DayStar Solarscout SS60-DS: Erfahrungen?

  • [Edit von "Coronado Solarscout ...", wie peinlich!]


    Hallo an alle,


    ich hatte mal ein Coronado Solarmax 40, das ich vor Jahren verkaufte, da es mir etwas dunkel war und ich die feinen Details in H_alpha nur so gerade bei niedriger Vergroesserung beobachten konnte. Ich muss dazusagen, dass ich etwas rotblind bin, es also um meine Quanteneffizienz in diesem Spektralbereich nicht zum Besten steht.


    Nach dem Verkauf schaute ich durch das Lunt35 eines Freundes, und die Sonne war fuer mich klar und deutlich sichtbar! Seitdem juckt es mir in den Fingern, aber die Kosten ...


    Nun gibt es das Daystar Solarscout SS-60, das vergleichsweise guenstig daherkommt. Ich verstehe, dass hier ein 60er Refraktor mit telezentrischer Barlow auf ein relativ kleines Etalon gebracht wird, was das System guenstiger in der Herstellung macht. Auch habe ich gelesen, dass das "double stack" nicht wirklich "double stack" sei, was mich bei dem Preis nicht verwundert.


    Bislang las ich einen Testbericht in der englischen Zeitschrift "Sky at Night", wobei dort die Testberichte meist eher oberflaechlich sind und nie kritisch ausfallen.


    Dann las ich einige Feedbacks nach dem Motto "bloss nicht", aber das kam nie von wirklichen Anwendern und war meines Erachtens vorurteilsbehaftet nach dem Motto, dass es billig sei und nicht gut sein koenne.


    Deshalb meine Frage, wie der Muensterlaender sagt: Lohnt datt denn?


    Ich bin nur Gelegenheitssonnenbeoachter, aber das eine oder andere Foto waere nicht schlecht. Die Moeglichkeit, eine Kamera anzuflanschen, besteht dort und es gibt nicht diesen erzwungenen Zenitspiegel wie beim PST, was es mit einer SLR nicht einfacher macht. Die Effektivbrennweite von 930mm gefaellt mir in diesem Zusammenhang ebenfalls. Mit der Heizung kann ich leben, zumal ich das Teil sowieso preaedominant im eigenen Garten betreiben moechte.


    Also, hat jemand so ein Teil? Und wie hell ist das Bild?

  • Hallo Jürgen,


    Im Betreff steht „ Coronado Solarscout SS60-DS: Erfahrungen?“. Das SS60DS ist aber von Daystar. Das ist etwas verwirrend und sich habe daher deinen Text zuerst auch nicht verstanden :)


    Ich habe mal auf einem Teleskoptreffen durch ein SS60DS gesehen. das SS60 hat mich nicht beeindruckt. Keinerlei Details auf der Oberfläche, nur angedeutete Protuberanzen. Montagsmodell?


    Eigentlich wollte ich mir auf dem TT eines kaufen, habe dann aber Abstand davon genommen.


    Viele Grüsse
    Matthias

  • Hallo!


    Ich konnte bisher zweimal durch so ein Gerät schauen, da zwei Personen bei uns im Astroverein sich eines gekauft hatten.
    Soviel vorweg: Beide Personen haben das Gerät zurückgeschickt.


    Das Bild war kontrastarm und kaum mehr als eine rot eingefärbte Sonnenscheibe.


    Im Vergleich zu meinem Coronado PST, das für beide der Käufer das Vergleichsgerät darstellte, deutlich schlechter.
    Natürlich hat auch das PST mit seinen nur 40mm Durchmesser und einem relativ ausgeprägten Sweetspot seine Schwächen. Dennoch war das Bild im PST selbst außerhalb des Sweetspots besser als das Bild im Daystar Solarscout.


    Im PST deutlich sichtbare Protuberanzen waren im Solarscout eher zu erahnen. Oberflächendetails zeigte es praktisch gar nicht.
    (Natürlich ist aktuell auf der Sonne wenig los, aber der Unterschied zwischen beiden (!) Solarscouts und dem PST waren mehr als deutlich!


    Zusammen mit der Erfahrung von Matthias, also 3 Geräte gestest, 3 mies.
    Kann immer noch Pech und Serienstreuung sein, aber ich wäre sehr vorsichtig beim Kauf eines solchen Sonnenteleskops!


