Bezugsquelle stärkere Federn für Hauptspiegel?

  • Hallo zusammen,


    hat jemand einen Tipp, wo man solche Federn zu vernünftigen Preisen herbekommt?


    https://www.teleskop-express.de/shop/product_info.php/info/p6967_TS-Optics-Gegendruckfedern-fuer-Newton-Hauptspiegelzelle---Set-3-Stueck.html


    Das müssten doch eigentlich Pfennigartikel sein...?


    Bin für Hinweise dankbar - an der Stelle sehe ich es dann nämlich doch nicht ein.


    Viele Grüße, Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Hallo Holger,


    wegen des geringen Verstellweges verwende ich für'n 10"-Spiegel Gummiwürfel mit ca.20 mm. Ungefähr in der Härte eines blauen Radiergummis.


    es grüßt Lutz

  • Hallo Holger,


    bei Kauf einzelner Cent-Artikel ist ein "Problem", dass die Aktionen zum Verkauf viel teurer sind, als die Teile, aber natürlich auch bezahlt werden müssen. Braucht man ein paar mehr Teile (Astrofreunde mit gleicher Herausforderung), wird es günstiger.


    Eine billige und sehr Effektive Maßnahme, den Vorschlag hatte Kalle hier


    http://www.astrotreff.de/topic…PIC_ID=235708&whichpage=2


    gemacht, ist der Austausch EINER der Federn gegen ein festes Distanzstück.


    CS
    Harold

  • Hallo Holger,
    schau auch mal bei febrotec. Haben ein sehr großes Angebot, aber leider einen Mindermengenzuschlag für Beträge unter 30 €.


    Ich hänge mich mal noch an die Diskussion dran: Auf cloudynights habe ich den Hinweis gefunden, dass die Kraft einer Feder etwa dem dreifachen Gewicht des Spiegels entsprechen soll. Deckt sich das mit euren Erfahrungen?


    Gruß,
    Stefan

  • Bevor man online Federn kauft, sollte man sich mit den primären Eigenschaften und die fachtypischen Bezeichnungen für Federn (hier wohl Spiral-Druckfedern) vertraut machen: Windungszahl, Materialstärke, Windungsdurchmesser, max. Federweg (Länge entspannt vs. max. eingedrückt), Federkonstante usw. Manche der Größen sind voneinander abhängig: Z.B. Windungszahl, Materialstärke und Länge eingedrückt.


    Dann ist das letztlich ein Kinderspiel, die richtige Feder zu finden. ... und man sollte wissen, was für eine Feder man überhaupt will. Dazu muss man notfalls etwas rechnen oder experimentieren (unter Beachtung vom Hookschen Gesetz). Die Federkonstante ist z.B. umgekehrt proportional zur Windungszahl bei gleich Materialstärke des Drahts. Oder anders gesagt: Windungszahl * Durchmesser ergibt die Drahtlänge, die federt. Und je länger der Draht, desto weicher die Feder dann.


    Und mit den Füßen auf dem Boden bleiben .... Bestimmte Federkräfte sind mit Spiralfedern innerhalb bestimmter Dimensionen einfach aus Stahl nicht machbar.


    Ein kleiner Trick kann aber auch helfen. Einfach zwei Federn ineinander stecken. Sinnvoll geht das allerdings nur, wenn die Spiralfedern gegenläufig gewunden sind, sonst verhaken die sich wie Schraube und Mutter. Die Logik gilt auch, wenn man eine Feder über eine Schraube stülpt. Alternativ sollte eine Gleithülse dazwischen.


    Gegen Korrosion schützen Edelstahl oder Verzinkung oder Lack mit dem die Feder eingesprayt/eingepinselt/eingetaucht wird (sieht eh keiner).


    Solange man sich aus Katalogen bedient, kostet am Ende das Porto mehr als die Federn selbst bei den Händlern für Halbzeug (Schrauben, Federn, Unterlegscheiben usw.).

  • Hallo zusammen,


    ich danke euch für die Rückmeldungen!


