Wozu ist ein Achromat 60mm f/15 gut?

  • Es gibt nicht gerade günstige Achromaten für viele Tausend Euro mit 60mm f/15 (910mm) auf dem Markt.


    So viel ich gelernt habe, sind die langen Brennweiten gut für Mond und Planeten, vermindert eine derart langes Verhältnis den Farbfehler, oder was ist der Vorteil? Für einen Dritte des Preises gibt es schon 60mm f/6 APOs ganz ohne Fehler.


    Gruss Konard

  • Hallo Konrad,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Es gibt nicht gerade günstige Achromaten für viele Tausend Euro mit 60mm f/15 (910mm) auf dem Markt.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    wo kosten die so viel?


    https://www.astroshop.de/teles…2/p,2802#tab_bar_1_select

    Gruß und CS

    Mathias

    :alien: .


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  • Halte ich für reichlich teuer, auch wenn der Preis in Dollar $ ist.
    Was evlt. einen etwas erhöhten Preis rechtfertigen könnte wäre "adjustable wooden tripod"
    also ein Holzstativ.
    Aber knapp 1.770,-€ (umgerechnet), nun ja... ...

    Gruß und CS

    Mathias

    :alien: .


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  • Hallo Konrad,


    die Beschreibung liest sich wie im Handbuch von meine Quelle 60/910mm Refraktor!


    Such nach so eine Quelle und Du sparst ca. 1550,-- Euro
    So ein Motor kostet heute 36 - 40,-- Euro


    Ja bei F15 ist von Farbfehler Nichts zusehen!


    Die Neuen Heute, sind vom Plastik verunstaltet! und die optische Mitte ist mit so einem Okularauszug kaum sicher zu halten!

    Gruß Günter


    GSO 12"+ 8" Skywatcher Dobson, Celestron 8" Schmidtkamera; C8 Orange + 5,5" Comet-Catcher; MAK 100/1000 + 127/1500; ED 80 PRO,

  • Hallo Konrad,


    besorge Dir mal das Buch
    Kauf-Ratgeber Teleskope in 4 Schritten von Ronald Stoyan und Bernd Gährken
    da sind die verschiedenen Systeme recht gut beschrieben.

    Gruß und CS

    Mathias

    :alien: .


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  • Hallo Günter,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ja bei F15 ist von Farbfehler Nichts zusehen!<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    stimmt einfach nicht, der Farbfehler eines Fraunhofer Refr. nimmt zum Quadrat ab. Z.B. gegenüber f/7,5 wär der Farbfehler um den Faktor 4 geringer. Aber dennoch sichtbar!


    Allerdings haben die Fraunhofer R. durch die Apos 3-4 Linser längst das nachsehen.


    https://abenteuer-astronomie.d…mat-apochromat-ed-ed-apo/


    cs
    Lothar

  • Hallo Lothar,
    wenn du so ins Detail gehst, musst du aber auch dazu sagen, dass der Farbfehler eines klassischen Fraunhofer f:15 von der Öffnung abhängig ist. Ein 15cm Objektiv mit f:15 zeigt mehr Farbfehler als ein 6cm Objektiv mit f:15.
    Das 6cm f:15 ist derart gering mit dem Farbfehler behaftet, dass er kaum noch auffällt. Natürlich immer vorausgesetzt, es ist ein perfekt geschliffener und justierter Fraunhofer und kein Objektiv mit Plastelinsen aus China.
    Gruesse
    Andreas

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Avier50</i>
    <br />Ein 15cm Objektiv mit f:15 zeigt mehr Farbfehler als ein 6cm Objektiv mit f:15.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Die Uraniasternwarte in Zürich hat einen 30 cm f/15 von Zeiss. Das Teleskop soll recht brauchbar sein.

  • Hallo Konrad,


    ich hab mal ein bisschen recherchiert und in verschiedenen Quellen folgendes gefunden:


    es gibt eine <b>Faustformel</b> die für Refraktoren FH mit Öffnungen bis zu 150mm gelten soll.