    Du kannst meiner Meinung nach davon ausgehen, dass das Bild weder an das deines alten Solarmax 40, noch an das des Lunt35 herankommt.



    Grüße, Mario


    EDIT: Wirbt Daystar eigentlich irgendwo mit "Doublestack" bei diesem Gerät? Ich dachte das "DS" steht nur für "DayStar"?

    https://astronom.at

    8'' Skywatcher Flextube Dobson, 16'' Spacewalk Telescopes Infinity** Dobson, 60/330 TS Apo (Reiseteleskop), Coronado PST Umbau, Binoansatz Binotron 27, Nachtsichtgerät, ...

  • Hallo allerseits!



    Danke fuer Eure Antworten und SORRY fuer meinen Freudschen Verschreiber in der Ueberschrift - nun korrigiert.


    Das klingt ja alles nicht so berauschend. Wobei ich in einer amerikanischen Quelle (ich glaube, es war Cloudy Nights) las, dass eines auf einer Messe in den USA gezeigt wurde, das beeindruckende Bilder zeigt. Das laesst fuer mich auf eine hohe Serienstreuung schliessen.


    Und ja, das "doublestack" bezieht sich auf die Leistung, die mit einem Etalon auskommt, aber genauso gut ist wie zwei Etalons in Serie wie von anderen Herstellern. Soweit die Werbung. In einigen Artikeln schreiben Tester, sie wuerden eher auf 1 Angstrom tippen, aber dann sehe ich wieder Fotos durch so ein Teil, die ziemlich gut wirken.


    Ich werde mal mit meinem englischen Haendler sprechen, ob ich ein Exemplar zur Ansicht bekommen kann oder ich werde ein explizites Umtauschrecht ausmachen. Sollte der Haendler darauf eingehen, kann ich es mal ausprobieren.

  • Hallo an alle,


    nachdem ich meinen Haendler hier in UK kontaktierte und der mir sagte, bislang nur zwei Ruecklaeufer gehabt zu haben (ich weiss allerdings nicht, von wievielen Geraeten), habe ich es gewagt und mir eins bestellt.


    Und so wie es aussieht, geht es wieder zurueck. Ich konnte es bei Sonne und neun Grad direkt aus der Kiste auf meine Vixen GPDX setzen. Ich benutzte zwei verschiedene Zenitspiegel und verschiedene Okulare - am besten kam das Baader Eudiascopic 35mm.


    Mir fiel auf, dass die LED, die nach 5-10min auf gruen schalten sollte, im Sekundentakt flackerte. Die Bedienungsanleitung ging hierauf nicht ein, sowieso ist sie recht duerftig, da sie das Quark-Okular beschreibt. Der Originalnetzadapter ist amerikanisch und ich habe keinen Adapter von UK nach USA, sodass ich zwei auf 2A spezifizierte USB-Netzteile benutzte und zusaetzlich noch eine voll aufgeladene Powerbank. Doch das LED-Verhalten schien gleich zu bleiben, wobei ich nicht sagen kann, welche Farben das waren, da rot, orange und gruen fuer mich so ziemlich dieselben Farben sind. Auf jeden Fall ist eine fehlerhafte Stromversorgung durch die Verwendung dreier Quellen nacheinander eher unwahrscheinlich.


    Da es relativ kuehl war, pruefte ich die Spezifikationen und das Teil sollte ab 40 Grad Fahrenheit (=4.5 Grad Celsius) laufen, wir hatten 9 Grad Celsius. Sollte also nichts machen.


    Ich habe auch fleissig rumgetunt und danach immer wieder ein paar Minuten gewartet. Der Tuner machte keinen sichtbaren Unterschied. Einfach nur ein orangerotes Sonnenbild mit einer ganz schwachen, blickweise sichtbaren grossen Protuberanz an einer Seite. Am Sonnenrand vielleicht eine Andeutung von Granulation, und das wars schon. Das kenne ich von meinem ehemaligen Solarmax40 ganz anders.


    Ich habe auch meine Frau durchgucken lassen, die keine Rotsehschwaeche hat. Sie sah auch nicht mehr. Fehler am Beobachter sind also auch auszuschliessen.


    Offenbar habe ich auch eine Gurke erwischt ... Email an den Haendler ist raus. Mal schauen, ob ich noch ein Austauschgeraet probiere oder doch auf ein Lunt50 spare. Gerade von Daystar haette ich sowas nicht erwartet, obwohl ich ja bereits vorgewarnt war.


