DSS und Weißabgleich

Hallo Thomas,

<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Poffel</i>
Die Kamera ist auf Automatk eingestellt und nicht auf manuellen Weißabgleich.
<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">

Eigentlich sollte die eingestellte Farbtemperatur keinen Einfluss auf die RAW Bilder haben, sondern nur auf JPG Bilder. Aber das kann von Kamera zu Kamera unterschiedlich sein. Ich würde die Automatik ausschalten und irgendeine feste Farbtemperatur einstellen.

Gruß
Michael

Hallo Thomas,

wie Michael schon schreibt, sollte und dürfte der die eingestellte Farbtemperatur keinen Einfluss auf die RAWs oder das Ergebnis des Stacking haben.
Für verschiedene weitere Bearbeitungsschritte ist es sogar essentiell, dass die Daten im direkten Zusammenhang mit der vom Objekt/den Sternen empfangenen Anzahl Photonen / Helligkeit stehen. Das klingt vielleicht ein bisschen arg physisch oder theoretisch, nennt sich aber einfach Linearzustand.

Mit anderen Worten die Helligkeit eines Bildpixels steht im direkten Zusammenhang mit der Leuchtintensität bzw. scheinbaren Helligkeit des aufgenommenen Objekts/Sterns.

Das Masterlight dann mit einem visuellen Farbstich aus DSS oder sonstigem Programm fallen ist völlig normal.
Ursache dafür ist z.B. das kein Kamerasensor der Welt über das gesamte sichtbare Spektrum die gleiche Empfindlichkeit hat.

Vorgesetzte Filter (CLS, etc.) sind eine weitere Quelle dafür oder halt schlicht das eine Farbkamera pro 4 Pixel - 2 grüne aber nur 1 rotes und 1 blaues Pixel hat - die berühmte Bayer-Matrix, aus der anschließend das Farbbild interpoliert ist.

In der anschließenden Bearbeitung muss eine nicht auszulassende Farbkalibrierung gemacht werden.
Also die Farbkänäle müssen zu einander ausgerichtet werden. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten und Rangehensweisen.

Eine ist z.B. das man ein Stückchen objektfreien Himmelshintergrund nimmt und sagt, hier müssen alle 3 Kanäle die gleiche Intensität haben. Vorsicht, dass ist nicht schwarz, auch wenn wir rein visuell denken der Nachthimmel ist schwarz (LV mal außen vor), weil Schwarz im Zahlensinne bedeutet Null und Null bedeutet in der Bildbearbeitung Informationsverlust.

Das zu erreichen, einen neutralen Hintergrund geht programm gestützt oder halt händisch (wenn nicht ganz der korrekte Weg - aber für den anfang ausreichend, bei verschieben des Graupunktes (der Mittelregler eines Histrogramms) der einzelnen Farbkanäle bis deren Spitze deckungsgleich ist.

Welches Programm nutzt du für die anschließende Bearbeitung, weil daraus ergeben sich vielleicht andere / zusätzliche Möglichkeiten, die aktuell wohl aber den Rahmen sprengen würden.

In Kurz, wie von Michael, lass die Automatik aus und das eine gestackte Aufnahme mit Farbstich rausfällt ist völlig normal.

(Ist es übrigens auch, wenn du die RGB-Kanläe einzeln mit einer S/W Kamera aufnimmst und miteinander kombinierst.)

Viele Grüße,
Alex

Hallo Thomas,

mit RAWs aus einer modifizierten Kamera bekommst du dann einen Rotstich, wenn der Stacker für die RAWs den Weißabgleich der Kamera benutzt. Der wird von den Canons zwar nicht auf die RAWs angewandt, aber vermerkt, so dass ein Raw-Dekoder ihn einsetzen kann.
Wenn DSS ihn verwendet, wird Rot ca. 2,5-fach angehoben. Wenn nicht, ist das Bild schon halbwegs ok - also genau das, was du beobachtest hast.
(Dieser Weißabgleich ist so ähnlich wie der, den die Kamera JPEGs angedeihen lässt, wenn sie auf 'Neutral' eingestellt ist.)

CS, Erwin