aus 225mm werden 90 und 225mm update

  • Hallo,
    in der Reaktion auf einen Sonnenthread von Michael, hatte ich kurz die Bemerkung gemacht, mir ein schnelles 90mm Halphateleskop zu bauen.


    In der Nacht viel mir ein, dass dies eigentlich totaler Blödsinn ist. Wieso: ?
    Ich habe ja schon einen 225mm Refraktor mit einer Brennweite von 2700mm. Wenn ich den auf 90mm Öffnung abblende, hinten ein Blockfilter und das PST Etalon ranschmeiße ist das perfekte 1:30 schnelle Sonnenteleskop fertig, ohne neue Optiken bemühen zu müssen.


    Im Verlaufe des heutigen Tages habe ich dann die notwendigen kleinen Veränderungen vorgenommen (insbesondere ist der knappe Backfokus ein Problem - wurde aber gelöst!). Bei einem schnellen Blick mit in der Hand gehaltener Optik und Etalon, konnte ich schon tatsächlich die poplige Protuberanzenkette unten erkennen. Interessanterweise hatte ich nicht den Eindruck, dass die beiden Umlenkspiegel besonders störend sind. Das muss allerdings in Ruhe beurteilt werden.


    Die nächste Stufe ist dann eine Halterung für den großen DERF (310mm) zu bauen und ihn vor die Linse zu setzen. Dann allerdings brauche ich eine Telezentrik. Mit der vorhandenen sollte ich auf 1:40 kommen. Müsste ausreichend sein. Ein paar Bilder vom Bau folgen morgen.


    cs Harald
    http://www.unigraph.de

  • Hallo,
    ich konnte heute ein wenig weiter testen und experimentieren. Fotos konnte ich noch nicht machen.
    Was habe ich festgestellt?
    Der 1:31 Strahlengang ist tatsächlich für das PST Etalon ausreichend. Wenn man den Kontrast in Firecapture hochzieht (rund 50%) reicht es auch für Oberflächenaufnahmen.


    Die ASI produziert fürchterliche Newtonringe. Ich habe mir deshalb vorhin einen Tiltadapter selbst gebaut. Mal sehen, ob der Auslenkungswinkel reicht.


    Weiterhin werde ich auch eine Doppelstackvariante in der nächsten Sitzung testen. Das ist auch vom Platz und Einbau her kein Problem. Auf jedenfall kann man schon mit 90mm Öffnung eine Menge erkennen. Jetzt müssten nur mal ein paar gute Objekte da sein!


    cs Harald
    http://www.unigraph.de

  • Hallo Harald,
    zu deinem Umbau kann ich nicht viel sagen. Ich habe ein Lunt an einen Refraktor gebastelt. Kennst ja meine Bilder.
    Aber was die Asis betrifft bin ich auch sehr enttäuscht von der HA-Tauglichkeit. Das kannste voll knicken.
    Bei mir funktioniert auch nicht das Verkippen. Daher benutze ich meist meine DMK`s weil die CCD Chip inne haben.
    DMK41/31/21. Auf die guten Objekte warte ich auch. Nicht nur für HA sondern auch WL.


    LG,
    Armin

  • Hallo Armin,


    ich bin zur Zeit bei Stufe 3 meines Umbaues.
    In Stufe 1 hatte ich den 225mm Schaer auf 90mm abgeblendet. Mit einer selbstgebastelten Verkippung konnten die Newtonringe effektiv beseitigt werden. Dafür kam aber ein anderes Chipmuster zum Vorschein, gegen das wie es z.Z. aussieht kein Kraut gewachsen ist. Also habe ich die alte 445m Skyris hinterangehängt - und es funktioniert.


    Stufe 2 war die normale Variante mit voller Öffnung und Telezentrik . Geht auch allerdings waren die Einstellungen des Etalons oder mehrerer Etalone im Strahlengang reine Glücksache. Zumal hat mir das ÖV von 1:30 noch nicht ausgereicht, um eine wirklich dichte Chromosphäre zu erzeugen. Nun ja, jetzt bin ich schon bei Stufe 3 des Umbaues. Der 225mm Schaer bekommt den gleichen oder ähnlichen Strahlengang, mit Kegelblende, Lyotblende, sekundären Strahlengang wie der Originaluni. Die Justierung der vielen opt. Elemente ich nicht einfach. Einen sekundären Fokus mit und ohne Reducer habe ich schon gefunden. Ich denke nächste Woche könnte ich first light haben. Ich bin echt gespannt, in wie weit sich die mehrfache Umlenkung des Strahls mit 4 Planspiegeln auswirkt.


    cs Harald

  • Hallo,
    kurzer Stand der Dinge:


    Ich habe heute die Lyotblende eingebaut. Eine sekundäre Optik (Achromat mit f 180mm) erzeugt ein Bild des 225mm Objektives von rund 15mm Durchmesser im Abstand von rund 190mm. Die Lyotblende kann man von außen verstellen. Zieht man diese zu, ist es so als würde man das Hauptobjektiv abblenden.
    Gestern wurde der Kreuzschlitten mit Loch und Kegelblende in den Tubus eingebaut und die justierbaren Reiter auf der optische Bank angepasst.