    Wie Matthias oben schrieb:


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich habe mal auf einem Teleskoptreffen durch ein SS60DS gesehen. das SS60 hat mich nicht beeindruckt. Keinerlei Details auf der Oberfläche, nur angedeutete Protuberanzen. Montagsmodell?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Genau das ist mein Eindruck bei meinem Exemplar.

  • Hallo Jürgen,


    danke für den informativen und ungeschönten Bericht! Ich hatte das Gerät auch schon im Auge, aber nachdem sich die Erfahrungen etlicher Leute nun zu einem enttäuschenden Bild verdichtet haben, schlage ich es mir aus dem Kopf.


    Ich finde es als Entscheidunghilfe immer sehr wertvoll, wenn Leute mit Differenzierungsvermögen unvoreingenommen ihre Eindrücke schildern und der Werbelyrik mal ganz nüchtern die erlebte Realität entgegensetzen. Mich interessiert, wie Deine Suche weitergeht, weshalb mich weitere Erfahrungsberichte ebenso freuen würden... natürlich auch positive ;)


    Gruß,
    Mathias

  • Wie schon anderweitig geschrieben hatte ich auch schon zwei von den Quarks - bei beiden war der Name Programm: Quark!


    Das erste zeigte zwar schöne Details der Sonne - hatte aber schwarze Flecken im Bild &gt;&gt; Reklamation und Geld zurück.


    Das zweite war so wie Jürgen es beschreibt - kaum Details sichtbar - nach Reklamation wurde es in die USA zur Reparatur geschickt und kam vier Wochen später genauso schlecht zurück &gt;&gt; erneute Reklamation u. Geld zurück.


    Ich bin mir ziemlich sicher, beide Okulare wurden anschließend an andere Käufer weitergereicht...

  • Hi Gerd, Mathias und Donadani,


    danke fuer Eure Rueckmeldungen. Ich habe heute mal ein Foto gemacht, das ich in etwa so bearbeitete, wie ich das Bild sehen konnte. Unten auf fuenf Uhr ist eine Protuberanz zu erahnen (zumindest bei voller Aufloesung ...). Jegliche Struktur auf dem Bild ist Linsendreck, da ich durch ein Eudiaskopisches 35mm-Okular und ein Zuiko 1.8/50 fotografieren musste, wofuer ich eine modifizierte Canon EOS40D benutzte. Vielleicht ist es morgen sonnig und vielleicht finde ich auch meinen 1.25"-Fotoadapter wieder.



    Ich habe auch noch ein bisschen mit den Kontrasten gespielt, um die Protuberanzen besser zu sehen - aber Fehlanzeige.

  • Hi Gerd,


    danke fuer Deine Kommentare - Fibrillen heissen die Dinger, ich hatte sie in meiner Email an den Haendler als "Granulation der Chromosphaere" beschrieben. Halt diese Stuktur, die auch eine Minimumssonne in H_alpha zeigt. Die leichte Unschaerfe ist wohl meiner Foto-"Technik" geschuldet, ich muss diesen verflixten 1.25"-Adapter finden.


    Und Du hast Recht, das Ding ist nicht zu gebrauchen. Ich bin noch am Hadern, ob ich ein Austauschgeraet oder Wandlung verlange. Ein anstaendiges Teleskop wie das Lunt 50 mit BF6 kostet bei dem Haendler 1300 englische Pfund. Ich sehe gerade, dass ich es in Deutschland fuer umgereichnet 1100 bekommen koennte - das ist verlockend und vielleicht der konsequente Weg hinaus aus dem Debakel. Denn vom Lunt50 hoert man nur Gutes, und vom Lunt35 meines Bekannen war ich angenehm ueberrascht. Es zeigte genausoviele Details wie mein Coronado Solarmax 40-Aufsatzfilter und war dabei nicht so dunkel. Erst mal schauen, was der Haendler sagt.


    Es ist schade, dass eine Firma wie Daystar ueber so etwas seinen guten Namen auf Spiel setzt. Meine ersten H_alpha-Beobachtungen habe ich als Teenager am Daystarfilter eines Sternfreundes erlebt (damals eine noch unerschwinglichere Technik!), und Daystar war fuer mich immer der Qualitaetsstandard. Jetzt nicht mehr ... wenn ich nun alleine einen Grubenhund erwischt haette, koennte ich es ja noch vertragen. Es scheint aber ein ganzer Wurf an Grubenhunden unterwegs zu sein!


