, wo ich eventuell beide Versionen mal in Augenschein nehmen könnte.
    Bin offen für jeden Ratschlag und jede Erfahrung.
    Gruß Thomas

  • Hi!


    Zum CPC kann ich sagen, dass wir im Verein das CPC1100 haben – relativ schwer, aber dank der Griffe an der Montierung noch gut zu transportieren und ruckzuck aufgestellt, außerdem schön stabil. Das 925 dürfte kaum instabiler sein:-)
    Für Sonne/Mond/Planetenfotografie und visuelles Beobachten würde ich zum CPC greifen; eine Polhöhenwiege für Deep-Sky-Fotografie würde ich mir aber nicht antun wollen (hatten wir beim CPC1100 – für ein fest aufgestelltes Gerät mag das funktionieren)


    Die AVX kam kurz vor dem Lockdown zu uns und wartet daher noch auf ihren ersten richtigen Einsatz, aber sie wird bei uns maximal ein 8"-SC oder einen 8" RASA tragen. Zum C925 kann ich daher nichts sagen.


    Prinzipiell mag ich das CPC, weil es solide und rasch einsatzbereit ist; zum Tragen über längere Strecken gewinnt die AVX, da sie besser zerlegbar ist.


    Beste Grüße,
    Alex

  • Hallo Alex.


    Vielen Dank für die "Stellungnahme". Ich bin eigentlich ein Freund der Parallaktischen Montierung, daher bin ich mir nicht so sicher mit der AVX Montierung.
    Jetzt plane ich ne Menge Geld zu investieren, und dann bin ich entäuscht, wenn alles doch nicht so stabil ist wie es sein sollte. Und der Sprung zur CGX Monti ist mir zu teuer.
    Ich denke mal, dass es die CPC Variante wird.
    Eine Frage noch. Es gibt die Alternative zur paral. Montierung, wenn man an der azim. Montierung eine Polhöhenwiege montiert. Was spricht dagegen? Alleine das Gewicht?

  • Hi Thomas,


    ich habe das EHD C8 auf einer AVX und nutze dieses ausschließlich fotografisch. Bei Planeten & dem Mond ist natürlich weniger gefordert als bei Langzeitbelichtungen, allerdings wird das ganze, insbesondere auf freiem Feld, wohl sehr wackelig sein... Mehr als ein C8 würde ich nicht drauf packen. Aus meiner Erfahrung zickt die AVX bei meinen 8kg schon genug rum. Im Datenblatt steht zwar 13kg Belastbarkeit, würde ich persönlich aber nicht empfehlen! Ich würde bei einem C9.25 auf eine SkyWatcher EQ 6 Pro setzten, die ist im Forum auch sehr beliebt. Kostet 400 Euro mehr als eine AVX und die packt ein C9.25.


    LG Justus

  • Hi!


    Ich mag beide Montierungsarten, solange sie ihrem Zweck entsprechend eingesetzt werden:-)


    Die azimutale ist für mich die erste Wahl, wenn es schnell gehen soll, um Transportfähigkeit geht und Deep-Sky-Fotografie nicht der Schwerppunkt ist (außer ich will ein einen Bildfeldrotator investieren, aber das überlasse ich Profisternwarten). Mit dem 3-Stern-Alignment ist das CPC schnell einsatzbereit.


    Die parallaktische Montierung hole ich raus, wenn ich fotografieren will.


    Warum *ich* keine azimutale Montierung auf eine Polhöhenwiege setzen würde? Zum einen der Preis – ein CPC925 plus Polhöhenwiege kostet ähnlich viel wie ein C925 auf der CGX, die dafür Zahnriemenantrieb bietet und von vornherein auf Fotografie ausgelegt ist (und die eine stabile, transportable Kombination sein dürfte. Die AVX dürfte das C925 tragen – aber ohne den Windschutz einer Kuppel ist das eine stärkere Herausforderung als mit der Doppelgabel eines CPC. Unser geplanter RASA mit f/2 ist da eine andere Sache als ein C925, selbst mit Reducer). Beim CPC würde das nachgerüstet, was die CGX von Haus aus (besser) kann: Parallaktisch nachführen und Deep-Sky-Foto-Tauglichkeit.


    Ich muss fairerweise gestehen, dass ich das CPC1100 nie mit der Polhöhenwiege ausprobiert hatte – wir haben das Teleskop im Verein mit Polhöhenwiege bekommen, weil der Vorbesitzer damit fotografisch nicht klarkam. Die Polhöhenwiege hat einen stabilen Eindruck gemacht, aber wir haben andere Geräte parallaktisch montiert, daher wurde sie ohne weitere Tests verkauft, und das CPC wird rein visuell eingesetzt. Vom Schwerpunkt und allem ist die Polhöhenwiege durchdacht und hat prinzipiell überzeugt und positiv überrascht, und mit dem AllStar Polar Align sollte das Einnorden auch machbar sein (wir haben auch eine CGEM mit der Technik fest auf einer Säule – das Einnorden ohne Polsucher funktioniert ganz gut).