    Eine Kapselung des sekundären Strahlenganges müsste ich mir auch noch einfallen lassen. Übrigens ist der sek. Strahlengang rund 1 m lang. Dafür brauche ich allerdings auch keine Telezentrik. Mal sehen ob es funktioniert.


    cs Harald
    http://www.unigraph.de

  • Hallo,


    ich hatte heute first light in meiner 3. Ausbaustufe! Was soll ich sagen, ich bin glücklich. Das angepasste Unigraphensystem funktioniert, so wie geplant auch im 4mal gefalteten Strahlengang ohne Probleme! Da war es wieder, das Unigraphenfeeling mit sehr dichter Chromosphäre im Single und Doublestackmodus. Zugegeben, es ist kein Instrument für den Anfänger und schon gar nicht für die Masse der Amateure, da man wie den Bildern sicher zu entnehmen ist, ein erheblicher technischer Aufwand betrieben werden muss. Aus diesem Grund wird sowas von den Herstellern auch nicht gebaut. Es ist einfach zu aufwendig.


    Zur Erläuterung des optischen Systems. Der 310mm DERF blockt vorn die größte Hitze, dann kommt das Hauptobjektiv. Die Brennweite wird zwei mal durch genaue Sitall und Zerodurplanspiegel umgelenkt. Dann kommt der Fokus mit Kegelblende, Kreuzschlitten und Lochblende. Im Abstand von 180mm dahinter befindet sich ein Kollimator. Direkt hinter dem Kollimator kommt ein weiterer 90Grad Umlenkspiegel (Lunt Fabrikat). Hinter diesem, in der Entfernung von 190mm zum Kollimator, entsteht das Lyotblendenbild des Objektivs. Dort ist eine Irisblende eingebaut. Dahinter kommt ein weiterer 90Grad Umlenkspiegel (Baader) der den Strahlengang wieder zurücklenkt. Danach kommt ein 63/840 Achromat welcher den Sekundärfokus in einer Entfernung von 840mm erzeugt. Hinter diesem Achromaten, (wo das Öffnungsverhältnis auf 1:55 oder kleiner beträgt) werden die Etalone (separat aufgehängt und frei justierbar) und ein Antares Reducer angeordnet. Vor dem Reducer befindet sich der übliche Rotfilter und ein 32mm Blockfilter für Halpha. Danach kommt das Okular oder die Kamera - Puh fertig!. Justiert wird streng mit Laser. Alle optischen Element müssen mit dem Laserstrahl axial mittig ausgerichtet sein. Auf einfache Gewinde verlasse ich mich nicht. Die senkrechte Ausrichtung wird mit Spiegelkollimation kontrolliert, d.h. der Laserstrahl triff am justierbaren optischen Element auf einen Planspiegel, welcher genau senkrecht zur Optik angeordnet ist. Dabei muss der Laserstrahl wieder genau in den Laser zurückgeworfen werden. Dann ist die Optik genau zentrisch und senkrecht ausgerichtet. Dies gilt auch für das Hauptobjektiv.


    OK, hier die Bilder. Der interessierte Leser kann ja meine Erläuterungen an den Bilder nachvollziehen.






    Hier sieht man das Lyotblendenbild. Der kleine runde Fleck in der Mitte mit 20mm Durchmesser ist die nichtbelegte Mitte des DERF. Dieser war für ein Spiegelteleskop gedacht und stört nicht, da sich dahinter normalerweise der Fangspiegel befindet. Es ist natürlich für die Linse eine Obstruktion. Diese ist n.m.M. allerdings so klein, dass der Effekt nicht sichtbar ist. Das kleine rote Viereck oben ist die Halterung des Kreuzschlittens im Primärfokus. Diese ragte in den Strahlengang hinein und wurde später entfernt.





    Der 225mm Uni ist noch nicht fertig. Es wird ein richtiges Universalteleskop für Sonne und Mond werden, da ich dort, wo ehemals der Okularauszug am Schaer befestigt war, eine Baader Klappspiegelbox setze. Damit wird der Strahl vor dem Primärfokus seitlich herausgelenkt und es kann hier normal Mond oder Planeten wie üblich beobachtet werden. Das ist dann die Ausbaustufe 3b.




    cs
    Harald
    http://www.unigraph.de


    PS. Auch so, fast vergessen. Die 4. Ausbaustufe wäre dann die volle Öffnung der DERF am Newtonspiegel. Da kommt dann noch ein Hitzeproblem dazu!

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