Kamera für Ha-Sonnenaufnahmen ?

  • Hallo zusammen,


    ich suche eine Kamera < 500.-€ für Sonnenaufnahmen mit einem Coronado SM 60 / BF 15. Meine kleine DMK72 ist absolut unbrauchbar, da sie Streifen liefert. Vermutlich Interferenzen zwischen den Abdeckgläser und dem Chip. Meine uralt SKYnyx 0-2 funktioniert, ist aber nur mit 640x480 Sensor doch recht klein.
    Was kann ich nehmen? Eine ASI 178MM soll auch Probleme machen. Bin für jeden Rat dankbar.
    Gruß Peter

  • Hallo Peter,


    die DMK72 hat ja auch einen CMOS-Chip und die Streifen dürften das auch von anderen CMOS-Kameras bekannte Problem sein, vermutlich mit verursacht durch das Rolling Shutter Ausleseverfahren.


    Die sichere Seite wäre also entweder ein CMOS-Modell mit global Shutter (z.B. DMK42) oder eine der noch erhältlichen mit CCD-Chip


    Gruß
    Stefan

  • Ich habe gerade das gleiche Problem fuer mein Lunt50 mit einer Celestron Skyris 445M geloest. Diese Monochromkamera hat kein Streifenproblem. Einzig die Software stuerzt manchmal ab, was auch am alten WinXP-Netbook liegen kann. Da muss ich noch Firecapture ausprobieren.


    Der Chip ist allerdings klein und waehrend das Sonnenbild meim Lunt mit 350mm Brennweite formatfuellend ist, kann es beim Coronado SM60 schon zu eng sei, um die ganze Sonne auf einmal aufzunehmen.

  • Hallo,
    ich glaube ich konnte jetzt eindeutig nachweisen, dass die Streifen nur bei sehr schmalbandigem Licht vorkommen. So wie man 2 plane Gläser im monochromen Licht sich ansieht und die Newtonringe dann deutlich werden, so tritt auch zwischen Chipoberfläche und Abdeckglas eine Interferenz auf. Abhilfe ??


    Gruß Peter

  • Hi Peter,


    http://www.pegasus-wf.de/phocadownload/Newtonringe.pdf


    wobei ich bei deinen Streifen weniger an Newtonringe glaube, die sind zu schön parallel, gerade verlaufend und scharf abgebildet. Das bei dir sichtbare Muster sieht man typisch bei CMOS-Kameras mit kleinen Pixeln und rolling shutter.


    Hast du bei der Testaufnahme mal auf die Orientierung der Streifen zum Chip geachtet?


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Peter,
    ich habe da auch Probleme mit der 178mm. Lösen kann man die in der Weiterverarbeitung, ist aber umständlich.
    Meine DMK 41 ist da schmerzfrei. Mit der funktioniert das an meinem LS60Tha immer. Allerdings passt die Sonne da nicht ganz auf den Chip bei 500mm Brennweite. Mit der 178mm passt das bei der Brennweite.
    Gruß,
    Armim

  • Hallo Stefan,


    beim drehen der Kamera bleiben die Streifen an Ort und Stelle. Wie sollen sie sich auch ändern, wenn die Interferenz zwischen Chipoberfläche und Deckglas stattfindet. Ich habe bei meinen Canons 10D , 450D , 650D sehr ähnliche Streifenmuster. Teilweise mehr kreisförmig oder sehkrecht.
    Die Methoden im Bericht kenne ich. Allerdings bleiben bei mir auch bei Verkippung die Streifen wie sie sind. Wieder ein Beweis dass es wie ich beschrieben habe ist. Es geht also nur mit Kamera aussuchen, wenn der Händler mitmacht.
    Gruß Peter

  • Hi Petr,<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: peter_der_1</i>
    <br />Hallo Stefan,


    beim drehen der Kamera bleiben die Streifen an Ort und Stelle. Wie sollen sie sich auch ändern, wenn die Interferenz zwischen Chipoberfläche und Deckglas stattfindet. Ich habe bei meinen Canons 10D , 450D , 650D sehr ähnliche Streifenmuster. Teilweise mehr kreisförmig oder sehkrecht.
    Die Methoden im Bericht kenne ich. Allerdings bleiben bei mir auch bei Verkippung die Streifen wie sie sind. Wieder ein Beweis dass es wie ich beschrieben habe ist. Es geht also nur mit Kamera aussuchen, wenn der Händler mitmacht.
    Gruß Peter
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Wenn es ein Interferenzmuster ist, dann sollte sich beim Drehen der Kamera durchaus an dem Muster etwas verändern. Das durch die Optik einfallende Licht würde dabei ja über den Chip wandern und eine damit die Interferenz zumindest geringfügig verändern.