    Meine Probleme damit? Du schraubst noch ein Teil zwischen Säule und Montierung, was eine potentielle Schwachstelle ist; die Montierung hängt recht schräg auf ihrer Basisplatte, und Guiding ist nur mit einem Off-Axis-Guider möglich, weil ein Leitrohr einiges an Gegengewichten bedingen würde – man kann das Teleskop ja nicht einfach verschieben. Das sind alles lösbare Probleme, aber ich vermeide sie lieber und greife zu einem System, das von Anfang an auf den jeweiligen Zweck ausgelegt ist. Bei Mond und Planeten ist die Belichtungszeit kurz genug, dass die azimutale Aufstellung kein Problem ist, dafür ist das CPC viel schneller aufgebaut. Klar: Während des Aufbaus kann es ggf. auch Auskühlen, aber so wird halt mit niedrigerer Vergrößerung beobachtet, während parallaktisch noch eingenordet wird:-)


    Wenn ich bereits ein CPC hätte und dann der Wunsch aufkäme, zu fotografieren, würde ich der Polhöhenwiege eine Chance geben und mich da reinfuchsen. Dann ist die Investition und die Lernkurve gerechtfertigt. Bei einer Neuanschaffung würde ich schauen, was ich machen will, und den jeweiligen Spezialist dafür wählen. Die meisten parallaktisch montierten Gabelmontierungen, die ich kenne, stehen fest in Sternwarten – dann sehe ich da auch kein großes Problem, weil man sich Schritt für Schritt an die ideale Konfiguration herantasten kann, ohne in viel zu wenigen Nächten eventuelle Probleme zu lösen.


    Privat habe ich u.a. eine alte GP-DX, die ich mittlerweile per SharpCap und Kamera recht bequem einnorde. Aber bis das ganze Gerödel für die Fotografie steht, habe ich letztes Mal – nach viel zu langer Pause – eine knappe Stunde gebraucht. Um dann festzustellen, dass meine neue Kamera gerade so nicht in den Fokus kam, verdammt... Das CPC steht in 10 Minuten, vom Kofferraum bis zur Einsatzfähigkeit. Und der Strombedarf ist niedriger als bei der AVX – 1,5A versus 3,5A, wenn ich mich richtig erinnere.


    Unabhängig von der Montierung würde ich dir noch einen Mikrofokussierer oder einen Klappspiegel (oder beides) empfehlen, um den Planet final auf dem Sensor zu zentrieren und zu fokussieren. Es ist viel wert, wenn Okular und Kamera den selben Fokus haben. Spiegelshifting ist selbst bei unserem 25 Jahre alten Vereins-C14 kein wirkliches Problem, aber ein Mikrofokussierer erleichtert das ganze doch.


    Beste Grüße,
    Alex

  • Hallo Thomas,


    ich besitze das CPC800EHD und kann nur positives darüber sagen. Die Gabel ist sehr stabil, man hat selbst bei hohen Vergrößerungen keine Vibrationen beim Scharfstellen. Das ganze ändert sich auch nicht durch eine zusätzliche Polhöhenwiege, welche ich auch fotografisch nutze. Ich mache zwar nur Kurzbelichtungen, aber auch 10 Minuten Guiding durch ein kleines Leitrohr ging ohne Probleme. Wobei das nur ein Test war, richtig genutzt habe ich das nie.
    Auch jetzt nach sechs Jahren Nutzung ist noch kein Verschleiß zu erkennen, obwohl das Teleskop in der Gabel je nach Zubehör und Kamera alles andere als gut ausbalanciert ist.


    Da du fragst was dagegen sprechen könnte, kann ich auch nur das Gewicht angeben. Es ist wirklich nicht leicht, daher habe ich auch die Polhöhenwiege fest auf einer Säule montiert.


    Viele Grüße
    Mira

  • Vielen Dank für die guten und konstruktiven Tipps und Ratschläge.
    Ich habe mir nun ein Celestron C9.25 auf einer Skywatcher EQ6-R Pro bestellt.
    Ich denke mal, dass das eine gute Wahl ist. Der Preis liegt in meinem Budget, die Kombi ist Ausbaufähig für die Zukunft, (Astrofotografie), ist noch Mobil zu Handhaben ...,!
    Nun warte ich mit voller Vorfreude ...!
    Ich werde berichten ...
    Ach so, eine Frage habe ich noch an die Erfahrenen: Kann ich bei einem C9.25 die volle Öffnung nutzen wenn ich mit einer Sonnenfilterfolie die Sonne betrachten möchte. Beim 4" Refraktor war das möglich.


    Gruß Thomas

  • Hallo zurück.


    Ich bin Happy. Alles ist geliefert und ersteinmal im "trockenen" aufgebaut. Denn heute ist es leider bewölkt für das "First Light".
    Man, ich bin gespannt.
    Die Montierung ist sehr massiv und macht auf den ersten Eindruck was her. Ich denke mal, dass das die richtige Entscheidung war.
    Mal schauen, wie sich das optimierte C9.25 am Stern und am Planeten macht.


    Seit 1996 stand das C9.25 bei mir auf der Wunschliste ...


    Danke nochmal für die guten Tipps und Ratschläge.


    Gruß Thomas

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