    Kalle, ich bin Physiker, mit dem Hookeschen Gesetz komme ich klar :) Aber danke für die Hinweise. Auch der alte Thread, den Harold ausgegraben hat, sieht interessant aus. Muss ich mal in Ruhe durcharbeiten. Eine feste Verbindung statt dreier Justageschrauben war jedenfalls eingeplant - drei Schrauben braucht kein Mensch...


    Ansonsten hat es bei Gerds "einzeln angefertigte Federn" geklingelt - warum soll man die Federn nicht selbst einzeln anfertigen? Ich hab in meinen Vorräten eine riesige Druckfeder aus 1.8 mm Draht gefunden. Die muss mal in irgendeiner Art Kinderspielzeug verbaut gewesen sein, ich erinnere mich dunkel, dass ich da mal was zerlegt habe. Das um eine 6 mm Schraube gewickelt sieht schon ganz brauchbar aus. Auf jeden Fall kräftig genug [:)] - ich denke, jetzt muss ich tatsächlich erst mal rechnen, um den richtigen Durchmesser zur ermitteln.

    Wenn's nix wird - ja, ich weiß, Pfennigartikel kosten im Verkauf dann doch ein bisschen mehr. Aber ich weigere mich erst mal noch, das Geld in die Hand zu nehmen.


    Viele Grüße


    Holger

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  • Wie verhält sich Silikon denn bei Minusgraden? Ich hab hier noch'n Liter Shore 43a rumstehen. Das federt schon ganz ordentlich. Andererseits hat ein funktionierender Mensch in der Zeit, in der ich das Silikon gieße (Form basteln), locker die 8 gesparten Euro verdient [;)]


    Kann man Federstahl weichglühen, biegen und dann einigermaßen verläßlich härten?


    Eine andere Möglichkeit wäre, mehrere leichtere Federn zu nehmen. Man kann ja 5 Federn oben und unten mit einem dünnen Träger fixieren, sodaß sie an Ort und Stelle bleiben. Es muß nicht immer rund um die Schraube sein. Gut, kommt drauf an, wie knapp die Zelle bemessen ist.

  • Hallo Lutz,


    würde ich so nicht sagen - Gummi gibt mein Sammelsurium im Keller nur noch weniger her. Da fehlt mir schlicht das Material zum Ausprobieren. Kann mir aber schon vorstellen, dass das funktioniert.


    -> Stick, muss man die Federn tatsächlich glühen und neu härten? Wenn der Federstahl von vornherein nicht so dolle ist, scheint das auch so zu gehen.


    -> Karsten, Tellerfedern kommen mir recht stramm vor. Und ein gut sortierter Schraubenladen ist hier auch Mangelware...


    Jetzt muss ich die Spiegelhalterung erst mal ausbauen und schauen, was daran sonst noch alles zu verbessern ist. Vermutlich sind die Halteklammern zu stramm, etc.
    Ich melde mich wieder... an Vorschlägen fehlt es ja erst mal nicht, danke!


    Viele Grüße


    Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Hallo


    Wenn der Federweg gering ist würde ich auch Gummifedern verwenden .
    Die Berechnung einer einfachen zylindrischen Schraubenfeder geringer Belastung ist nicht schwierig , besonders wenn man schon ein Beispiel hat das schon ungefähr passt .
    Mit Kraft F in Newton
    ....Weg ..S in mm = gewünschter Federweg
    ......D...mittlerer Wickeldurchmesser in mm
    ......d...Federdrahturchmesser in mm
    ......n...Anzahl der federnen Windungen
    ......G...Gleitmodul = Materialkonstante bei Federstahl 80000N/mm^2
    ......T...zulässige Schubspannung bei Federstahl ca. 700N/mm^2


    F/S = G*d^4/(n*8*D^3)


    Dann noch überprüfen ob die Schubspannung die zulässigen 700N/mm^2 nicht überschreiteted . Wenn doch größeres d wählen .


    T = 8*F*D/(n*d^3)


    Viele Grüße Rainer

  • Hallo Holger.


