Instabiler Winkel am Dobson?

  • Ich hab die Dobsonmontierung mit der Spannfeder. Funktioniert so weit, so gut.


    Wenn aber ein sehr schweres Okular drin ist (1kg) gibt es einen Winkelbereich um etwa 20° über Horizont, an dem das Teleskop beim loslassen etwas nach unten sinkt.


    Was kann man hier machen, ohne erstmal eine neue Rockerbox zu bauen?

  • Konrad,
    das hängt vom Einzelfall ab, sprich welches Model. Du meinst das Galaxy D10, oder?


    Die einfachste Art ist, unten am Tubus etwas Gewicht anzubringen. Und zwar gerade soviel, dass er ohne Okular (beim Okularwechsel) nicht nach "oben" abhaut. Wenn du Glück hast, reicht das Kontergewicht dann auch für die schweren Okulare.


    Allgemein erhöht man auch die Reibungskraft, indem man den Tubus schwerer macht; also auch allgemein durch zusätzliches Gewicht einfach genau auf Höhe der Höhenräder. Nur ist da rund um den Tubus wenig Platz, nur "oben" auf dem Tubus.


    Ansonsten kommst du nicht umhin an den Federn oder den Teflon-Gleitlager etwas zu "tweaken". Z.B. indem man die Teflonpads noch ein Tick mehr auseinander bringt und somit deren Keilwirkung (fürs 'Bremsen') verstärkt. Wissenschaftlich korrekt müsste man sagen: Die Reibungskraft erhöht.


    Je nachdem wie die Federn eingehängt sind, kann man die vielleicht stärker spannen. Es reicht vielleicht ja, wenn man nur einer der beiden Federn stärker spannt. Ich hab' an meinem D8 an den Federn je einen stabilen Schlüsselring** zum Einhängen. Manchmal spanne ich eine Feder direkt ohne Ringverlängerung ein. Hängt von der Nässe ab.



    **Bei einer durchschnittlichen Zugkraft von über 50 N (entsprechend 5 kg) ist mir aber schon mal ein Schlüsselring spektakulär zersprungen.

  • Hallo,


    wie wäre es mit einer leichten Verschiebung des Schwerpunktes, entweder durch die Verschiebung des ganzen Tubus oder das anbringen eines kleinen Gegengewichtes? Damit dann mit den kleinen und leichten Okularen nichts rutscht könnte man einen 1,25" Adapter aus Stahl nutzen.



    MfG


    Rainmaker

  • Hallo Konrad,


    wenn das Problem nur bei einem Okular auftritt, kannst du dir auch einen größeren Magneten besorgen, den du bei Bedarf unten an den Tubus hängst, um ein Gegengewicht zu erzeugen.


    Gruß


    Carsten

  • Rainmaker,
    am D8 verschiebst du nichts ohne die Höhenräder abzuschrauben und neue Löcher dort in das Blech zu bohren, wo man sie dann hinschraubt. So ein zweites Loch (gerade mal 10mm weiter neben den alten) macht den Tubus dann nicht stabiler.

  • Hallo,


    der Tubus wird durch ein paar Löcher kaum instabil werden. Bei unsauberer Arbeit würde mich viel eher das möglicherweise unschöne Ergebnis stören. Statt den Schwerpunkt des Tubus zu verschieben könnte es auch reichen den Fangspiegelträger gegen ein entsprechend gebogenes Blech zu ersetzen. Wenn ich mich recht erinnere wiegt der originale Fangspiegelträger aus Vollalu 88g, ein Blech nur einen Bruchteil davon.


    Um ehrlich zu sein würde ich auch eher eine neue Rockerbox bauen als am Tubus herumzubohren, allein weil man danach mit ziemlicher Sicherheit ein besser laufendes Gerät hat. Das ist aber halt nicht jedermanns Sache, auch wenn das finanzielle Risiko überschaubar ist.



    MfG


    Rainmaker

  • Ja, der Galaxy D10, Da sind die Höhenräder fix angeschraubt.
    Ich bastle mir mal ein Gewicht zum ausprobieren. Wie ich das verstanden je schwerer und näher am Zentrum, desto besser.


    Wenn ich das so grundsätzlich überlege, wäre ein massives Stahlrohr, z.B. 5mm Wandstärke (abgesehen vom Gewicht) wohl die stabilste Alternative. da würde das 1kg Okular dagegen nicht ankommen.