    Ist ein bisschen wie Questar - unerschwinglich, aber ein perfektes kleines Teleskop, das seinen Nimbus hat. Man stelle sich vor, die wuerden nun ein Billig-Questar auflegen, das sie mit "besserer Aufloesung als deutlich teurere Teleskope" bewerben wuerden. Und dann wuerde das Ding nicht mal Castor trennen koennen. Sowas wuerde die Runde machen und Questar waere seinen Ruf los - deshalb kommen die auch sicher nicht in Versuchung, so etwas zu tun. Und Zeiss wuerde aus demselben Grund auch keine Plastik-Fixfokusfeldstecher mit Rotverguetung vermarkten (ich habe uebrigens aus Erschwinglichkeitsgruenden weder ein Zeiss noch ein Questar ... [:I]).


    Warum Daystar also ein Billigteleskop baut, das auch noch mit Doublestack-Leistung beworben wird, wenn es nicht annaehernd die Chromosphaere zeigt, ist mir ein Raetsel. Entweder mangelnde Qualitaetskontrolle, oder das Teil ist nicht langzeitstabil oder es verstellt sich etwas auf dem Transport ueber den Atlantik - keine Ahnung.


    Deinen Kommentar mit den Ordnungstrennungsfiltern kann ich nachvollziehen. Das sind halt metallische Duennschichten und schon eine robuste Al+SiO2-Teleskopspiegelschicht leidet bei Feuchtigkeit deutlich und muss hier schneller ersetzt werden. Bei einer solch empfindlichen Praezisionsschicht kann ich mir das lebhaft vorstellen. Ich wuerde mein H-Alpha-Teleskop zusammen mit Silicagel in einem luftdicht abschliessbaren Lebensmittelbehaelter aufbewahren. Das sollte reichen. Aus dem gleichen Grunde habe ich in meiner Sternwarte einen Luftentfeuchter, nachdem ich wiederholt nasse Schmidt-Cassegrains hatte (beschlagen von innen!). Jetzt mit Luftentfeuchter auf 80% gesetzt (er entfeuchtet also nur in Extremfaellen) ist Schluss mit inkontinenten Teleskopen. [:)]

  • Und hier noch ein Foto von gerade eben nach ca. 20min Temperierung.


    Diesmal fokal (ich fand den Adapter), Canon EOS1300D, 1/20s bei 400ISO. Ich habe in Canon Digital Photo Professional die G und B-Kanaele heruntergedreht und den roten Kanal konstrastiert. Und oben wird eine Protuberanz sichtbar - ich konnte Selbige visuell mit einem schwarzen T-Shirt ueberm Kopf erahnen.



    Also H_alpha wird wohl registriert, das Filter liegt nicht daneben. Aber die Durchlassbreite ist eher nicht "Double Stack".


    Das Telskop bleibt Murks.

  • Hallo!


    Etwa die beschriebenen und fotografierten Bilder habe ich damals beim Blick durch die Solarscouts auch gesehen. Rote Scheibe ohne Struktur, Protuberanzen gerade so erahnbar.


    Mit meinem PST sehe ich deutliche Oberflächenstrukturen (auch zur Zeit, obwohl auf der Sonne wirklich gar nichts los ist) und die Protuberanzen hell und kontrastreich.


    Wenn also im Preisbereich unter 1000 Euro Neupreis, dann definitiv ein PST!


    Mario

    https://astronom.at

    8'' Skywatcher Flextube Dobson, 16'' Spacewalk Telescopes Infinity** Dobson, 60/330 TS Apo (Reiseteleskop), Coronado PST Umbau, Binoansatz Binotron 27, Nachtsichtgerät, ...

  • Hallo Jürgen,


    wir haben an der Sternwarte ein gutes Lunt 100/800mm (mit Pressuretuner, ohne Doublestack), da bin ich vielleicht etwas verwöhnt. Bei gutem Tuning zeigt es am Rand ein detailreiches scharfes Bild von Protuberanzen und Spikulen, und auf der Sonnenoberfläche lassen sich damit auch bei weniger gutem Seeing noch Strukturen wie Filamente, Flares, Fackeln usw. ausmachen, bei ruhiger Luft kommt die Granulation dazu. Das ist vielleicht kein Maßstab.


