Hallo,
nachdem ich im Laufe des letzten dreiviertel Jahres als ATM-Einstieg zwei kleine Gitterdobson gebaut habe, möchte ich mich nun an einen mittelgroßen Dobson wagen. Damit der Sprung von meinem vorhandenen 10“ Dobson auch spürbar ist, hatte ich eigentlich einen 14“ f/4.5 ins Auge gefasst. Die Optiken für die ersten beiden Dobsons habe ich gebraucht gekauft, bzw. gebrauchte Newtons ausgeschlachtet. Nun juckt es mich aber in den Fingern und es soll ein Selbstschliff werden. Das der gewünschte 14“ f/4.5 als erster Selbstschliff vermutlich ein wenig zu ambitioniert ist, war mir schnell klar und so werde ich mich zunächst mal an einem 12“ f/5 versuchen. Vielen Dank an dieser Stelle an Stathis, für das sehr hilfreiche Beratungsgespräch am Telefon. Nun sind 12“ leider keine nennenswerte Steigerung zum vorhandenen 10“, aber egal, dann wird der 10er eben verkauft.
Meinen ersten Selbstschliff möchte ich hier gerne ein wenig dokumentieren. Vielleicht hilft das anderen meine Anfängerfehler zu vermeiden, oder motiviert vielleicht jemanden, es überhaupt selbst auch mal zu versuchen. Nicht zuletzt hoffe ich natürlich auch auf Tipps und Hilfestellung für mein erstes Schleifprojekt aus dem Forum.
Am Mittwoch habe ich das Material bei Stathis bestellt, Donnerstag war Feiertag und am Freitag hat er direkt versendet. Vielen Dank, für den schnellen Versand! So hatte ich heute, am Samstag, bereits den Rohling in der Hand und auch gleich zwei Stunden Zeit, um zu beginnen.
Also zunächst einen bereits vorhandenen Schleifstein verwendet um eine 1-2mm breite Fase am Rohling anzuschleifen. Das Tool hatte ich schon ein paar Tage zuvor gekauft und angefast. Ich werde zwei Tools verwenden. Eine 25cm Granit-Gehwegplatte aus dem Baumarkt und einen 15cm Rohling von Stathis. Eigentlich wollte ich das kleine 15cm Tool in Kombination mit einem 30cm Volltool verwenden, aber die vorab im Baumarkt gesehenen Granitplatten waren inzwischen leider nur noch in 25, 35 und 50cm verfügbar. 30cm war ausverkauft. Also habe ich zur 25cm Scheibe gegriffen und arbeite daher mit einem leichten Subdiameter-Tool. Sollte nach meinem Verständnis aber egal sein.
Nach dem anschleifen der Fase hatte ich noch 80min Zeit um mit dem Grobschliff zu beginnen. Stathis hat dafür eine ordentliche Menge K80 ins Schleifpaket gelegt. Ich schleife MOT mit langen Strichen und viel seitlichem Überhang. Nach kurzer Eingewöhnung gehe ich meist zu ausladenden kreisförmigen Bewegungen über, immer mit der Spiegelmitte über dem Toolrand. Ich hatte gelesen, dass der Grobschliff richtig körperliche Arbeit ist und kann das nur bestätigen. Nach 80min habe ich mich ganz ordentlich bewegt und brauche insbesondere für den Oberkörper sicher keine weitere sportliche Betätigung mehr an diesem Tag. Ich habe auch keine Zeit mehr und höre daher für heute auf. Auf dem Spiegel sieht man Schleifspuren bis ca. 70% vom Rand zur Mitte und die Pfeiltiefe liegt bei 1,25mm. Ein Drittel der angestrebten 3,75mm ist also schon ausgebaggert. Morgen werde ich sicher einen Muskelkater von der relativ langen, ungewohnten Bewegung haben.
Unklar ist mir die genaue Vorgehensweise zur Einbeziehung meines kleinen 15cm Tools. Dieses will ich für die Parabolisierung verwenden und muss es ebenfalls an den Spiegel anpassen. Ich vermute, dass ich das große und das kleine Tool im Grobschliff und später in (allen?) Feinschliffstufen einfach im Wechsel verwende, um beide Tools anzupassen. Ist das die korrekte Herangehensweise? Heute habe ich zum Einstieg nur das große 25cm Tool verwendet.
Viele Grüße,
Matthias