    Langfristig kommen wohl grössere Höhenräder um die originalen herum drauf, die könnte man ja exzentrisch machen und könnte so den Drehpunkt etwas verändern.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wie ich das verstanden je schwerer und näher am Zentrum, desto besser.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Zwei verschiedene konstruktive Ideen sind das:


    a) Einmal 'Kontergewicht' einfach am Tubusende als zusätzliches Gegengewicht (Größenordnung 200g bis 500g je nach Okular), so dass er leicht hecklastig wird, bei fast gleichbleibender Reibung der Höhenräder. Die Reibung steigt minimal, weil das Gesamtgewicht auch zunimmt.


    b) Reibungserhöhung durch Gewichtserhöhung (das zusätzliches Gewicht in der Größenordnung 20% vom Tubus) sollte im Schwerpunkt sein, sonst ist er ja nicht mehr ausbalanziert).


    Dass er überhaupt mit schweren Okularen kopflastig wird, liegt auch am Gewicht von Sucher/Telrad und was sonst noch anmontiert ist.
    Anstelle eines Telrads ein leichter Red-dot-Finder könnte das Problem auch schon lösen. Wobei da die Ersparnis vermutlich kleiner ist als das Mehrgewicht durch die kiloschweren Okulare.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: fastride</i>
    <br />Wie ich das verstanden je schwerer und näher am Zentrum, desto besser.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Was meinst du mit "Zentrum"? Das Drehzentrum der Höhenräder?
    Dann hättest du es falsch verstanden. Zusatzgewicht am Drehzentrum bringt gar nichts, weil der Hebel ja null ist.
    Kennst du das Hebelgesetz (Wippe)? Um dein zu großes Gewicht am Okularende auszugleichen, musst du Gegengewicht an der Hauptspiegelseite anbringen, und zwar nicht "je schwerer, desto besser" sondern die richtige Masse, die den Tubus wieder in's Gleichgewicht bringt.

  • Stathis,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Zusatzgewicht am Drehzentrum bringt gar nichts<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">.
    ... das ist so nicht ganz korrekt (um ein Filmzitat zu verwenden). [:)]


    Es gibt bei den 8" bis 12"-Dobson manchmal das Problem, dass sie so leichtgängig sind, dass man die Lastwechsel beim Auswechseln von schweren Okularen nicht mit einem Gegengewicht allein lösen kann.


    Dann hilft nur eine Reibungserhöhung. Entweder durch ändern der Klemmwirkung der Teflonpads, durch stärkere Federspannung oder schlicht durch "mehr Masse" (dann im Schwerpunkt, wenn man die Balance damit nicht komplett versauen will).

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Kalle66</i>
    <br /><blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wie ich das verstanden je schwerer und näher am Zentrum, desto besser.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Zwei verschiedene konstruktive Ideen sind das:


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ja,ich wollte auch beide Ideen unter einen Hut bringen 2 in 1 sozusagen.
    Statt Balast- und Kontergewicht könnte man ja das Balastgewicht nur um einen kleinen Hebel schieben und hätte so beides zusammen. Laut Hebelgesetzt müsste das auch gehen.


    Ich probier einfach, Veruch macht kluch.

  • Hallo Konrad,


    Frage- wie hängst du die Spannfedern ein? Mit der Schlaufe oder mit dem Ring an der Feder? Letzteres würde eine höhere Spannkraft bringen und damit stärker bremsen. Du kannst auch den Aufhängungbolzen an der Rockerbox um vielleicht 2cm tiefer anbringen, eine Seite sollte durchaus schon genügen.


    Alternativ wie von Kalle schon erwähnt- du kannst die Teflonpads im Höhenlager einfach etwas weiter nach oben verschieben. Damit wirkt die Reibkraft stärker.


    Gegengewicht am Tubus per Magnet- davon halte ich ehrlich gesagt weniger. Hilft zwar, um mit schwerem Okular das Gleichgewicht zu halten, aber beim Wechsel zu einem leichten Okular passiert dann genau das Gegenteil, der Tubus bewegt sich nach oben bzw. wenn man erst das Zusatzgewicht wegnimmt eben nach unten- und damit ist die Position verstellt.


    Gruß
    Stefan

  • Beide Federn sind direkt an der Federöse aufgehängt, also "maximal" gespannt.
    Hab mal den Versuch mit einen Tüte Reis als Gegengewicht gemacht. Wie bereits erwähnt, hält der Tubus die Position gut, beim Wechsel geht er aber weit nach oben.
    Die Teflonpads sind eigentlich schon fast am Rand....

  • Konrad,
    mit Okular nach unten, ohne aufwärts ....


    also soweit ich die Galaxy kenne, spricht Dein Problem eher dafür, dass er trotz max. Federspannung zu leichtgängig läuft. Ich vermute, dass dies an der Positionierung der Teflonpads in den Kreisausschnitten der Rockerbox liegt.
    Ich würde die Teflonpads überprüfen und, wenn möglich, weiter auseinander setzen, so dass sie mehr "klemmen".