    Aber ich kann mich auch noch einigermaßen an eine ganze Reihe Lunts erinnern, die Bresser mal auf der AME unter freiem Sonnenschein ausgestellt hatte. Die meisten hatten weniger Öffnung, und die genauen Unterschiede in den Details sind mir entfallen, aber eines kann ich noch ganz sicher sagen: keines dieser Sonnenteleskope zeigte ein derart strukturloses verwaschenes Bild wie bei Dir.


    An die Theorie, dass dieses Daystar erst durch Luftdruckschwankungen über dem Atlantik zum Grubenhund :) geworden sein könnte glaube ich nicht - das mögen vielleicht Leute tun, die auch den Twitterkanal eines gewissen Präsidenten seriös finden. Das Ergebnis ist schlicht blamabel, und wenn da Daystar draufsteht, umso mehr. Bei einem Gerät, das im Neuzustand die beworbene Leistung nicht mal ansatzweise erkennen lässt, würde ich nicht auf Nachbesserung oder ein Lotteriespiel setzen, sondern keine Zeit vertun, da denke ich wie Gerd: Retour, solange es noch geht.


    Was korrodierende Blockfilter angeht, wie es bei Lunt oder Coronado vorkommen kann, habe ich gelesen, dass zumindest Bresser damit recht kulant umgeht, und seine Kunden mit Ersatz versorgt, wobei die neueren Filter inzwischen stabil beschichtet sein sollen. Alternativ kann man auch ein beständiges Filter von Beloptik erwerben. (Es gibt außerdem auch Tips, womit man den Korrosionsbelag älterer Filter selbst entfernen kann...bis er irgendwann möglicherweise wiederkommt.) Wir an der Sternwarte treffen bisher keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen, das Lunt ist seit einigen Jahren Sommer wie Winter in der Kuppel neben den großen Refraktoren fest montiert und hat bisher alle Wechsel von Druck, Temperatur und Feuchte klaglos überstanden.


    Das 50er Lunt fand ich zunächst auch mal interessant, aber es hat, soweit ich mich erinnere, konstruktiv bedingt leider so wenig Backfokus, daß man keinen Binoansatz verwenden kann. (Ich meine auch nicht als Variante mit größerem Blockfilter, jedenfalls nicht für ein Gesamtbild der Sonne). Das ist für mich als Binofan leider ein K.O. Kriterium, denn den Gewinn an Plastizität und Kontrast mit beiden Augen möchte ich an Sonne Mond und Planeten nicht mehr missen. (und an vielen DSOs auch nicht). Und ein Doppelteleskop im Selbstbau zu realisieren, wie das Mario mit seinen PSTs gemacht hat, würde mir am Ende zu teuer.


    Viele Grüße auf die Insel,
    Mathias

  • Hallo Jürgen, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Es ist schade, dass eine Firma wie Daystar ueber so etwas seinen guten Namen auf Spiel setzt. Meine ersten H_alpha-Beobachtungen habe ich als Teenager am Daystarfilter eines Sternfreundes erlebt (damals eine noch unerschwinglichere Technik!), und Daystar war fuer mich immer der Qualitaetsstandard.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Hat dieser Hersteller seine Qualität nicht schon mit dem Quark in die Tonne getreten? Auch das Dingens wurde ja als ach so toll beworben und es gibt ja nicht nur von Nutzern darüber entsprechend schlecht klingende Ausssagen, auch nahmhafte Händler beklagten die "Qualität" ganz offen.


    Daher erwarte ich von DayStar eigentlich nicht mehr viel. [B)] [}:)]


    Gruß Stefan


    PS: und bleib gesund- halt dich von Covid fern

  • Hallo Jürgen


    ich würde dieses komische "DS" Teleskop (das den Fake ja schon im Namen hat...) umgehend zurückschicken. Mag sein, dass es auch gute Quarks gibt - eines zu bekommen bleibt aber ein Lotteriespiel - wie Deines nun auch mal wieder zeigt.


    Ich würde mir (wenn ich heute für "kleines" Geld nochmal starten wollte) ein gebrauchtes 60er Lunt holen - muss kein Pressure-Tuning haben und auch keinen Feather-Touch - ich hatte drei davon und alle waren gut/sehr gut. Ein 1200er Blockfilter sollte es haben - meine ich hatte immer so um die 1.300,- EUR +/- gezahlt.