    Ja, Federn mit der richtigen Länge...
    Als ich vor dem selben Problem stand, bastelte ich aus Restholz eine Halterung, in die Standardfedern ausm Baumarkt stramm gehalten wurden, und sägte mit einer kleinen Handsäge mit Hartmetallblatt (eigentlich für Fliesen gedacht) die gehärteten Federn passend zu. Besser ausgestattete Heimwerker haben vielleicht einen Dremel oä. mit kleinem Trennschleifblatt. Danach die Gräten abschleifen.


    Hat bei allen meinen Spiegelzellen bis 200mm funktioniert; schwäbisch-alemannische Sparversion.



    Alternativ kann man auch probieren, aus alten Fahrradschläuchen ((c) Bob Royce) passende Gummistücke zuzuschneiden (geht mit jeder besseren Schere), und mit einem Locheisen Löcher des passenden Durchmessers hineinzustanzen. So ein Gummistapel in Verbindung mit einem starren Distanzstück sollte, fast zum Nulltarif, eine passend abgestimmte "Ersatzfeder" abgeben. Diese Methode bietet sich für sehr knapp bemessene Federwege an. Statt einem Fahrradschlauch kommen auch Dichtungen bzw O-Ringe in Frage.


    Viel Glück,


    Guntram

  • Hallo zusammen...


    ...man kann aus allem eine Wissenschaft machen...
    Wenn man nicht z.B. auf Ebay was schicken lassen will, wo die Auswahl grenzenlos ist - klar man hat dann vielleicht ein paar Federn auf Lager wenn man sich einen Satz kommen läßt - dann geh halt in den Baumarkt...


    lg
    Winni

  • Hallo Rainer,


    danke für die Formeln, dann muss ich mir die jeweiligen Exponenten nicht selbst herleiten, prima. Ob ich sie wirklich verwenden will, muss ich noch sehen, denn:


    --> Guntram, alter Fahrradschlauch ist mir natürlich sofort sympathisch und den habe ich auch immer in fast unbegrenzter Menge da. Lutz, Du bist dann hoffentlich auch zufrieden [;)]


    --> Winni, eine Wissenschaft wollte ich eigentlich nicht draus machen. Sowas wie "kauf dir bei xxx Federn vom Typ yyy zu 1,29 das Stück" hätte mir auch gereicht. Aber andererseits macht Wissenschaft auch immer Spaß, vor allem wenn sie an der Stelle völlig unnötig ist [:D]


    Zurück zu Stefans Frage von oben nach der Federkraft (dreifaches Spiegelgewicht...): gibt es da eine Faustformel? Ich hätte gesagt, zu viel kann es eigentlich nicht sein, so lange die Schraube sich noch drehen lässt und man nicht das Gewinde aus der Halterung reißt.


    Viele Grüße, Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Hallo,


    wenn du die ungefähre Größe weißt, welche du benötigst, kannst du auch mal bei einer Schlosserei vor Ort nachfragen. Manchmal haben die Federn da, die sie für kleines Geld abgeben.


    Gruß


    Carsten

  • Cleo,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Kalle, ich bin Physiker, mit dem Hookeschen Gesetz komme ich klar :-)<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    'tschuldige, war jetzt nicht so gemeint. Eher die Aufforderung, dass man zu Hause mit etwas Experimentieren doch recht genau heraus finden kann, was man da an Feder braucht/will und wie man sich durch Kataloge durchwuselt.


    Ich kann mich erinnern, dass ich einmal eine Feder in einer Wiese verloren hatte und dann einfach ein Stück von einem Flaschenkorken nahm. Das hielt dann ein halbes Jahr.


    So ein Online-Händler wäre: Druckfedern.info (Lothar Müller GmbH). Aber die Dinger von TS sind schon recht passend dimensioniert und unterm Strich nicht teurer.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Lutz, Du bist dann hoffentlich auch zufrieden <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Danke Holger, der Sonntag ist gerettet!
    Mein Gummistück stammt von der Federung eines LKW-Anhängers (etwa 50 Shore)


    es grüßt Lutz

  • Hallo Kalle,


    versteh's nicht falsch, Du brauchst Dich nicht zu entschuldigen - ich meinte nur, die Erläuterungen in der Länge braucht's bei mir eigentlich nicht, weil ich da genauso rangehen würde.
    Ich kenn das vom Optiker und vom Augenarzt, da kürze ich umständliche Erklärungen auch mit dem Hinweis ab, dass ich mit Zernikes was anfangen kann...