    Wenn Du da unsicher bist ... mach mal ein Foto.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> ... mach mal ein Foto.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    So ist der D10 gelagert.


  • Hi Konrad,


    stark gedehnt schaut die Feder nicht gerade aus. Feder etwas kürzen wäre ein Weg, dann musst du aber das Ende wieder passend biegen. Oder eben den Bolzen an der Rockerbox etwas tiefer anbringen. Dazu wird vermutlich eine Einschlagmutter mit passendem Gewinde nötig sein, die in der Rockerbox vorhandene wirst du nicht so einfach rausbekommen.


    Gruß
    Stefan

  • Hi Konrad,<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: fastride</i>
    <br />Was ist mit dem Winkel der Teflonpads? Da geht nicht viel mehr?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Auf dem Bild von dir zu sehen, die sind schon sehr weit oben und noch höher könnte zum Klemmen führen. Da würde ich also nichts mehr ändern.


    Aber die Feder sieht eben nicht gerade sehr gespannt aus, die Kraft zum Einhängen dürfte daher auch nicht groß sein.


    Gruß
    Stefan

  • Gestern hab ich meinneues TV Delos 6mm am D10 ausprobiert.
    Selbst das knappe halbe Kilo ist zuviel! Der Tubus senkt sich um 1 bis 2mm, was bei 200x Vergrösserung suboptimal ist.


    Die Feder könnte ich um maximal 30mm weiter unten einhängen, Wenn die Feder linear ist, wovon ich ausgehe, bringt das aber nur etwa 50% mehr Kraft. Ob das reicht?
    Weiss jemand, was für eine Kennlinie die Originalfeder hat? Weg/Kraft ?


    Eine doppelt so starke Feder wäre wohl einfacher, als mit Abständen und leichten Kraftsteigerungen zu experimentieren.

  • Mal eine blöde Idee:
    Wenn man Feserbeine in der KFZ-Werkstatt auseinander nehmen will klemmt man die Ferder fest. Wenn man nichts passendes hat mit Spanngurten [}:)]. Mach doch mal ein Par Kabel binder auf die Feder (zum Testen und ziehe so ein paar Federringe zusammen.
    Zum testen sollte es reichen und kostet nur ein paar Cent.

  • Hi Konrad,<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: fastride</i>
    <br />Könnte jemand vielleicht mal die Federlänge GSO oder Galaxy 10" (Nur Federpaket ohne Ösen) nachmessen. Bin gerade nicht zu Hause.....
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Bei meinem 12" Galaxy ist die entspannte Feder 95mm lang. Sagt aber nichts aus, da ja die Federkraft unterschiedlich sein kann.


    Wie kräftig musst du denn ziehen, um die Feder bis zu dem Bolzen zu spannen? Bei mir habe ich gerade mit einer Federwaage gemessen, das geht deutlich über die 100N der Federwaage raus, also geschätzt 130-140N, alternativ um 13kp.


    Wenn keine Federwaage vorhanden ist- häng ein entsprechendes Gewicht an die Feder. 10kg Hantelscheibe oder was auch immer. Wie weit dehnt dieses Gewicht die Feder, wieviel mehr Gewicht musst du ranhängen, um sie z.B. die möglichen 30mm länger als aktuell dehnen zu können?


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Konrad,


    ggf. besteht auch die Möglichkeit, die Feder am Höhenrad nicht auf der Drehachse, sondern weiter Richtung Spiegelzelle einzuhängen. Dadurch sinkt die Federunterstützung in Richtung Zenith, steigt aber in Richtung Horizont, da die Federspannung steigt und durch den geänderten Anschlagpunkt zustzlich ein aufrichtendes Drehmoment durch die Federkraft entsteht, wenn der Tubus von der vertikalen weg bewegt wird. Bei angenommenen 100N Federkraft, würden 20mm Versatz in Horizontlage am OAZ grob ca. 3N bzw 300g Gewicht ausgleichen. Das ist natürlich nur eine Option, wenn der Tubus dann ohne Okular nicht aufwärts wandert. Die Option mit erhöhter Federkraft ist da unkomplizierter, da das System insgesamt nur etwas schwergägiger wird.


    VG
    Harold

  • Hi Harold,


    ähem, das würde nichts bringen, näher zur Spiegelzelle würde ja bei senkrechter Stellung eine geringere und bei waagrechter Stellung in etwa gleich große Kraft erzeugen. Dazu würde die Kraft unsymetrisch auf die anliegenden Teflonpads verteilt.


    Abgesehen davon, seitlich versetzt zur Mittenachse kann kein Bolzen angebracht werden. Das Höhenrad ist aus Kunststoff und würde die Belastung nicht aushalten. Mittig ist das Material entsprechend verstärkt ausgeführt.


    Gruß
    Stefan

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