    Daher glaube ich eher, dass dieses Problem durch das zeilenweise Auslesen der Bildinformation entsteht. Denn Deckgläser auf dem Chip haben so gut wie alle Kameras, also müssten auch alle Kameras zumindest mehr oder weniger Interferenzmuster zeigen- tun sie aber nicht. So gut wie alle Berichte bzw. die Bilder dazu mit den sehr deutlich parallel und geradlinig verlaufendem Streifenmuster stammen von CMOS-Chips mit rolling shutter Chip.


    Und die Interferenz bzw. die Newtonringe wie z.B. in dem Link sehen anders aus, breiter und unschärfer. Sie verändern sich beim Drehen der Kamera und verschwinden durch Kippen der Kamera.


    Gruß
    Stefan

  • Ja klar.
    Das gestackte Bild in Fitswork aufmachen, dann Bearbeiten, CCD Farb-CCD zu RGB Bild konvertieren.
    Häkchen bei Pix Filter setzen und generiere Bild. Danach wieder in in sw umwandeln.
    Bin gespannt ob das bei dir hilft.
    P.S. Ist nicht meine Lösung. Auch ich brauchte Hilfe.
    Hier ein Bspl. mit der ASI 178mm nach der Streifenentfernung.


    Gruß,
    Armin

  • Hallo Armin,


    ich stehe total auf dem Schlauch. Wie soll das gehen? Ich habe alles versucht, aber ohne Erfolg. Falls es Dir gelingt habe ich sehr großen Respekt !

    Das nimmt meine DMK72 auf. Sonnenbild kommt wenn es wieder möglich ist.
    Gruß Peter

  • Hallo Peter,


    ja, das gleiche Problem hatte Armin auch mal...
    Ich kann den Thread nicht mehr finden - habe aber die Lösung von Hartwig (atsrohardy) "damals" in einer Textdatei gespeichert.
    Hier der Link zu dieser Datei - vielleicht gelingt es dir damit.


    https://www.dropbox.com/s/276y…swork_beseitigen.pdf?dl=0


    Ich würde die ASI178 bei Sonne in h-alpha nicht generell verteufeln!
    Es ist bei mir die einzige ASI-Kamera, die noch nie Newtonringe produziert hat. Ich nutze dabei ein PST-Mod mit einem 100mm-Refraktor.


    LG
    Mario

  • Hallo Mario,


    ich habe es versucht, aber das Bild ist geblieben wie es war. Für mich wäre es auch zu schön gewesen. Allerdings sind die Streifen bei mir wirklich nur durch die Interferenz zwischen Chip und Deckglas. Der erste Beweis dazu war die Änderung der Bandbreite auf ~ 20nm und verschwunden waren die Streifen. Ein 2. Beweis konnte ich nun durch Verkippung feststellen. Bei ca. 5° sind die Streifen aus dem Bild. Nun werde ich mir eine kleine "Kippeinrichtung" bauen und so sehen ob es dann mit der Schärfe über das Bildfeld noch ausreicht. Das braucht etwas Zeit und Sonne :)


    Gruß Peter

  • Peter,
    es ist natürlich möglich das es bauseits Unterschiede zwischen den einzelnen Cmos Kamerasystemen gibt.
    Bei meiner ASI178mm kann ich das Schutzglas entfernen (obwohl es für HA nicht notwendig ist) so das ich direkt auf den Chip belichten kann.
    Geht dies bei deiner Kamera auch?


    Armin

  • Hallo zusammen,


    ich hatte bei der Sonne in H-Alpha auch ganz derbe Probleme mit den Streifen im Bild. Alles mögliche probiert, nichts hat geholfen. Kamera ist die UK1158-M von ABS Jena. Nach Rücksprache mit ABS kam nur ein abätzen des Deckglases vor dem Chip in Frage, danach gab es keine Probleme mehr. War allerdings eine teure Angelegenheit ohne Garantie auf Erfolg.