    Man hat kein nerviges 90° Problem wie beim PST und mit 60mm sieht man schon deutlich mehr als mit 40mm. Auch einen "richtigen" OAZ zu haben fand ich VIEL entspannter als die Schraube beim PST und der GSO Auszug mit Untersetzung reicht da schon völlig aus.


    Wenn dann mal noch Kohle übrig ist kann man wunderbar einen 60er Coronado Frontetalon als Doublestack montieren (oder natürlich auch den VIEL teureren von Lunt, der aber nicht mehr zeigt). DS ist visuell nochmal ein richtiger Boost - ich hatte zeitweise sogar noch einen zusätzlichen Lunt 60mm DS-Frontetalon am Gerät - also tripplestacked - hat mir bis heute den besten visuellen Kontrast gezeigt, den ich an einer Gesamtsonne je gesehen habe. Allerdings muss man bzgl. den Doppelbildern beim Tripplestacking etwas flexibel sein und immer und mit allen Etalons funzt das auch nicht... Einfach aufstellen und gucken ist dann leider auch nicht mehr... aber fast ;) Doublestack ist da doch etwas entspannter.


    Ich hatte (bzw. habe immer noch) einen "alten" Coronado SM60 Filter der frühen Baureihen. Diese gibt es ab und an mal gebraucht teilweise auch gleich mit Blockfilter - der 10mm BF von Coronado geht übrigens auch einwandfrei am Lunt und ist schonmal VIEL besser als ein 600er falls der dabei sein sollte.


    Einen passenden Adapter Coronado auf Lunt kann man sich einfach drehen lassen - kann auch gerne einen Kontakt vermitteln - kosten unter 100,- EUR.


    Viele Grüße
    Christoph

  • Hallo an alle und wiederum danke fuer die lebhafte und informative Diskussion. Das Daystar ist bereits zurueck in der Transportverpackung und ich habe dem Haendler mein Ansinnen auf Wandlung mitgeteilt (dabei eingeflochten, dass ich ein Lunt50 mit 6mm-Blockfilter in Deutschland fuer 1200 Euro bekommen kann - hier kostet es ueber 1300 Pfund - schaun wir mal). Wirklich kein Ruhmesblatt fuer Daystar. Irgendwo (Cloudy Nights?) las ich, dass Daystar alle Filter pruefen wuerde. Sollte das so sein, stellt sich die Frage, wie stabil sie sind.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">An die Theorie, dass dieses Daystar erst durch Luftdruckschwankungen über dem Atlantik zum Grubenhund :) geworden sein könnte glaube ich nicht - das mögen vielleicht Leute tun, die auch den Twitterkanal eines gewissen Präsidenten seriös finden.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Mathias, in meiner Vermutung dachte ich eher an einen Transportschaden, weil das Teil vielleicht mechanisch nicht robust sei. Luftdruck waere natuerlich auch moeglich, denn Frachtfluege sind ja auf einem Luftdruck wie in ca. 3000m Meereshoehe (gilt auch fuer Passagiermaschinen). Wenn wir Geraete bauen, muessen wir sicherstellen, dass diese solche Transportbedingungen ueberstehen koennen. Aber fuer ein Amateurteleskop, das vielleicht auch mal auf Reisen gehen soll, sollte eine Resistenz gegen solche Bedingungen selbstverstaendlich sein.


    Wie dem auch sei, das Teil geht zurueck. Schade, ich hatte mir schon den Namen "Red Dwarf" fuer das kleine rote Roehrchen ausgedacht. Jetzt wird es wahrscheinlich ein "white Dwarf", sollte ich die Lunt-Route gehen.

  • Okay, ich wurde mir mit dem Haendler einig und das Geraet geht zurueck.


    Eine neue Kiste wird sich zu mir aufmachen - Inhalt ist ein Lunt50 mit BF600. Das Teil hat zwar wieder den "erzwungenen Diagonalspiegel", aber ich denke, damit leben zu koennen.


    Hoffentlich "Better luck this time" !


