Filtertest am Mond

    Hallo zusammen,


    nach meinem letzten Thema Mond im März stand u.a. die Frage im Raum-
    welcher Filter ist denn nun - wann besser ?
    Ich habe im laufe der Jahre viel herum probiert und kann es bis heute nicht sagen. Es gab Abende , da war grün allem überlegen - aber - warum nur? Am nächsten Tag war schon alles wieder anders [^]


    Ich habe mir nun nochmal den Spaß gemacht , an zwei unterschiedlich beleuchteten Gegenden ( Triesnecker und Teophilus ) auch zwei unterschiedliche Filter -
    Astronomik ir-pass 742 und Baader Bandpass einzusetzen. Bearbeitungstechnisch war das heute ein ewig langer Ritt, und das Kontrastprogramm auf den Bildern beschreibe ich als Neuland.
    Klar zu sagen ist , Rot bringt mehr Kontraste, wärend der ir-pass dagegen ein flaues Bild zeigt. In der EBV stellt sich beim 742 aber oftmals eine konstantere Schärfe heraus, und deshalb nutze ich ihn so gerne. Ich habe mir sehr , sehr viel Zeit beim scharfstellen gelassen, um aussagekräftige Ergebnisse für mich zu haben. Auch die Anzahl der Ströme war nicht wenig, und ich habe mir auch neben 10% und 20% Verwendungsrate bei je 2000 Bildern sehr viel Zeit in der Durchsicht der Ordner verbracht.


    Brennweite am 16er 3600mm
    ASI178MM


    Angefangen bin ich mit Rot Bandpass ,
    Triesnecker :









    Dann Triesnecker im ir-pass 742







    Teophilus im ir pass :









    Und abschließend der Bursche mit Rot Bandpass :








    Gemacht habe ich die Bilder jetzt am 31.03 2020, in der Zeit vom 19.15h MESZ bis 20.34h MESZ


    Freue mich sehr über Eure Kommentare



    Viele Grüße und cs

    Markus

    Hallo Markus,


    sehr schön, ich finde Vergleiche von Ausrüstung auch immer sehr interessant. Sofern man sie denn vergleichen kann.


    Bei Triesnecker fällt der höhere Kontrast des Rotfilters deutlicher auf. Alle Bilder sind aber sehr gelungen und die Unterschiede meiner Ansicht nach gering.


    Nach meinem Kenntnisstand ist die Auflösung im grünen Frequenzbereich theoretisch höher als im Rot oder IR. Jedoch werden die kürzeren Wellenlängen stärker vom Seeing beeinflusst. Bei durchschnittlichen Bedingungen wird man also im Rotbereich ein ruhigeres Bild erhalten.
    Die "Formel" müsste also demnach heißen, dass der Wellenlängenbereich der Aufnahme in Abhängigkeit vom Seeing so kurz wie möglich und so lang wie nötig sein müsste.
    In der Praxis dürften die Unterschiede aber noch von anderen Faktoren stark beeinflusst werden... Trotzdem spannend!


    Gruß Patrick

    Celestron C11 XLT :small_blue_diamond: Vixen GP-DX :small_blue_diamond:ZWO ASI 290 MM :small_blue_diamond:Televue 1.8x Barlow :small_blue_diamond: Astronomik L-RGB-Filter :small_blue_diamond:ZWO ADC

    Hallo Markus,


    besten Dank für deinen Vergleich. Im Ergebnis würde ich sagen, dass am 31.3. kein Filter in Vorteil ist, wenn man mal vom etwas geringeren Kontrast die IR absieht. Es ist auch kein Wunder, denn am 31.3. war die Seeingwelt noch in Ordnung. Habe gerade mal meine Grünfilterergebnisse mit deinen verglichen - kein signifikanter Unterschied, vergleichbare Auflösung. Interessant wäre es, wenn man am Spiegel mal ohne Filter gearbeitet hätte. Das hängt jedoch garantiert von den örtlichen Seeingverhältnissen ab, das kann bei dir gut sein und bei mir schlecht! Als allgemeine Regel kann ich für mich hier am FH Schaer ableiten, wenn man mit Rotfilter arbeiten muss, dann sind keine sehr guten Ergebnisse zu erwarten. Hier wäre weitere Beobachtungszeit nur dann sinnvoll eingesetzt, wenn gerade ein spezielles Objekt aufgenommen werden muss und es nicht so sehr auf die Ästhetik drauf ankommt. Dann ist bei mir auch auffällig, dass der 686 Baader Rotfilter nur mit UV/IR Sperrfilter gut funktioniert, d.h. dieser Filter könnte irgendwo noch ein Leck haben, welches im Linsenteleskop sich schädlich auswirkt. Die Bilder wirken mir einfach zu flau ohne UVIR Cut.


    Für diese Nacht ist der Wecker schon gestellt, das wird eine schöne Serie seit dem 31.3. werden. Mal sehen, was dabei rauskommt.



    cs Harald
    http://www.unigraph.de

    Hallo Markus,


    interessanter Vergleich, den Du da zeigst. Ich sehe die Bilder mit dem Rotfilter leicht im Vorteil, insbesonndere die Rillen, die auf den Bildern zu sehen sind, kommen etwas schärfer zur Geltung.


    Viele Grüße
    Oskar

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