    Demnach soll das <b>Öffnungsverhältnis mindestens die Öffnung in cm * 1,22</b> sein.
    Kann man auch in mm rechnen: <b>Öffnung in mm * 0,122</b>.


    Bei Deinem Beispiel:
    60mm f/15 = 60/900
    6cm * 1,22 = 7,32
    60mm * 0,122 = 7,32
    Sollte also, rein rechnerisch, keinen Farbfehler aufweisen, oder besser, nicht mehr wahrnehmbar sein.
    Wäre somit gut an Mond/Planeten zu verwenden.
    OK, mit der Vergrößerung ist es dann nicht mehr so weit her.


    Bei einem z.B. 90/900 wäre das also:
    9cm * 1,22 = 10,98
    900 / 90 = f/10
    Da sollte sich der Farb(längs)fehler nicht so sehr zeigen.
    Erfüllt also knapp die minimale Anforderung.


    Kann ich auch so an Hand meiner drei Refraktoren FH bestätigen:
    - 120/600 = f/5
    12cm * 1,22 = 14,64
    Der Farbfehler ist gut sichtbar an hellen Objekten.
    Bin ich von der min. Anforderung weit weg und deshalb nehme ich ihn für Weitfeld her.


    - 120/1000 = f/8,3333
    12cm * 1,22 = 14,64
    Der Farbfehler ist sichtbar geringer, aber noch gut zu erkennen
    Auch noch ein gutes Stück von der min. Anforderung weg, somit auch für Weitfeld mit etwas mehr Details.


    - 127/1200 = f/9,448818898
    (120/1200= f/10)
    12,7cm * 1,22 = 15,494
    (12cm * 1,22 = 14,64)
    Da wäre der 120-er mit der Brennweite "besser".
    Die 7mm machen da wohl wirklich was aus.
    Wenn ich mir recht erinnere, ich nehme den 127/1200 selten her, ist zum 120/1000 nicht viel um.
    Wie gesagt, wird selten genutzt da er meine iOptron schon gut auslastet auf Grund des Hebels.


    Das ganze ist m.E. auch subjektiv belastet und ich bin nicht so pingelig mit dem Farbfehler.
    Aber ich denke das man mit dieser Faustformel bei Refraktoren FH ganz gut zurecht kommt.

    Gruß und CS

    Mathias

    :alien: .


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  • Servus, ein (guter) 60/900 FH hat einen RC-Wert (Lichtenknecker) von ~3,7 bei einer AP von 1mm. Damit hat er eine sehr gute Abbildung, fast ohne sichtbaren Farbfehler. Auffällig wird dieser erst bei höheren Vergrößerungen. CS, Heiko.

  • Hallo Leute,
    nur mal so bemerkt, ich habe so ein Objektiv. 60/900mm. Das Ding taugt nichts, der Farbfehler ist sehr sichtbar.
    Womit ich nur sagen will, es gibt relevante Qualitätsunterschiede. Als Leitrohr könnte man ihn evtl. gebrauchen
    falls jemand manuell Nachführen möchte, ob mit dem Auge oder Kamera.


    Gruß,
    Armin

  • Moin Armin,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: arminius</i>
    <br />Hallo Leute,
    nur mal so bemerkt, ich habe so ein Objektiv. 60/900mm. Das Ding taugt nichts, der Farbfehler ist sehr sichtbar.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    vielleicht taugt Dein 60/900 nix, aber pauschal kann man das nicht stehen lassen. Ich habe auch einen solch kleinen f/15 FH und find die Abbildungsleistung recht gut. Klar, ich würde so ein kleines "Tablettenröhrchen" in der heutigen Zeit auch niemandem zum Einstieg empfehlen, aber einem erfahrenen Beobachter kann solch ein kleines Teil auch hin und wieder mal Freude bereiten. [:)] So ein 60mm Scope, noch dazu mit f/15 ist eben alles andere als lichtstark. Deshalb zu sagen, dass es nix taugt ist einfach falsch!