    Viele Grüße, Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Hallo zusammen,


    ich habe in meinem Fundus noch zwei deutlich härtere Federn gefunden, die in komprimiertem Zustand 10 mm dick sind. Damit sind sie kein direkter Ersatz, aber zusammen mit einer Hülse von 12 mm Länge, die eine der Originalfedern ersetzt, und etwas längeren Schrauben* scheint das ganz gut zu funktionieren. Kalle, der Tipp, eine Schraube einfach festzusetzen, ist gut! Dieses feste Lager ist jetzt näherungsweise oben, wenn der Tubus schräg steht, damit dürfte auch das seitliche Wandern des Spiegels minimiert sein.


    Übrigens hielten diese Federn ursprünglich mal die herausnehmbaren Stäbe eines Gitterbettchens an Ort und Stelle :-)))


    Die größere und wichtigere Arbeit war allerdings das Entspannen des Spiegels - die Gummiklötzchenspiegelsicherung war viel zu stramm. Mit einer dazwischengepackten (Konter-)Mutter stimmt der Abstand, und die Schrauben können sich auch nicht mehr lösen.


    Fotos hab ich leider gerade keine, da meine Kinder auch am Werkeln in der Werkstatt waren und ich den Spiegel nicht alleine lassen wollte, um den Foto zu holen [;)]


    Viele Grüße


    Holger


    *die GSO-Schrauben haben noch einen Bund, den man einfach absägen kann, um ein paar Millimeter zu gewinnen

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  • Hallo zusammen,


    jetzt hab ich auch noch ein paar Bilder zusammengebracht...


    Ein Hartplastikteil mit der richtigen Dicke und Durchmesser ersetzt eine der Federn:


    Hier versieht jetzt doch die selbstgewickelte Feder aus 1.8 mm Federdraht ihren Dienst - die ist auch stark genug, dass die Elastizität der festen Verbindung ausreicht:


    Interessanter finde ich aber die Spiegelhalterung - die Gummiteile sind kürzer als der Spiegel dick ist. Wenn man die soweit anzieht, dass die Lücke sich schließt und die Schrauben gut halten, hat man Sicherheit für den Transport (muss ja UPS-tauglich sein...), aber mit ziemlicher Sicherheit auch den Spiegel verbogen:


    Ich hab die Gummiklötze etwas gekürzt und die Schrauben mit Kontermuttern gesichert, anstatt das Ganze auf Spannung anzuziehen, so dass oben die berühmte Papierblattdicke Luft oberhalb des Spiegels bleiben kann:


    Gefällt mir schon viel besser so!


    Viele Grüße, Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Hi Holger,


    beim einem 12"er war nicht die Höhe der Klötzchen das Problem bzw. die waren sogar etwas zu hoch. Wenn man dann die Schrauben soweit anzog, dass der Abstand zur Fase das oft genannte Blatt Papier freiließ, wurden die Klötzchen etwas komprimiert und drückten dann seitlich gegen den Spiegel. Also habe ich die zum Spiegel zeigende Fläche etwas abgefeilt.


    Bei deinem Bild 2 liegt das Klötzchen auch unten an, auf Bild 3 sehe ich gar keinen Spalt mehr.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Kalle,


    ja, Plastik wäre natürlich auch gegangen... ich hatte keine Metall-Unterlegscheiben mehr zur Hand, weshalb ich auf die Muttern ausgewichen bin. Ich finde das aber mittlerweile ganz schön, weil man die Klötze gar nicht komprimieren muss und die Schrauben trotzdem halten.


    Stefan, ich hoffe, dass das nur ein Problem der Perspektive ist auf dem letzten Foto - werde ich aber nochmal anschauen, wenn der Spiegel mal wieder draußen ist.


    Danke für eure Kommentare und viele Grüße, Holger

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