Bino-PST? Plattform oder Bino?

Hallo!

1, Ich habe lange versucht einen Binoansatz ans PST zu bekommen. Ohne Erfolg!
Nur mit dem parafokalen Ansatz geht es, denn er braucht ja keinen zusätzlichen Lichtweg. Die Abbildung war aber sehr schlecht.
https://www.teleskop-express.d…-voller-Wegausgleich.html
Laut Internet soll es noch eine Möglichkeit des Binoansatzes am PST mit einem speziellen Korrektor von Siebert geben. Aber das Teil ist verdammt langbauend.
https://www.cloudynights.com/u…1-1407093423962_thumb.jpg

Am Ende war es einfacher und preiswerter ein zweites gebrauchtes PST zu kaufen und so ein "Bino-PST" zu bauen:

2, Genau das habe ich gemacht und bin sehr zufrieden. Und ich nutze dazu auch die Space Instruments Plattform.
Sie ist ok, aber ich hatte mir für den Preis eine höhere mechanische Stabilität erwartet.
Verstellt man den Augenabstand, muss das zweite PST auf der Plattform wieder neu mit den Schrauben der Platte justiert werden, da sich die Parallelität verstellt. Gerade bei wechselnden Beobachtern sehr lästig.

Das Ergebnis überzeugt aber. Das Bild durch 2 PSTs ist sehr gut, hat einen deutlichen 3D-Effekt und ist weit besser als mit nur einem Gerät.
Was jedoch nicht klappt sind 2 PSTs mit 2 Doublestackfiltern, denn die passen nicht nebeneinander.

Ich habe aber bereits versucht ein PST mit und eines ohne Doublestack nebeneinander zu schrauben.
Klappte überraschend gut. Jedoch musste ich eines mit Beloptik Filter + Doublestackfilter und eines mit Originalfilter nebeneinander montieren. Denn der Doublestackfilter nimmt etwa so viel Licht weg, wie der Beloptik Filter das Bild heller macht. So sind am Ende die Bilder beider PSTs etwa gleich hell.

Das Doublestack ist dann auf maximalen Kontrast der Oberfläche und das Singlestack auf beste Sichtbarkeit von Protuberanzen gestellt. Mein Gehirn zaubert daraus ein Bild mit toller Oberfläche und schönen Protuberanzen. Ob es jedem so geht, kann ich nicht sagen, aber den Leuten die schon durchgesehen haben, ging es ähnlich.

Am Ende kann ich sagen, dass beim Vergleich auf Treffen mein Bino PST diverse 50mm Lunt und 60mm Daystar in den Schatten stellte.
Nur bei der Vergrößerung ist man auf Grund der nur 40mm Durchmesser limitiert.
Meist verwende ich 13mm Okulare zur Übersicht und die selben Okulare + 2x Cemax Barlows für Details. Also 31fache und 62fache Vergrößerung. Durch die 2 Geräte ist auch das 62fach vergrößerte Bild noch ausreichend hell.
Ich möchte mein Bino-PST nicht mehr missen und da ich alle Teile gebraucht gekauft habe, war es auch relativ preiswert.

Grüße, Mario

Hallo Nils,

Der Doublestack dunkelt das Bild etwas ab und ich habe recht lange gebraucht bis ich die idealen Einstellungen zwischen Tuning Ring am PST und am Doublestack-Filter gefunden habe.

Am PST mit Originalfilter verschwinden dann die Protuberanzen zwar nicht, sind aber weniger gut sichtbar als im Singlestack.
Am PST mit Beloptik-Filter ist das Problem nicht vorhanden. Ob es einfach am helleren Bild liegt, dass die Protuberanzen schön sichtbar bleiben, oder ob es andere Vorteile des Beloptik-Filters sind, kann ich aber nicht sagen.

Was aber in beiden Fällen gilt: Ich finde keine Einstellung der beiden Tuningringe um Protuberanzen und Oberfläche am Doublestack ideal zu sehen. Aber gerade an dem mit Beloptik-Filter kann ich so einstellen, dass die Protuberanzen klar und kontrastreich sind und auch so, dass die Oberfläche extrem gut zu sehen ist (dafür sind bei dieser Einstellung die Protuberanzen nicht ganz so gut, aber dennoch deutlich sichtbar).

Mario

Hallo Nils,

wir hatten die Tage schonmal Kontakt ... bin gespannt auf den neuen ITF ... [;)]

<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Sselhak</i>
<br />Laut Internet soll es noch eine Möglichkeit des Binoansatzes am PST mit einem speziellen Korrektor von Siebert geben. Aber das Teil ist verdammt langbauend.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">

Das kann ich bestätigen, da ich so ein Teil habe, aber nur selten benutze, da das bisschen Licht von 40mm PST-Öffnung ja noch auf zwei Augen aufgeteilt wird - plus der zusätzlichen Verluste durch die Prismen des Binoansatzes und der Linsen des Siebert-GWK‘s. Die Detailerkennung ist zwar etwas besser, aber es geht beim höher vergrößern auch schnell das Licht aus. [B)] Vielleicht wird das ja mit den neuen ITF von Dir etwas besser. Aber große Wunder erwarte ich da für den binokularen Einsatz nicht.

Ich bin ein begeisterter Binoansatz-User bei der Beobachtung von Weißlichtsonne (nur mit geeignetem Objektivsonnenfilter!), Mond und Planeten am 12"-Dobson (mit Siebert-Multimag-GWK) und am 8" SC, aber am PST lohnt sich die Anschaffung aufgrund der geringen Öffnung m.M. nach nicht unbedingt. Wenn man das passende Kleingeld hat und einem die Sonnenbeobachtung in H-alpha sehr wichtig ist (is bei mir nur Beiwerk [:I]), dann vielleicht doch besser ein Bino-PST aus zwei Teleskopen bauen ... oder vielleicht ein PST an einen größeren Refraktor adaptieren und dann doch mit GWK und Binoansatz beobachten. [:)]

Ich hatte damals hier im Astrotreff auch mal über den Siebert-PST-GWK berichtet. Da sieht man auch, wie langbauend der Aufbau dann ist. Zusammen mit dem Binoansatz hängt da schon ganz schön Gewicht mit ordentlich Hebelwirkung an dem PST-Okularstutzen ... [:0]

Gruß und klaren Binohimmel
Heiko