    Gruß und klaren Himmel
    Heiko

  • Servus, ich befürchte einige billige 60 mm FH der letzten Jahre sind von derartigen Qualitätsproblemen betroffen. Ich will nicht sagen, dass früher alles besser war aber mein 30 Jahre alter 60/800 (made in Japan) zeigt eine gute Abbildungsleistung und schwächelt erst bei Vergrößerungen von &gt; 100 fach. CS, HeikoW

  • Es tauchen immer wieder auf dem Gebrauchtmarkt Tasco 10-T 80/1200 Refraktoren auf.
    Die haben vor 40-50 Jahren nach heutiger Kaufkraft ein Vermögen gekostet.
    Anscheinend gibt es da eine Fangemeinde, die Bereit ist, immer noch Geld dafür zu tauschen.


    Ist das nur ein Nostalgieverhalten? Rein mathematisch sind die ja wirklich nicht der Bringer und haben nur einen 1" OAZ.

  • Moinsen, ich habe einige von diesen 60/910ern (oder 900ern) in den Händen gehabt (da findet Ihr etwas unter u.e. Webseite) . Optisch meist zwischen optisch gut brauchbar (die Towa-Geräte, die ab ca Mitte der 70er als "Bresser", "Revue" oder "Apollo" vermarktet wurden) bis hin zu wirklich exzellenter Abbilungsleistung (Eikow, Kenko, SYW, Vixen; meist 60er Jahre Geräte). Schwachpunkte sind bei den Teilen meist die Stative oder - warum die Japaner da auch immer gespart haben, die jämmerlichen 5x24 Chromaten-Sucher.
    Und mit ein bischen Glück kann man die für zwischen 20€ und 80€ komplett bekommen (ich hatte sogar mal einen kompletten 60/910er (Towa aka "Revue") für 5€ aus dem Netz gefischt; da war der Versand teurer als das Gerät.


    Man unterschätze diese kleinen Teilchen nicht ;) Ich hab damit reichlich Mond, aber auch einige DS bis runter zu 1"9 (12 Lyn) und einige hellere DeepSky Objekte aus der Stadt heraus beobachtet.


    Greetzle Hannes

  • Solche Geraete sind wohl eher nostalgisch. So einen 10K von Tasco (alias Danubia ET8 oder Wachter Jupiter80) haette ich auch gerne noch in meiner Sammlung. Obwohl die Montierung mit dem Teil grenzenlos ueberfordert war.


    Bei den 60/900ern gibt es auch die Examplare mit dem Reflexsucher. Im Unterschied zum 114/1000er Catadiopt, wo der Reflexsucher durch eine Minilinse gespeist wird und man kaum was sieht, geht der Reflexsucher beim 60/900er durchs Objektiv und ist deutlich besser als ein 5x24er Sucher. Wobei die 60/900er meist schon mit einem achromatischen 6x30 kamen (ausser das Tasco 14T, das hatte den inferioren 5x24).


    Einmal mit vernuenftigen Okularen ausgestattet, koennen die Geraete am Mond und Planeten schon recht eindrucksvoll sein. Auch fuer die Sonne (z.B. in Projektion) haben sie ihre Berechtigung. Leider haben die Towas nicht mehr die Moeglichkeit, durch Wechsel eines Schraubringes von 24.5mm auf 31.8mm umzuruesten. Aber beim 60/900er mit seiner "Posaune" kann ja auch ein Adapter zum Einsatz kommen, oder ein Hybriddiagonal.


    Selber habe ich meinen alten Tasco 60/700 eingekuerzt und mit einem 31.8er-Okularauszug ausgestattet. Jetzt entfaltet das Geraet seine volle Leistungsfaehigkeit, und durch den Fokussiererwechsel ist auch das Eigengesichtsfeld groesser geworden. Ein nettes Teil fuer "grab and go", das auch ab und zu noch fuer Oeffentlichkeitsarbeit eingesetzt wird, wenn ich keine groesseren Geraete transportiert bekomme.

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