    Viele Grüße
    Gerhard

  • Interessant Gerhard,
    das zeigt doch das dieses Problem der Streifenbildung nicht vom Chip und auch nicht vom Auslesen der Bildinformationen kommt.
    Es ist wohl tatsächlich das Zusammenspiel von Chip und Deckglas.
    Erhebt sich natürlich die Frage warum dies bei CCD Kameras wie meiner DMK 41 nicht so ist. Die wird auch ein Deckglas haben um den CCD zu schützen.
    Sehr, sehr intetessant.
    Wenn jemand für HA-Sonne eine Cam sucht würde ich immer, so wie ich sie habe DMK21, DMK31, DMK41 empfehlen. Bei denen habe ich noch nie Streifen gesehen.


    Gruß,
    Armin

  • Hallo Gerhard,


    eine Frage zu deinem Streifenproblem- wiesahen die denn aus? Identisch zu denen von Peter oder mehr passend zu den Streifen aus dem Link?


    Die von dir erwähnte Kamera ist ja eine CCD, mit größeren Pixeln als die meisten CMOS und mit global shutter


    http://kameras.abs-jena.de/pro…ras/kamera_uk1158_de.html <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Erhebt sich natürlich die Frage warum dies bei CCD Kameras wie meiner DMK 41 nicht so ist. Die wird auch ein Deckglas haben um den CCD zu schützen.
    Sehr, sehr intetessant.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Und damit stellt sich die Frage, weshalb zeigte gerade diese UK1158 Interferenzstreifen, die sonst bei CCD nicht bekannt sind. Vielleicht ein spezielles Problem bei ABS, Glasstärke oder Art eines speziellen Sensors? Auf deren Seite wird leider nichts zum genutzten Sensor angegeben. Daher kann man schlecht z.B. mit DMK vergleichen, das Deckglas dürfte ja bereits vom Chiphersteller aufgebracht sein, nicht erst von ABS.


    Und wie ätzt man ein Deckglas eigentlich ab, ohne dabei den darunter befindlichen Sensor zu schädigen?


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Stefan,


    die Streifen waren ganz leicht gebogen. Ich denke es liegt an dem Design und der sehr kleinen Halbwertsbreite des Systems. Es ist kein normales H-Alphateleskop von der Stange , sondern ein abgewandelter Nachbau von Harald Paleskes Unigraphen, also das Vorgängermodell von ihm. Im sekundären Strahlengang sitzen 2 Lunt Frontetalone von denen ich allerdings jeweils den ERF ausgebaut habe. Eines davon ist elektrisch verkippbar und alles ist zwischen 4 Gewindestangen aufgebaut. Justage zwischen den Komponenten wird dadurch fast zum Kinderspiel. Hauptinstrument ist ein 120/1200mm Refraktor. Das abätzen des Deckglases ist sehr trivial und ging beim ersten Mal voll in die Hose. Habe ich bei ABS machen lassen, aber ich denke sie haben das auch nicht selbst gemacht.


    Gruß
    Gerhard

  • Hallo Gerhard,


    ich bin sehr froh über deinen Bericht welcher nun klar zeigt, dass es nicht um CCD oder CMOS geht, sondern ganz allein um die Reflexionen zwischen Chip und Deckglas. Meine Theorie warum es auch Kameras ohne Streifenmuster gibt. : Dann ist das Deckglas leicht schief in einem Winkel zum Chip aufgebracht.
    So erklären sich die Versuche die Kamera leicht zu verkippen. Ich habe diese Versuche mit Verkippung gemacht und konnte so die Streifen stark beeinflussen und auch eliminieren.
    Jetzt wäre es gut zu wissen wie man ein Schutzglas ohne Schaden vom Chip bringt. :)


    Nochmal danke für die Info
    Peter

  • Hallo Peter,


    deine Theorie mit dem schief aufgebrachten Deckglas könnte passen, deshalb zeigen vermutlich einige Kameras der gleichen Serie keine Newtonringe und einige schon. Kann mir nicht vorstellen das in den Konsumerkameras Class 1 Sensoren verbaut sind. Es gibt einige Nutzer die es selbst versucht haben, der Ausschuss dürfte aber sehr hoch sein. Da fällt mir noch ein: Eine Möglichkeit wäre noch ein schief eingelöteter Sensor auf der Platine.


    Gruß
    Gerhard

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!