    [:)]

  • Hallo ich bin neu mit Teleskopen aber mich würde interessieren wie man die mögliche Vergrößerung errechnet, wenn man einen Solarfilter wie den hier genannten DayStarSolarScout SS60 -DS auf ein Teleskop setzt, sagen wir das Explore Scientific Ar-102 - werden die beiden Vergrößerungen addiert, also von beiden Teleskopen der Durchmesser x 2 miteinander addiert um auf die mögliche Vergrößerung zu kommen oder wie funktioniert das?

  • Hallo Kevla,


    willkommen im Astrotreff. :)


    Beim hier im Thread diskutierten Solarscout SS60-DS handelt es sich um ein komplettes H-Alphateleskop und keine Zusatzoptik. Man setzt keine zwei kompletten Teleskope hintereinander.


    Die visuelle Vergrößerung eines Teleskops errechnet sich aus der Brennweite geteilt durch die Okularbrennweite, ggf. multipliziert mit einer eventuellen Barlow oder Telezentrik wie beim Quark-H-Alphafilter.

    Der Objektivdurchmesser ergibt dann nur die maximal sinnvolle Vergrößerung. Mehr als Öffnung x 1,5 in Millimetern zu vergrößern macht keinen Sinn. Beim H-Alphateleskop wird dann auch schnell das Bild so dunkel, dass die Detailerkennung leidet.

    Eine Zusatzoptik ändert nicht den Objektivdurchmesser, es sei denn sie vignettiert ihn. Zum Beispiel wenn man ein 80mm Frontetalon vor einen 100mm Refraktor setzt. Dann wird daraus natürlich ein 80mm-Refraktor mit max. 120x.


    Bis dann:

    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Hallo an Alle..

    Ich weis das Thema ist schon 3 Jahre her (Wie die Zeit Vergeht).

    Auch wenn Jürgen es wieder zurück gesendet hatte, wollte ich mal Nachfragen ob jemand doch weitere erfahrungen nach den 3 Jahren mit dem SS60 hat/hatte.

    - ggf hat DayStar was verbessert usw.


    Gruß

    Seppel

    Anfänger aus Frankfurt/Main -Mein Name-Giuseppe alias Seppel / S3pp3l

    -Aktuell - Bresser MC-152/1900, Bresser AR-90s/500, Lunt 40/B600 mit EQ5 Stativ und Skywatcher Nachführung, Kameras von Bresser

    -Rechtschreib Problematik vorhanden, naja habe dafür andere Stärken.!!! 8)

    - Warum jeden Tag Deprimiert auf den Boden schauen, wenn der Himmel doch soooo schön ist.

  • Hallo zusammen


    Ich hab mir das SS60 letztes Jahr bei FLO gekauft, damit aber erst zwei Bilder gemacht. Ich nutze die Player One Apollo mini (komm aber ohne zusätzliche Verlängerung nicht in den Fokus). Die ganze Disc ist ein Mosaic von 4 Einzelbildern, wobei ich 2000 Frames aufgenommen habe und die besten 5% gestacked habe. Soweit ich bin happy mit dem SS60. Werde als nächstes noch eine zusätzliche Barlow-Linse einsetzen, um zu sehen, ob noch mehr Details rauszuholen sind…


    CS,

    Ives



  • Hallo Ives,



    danke fuer das Zeigen dieser schoenen Bilder. Interessehalber: Wie lange dauert das Tunen des Wellenlaengenbereichs nach dem Einschalten des Fernrohrs?


    Ich hatte da ja lange dran herumgetunt, mit verschiedenen USB-Adaptern, aber es kam nichts und deshalb ging mein Geraet ja wieder zurueck. Da hattest Du mehr Glueck!

  • Hallo Jürgen

    Bitte gerne! Es dauerte ca. 5-10 Minuten, bis die LED jeweils grün leuchtete. Ich nutze ein Standard USB Ladegerät von Samsung (5V 2A) als Quelle. Ich kann das halt schwer einschätzen, ob es ein Qualitätsproblem gibt und einige Geräte wirklich defekt waren. Mein SS60 war ein Reviewer-Gerät, dass vor Versand durch FLO getestet wurde.

    Viele Grüsse

    Ives

  • Hallo Ives,


    danke fuer die Info! Ja, FLO testet die Geraete jetzt vor der Auslieferung. Ich hatte ja eine Bewertung hinterlassen, und FLO kommentierte diese dementsprechend. Da werden die Geraete jetzt vor Auslieferung auf ihre Funktion kontrolliert.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!